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Die ,Weißeri--Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einnumatlich 42 Vra. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- 4talten, Postboten, sowie Die Agenten nehmen Be stellungen a». WHeritz-ZitilU Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bet da bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung findeii, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Umtshauptrnannschnst, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Nedacteur: Mlü Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseittgew „Jllustrirten UuterhaltungSblatt". Mit land« »nd hauSwirthschaftlicher MouatttrUagr. Nr. 14. Dienstag, den 1. Februar 1898. 64. Jahrgang. Gedenktage für 1888. Zum Söjiihr.'Negierungsjubiläum Königs Alberts von Sachsen. 1. Februar. 1866. Eröffnung der Staatseisenbahn-Linie Chemnitz-Annaberg. 8. Februar. 1832. Erlaß der neuen Städte-Ordnuug für das Königreich Sachsen. 1864. Im dänischen Feldzuge Gefecht bei Missunde. 1878. Einweihung des neuen Hoftheaters in Dresden. -Lokales und Sächstfches. Dippoldiswalde. Wie ihre Vorgängerinnen, so erfreute sich auch die am Sonntage beendete 13. Ge flügel-Ausstellung eines lebhaften Verkehrs und regen Besuchs, sie verlief überhaupt aus das Zufrieden stellendste. Die ertheilten Preise fielen auf folgende Aussteller: I. Preis auf Hühner: P.Lotze auf Plymouth Nocks, Ernst Weinhold-ObercarSdorf aus Hamburger Schwarzlack und auf LangShan, O. Lohe auk schw. Bantams; aus Enten: W. Zönnchen-Reichstädt auf Rouen, L. Wendler auf Peking; auf Gänse: Frau NiltergutSbes. Nitzsche-ReinhardlSgrimma; aus Tauben: Rüger-Niederhäßlich aus Kröpfer, Joh. Schmidt aus weiße Malteser, Ernst Weinhold aus Hühnerschecken und auf Tümmler, L. Wendler auf Psautauben, H. F. Wolf aus weiße Trommeltauben, Rüger auf weiße Indianer und auf schwarze Indianer und Büttner- Schmiedeberg auf chinesische Mövchen. II. Preis aus Hühner erlangten Fickert auf gelbe Cochinchina, Joh. Schmidt auf dunkle Brahma und auf Malayen, Ernst Weinhold auf Langshan, auf Bantams und aus An dalusier, Stirl-Großölsa aus Langshan, Leuteritz Rein holdshain auf Langshan, Keller-Obercarsdorf auf Plymouth Rocks, Radestock auf schwarze Spanier, Ernst Schmidt auf Spanier, eigne Zucht, L. Wendler auf Andalusier, O. Lotze auf Minolta, aus schwarze Holländer, auf Bantams und auf schwarze Italiener, Streblow auf Minorka, auf Zwergkämpfer und aus japanische Seidenhühner, Gietzelt-Reichstädt auf rebhuhn farbige Italiener, Zönnchen aus Hamburger Goldlack, Emil Weinhold Obercarsdorf auf Hamb. Silbersprenkcl zweimal, P. Lotze auf Zwergkämpfer und auf Bantams, Baron v. Perglas auf Truthühner; auf Enten: P. Lotze aus Rouen, Graf von Königsdorfs auf Peking, O. Lotze aus Peking dreimal; auf Gänse: P. Lotze auf Toulouser; auf Tauben: Büttner-ObercarSdorf auf Kröpfer, O. Lotze auf Verkehrtflügel, Gelle auf Verkehr!flügel, Ernst Wetnhold auf Bagdetten, auf Malteser, auf Trommeltauben, auf Feldlauben, auf Schwär,schnippen uud auf Brieftauben, H. F. Wolf aus Trommeltauben zweimal, Fickert auf Trommel tauben, P. Lotze auf Trommeltauben zweimal, auf Mövchen und aus LuchStauden, Radestock aus gelbe Altenburger und auf Mövchen, Rüger auf weiße In dianer, Joh. Schmidt auf deutsche Mövchen zweimal, aus egyplische Mövchen und aus Schwarzflügel, Stirl aus Tümmler und endlich Nitzsche Cunnersdorf auf Gimpelt. Außerdem eine Anzahl III. Preise, bestehend in lobender Anerkennung und folgende Ehrenpreise. — Die beiden Ehrenpreise vom Verein gestiftet er hielten O. Lotze auf Hühner und Büttner-Schmiede berg auf Tauben. Zwei dergleichen, gestiftet von Ernst Weinhold, wurden Ernst Schmidt und Streblow auf Hühner verliehen. Einer dergl. vom Gärtner Philipp gespendet, fiel Ernst Weinhold auf Tauben zu. Einen solchen von Emil Weinhold eroberte sich -Ernst Weinhold auf Hühner. Mit einem dergl., von Ernst Weinhold dargebracht, wurde Büttner- Obercarsdorf /beglückt. Einen dergl., von Ernst Weinhold