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Nachdruck nur mlt d«u>Uch«r au»Urn-n,ad« (.Dresdner Nachr."» ruILM,. - Un«rtin,I« HchritllNick, w«rd«n nicht auldemadtt. SchrM'Nnnq und lioiwinrichdslaft»»»: »arlrnllrab» SS/4O. Druck u Verla, von »,sch » Velchar»! »n Dread». PoMcheck-ÄonIo 1VS0 Dreada». Eine Kanzlerreöe aus Sem Zenlrumslag. BerNn. 17. Jan. Auf dem Parteitag des Zentrums er- griff heute nachmittag, »achd-ei» Pfarrer U l ! tz ta die oberfchtefifche Frage dehandelt hatte. Rcicholauzlrr D». Wirth das Wart z» täugereu AnSsühiuilgen. Er ertlärtr zunächst, das, er nicht die Absicht habe, politische Darlegungen grollen Stils zu machen. Zu den nächsten Tagen werde sich der Reichstag selbst mit der gejaulten innen- und glistenpoliiischen Lage beschäftige». Die Eiesamtrichtung der Politik, an der das Zentrum veraittiuorllich teilnehme und teilgeuvmnicn habe, sei vom Parteitag gebilligt wurden. Mit Abwägung aller Berstandesmöglichkeiten sei die Politik des Reikl»eo und unseres armen Volkes vorwärtsgctragen worden. Es gebe freilich noch eine» anderen Weg. den Weg der Kata strophe. den. sich der Verzweiflung anheim zu geben. Der Weg der Verzweiflung und Katastrophe sei aber nicht Ziel und Sinn der Politik, sondern bedeute das Ende der Politik. Zn keinem Augenblick dürfe die Zentrumopartci aus partei politischen E i Wägungen heraus sich vor der Verantwonung drücken. Rur »nier dem Geist der Verantivortung könne mau das. was man christliche Weltanschauung neune, mani festieren. Es möge ja sein, das, eine Politik, wie sie von der Veranlworluiig vorgeschriebe» wird, manchem daS Herz zu sammen! ramvsen lägt, aber niemand »läge glauben, das; es Ll-ergnügen bereitet habe, sich der Enteilte gegenüber zu beugen. Aber eS wäre ein erbärmlicher Ausdruck des Zen- rrumsgeisleS, eine pvlilisclK Linie zu vertreten, a» deren Ende Eliaos und Katastrophe standen. Er habe schon seiner zeit hei der Al,nähme des Londoner Ultimatums gejagt, das« die weltivlrlschastlichen Zeigen dieses politüchen Diktats unseren Gegnern zur Last salle». Die Frage war damit wirtschaftlich richtig abgeschätzt. und trotlde», sei das Za richtig gewesen, und eS müsse heute noch als richtig angesehen werden, weil damals die gesamte Welt die Lage nur politisch und nicht »irtschasilich gesehen habe. Er sei heule darüber unterrichtet, das, man sich auf der (Gegenseite über die H ö he d e r M I l l I- arden. die das deutsche Volt zahlen soll und über die ivirt- fchastliche Bedeutung dieser^Milliarden überhaupt nicht unterrichtet hatte. Heute habe man In allen Ländern ge lernt. was Eioldmilliarden wirtschaftlich überhaupt bedeuten. Wäre das deutsche Volk i» der Lage, alles bnchstäbllch zu erfüllen, dann würde, abgesehen von denllchen Schorn steinen. in der ganzen Welt kein Schlot rauchen können. Wir müsie» den Weg des letzte» ZahreS. soweit eS inenschen- müglich lei. weitergehen. Könne man aber damit die grolle Katastrophe wieder gut machen, das, man das deutsche Volk, da« sich ritterlich aegc» eine ganze Welt gewehrt und ge schlagen habe, wie eine Zitrone anspressc, um es dann als anügewischt ans der tzZeschichte beiseite zu legen? Diese Zltrvncnpotitii sei ein Schade» für die gesamte Veil. Die Kaufkraft deS deutschen Volkes zusammen mit der Unfähig keit der östlichen Völler müsse unter alle» Umständen einen Weltbankroll herbeisiUiren. Das Ziel der bisherigen Politik. daS unter nage» henrcn Opfern ang-firröi wurde, das, man die Welt wieder wirtschaftlich sehe, das» die Wirlschast der ganze» Weit die Verständig»»«, der Menschen voranslesje. haben wir erreich«, in dem mir den LciSensmeg von London bis Eannrs gegangen sind. Eie n n a stehe vor der Tür Der Gedanke bade sich Valin gebrochen, doll »nr die Solidarität der Völker, „um milldeslen i» wi.'scha'-l!