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November Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg ''"bet Montag, den 28. November dieses Jahres, von vormittags 11 Mr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft statt. Schw ° rzenberg, am 18. November 1904. KölNgllche AMtshaUptMsiNllschsist. Demmering. Lr. ßin neuer Preiöund. Wer die letzten französischen Kammerdebattcn über aus wärtige Fragen gelesen hat, kann nicht im Zweifel darüber sein, daß die französische Politik aus» eifrigste bestrebt ist, russische und englische Interessen zu versöhnen und ein französisch-russisch- englische» Bündnis anzubahnen. Der Abgeordnete Etienne, eine Autorität in kolonialen und auswärtigen Fragen, sprach klar und deutlich au«: Wir müssen die Freundschaft mit England pflegen und alle« tun, um an der Seite Rußlands einen Drei bund mit England zu bilden. Selbst der radikalsoziale Jauris, der bisher gegen die Revanche für ein freundliches Verhältnis zu Deutschland eingetreten ist, bekam durch den Gedanken an englische Hülfe Anwandlungen von Revanchelust. Man braucht nicht lange nach den Gründen für diese Stimmung zu juchen. Aus der einen Seite hat der Zweibund für Frankreich nicht da» geleistet, was in den Festtagen von Kronstadt, Paris und Toulon erwartet wurde. Rußland ist im fernen Asien engagiert und darf im Vertrauen aus die alte Freundschaft des deutschen Nachbars seine Westgrenze mehr und mehr von Truppen entblößen. Anderseits herrscht im englischen Volke eine tiefgehende Verstimmung gegen Deutschland aus der Zeit de» Burenkrieges her. Gegen Rußland Hal sich die öffentliche Meinung in England nach dem Hüller Zwischenfall zwar stark erhitzt, aber eS war Strohfeuer, da» rasch abbrannte, und den bekannten Hetzern in der Presse gelang es sogar mit unsinnigen Verdächtigungen, Deutschland al» den geheimen Schürer russisch englischen Zwistes hinzustellen. So ist also auch der englische Haß gegen Deutschland ein Grund, warum Frankreich immer näher an die Seite England« zu rücken sucht. Ohne Zweifel haben wir cs hier mit einer recht ernsten Erscheinung in der auswärtigen Lage zu tun, die uns nötigt, die Augen offen zu halten und den Wert guter Beziehungen zu Rußland, die von unserer amtlichen Politik schon seit Jahren mit Erfolg gepflegt worden sind, nicht zu unterschätzen. Tagesgeschichte. — Deutschland. In der lippischen Thronfolge frage haben am Freitag unter dem Vorsitz de« Reichskanzlers Grafen v. Bülow eine Sitzung der vereinigten Bundesrats- Ausschüsse für Justizwcsen und Verfassung und eine Plenar sitzung des BundeSrat» Nattgefunden. Einem Antrag Preußens gemäß hat der BundeSrat einstimmig beschlossen, mit der Er ledigung de» zwischen Schaumburg-Lippe und Lippe schwebenden ThronstrcitcS durch einen reichsgerichtlichen Schiedsspruch sich einverstanden zu erklären. Das Schiedsgericht soll nach dem Schiedsvertrage darüber entscheiden, ob und in welcher Reihen folge nach dem Tode des jetzigen Fürsten die der Linie Biester feld angehörenden Mitglieder de» Fürstlich lippischen Gesamt hause« zur RegierungSnachsolge in dem Fürstentum Lippe be rufen sein werden. Auch mit der in dem SchiedSvertrag ent haltenen Vereinbarung, daß wenn vor Erlaß des Schiedssprüche« der jetzige Fürst abscheiden sollte, die derzeitige Regentschaft fort bestehen solle, unbeschadet der Bestimmungen de» lippischen Ver- fassungSrecht«, hat der Bunde«rat sich einverstanden erklärt. Der Reichskanzler hat, wie weiter offiziös mitgcteili wird, den Präsidenten de» Reichsgerichts unverweilt beauftragt, dahin