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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Klcingickhübcl, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfähre. sowie für das Gcsamtgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlappcr Anzeigenpreis (in NM.): Die 7gcspaltenc 85 mm breite Pctitzcilc 20 Pfg., kür aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Neklamczcile 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen Enthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat, da, Amtsgericht, da« Hauptzollamt Bad Schandau und das Finanzamt Sebnitz. — Bankkonten: Gtadtvank — Stadtgirokasse Nr. 12 — Ostsächsischc Genossenschaft»»«»! 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Das Dokument besteht in der Hauptsache aus einem Brief Kaiser Wilhelm I., den dieser an den König Leopold II. gerichtet hatte und in dem er lebhaftes Inter esse an der Landesverteidigung Belgiens »ahm. * Nach einer Meldung aus Tirana wird der Dolmetscher der jugoslawischen Gesandtschaft Djuraskowilsch in den nächsten Tagen in Tirana wegen Spionage abgeurlcilt und alsdann durch Achmed Zogu begnadigt werden, während die südslawische Negie rung die verlctzlcndcn Ausdrücke ihrer Note vom 80. Mai zurück- nehmen wird. * Aus Moskau wird gemeldet, das; im Gonvcrncmcnt Uljanow tlNO Häuser, Bl Menschen und MM Stück Vieh einem Brande zum Opfer sielen. Der Sachschaden beträgt über eine Million Rubel. Es soll sich um Brandstiftung handeln. Vie russische Lehre für Polen. Bon I)r. Paul Ernst Fran». Durch die Rückwirkungen, die das Warschauer Attentat Ko- wcrdas in Moskau ausgelöst hat, ist das russisch-polnische Ver hältnis von neuem grell beleuchtet worden. Auch das bolsche wistische Ruhland kann nicht vergessen, dah einmal grohe Ge biete der heutigen polnischen Republik zu Ruhland gehört haben, und vor allem steht zwischen beiden Mächten der Frieden von Riga, der Polen die Dünagrenzc brachte. Es trat dann zwar eine gewisse Besserung des russisch-polnischen Verhältnisses ein, als die Natioualdemokratcn in Polen ans Ruder gekommen waren und sich der Einfluh Dmowskis, des alten polnischen Russcnsrcundes, bei der Warschauer Negierung und im Sejm gellend machen konnte, und solange die Nalionaldemokralie in Polen bestimmten Einsluh hatte, sind auch von polnischer Seite immer wieder starke Versuche in der Richtung einer russisch- polnischen Aussöhnung unternommen worden. Roch im De- zcmber 1025 weilte Tschitscherin zwecks besonderer Besprechun gen in Warschau, und es konnte scheinen, als ob eine politische Verständigung zwischen Polen und Ruhland beabsichtigt wor den sei. Besondere Triebkräfte erhielte» diese nationaldcmo- kratischen Bestrebungen für eine» russisch-polnische» Ausgleich »och durch die wirtschaftlichen Interessen der polnischen Industrie, die hoffte, auf diese Weise einen Teil der alte» Absatzgebiete der Vorkriegszeit wieder zurückerodern zu können. Das alles wurde aber mit einem Schlage anders, als Pilsudski ans Ruder kam, dessen Nusscnfeindlichkcit in Moskau zur Genüge bekannt >var, und die russische Presse lieh es sich ja dann auch eifrig angelegen sein, de» Staatsstreich des Marschalls am Himmcl- sahrtstage des vorige» Jahres in engsten Zusammenhang mit Londoner antirussische» Machenschaften zu bringen. Es muh auch heute noch dahingestellt bleiben, wie weit diese russischen Bc- Häuptlingen der Wahrheit entsprechen, insofern jedenfalls traf man in Moskau das Richtige, als dieser Pilsudskische Staats, streich der Londoner Politik in ihrer Auseinandersetzung mit dem russischen Gegner äuherst gelegen gekommen war, und cs ist sicher nicht zu viel behauptet, dah Pilsudski sich bis heute nicht zum wenigsten durch englische Hilse hat halten kimncn. War somit durch den Pilsudskische» Staatsstreich ei» neues Mo ment der Spannung zivischeu Polen und Ruhland geschaffen, so muhte der Abbruch der englisch-russischen Beziehungen