gestiftet, verhielt Emil Weinhold und umgekehrt kam der von Emil Weinhold gespendete in die Hände Ernst Wein hold. Einen dergl. verdiente sich Gietzelt-Neichstädt aus eigne Zucht und der von Graf KönigLdorff ge stiftete Ehrenpreis endlich fiel ebenfalls Ernst Wein- hold zu. — Das eifrige Bestreben des hiesigen Kgl. ESchs. Militärvereins, seiner Aufgabe, patriotische Ge sinnung zu wecken und zu pflegen, nachzukommen, ließ sich wiederum bei der am Sonntage im hiesigen Schützenhause veranstalteten Nachfeier des Geburts tages Sr. Maj. des Kaisers erkennen und fand durch zahlreiche Belheiligung seitens der Bewohnerschaft freundliche Würdigung. Der mit Begeisterung vor getragene, den Zweck der Festlichkeit darlegende Prolog offenbarte seine zündende Wirkung in einem brausend ertönenden Hoch der Versammlung au? den gefeierten Friedenshelden. Herr Lehrer Müller-PaulSdorf, der gewandte Sprecher des Prologes, machte sich um das Gelingen der Feier noch ferner verdient, sowohl durch verständnißvolle Necitation des Textes zu den zwei mit Geschick auSgesührten, zum Theil aber etwas selt- famen „lebenden Bildern", wie auch durch freundliche Uebernahme der Klavierbegleitung einer von den Herren Lindner und Klotz dargebotenen, beifällig aufgenom menen Couplets. Nicht minder dursten sich die übrigen an der Durchführung deS Programmes Betheiligten, namentlich die Darsteller deS FestspieleS: „Gratuliere Majestät zum Neununddreißigsten" des Dankes der Zuhörerschaft erfeuen. Die Einnahme ist hoffentlich den ausgewendeten Mühen und Kosten entsprechend ge wesen. — Theater. Daß eine psychologische Wechsel wirkung zwischen dem mehr oder weniger zahlreichen Besuch eines Theaters und der Ausführung selber be steht, bekundete am Freitag die abermalige Darstellung des „Veilchenfresser", sowie die Sonntagsvorstellung von „Mein Leopold", die sich beide eines vollen Saales erfreuten, waren ja auch die Darbietungen, wie man sie nicht schöner wünschen kann. Dazu hat sich die Ausstattung der Bühne aufs Vortheilhaf.'este verschönert. Im letzteren Stücke spielte Herr Direktor Lange Leopolds überzärtlichen Vater vollständig vor wurfsfrei und wußte den Kontrast zwischen reich und arm recht drastisch hervorzuheben. Eben o kopirte Herr Lehmann den braven, aber starrköpfigen Werk führer naturgetreu, die beiden Frl. Schmidt und Lange spielten natürlich und lebhaft, und Herr Reinhardt stellte die komische Nolle des Klavierlehrers mit vielem Geschick dar. Leopold aber selbst hätte mehr Lebemann fein können und seine Schwester Klara konnte in den letzten Szenen die innere, tiefe Empfindung noch mehr zum Ausdruck bringen. — Für die gemeinsame Festfahrt der sächsischen Turner nach Hamburg sind drei Sonderzüge in Aussicht genommen, je einer ab Leipzig, Chemnitz und Dresden. Es ist Aussicht vorhanden, daß diese Züge von der König!. Sächs. Generaldirektion gestellt werden, Den Fahrkarienverkauf übernimmt die Leitung des XIV. TurnkreiseS selbst. Das Programm für die sich anschließende Meerturnfahrt durch die Ostsee kann erst später bekannt gegeben werden. — Eine neue Spezialität deS Schwindels hat ein gewisser Albrecht Lindener oder Lind.lbauer aus Wurzen entdeckt. Er versichert sich bei mehreren Ge sellschaften gegen Unfall, sucht dann einen Unfall herbeizusühren und erhebt dann stillvergnügt die ver tragsmäßigen Quoten. Die Sache ist nicht ganz ohne bitteren Beigeschmack, bringt aber immerhin was ein. Die Königliche Staatsanwaltschaft zu Leipzig hat die Strafverfolgung gegen den Schwindler einzeleitet. Dresden. Die Zweite Kammer ließ am 28. Januar die Petition bez. Beschwerde des pensionirten Obersteigers Friedrich August Holl in Oberplauitz wegen Erhöhung seiner Pension und weiterer Nach zahlung der Verkürzungen auf Antrag des schriflichen Berichts der Beschwerde- und PetitionSdeputation (Be richterstatter Herr Abg. Liebau) einstimmig und ohne Debatte auf sich beruhen. — Ein in Sachen der Landes lot terie von der Finanzdeputation X der Zweiten Kammer erstatteter