An ordnung zu treffen, daß da», Schiedsgericht sich konstituiere und da« schiedsgerichtliche Verfahren in Gemäßheit der Bestimmungen de« Schiedsvertrage« eingeleitet werde. Auf Grund diese» Ver fahren» wird der Schiedsspruch de« Reichsgericht» ergehen. — Seine Majestät der Kaiser hat am gleichen Tage an den Regenten de» Fürstentum« Lippe folgendes Telegramm gerichtet: »Nachdem zwischen den Regierungen von Schaumburg-Lippe und Lippe ein SchiedSvertrag vereinbart worden ist und daraufhin der BundeSrat durch heutigen Beschluß die Rechtslage geklärt hat, habe Ich die Vereidigung der Truppen Le» Fürstentum« aus Ihre, de« Regenten Person befohlen und setze Sie davon hiermit in Kenntnis." — Berlin, 19. November. Generalleutnant v. Trotha meldet au« Windhuk, 18. November: Bei dem am 3. Oktober im Gefecht von Ombakaha gefallenen Häuptling Joel Kawizeri wurde ein Brief feine» Sohne» Gottlieb gefunden, worin dieser dem Vater mitteilt, daß die Walerberger Herero völlig ausge rieben und 300 von ihnen im Sandfelde umgekommen seien. — Kiel, 19. November. Um 2 Uhr nachmittag» erfolgte auf der hiesigen Germaniawerft der Stapellauf de» Linien schiffe» „H". Reichskanzler Graf Bülow hielt folgende Tauf rede: Euere Majestät, Euere Königliche Hoheit, meine Herren. Da» Schiff, zu dessen Stapellaus wir versammelt sind, soll den Namen unsere« Baterlande« tragen. Wa« sagt un» dieser Name? Wie wollen wir da» Deutsche Reich? Wie soll c» sein? Sicher ruhend in der Eintracht der Fürsten und Stämme, Kleinen und Großen da» Maß ihre« Recht» nach Gesetz und Verfassung ver bürgend; hilfreich den Schwachen; wachsende Wohlfahrt und Ord nung im Innern; aller ehrlichen Arbeit freie Bahn; jeder Tüch tigkeit ein herzliches Willkommen. So allein kann im Reiche der Boden bereitet werden für alle Werke de» Frieden». Sic zu schirmen im Wettbewerb der Völker, dazu halten wir unsere Waffen scharf. Der Sohn eine« schwachen Volke» ist, vom heimischen Stamme losgelöst, ein in den Wind gefallene» Blatt. Wer von un« hinauSzieht, um deutsche Kultur und deutsche Arbeit in die Welt zu tragen, soll seine« festen Rückhalt« in der Heimat sicher sein. Darum schaffen wir un« unsere Flotte. Für niemanden aber ist unsere Seewehr eine Herausforderung. Willig stehen wir in Reih und Glied mit allen Freunden de« Frieden«, ohne zu vergessen, daß nicht wir allein den Gang der Weltgeschicke bc stimmen. Stark im friedlichen Rate der Völker, so wollen wir unser Land bleiben und gedeihen sehen, dazu Helse un« auch unser jüngstes Schiff, daß Euere Majestät jetzt taufen wollen. Seine Majestät der Kaiser taufte hierauf da« Schiff auf den Namen „Deutschland". Der Stapellauf ging glatt von statten. Hierauf brachte der Reichskanzler Graf Bülow da» Hoch aus Se. Maj. den Kaiser au«. — Oesterreich-Ungarn. Das offiziöse Wiener Fremden blatt bestätigt, daß die Handelsvertrags-Verhandlungen mit Deutschland einen guten Fortgang nehmen. Nach ander weitiger Meldung kehrt deshalb der Botschafter v. Szöghenh nach Berlin zurück. — Holland. Haag, 19. November. Es verlautet, falls alle Mächte den Vorschlag zu einer zweiten Friedens konferenz annehmen sollten, werde dieselbe doch voraussichtlich nicht vor dem Jahre 1906 und zwar wahrscheinlich im Haag zusammentreten. — England. Die vom englischen Handelsamte veran staltete Untersuchung über die Hüller Affäre ist, soweit der Tatbestand in Frage kommt, abgeschlossen worden. Die Kom mission zollte dem heldenmütigen Verhalten der Besatzungen der Fischdampfer „Gull" und „Crane" besondere Anerkennung. Der Vertreter Rußlands