<>.n Fragen die arosie Katastrophe irr WrUwi tt-imst überhaupt verhindern kan ne. kielen Gedanken habe die Zknl>il»lspa>tei ansiichtlg verirrten Rur die Parteien, dl' Geduld liaven. könnten die deutsche Politik nleister». Diejenige», die da alanbten, man könne mit einer »vrnehmen Geste oder gar init elnei» Parademarlcl, ttt dir Politik meistern, ieirn nicht bernsc», Vorwürfe zu machen. Denen, die die Verantwortung »ttl übernehmen wollte,', werbe die Tür nicht zngenigcht »'erden Ader »ich« der Weg theoretischer Erwägungen sei der richtige, nm «rltuer Schrtftlkttung» grohe koattlionen oorzubercite». auch nicht die Besprechungen von Partei- päpslcn, sondern alle, die an einer Erweiterung der Regie rung Zutcrcsse hätten, mühten «ich für das «rose Problem der nächsten Tage interessieren, das sehr leicht die Funda mente iür eine gröbere Regierung abgeben könnte. Die Plattform, ans die man dabei ireie. sei kein glatter Salonboden, es sei mehr eine Ari Folter, bei der man in Löcher trete und bald in eine indirekte, bald in eine Vesiststencr hineingeratc. lHeiterkcli.f Eine Koalition anf breiter Basis müsse eine Negierung aus längere Sick« sein, wen» man nicht Eiesahr lausen wolle, das, e,n Teil aus Angst vor den Wahle» sich dann bald wieder !» die Büsche schlage. Die nächsten Tage stellten »nS amsterordentliche Aus gaben. Die Lösung von Eanues sei keine definitive. Die allergröstte Frage, wie die Völker überhauvt unter den Repgrationslasten nebeneinander leben solle», iei noch esse». Sie könne erst gelöst werden, wenn Amerikci sich wieder für Europa z» interessieren beginne. Als der Präsident der 'Bank von England dem Reich bankpräsidenteu »nttcilte, das, unter solche» Zahlungsbedingungen, wie sie Deutschland auf- erlvgt seien. Kredite in England zu RevarativnSzwecken nicht z» erhalte» seien, sei der Moment gekommen, in dem das deutsche Volk seinem Gegner sagen konnte: »Prüf« angesichts dieses bcdentiingövoNcn SprncheS di« Leistungsfähigkeit Deutschlands nach." Diese Prüfung sei »och nicht abgeschlossen. Sie werde binnen kurzem vollendet werden müsi-ii. Was wir ferner brauchten, sei ein aufrichtiges Bekenntnis. das« eS uuö lnucrpolitüch ernst sei, die Finanzen des Reiches in Ordnung zu bringe». Bei der Aufstellung des Fin inzprv,,ra»iins werde cs sich zeigen, oh die Zcittriiinspciriei die grolle polttüche Partei sei. Auch in ihren Reiben fehle cs nicht an Gegensätzen über die Frage der Steuern. Aber die varteipolilttciie Befähigung werde sich dgriii zeigen, dgst baSTteu'erkompromist zustande komme. Sei es nicht möglich, mit der Mchrhritssozialdcmokratie z» dem Komprvmift zu kommen, so sei inncrpoliiisch die festige Politikaesch eitert und eine neueReqIc » rung müstte die Ricscuausgabc lösen. Man werde sich aber nicht daraus einlaffen, durch eine sogenannte Ncgicrnngö- krise zur Verwirrung der Geister bcizutragen. Sollte die Regierung nicht imstande sein, mit den Parteien, die guten Willens sind, die Probleme z» lösen, io müsse sie in offener Fel dich lacht im Plenum des Reichs tags gestürzt werden. Zniriggnteniu», werde das denlsche Volk nicht ins Freie führen, sondern nur giisrichtige, ehrliche Arbeit aus alle» Plätze». Sollte daS Zentrum etwa >» die Opposition gedrängt werden, io lieistc für diese Partei Opposition nicht, drausten herumzulausen und die Landwirte gegen die Negierung auszill.etzen. Opposition Heist« auch nicht, den Mittelstand in eine verhängnisvolle Negation de», Staate gegenüber hineinzittrciben. sonder» Opposition heiste. die Regierung mit dem festen Willen zu bekämpfen, um möglichst schnell wieder in die Regierung hineiilzukvmmcii. damit nian cs bester mache» könne. Politik treiben Heike für das Zentrum Opicr bringen, und zwar steuerlich wie politisch. 