Bericht tritt der in Zirkularen ausgetretenen Behauptung entgegen, daß bei der Thüringisch-Anhaltischen StaatS lotterie die Wahrscheinlichkeit, einen Hauptgewinn zu erhalten, viermal so groß als in der Sächsischen Landeslotterie sei, da diese letztere viermal so viel Nummern habe als die erstere. Der Plan der Thüringisch-Anhaltischen Lotterie hat, wie es in der Richtigstellung heißt, für die I., 2., 3. und 4. Klasse die Höchstgewinne in Anlehnung an den sächsischen Spielplan auf 30000, 40000, 50000 und 60000 M. festgesetzt, bleibt aber im Uebrigen bezüglich der Aus stattung der sogenannten Vorklassen mit ansehnlicheren Gewinnen, die im großen Publikum als besonderer Vorzug der Sächsischen Lotterie gilt, weit hinter der letzteren zurück. Es ist somit nach dem sächsischen Spielplane die Zahl von Gewinnen der bezeichneten Gattung mehr als achtmal so hoch, die hierauf ent fallende Gesammtgewinnsumme mehr als siebenmal so hoch als nach dem thüringisch anhaltischen Spielplane. — Ueber Maßnahmen zur Bekämpfung der Tu berkulose wird Herr vr. pbfl. August Eber, königl. Bezirksthierarzt und Docent an der königl. thierärzt lichen Hochschule Dresden in der von der Ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen für Freitag, den . 4. F.bruar 1898, Nachmittags 4 Uhr, in der Deut schen Schänke zu den „Drei Naben", Dresden-A., Marienstcaße 20 angesetzten Gesellschastsoersammlung sprechen. Der Herr Vortragende wird von folgenden Gesichtspunkten ausgchen und dieselben beleuchten: 1. Wie können wir das Tuberkulin im Kampfe gegen die Tuberkulose der Rinder benutzen? 2. Was kann der einzelne Vtehbesitzer thun? 3. Was kann der Staat zur Bekämpfung der Tuberkulose thun? 4. Welche Aussicht auf Erfolg bietet der Kampf gegen die Tuberkulose unter den verschiedenartigen wirth- schaftlichen Verhältnissen? Da die Tuberkulose des Rindviehs nicht nur die Gesundheit der Menschen ge fährdet, sondern auch den Viehbesitzern wie der ge- gesammten VolkSwirthschaft so bedeutende Verluste verursacht, daß eine energische Bekämpfung derselben geboten erscheint, dürste der Vortrag für alle praktischen Lnidwirthe van besonderem Interesse sein. Zutritts karten für Nichtmitglieder sind in dec Geschäftsstelle der Ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen, Dresden, Wiener Str. 13 1 während der Vormittags stunden, jedoch nur bis zum 4. Februar, Mittags 12 Uhr, kostenlos zu entnehmen. Nach dieser Zeit werden Zutrittskarten nur gegen Erlegung von 50 Pfg. am Eingänge deS Vortragslokales verabfolgt. — Der weitaus wichtigste Theil der großen Dresdner Bahnhofsbauten, der Hauptbahn Hof, geht seiner Vollendung entgegen. Die Eröffnung wird Milte April — ob am 15. oher 16. April, steht noch nicht mit Sicherheit fest — erfolgen und damit der, wie wir hören, früher von der Staatseisenbahn verwaltung ungefähr in Aussicht genommene Er- öffnungstecmin eingehallen. Die innere Einrichtung des Empfangszebäudes ist zwar zur Zeit noch nicht vollendet, doch ist deren rechtzeitige Fertigstellung ge sichert. Die große Mittelhalle, welche die tiefliegenden Geleise und Bahnsteige überspannt, ebenso die Nord halle stehen mit sämmtlichen Geleis- und Bahnsteig anlagen, ferner Treppenaufgängen völlig fertig da. Gleiches gilt vom Vorortbahnhos (Osthalle) östlich der Prager Straße, wo künftig der Sonderzugsoerkehr der Bodenbacher Linie neben dem Vorortszuzverkehr der Strecke DreSden-Cossebaude-Coswig bez. Weinböhla- Elsterwerda abgesertigt werden wird. Ueber die Auf stellung der Züge im neuen Bahnhose können wir Folgendes mittheilen: Sämmtlichr Schnell-, Personen» und VorortSzüge, auch Sonderzüge, der großen Haupt linie Hos-Retchenbach-Chemnitz-Dresden-Görlitz werden an den tiefliegenden Bahnsteigen der großen Mittel halle abfahren und ankommen, es sind hierzu vier Bahnsteige bestimmt, welche rechtwinklig aus einen großen Querbahnsteig münden. Die Züge der Leipzig- Dresden-Bodenbach-Tetschner Hauptltnie, ferner der beiden Berlin-Dresdner Strecken und der Leipzig»