nun erst recht vcrhünignisvolle Rückwirkungen aus das polnisch-russische Verhältnis ausiibcn, und die alarmierende Wirkung des War schauer Attentates wird dadurch verständlich genug. Trotz allc- oem wird voraussichtlich nicht damit zu rechnen sein, das; diese jetzt bis aufs höchste gestiegene polnisch-russische Spannung zu einem Kriege-führen wird, und zwar vor allem deshalb, weil man in Moskau selbst »och davor zurückschreckt. Ei» Krieg mit Polen würde für Ruhland den Krieg mit England bedeuten, und dem fühlt man sich gegenwärtig in Moskau nicht gewachsen, da die russische Armee heute kaum als ein vollwertiges Kampf- miitel aggesproche» werden darf. Dennoch bleibt aber die Tat sache bestehen, das; das polnisch-russische Verhältnis vorläufig ooii Grund aus als gespannt anzusehen, ist, so dah daraus sich in jedem Augenblick kriegerische Verwicklungen ergebe» könne». 'Mit einer solchen Gefahr wird man in Warschau besonders dann in einem steigende» Mähe zu rechuc» habe», weim die muer- politische» Verhältnisse in Ruhland sich noch weiter verschlechtern sollte». Der vo» neuem entfaltete blutige Terror der Sowjet- regiermm beweist zur Genüge, wie cs um sic und ihre Macht bestellt ist, und kommt die Opposition unter Trotzki und' Sinowjew ans Ruder, so wird sie nicht davor zurückschrecken, die politischen Leidenschaften des russische» Volkes nach auhen hin durch einen Krieg abzulcnken, und Pole» wird das erste Land sein, gegen das sich diese Leidenschaften richten werden. Aller dings glaubt mau in den chauvinistischen Kreisen Polens einem solchen Krieg mit Ruhland mit aller Ruhe entgegensehen zu können, und es fehlt schon heute nicht an Stimmen, die den Krieg geradezu fordern, weil man auf die englische Hilfe rechnet. Vewis; genickt heute der polnische Botschafter, Graf Skirmunt, in London ei» besonderes Ansehen und kann sich rühmen, dort als „persona grata" angesehen zu werden, aber die Frage bleibt dennoch offen, ob England in; entscheidenden Augenblick wirklich den Polen die erhoffte Hilfe leisten würde, ob es nicht vielmehr ruhig zuseheu würde, wie weit cs de» Pole» allein gelingt, für England die Kastanien aus dem Feuer zu holen. So sehr cs sich jedenfalls die englische Presse heute angelegen sein lässt, den Kreuzzug gegeu Sowjeiruhland zu predigen, versteht sie darunter doch keine kriegerischen, sondern nur finanzielle und wirtschaft liche Mahnahmen. Bleibt aber die enaliicke Hilke kür Nolen zum mindesten fraglich und abhängig von rein englischen In- tcressc», so wird Polen noch weniger auf französische Unter stützung in einem Kriege mit Ruhland rechnen können. c So steht denn Polen heute zwischen dem russische» Fcittde u»d seinem deutschen Nachbar», der Ruhland gegenüber durch Frcundschaftsvcrtrnge vorläufig gebunden ist. Die Folge dicscr Stcllung müsste daher für Polen die sein, das; cs endlich aus ihr die Lehre zieht, sich mit seinem deutschen Nachbarn in ein besseres Verhältnis als bisher zu setzen. Wenn Irgendwann, so ist cs jetzt deutlich geworden, das; Polen ohne eine engere po- Ulischc ivie wirtschaftliche Anlehnung an Deutschland nicht aus eine Besserung seiner Lage Hosse» darf. Scho» sind seine ameri kanischen Anlcihchvssnungcii, die cs beinahe crsüllt sah. infolge der verschärften polnisch-russischen Spannung wieder verflöge», und mehr denn je werden die amerikanischen Geldgeber heute in Polen als erste Vorbedingung für eine Anleihe eine Verständi gung mit Deutschland fordern. Wie dieser Weg einer deutsch- polnischen Verständigung zu finden ist, wird mau in Warschau wohl sehr genau wisse», doch zweifeln wir nach den bisherige» Erfahrungen nur allzusehr mit Recht, das; man ihn dort zu finden bereit ist, zumal man sich daran gewöhnt hat, sich die Richtlinien der Politik mehr von Paris aus als durch rein pol nische Inlcresscii vorschreiben zu lassen. Und das; man heute von Paris aus eher einer deutsch-polnischen Verständigung