'Rach der nugerechte» Entscheidung über Oberschlesic» habe er seinen dortigen Parteifreunden wiederholt erklärt, er sei nicht der Kanzler der Zentruiiis- parlek, er wäre seinen Weg auch dann gegangen, wenn ihm die Zeittrnmssraktion nicht ihr volles Vertrauen geschenkt lch'tte. Das Zentrum sei die Partei, die die deutschen Rand gebiete Mieder mit dem nationale» Gedanken eivcr grasten Einheit und Geschlossenheit erfüllen müsse. Kritik habe ihre Berechtigung, aber das Fahr ttZW türke nicht mehr ln denn Zeichen deS nnseliaen PerionenkampseS des tetzien Sommers stehe». Der Dienst an Bolk und Vaterland, die Arbeit an ieincr Freiheit. daS sei für ihn und ieinc Partei Gottes dienst. das sei Ehristendlenst, das sei die aroste Liebe, die nicht nur das einzelne Bvik an sich umfallt, sonder» die auch im Dienste der Menschheit Gutes tu» wolle. 17er Bericht über den Portcttag beslnbei sich aus Lette >.> Amerikas Warnungen an Frankreich. Siegen Amollänsc der französischen Militaristen. London, >7. Fan. Die „Weslniinster Gazette" meldet auS Washington: Die Aussichten g»,s eine wirksame Teil nahme Amerikas in Genua oder bei andere» europäischen Verhandlungen, wie sie von Poincnrö gefordert werde, würden st n » d I i ch gering e r, Eine führende politische Persönlichkeit in Washington erklärte, Amcrikg werde nichts ungeschehen lassen, um die Verantwortung für die Folgen der ch o n » i n i st i s ch e n T ä ttgkeit von sich a b z u w e n d e n . welche die srnnzösische Politik für die nächsten Monate bezeichnen werde. Der Washingtoner Berichterstatter der ..Times" schreibt: Zn Am-rika s i man der Ansicht, das, die Widerstände Frankreichs e r n I» l i ch. w e n a »ich» »«heilbar die Aussichten ans d » Wiederansban Europas ans liberaler Grundlage gesährdVen. Man besiirchte. das, die französischen Militaristen rs dahin «reiben würden, durch Europa Amokz» lausen. ES l,eiste, die französische Politik werde derart sein, das, daraus Unordnung cntsi hen könne und Harding sofort die au crikanischcn Besät,nngStrnpprn vom Rh-in zurück,ich«» werde. Es könne nicht ge,weis l« werden, das, die ame» ilanischc Regierung gegebenenfalls sich in diese», Sinne entscheiden und das leiste Snmbal der Teilnachme A-iicrikas am grollen Kriege „nd damit jede AnSsichi ans nnmii» U-are Mitwirkung der V reinigten Staaten bei den wirtschaftlichen Ansgaben des Friedens ver schwinden lassen werde. lW. T B.i Fionsvliöierung -er aUtlerlen Schulde» au Amerika. Washington, 17. Zan. Der F!»a»zauSIch„ll deS Senats hat den Aittrag betreffend die K o n s o l i d i e r n n g d c r a l l t t e r i c n S ä, n I d e » angenommen und zachlreiche Be stimmungen gnögescliieden, gegen die sich das Schatzamt wandte, namentlich die. das; der ZlnSiuk, nicht acrinaer als k> Prozent sein dürfe. Zm übclgen wurde der Gesetzentwurf in der Form genechmlgi, die das RepräseninitteiihniS an genommen hatte. Er sielst die Bildung eines AnsstchnsseS vor mii der Besugniö, die K > iegSebligatlonen entweder zu konsolidieren, oder den Versalllgg hinanszuschlehen. — Der Senat Hai eine Resolution Mac Evrmick gng.iioinmcn. In der das Staatsdepartement cisnchi wird, eine Untersuchung über die europäische Finanzlage »nd die Wir kungen anzustrllen, welche die L a n d r ü st n n g c n der europäischen Länder g»s die europäischen Schulden an die Vereinigte» Staaten