schloß sich dieser Anerkennung an und sprach im Namen Rußlands sein tiefes Bedauern über den Vorfall aus. Die Kommission beschloß, über die Frage der Entschädigungen in London zu beschließen, nahm aber schon Feststellungen vor über die finanzielle Lage der verletzten Fischer und der Hinterbliebenen ter Getöteten. — Amerika. Bei der Enthüllung des Denkmals Friedrich de« Großen in Washington am Sonnabend hielten Botschafter Freiherr Speck v. Steinberg und Präsident Roosevelt Ansprachen. — Vom russisch-japanischen Kriege meldet General Kuropatkin dem Kaiser unter dem 17. November: Heute sind keine Meldungen über Kämpse eingelausen. Am 16. und 17. November habe ich unsere Stellungen und einige Truppen teile besichtigt, die zum Teil nur 400 Schritte vom Feinde ent fernt sind. In der Nacht haben wir über 10 Grad Kälte. Die Halbpelze sind angekommen, auch sind Nahrungsmittel genügend vorhanden. Trotz de« anstrengenden Dienste» sind die Truppen guten Mute« und die Zahl der Erkrankungen ist gering. Petersburg, 19. November. General Stössel mel det dem Kaiser unterm 2. November: Alle Sturmangriffe vom 25. Oktober bi« 2. November sind durch den Heldenmut der Truppen abgeschlagen worden. Der furchtbarste Sturm fand am 30. Oktober statt, aber durch einen Bajonettangriff der Re serven und die Tapferkeit der Schützen wurde der Feind überall zurückgeschlagen. An diesem Tage unternahmen die Japaner keinen Sturm mehr. Eine große Menge Leichen der Japaner sind nicht sortgeschafft worden. Am 13. Oktober sanden zwei Sturmangriffe, um 4 und um 9 Uhr nachmittag«, statt, doch wurde der Feind beide Male durch unsere Bajonette und Phroxilinbomben zum Rückzug gezwungen. Die Festung und die Fort« werden, wie Stössel weiter meldet, unaufhörlich beschossen. -Nach der Abwehr de« heftigsten der Sturmangriffe, welcher neun Tage dauerte, hat sich der Mut der Truppen bedeutend gehoben. Die Tätigkeit Le« Aerztepersonal« ist über alle» Lob erhaben. Die Verluste der Japaner sind sehr bedeutend und betragen nach chinesischer Schätzung 7- bi« 10000 Mann. Mulden, 19. November. (Meldung der russischen Tele graphen - Agentur.) Bei Tagesanbruch wurde aus den rechten russischen Flügel ein heftige» Artilleritfeuer eröffnet, welche» mehrere Stunden anhielt. Mit Unterbrechungen wurde sodann da« Feuer den ganzen Tag über fortgesetzt. Die Ruffen erwarten einen allgemeinen Angriff der Japaner. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 21. November. Ein verhältnismäßig noch glücklich a bgelausener Unglücksfall ereignete sich am Sonnabend abend zwischen 7 und 8 Uhr in der Teichgasse. Die junge Ehefrau H. wollte mit ihrem einjährigen Kinde den Grüner Graben abseits der Brücke auf den darüber gedeckten sogen. Schwarten überschreiten, wobei sie jedoch durchbrach und in« Wasser zu liegen kam. Bei dem Versuche, sich wieder aufzuraffen, entglitt ihr das Kind, welche» von dem Wasser mit fortgerissen wurde und erst unterhalb der Zeuner'jchen Mühle von auf die Hilferufe der Frau H. herbeigeeilten Personen wieder an« Land gebracht werben konnte. Ebenso wurde Frau H. selbst von hilfs bereiten Leuten au« dem Graben gezogen. Den ärztlichen Be mühungen gelang e», da« scheinbar bereit» tote Kind wieder ins Leben zurückzurufen. Dasselbe hat, ebenso wie die Mutter, ernstlichen Schaben anscheinend nicht genommen. — Oberstützengrün, 18.November. Die diamantene Hochzeit hat gestern in voller geistiger und körperlicher Frische da» Ehepaar Stellmachermeister Breis chnciber gefeiert. — Dresden, 18. November. Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät de» Königs wird die feierliche Eröffnung de» einberufenen außerordentlichen Landtages DienSlag, den 29. November 1904, nachmittags 1 Uhr, in dem Thronsaale de» Königlichen Schlosses stattfinden. — Dresden, 18. November. Der junge Mann, der in der 'Nacht zum Freitag, den 11. d. Ml«., auf der hiesigen Feld herrenstraße den bedrängten Eltern eine« plötzlich wahnsinnig Gewordenen zur Hilfe eilte und dabei von dem Geisteskranken durch einen Schuß in die Lunge schwer verletzt wurde, ist seinen Leiden erlegen und gestern beerdigt worden. — Leipzig. (Vom Bölkerschlacht-Nationaldenkmal.) Gelegentlich der Besichtigung von Professor Behrens so wirkungs voll modellierten Relief» sind vielfach die beiden Fragen gestellt worden: Wieviel Kubikmeter Mauerwerk faßt da» Denkmal und wieviel wiegt e«? Sie sind nicht schwer zu beantworten. E» werden nach genauer Berechnung im Ganzen ca. 130000 Kubik meter KicSbeton und ca. 10000 Kubikmeter Granit sein. Da» Gesamtgewicht würde demnach, den Kubikmeter mit 2500 Kilogramm berechnet, 350000Tonnen — 7 Millionen Zentner — 700 Millionen Pfund betragen. Bisher sind ca. 42000 Kubikmeter, also reich lich der vierte Teil Mauerwerk fertig gestellt worben. Wenn die Sammel- und Lotterieerträgnisse sich in der Zukunst, wie im vergangenen Jahre gestalten, so wirb da« RuhmeSmal de« deutschen Volke» sicher bi» zur Jahrhundertfeier der Völkerschlacht erstehen. — Zwickau, 19. November. Einer Pilzvergiftung wären beinahe am vergangenen Donnerstag 4 Personen einer hiesigen Familie zum Opfer gefallen. Nachdem man am Buß tag gelegentlich eine« Spazierganges eine größere Anzahl Pilze, die für Ehampignon« gehalten würben, gesammelt hatte, wurden sie am Donnerstag al» Mittagsmahl vorgerichtct. Ungefähr 3/, Stunde nach Genuß der Pilze erkrankten plötzlich die vier Personen derart, daß sie, als der herbeigcholte Arzt kam, sich schon in sehr ernstem Zustand befanden. Durch Auspumpen de» Magen» gelang es schließlich, den Erkrankten Hilfe zu bringen, so daß sie sich jetzt außer Lebensgefahr befinden. Also Vorsicht beim Sammeln von Pilzen! — Zwickau, 18. November. Viel besprochen werden hier die jetzt aufgedecktcn Diebstähle einer angesehenen Bcamtenfrau, die au« einem bekannten großen Warenhaus Waren im Werte von ungefähr 600 Mark nach und nach gestohlen hat, und zwar meisten» Sachen, für die sie gar keine Verwendung hat. Nach Lage der Sache kann e» sich bei der Frau nur um einen krank haften Zustand handeln. — Glauchau, 16. November. Hier ist der seltene Fall eingetreten, daß gleichzeitig 3 Generationen einer Familie In validenrente beziehen, und zwar die Großmutter, 72 Jahre alt, jährlich 118 Mk., die Mutter, 47 Jahre alt, jährlich 131 Mk. und die Enkelin, 29 Jahre alt, jährlich 169 Ml. — Plauen. Die Bewegung in der vogtländ ischen Lohnstickerei zieht große Bahnen. In den letzten Tagen sind in vielen Fällen Waren wieder an die Fabrikanten zurückgegeben worden, die den neuen Lohn noch nicht bewilligt haben. Auch unter den Stickern macht sich eine Lohnbewegung bemerkbar. Die Sticker wollen von den den Lohnschiffchen maschinenbesitzern in Aussicht gestellten neuen Lohnsätzen ebenfalls einen Vorteil haben. — Plauen. Ueber die Ursachen der gegenwärtigen Krisi» in der Stickereiindustrie wird geschrieben: Während einer auf eine Zett der Hochkonjunktur folgenden Periode weniger guten Geschäftsgang« arbeitete ein großer Teil der Lohnsticker unter Kostenprei», mußte also Geld zusetzen, nur um Aufträge zu bekommen und die Maschinen nicht feiern zu lassen. Jetzt hat