cnl- gegenarbcften als sie zu svrdern sich bemühen wird, das lässt die aus der letzten Genfer Ratstagung deutlich genug hervorgctrc- tene Verschlechterung des deutsch-französische» Verhältnisses »ar zu sehr befürchten. SUiyr oder Locarno? Ai «IN Mm«-». Beifall in Wien. Lebhaften Beifall finden die Ausführungen Dr. Stre semanns in der Wiener Presse. Besonderen (Eindruck hat die Frage Stresemanns gemacht, „Wohin gehst du, Frank reich?", welche daher auch bei fast allen Blättern als Über schrift ihrer Berichte oder Artikel verwendet worden ist. Anerkennung in Italien. Die italienische Presse bringt die Nedo Stresemanns in ausführlicher Form au erster Stelle. Wenn auch eigene Betrachtungen fehlen, so ersieht man doch- aus den Über schriften, das; die Öffentlichkeit in Italien den Ausführun gen des Ncichsauhcnministcrs freundlich gcgenübcrstcht. Englische Kritik an der Rede Voincareö. London, 2t. Juni. In dcr Sitzung des Gcncralratcs dcr Völlerbundsligcn in Harrogate hielt Professor Murray eine Rede, in dcr er u. a. darauf hinwics, das; seit dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, der als letzter groher Erfolg dcr Völkcrbunds- liga angesehen werden könne, viele Dinge!, in Europa rückwärts gegangen seien. Briand, der die Bewegung für die Völlervcr- söhnung in Frankreich führe, habo an Einflus; verloren. D i e letzte Rede Poin eures inLuncvillc müsse vom Standpunkt der englischen Bölkcirbundsligu als verhetzend bezeichnet werden. Die Ausführungen des französischen Minister präsidenten hätten von unkontrollierbarem Has; gegenüber Deutschland gestrotzt. Dr. StrcsemaUn bc- sinde sich nunmehr in einer anderen Negierungskoalition, in dcr die tatsächliche Mehrheit »ns Ncchtopavtcilcrn beruhe, die gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und gegen Locarno seien sowie gegen die Politik, für die Stresemann cintrctc. sr Was die russische Vresse sagt. Riga, 2t. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat dort die gestrige Rede Stresemanns im Reichstage das grösste Aussehen erregt. Die Sowjctpresse bcgrüsst die Ausführungen Stresemanns aus das herzlichste und hebt hervor, das; Deutschland dein Nnpallo- und dein Berliner Vertrage treu geblieben sei. Das; die deutsche Politik auch in Zukunft dfe übernommenen Verpflichtungen cin- zuhältc» gedenke, wird besonders begrüsst. Ferner wird verzeich net, das; die deutsche Politik in der letzten Zeit bedeutend an Prestige gewonnen hatbc. Dex Versuch Frankreichs, die deutsche Politik von Osten nach Westen zu wenden, sei misstungcn. So lange Poincaxe regiere, könne eine deutsch-französische Annähe rung nicht stattsindeil. Die Franzosen vergäben stets, das; dcr Versailler Friedcnsverträg ihnen für die Zukunft nichts böte. Die Zukunst siir Deutschland liege allein in der weftgren Ent wicklung der deutsch-russischen wirtschaftlichen Beziehungen. Gleichzeitig übt die Sowjetpöessc asn der Politik der Sozialdcmo- krätcn Deutschlands schchrse Kritik. Das Verhalten der sozial demokratischen Pärtci wird als eine qusschlicsstich im Interesse englischer Politik gelegene dqrgestellt. * We Eülörum »es 2» »'SM zur Rede Stresemannr. Paris, 2k. Juni. In französische» politischen Kreisen ist das Urteil über die Rede Stresemgnns nicht ungünstig, obgleich man bisher noch eine stärke Zurückhaltung bewahrt, bis der end gültige Wortlaut vorlicgt. Soviel steht jedoch jetzt schon fest, das; inan in den Ausführungen StresemaNns kein Hindernis siir eine Fortsetzung der dentsch-fränzösischen Politik erblickt. Man betont vielmehr, das; zwischen der deutschen und der sranzösische» Aus- fassnng, die von Stresemann »nd Poincare zum Ausdruck gebracht wurden, lei» grundsätzlicher »überbrückbarer Gegensatz besteht. Mit jeder einzelnen der Aussührungcn Stresemanns könne man sich in Frankreich »aturgemäs; nicht einverstanden crtlärcn, doch wird mit Befriedigung scstgestcllt, das; dort, wo die Auffassungen