haben löniurn. IW. T.B.i Washington. >7. Zan. Sobald die Ermächtigung deS Kongresses zur Eröffnung der Verhandlungen über die während des Krieges non den Alliierten eilige gangenen L ch n > d v e r p s l i ch t n n g c n »orliegi. wird die Regirrnng zunächst in Verhandlungen mii G r v st b r > t a n n i c » ein- taclcn, n», sodann niit anderen beteiligten Mächte» zu »er handeln. tW. T. B i Wiljons Keim) siegen dos Viermcichle Astsvmmen. Wafhingion, 17. Zan. Hier verlanket, das, Erpräsident Wilson die Führung i», Kainpse gegen das Viermächte- Vlbkolninen zu übernehmen gedenke. Wilson »e>trete den Standpunkt, dast die Vereiniglen Staaten, wenn sie den Völlerhund verwerten, soc die Allsresstcehalinng der GI c i ch a e lv ! ch t s p o l i i! k einirelen müstlen. Ma» er wartet in stürze eine Proklamation des Präsidenten. Die Gegner des Viermächle-Abkvinmeiis behaupte» auch, das, ihnen nur noch sechs Stimmen fehlten, »in die Rattfizie. n»g zu vereiteln, und diese sechs Stimme» hoffen sic durch die Unterstützung WilsonS zu erreichen. Das deutsche Agrement für houghton. Berlin. 17. Za». Wie die „Dcniichc A»g Zig." erfährt, erteilte die dcuts.he Negierung das A g r c m e n i zu der Er nennung deS Mitglieds des amerikanischen Repräsenianien- hauscS H o n g h i o n zum Botschafter der Ber einigten Staaten ln Berlin. Der Ruck nach links im Zentrum. Das Zentrum ist seit den Tagen der Naiionalversamm- iung immer in der Neichsregierung vertreten gewesen und bat zivei Reichskanzler gestellt. Fehrenbach und Dr. W'rth. Es hat also IcdensallS eine führende Nolle in der Poli/.k des Reiches seit der Umwälzung gespielt, und der fetzige Parteitag ist daher ein innerpolitischer Vorgang, der aus allen Seiten Beachtung /ndet. Schon im alten Reiche waren ia regekmällig die Katholikentage eine Haupt- und Staats aktion. und heute kommt noch unsere kritische ändere und innere Lage h'nzu. nm d'e Bedeutung der Berliner Tagung zu erhöhen. Dast der Parteitag der Negierung tt!n Ber- trauenszeugnis ausstelle» würde, war von vornherein nicht anders z» erwarten. Aller inneren Ekgeniätze und Un stimmigkeiten ungeachtet, ist die Zentrumspartei nach «nisten Hst, doch stets in voller Geschlossen«»'» ausgetreten, und wenn es seststände. das, sie morgen anseinandersallen müsste, so würde sie heute noch ans den änsteren Anschein der Einig- keit Wert legen. Es herrscht beim Zentrum eine tadellos« Parteidisziplin an der sich manche anderen bürgerlichen 'Parteien e n Beispiel nehmen könnten. Kann winkt der Umstand, dast das Zentrum seinen Reichskantter ans dem Parteitage nicht im S.'che liest, an sich keine Verwunderung erregen, so erhält das Vertrauensvotum doch einen beson deren Charakter durch den warmen Ton. der darin zum Ausdruck komm! und aus dem der Schlust gezogen werden must, das, der linke Flügel eine» entscheidenden S eg davon- getragen hat. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die »nerlvarict scharfe Stellungnahme gegen die Deutsche Volks,»artel. der durch Fehrenbach eine scharfe Ablage zu teil wurde. „Wir können die Kealik on nicht nach rechts hin durch Aufnahme der Tenkichen Volksparlei erweitern" erklärte Fehrenbach. „wenn sch dort Elemente befinden, die nicht aus dem Boden der Verfassung stehen, sondern nur in die Reg'.ernng hine n wollen, nm deren TäVgkeit zu labottcrcn" Mit diesem groben und gehässigen Ausfall gegen die DelUiclu: VolkSparlei verband sich ein H'eb gegen die Demokraten, denen Fehrenbach vonvarf. dast sie ebenso wie di« VolksparteTer ewig schwankten und n'cht wnstten. waS sie wollten. Diese Scharskaiitigkeit gegen Bokkspariei und Demokraten