auseinandcrgchcn, man den ruhigen und nicht verletzenden To» Stresemanns anerkennen müsse. Im einzelnen wird ausgcführt, das; die Verträge von Ver sailles und Locarno sich nicht widersprechen. Eine Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich ans Grund des Locarno- vertragcs dürfe die Friedensverträgc nicht aushebc». Die Herab setzung dcr Rhcinlandbcsctzung würde eine Folge der Annähc- rungspolitik sein. Der Fricdensvertrag seinerseits biete die Mög lichkeit dcr Trnppenvermindcrung. Auf französischer Seite sei man dcr Anschauung, dag Frankreich Deutschland eine grögerc Anzahl von Erleichterungen bereits gewährt habe ('?). Aus den Erklärungen Stresemanns verdiene hervorgehoben zu werden, das; Deutschland ein schnelleres Tempo bei der Annähcrungs- politik wünsche. Entscheidend siir beide Staaten bleibe nach wie vor die Geistesverfassung, in dcr die dcutsch-sranzösischen Vc- ziehungcn gcpflcgt werden. * Der Tcmps zur Stresemann-Nede. Paris, 25. Juni. Der ruhige Ton Stresemanns »nd die sachliche Klarheit feiner Ausführungen wird auch bei den Gegnern der Locarnopolilik in Frankreich anerkannt. Gerade das macht den Organen dcr Ncchtsprcsse in Frankreich am meisten zu schaffen. Sic betoucn, das; dic Rcdc Stresemanns bei der grotzen Masse des französischen Volkes gerade durch ihre Ruhe und Sachlichkeit einen nachhaltigen Eindruck erweckt hat. Daher versucht dcr Tcmps, zu erkläre», das; Stresemann nur deswegen diese Art siir seinen Vortrag gewählt habe, um dic Angrisse seiner Gegner in Dcuisth- land auf ein Gebiet abzulenlen, auf dem sic ihm nur schwer wicdcrsprechc» könnten. Was den Tcmps am meisten empört, ist, das; Stresemann erklärt, ein formelles Recht zu besitzen, die Verminderung der rheinische» Besatzung zu verlangen. Das Blatt meint, das; in diesem Punkt der Gegensatz zwischen der franzö sische» und der deutschen Auffassung in der Auslegung des Satzes: „Normale Anzahl der Effcktivbcstände dcr Okkupationstrnppcn" zu suchen wäre, indem man deutscherseits unter normaler Anzahl dic Earnisonstärkc vor dem Kriege verstehe. Wciin die deutsche Regierung in die Frage der Uebcrpriisung dcr zerstörst» Unter stände die in Genf cingcnommcnc Haltung schon früher eingcnom- meii hätte, wäre manche Schwierigkeit in der Regelung dcr deut- schen Abrüstung vermieden worden. Stresemann könne cs nicht crnst gewcscn sein, als er die Frage aufwarf, ob die französische Negierung die Politik der Ruhr oder die Politik von Locarno verfolgen wolle. Demi Poincarü habe in Lunevillc keinen Zweifel darüber gelassen und in klarer Form entwickelt, das; Frankreich den Wunsch habe, mit Deutschland gute Beziehungen in voll kommenem gegenseitigen Vertrauen und ohne Hintergedanken zu pflegen. Alles in allem habe Stresemann erneut erklärt, das; das Reich keinen Krieg unternehme» werde, um die Versailler Pro- vinzeii zurück zu gewinnen. Diese Erklärung Stresemanns sei von ganz besonderer Bedeutung, und wenn dic Rede Poincarös inLuneville nnr diese einzige Aeugerung Stresemanns zur Folge gehabt hätte, so hätte die Rede Poincarös ihren Zweck erfüllt. Allerdings, wenn man die Erklärungen Stresemanns auch über diesen Punkt näher betrachtet, fährt der Temps fort, bedeute» sie nicht den moralischen Verzicht Deutschlands, eine Revision dcr Gcbictsklauscl des Versailler Vertrages auf anderem Wege zu er zielen. Die Erklärungen Stresemanns bedeute» eine Erklärung des Willens der deutschen Regierung, die Politik der Entspan- nnng fortzusetzc». Die Zukunft werde lehren, ob man in dieser Erklärung Stresemanns nicht vielleicht doch nur de» Akt eines geschickten taktischen Parlamentariers erblicken dürfe. Koblenz. Die Interalliierte Nhelnlandkommission hat die Aufführung des Films „Luise von Koburg" im besetzen Gebiet verboten. Paris. König Alsous von Spanien ist hier cingetrofscn und vom Präsidenten dcr Republik cmpscmgeu worden. Am Sonnabmd reist der König nach London weiter.