wird noch in besonders Helle Beleuchtung ge- rückt durch den nnverhülltcn Ruck nach links, den vorher der Ne'chsarbeitsminister Bronns vollzogen hatte, Indem er die Beteiligung der Sozialdemokratie an der Negierung als „nnirmgänalich notwendig" bezeichnet« nnd hiiizusiigte, es falle dein Zentrum gar n'cht ein. mit dem Gedanken eines Bürgcrblocks gegen die Sozialdemokratie zu spielen. Diese Haltung des Ne'chszeittrninö steht in ausfälligem Widerspruch zu der des prcustüchen Zentrums, bei dem wegen des Fehlens der links gerichteten sudwestdcuische» Elemente der Kurs mehr nach rechts gesetzt n'rd. Das preuhisclle Zentrum sieht aus dem Standpunkt: „Keine Koa lition ohne die Deutsche Volkspartei!" und ist dam t auch in der praktischen Politik durchaedrungen. Das Neichs- zcntrnm daaege» sagt der Deutschen Boikspartci Fehde an und stützt sich anssch.'estüch aus die Sozialdemokratie. Es scheint, dast die Herrschaften im Reime an dem „Endlich allein!" E)esa!le» gesunden habe» und das Techtelmechtel zu zweien ohne störende Einmischung Dritter so lange wie möglich fortsetze» möchten. Den Vorwurf des Schwankens, den Fehrenbach an di« demokratische Adresse r'chdct. gibt die „«Franks. Ztg." zurück mit dem Hinweis aus die „innere lknansgcglichcnlreit" deS Zentrums, die seinen Vertretern im Kabinett eine skl>ere Führung der Geschäfte unmögl'ch mache, so dast Dr. Wirth selbst wiederhol» den Eindruck einer gewissen Unznl-erlässig- kcit in der Steuerung deS Kurses erwecken mustte. Das Franktnrler demokrakisckx! Blatt fordert vom Zentrum, dast cs in den grostcn Frage» der Tagespolitik einen ein deutigen Kurs nach l'nks oder nach rechts oder geradeaus innetzallen müsse. Zn diVem Verlangen liegt ohne Frage etwas Nichtige), wenn man non der Nebenabsicht des Frank furter Oraans das Zentrum ans die besonderen Forderun gen der Tcmokrakie sestzunageln. absicht. Bor allem hatte man eine klar« Stellungnahme des Parteitages in der An gelegenheit der Sacknverte erwarten dürfe». Ursprünglich schien das Zentrum Schiitter an Schulter mii den ttbttge» bürgerlichen Parteien den Eingriss i» die nationaie Ber» mögensiilbslanz. den die Sandcrvestcuernna der Sachwerte darstellt, rundweg zurttckweisen zn walle». Inzwischen aber ist der W nd »'eher nmgeschlagen. und Brauns lütt mir einer Verbeugung nach links veriicherl. dast das Zentrum bereit iei. den Bolkskreücn. die für die steuerliche Erfassung der Sachwerte eintrclen. nach Möglichkeit cnlgcgen.ziikom- mcn. Der llmsall beruht aus taktischen Erwägungen. d(« » der st!ückfickst ans die Sozialdemokratie wurzeln, und ist ein neues abschreckendes Beispiel, wohin es führt, wenn Fragen von rein sachlichem Eharakier und einschneidender »'.rüchasllicher Bedeutung unter den Druck politischer Leit» mot ve arstellt werden. Dast durch eine solche Art der Behandlung grundlegen der wirtschastlicher nnd sin'nzicller Angelegenheiten die innere Geschlossenheit der Partei nicht gestärkt werden kann, liegt aus der Hand. Die herrschenden Gegensätze konnten denn auch „ns dem Parteitage trotz aller P«iittx^ dispiplin nicht ganz ignoriert werden, sondern wurden wiederholt mehr oder weniger deutlich gestreift. Ein Redner sllliric Bescbmeide darüber, das, sich in den Reihe» der Partei „verschiedene wenig wohlwollende Kritiken an der ErfüIIiingspvlilik der Neichsregierung" bemerkbar machlcn. Ein anderer Redner forderte, das, encraischer Protest erhoben werden »ilistic gegen die „zersetzende Kritik in der Partei", dir sich gegen die Führer und verantwort lichen Stellen richten. Zn Baden seien weite Parteikrctse entschlossen, gegen diese Elemente osse» Stellung W