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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmieöeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zuttagen: einzelne Nummer 10 Rpsg. - :: Gcmcindc-Verbands-Glrokonko Nr. 3 :: ? - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ? - :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ß Aeltefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafk, des Stadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde : Anzeigenpreis: Die 40 Mllllmster dretle : ? Milllmeterzelle 6 Rpsg.; >m Terttell öle 93 l Millimeter breite Milllmeterzelle 18 Npfg. k :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: ; - :: Zur Zelt ist Prelsliste Nr. 5 gültig. :: - : ? Nr. 273 Mittwoch, am 23.November 1938 104.Iahrgang Alls -er Heimat und dem SaMland Dippoldiswalde. Die Schullandheim-Bewegung Hai, wie wir erst kürzlich bcrichlelcn, in Sachsen einen lebhasien Ausschwung genommen. Auch in unserem Kreise Hai sie Fuß gefaszt. Im Schuljahre 1937/38 waren zwei Schulen j daran beteiligt und vier deren Klassen mit 137 Schülern in Landheimcn. Die Zahl der Berpslegotage betrug 519. — Was sic aus einer Klassenfahrt ins Elbsandstein gebirge erlebten, das wollen die Schüler der 2. Knaben- ' Klasse ihren Eltern und Freunden der Schule in Wort und " Lichtbild in einem Elternabend der Hans-Schcmm-Schule ! schildern. — Aktuelle Fragen der Marktordnung. Uuier den: Vorsitze des Landest,auptadleilungSleilerS III der Landesbauernschafl Sach sen, Bauer Busch, fanden sich die HauplabteilungSleiter III der KrciSbauernschaflcn mit ihren Sachbearbeitern sowie die Vor- sil;endcn und Geschäftsführer der WirlschaftSverbände zu einer Arbeitstagung in Dresden zusammen. 3m Mittelpunkte der Be sprechungen standen Ausführungen über die Milch- und Fcll- wirlschaft Sachsens, und zwar insonderheit über die Milchprcis- icgelung, die schon im Oktober den Erzeugern zugute kommen konnte, die Neuordnung der Butterverteilerspannen, Zonrn- cinteilung, Trink- und WerkmilchprciS usw. Eindeutig ging dar aus hervor, daß die Marktordnung in der Milchwirtschaft sieb immer mehr zum Borteil für Erzeugung und Verbrauch aus wirkt. Breiteren Naum beanspruchten weiterhin die Fragen der Eicrmarktordnung. Auch hier sind bekanntlich vor kurzer Zeit neue Preise in Krast getreten, die eine Neuordnung in der Ver teilung zur Folge habe». Auf dem Gebiete der Viehwirtschask .wurden neben preislichen vor allem organisatorische Fragen be handelt. Aehnliches gilt für Lie Ausführungen auf dem Sektor der Gartcnbauwirlschasl. Wie die regen Aussprachen ergaben, fanden die jeweiligen Darlegungen lebhaften Widerhall. — Eröffnung des Führerschulungswerkes im Vann 2lt>. Am Montag, den 21. November, fand in der Handels- und Gewcrbe- schuic zu Dippoldiswalde die Eröffnung des Führerschuiungs- wcrkeS der Hiller-Jugend im Bann 21t> statt. Die Eröffnungs feier wurde umrahmt von Liedern der anwesenden Führerschaft. Die Leitung hatte Gesotgschastssührer Schüße. Stammführer Haupt, der Leiter der WS-Stcltc und Leiter des FührerschulungS- wcrkes, eröffnete das SchulungSwcrk. Es werden zwei Arbcils- gcmeinschasten durchqeführt. Die Arbeitsgemeinschaft l, Nassen und Bevölkerungspolitik, fleht unter der Leitung von Pz. Groh mann, Dresden, die Arbeitsgemeinschaft 2, Volk, Bewegung und Staal in der Aufbauarbeit des Drillen NcicheS, unter der des stcltv. KreiSschuIungsleiterS Pg. Probst, Dippoldiswalde. AIS Vertreter des Gebiets war Bannfükrcr Beyrich anwesend. An dem FührerschuiungSwerk nahmen alte Führer der Gesolgschas- > ten, Fähnleins, Führerinnen der BDM- und ZM-Gruppen leit, außerdem die Slellcnleiler der Hiller-Jugend. Das Führer- schuluugswerk ist die zweite Säule der Schulungsarbeit neben den Wochencndschuiungen in unserem Banngebicl. Während an den Wochenendschulungen alle Führer und Führerinnen auch der kleinsten Einheiten Icilnehmen, beteiligt sich am Führerschuünrzs- werk nur die mittlere Führerschaft. Diese soll hier mit den wich tigsten Gedanken der nationalsozialistischen Weltanschauung ein gehend vertraut gemacht werden: denn die Hiller-Jugend weiß, daß das Gesicht der jungen Front von der Linsaßbcrcltschasl und der Oualilät der Führerschaft abhängt. Es sollen jedoch mit dem Schulungswerk keine Gcistesakrvbatcn nach dem Grundsaß des Liberalismus „Wissen ist Macht!" gezüchtet werden, sondern eS ist die Schulung nur Mittel zum Zweck nach der Erkenntnis „Wissen ist Waffe, Glaube ist Kraft!" Das Gelingen des Führer- schulungswerkcs hängt von dem regelmäßigen Besuch durch die Führerschaft ab. Dann wird cs ein Kräftigender sein für die Führer und für die Einheit. Das FührerschuiungSwerk findet aller 14 Tage montags in der Handelsschule zu Dippoldiswalde stall. Dresden. E i n d r c i st e r B n r s cb e. Abends drang ein Dieb durch ein ossenstchendes Fenster tn eine Erd- geschoßwohnnng ans der Prinzenstraßc ein. Während der Abwesenheit der Bewohner durchwühlte er in sämtlichen Räumen die Behältnisse, wobei er n. a. eine goldene und eine silberne Hcrrenarmbanduhr erlangte. Ter Täter fühlte sich so sicher, daß er die ganze Rächt in dem Hause blieb, sich ans Has ein Abendbrot znrcchi machte nnd aus dem Cosa schlics. Am Morgen wurde er von der-Aus wartung gestört. Er slüchlcle durch den Garten nnd ent kam unter Zurücklassung eines .Koffers, tn dem er gestoh lene Kleidungsstücke eiugepaclt hatte. Ter Unbekannte soll etwa 25 Fahre alt sein nnd braunes Jackett getragen haben. Dresden. Schlafender Dieb. Nachts Iras ein j Wachmann der Wach- nnd Schließgescllschast in einem j ossenen Holzschuppen im Großen Garten in Dresden einen 18jährigen Burschen schlasend au. Ter Unbekannte wurde ' ;ur Polizei gebracht. Tie Feststellungen ergaben, daß es - geh nm einen von der Polizei gesuchten Tieb aus Ebcm- ' nih handelt, der zuletzt in Spreinbcrq war und dort Geld j und Kleidungsstücke gestohlen hatte. I Dresden. L a st z u g st ü r z t c P o n e i n e r B r n ck e Ein schwerer Unfall ereignete sich auf der verkehrsreichen . Nossener Brücke, die über ein weites schicncnreiches Eisen- f bahugcländc sührt. Eine Zugmaschine mit Anhänger , wurde von einem Autobus überholt. Dabei stieß das ' rechte Trittbrett dcS Dmuibusscs gegen die vordere Achse der Zugmaschine. Ter Lenker verlor dadurch die Gewalt Nationalsozialistische Propaganda: Vas Volk muh die Politik verstehen! Dr. Goebbels sprach vor den Propagandisten der Bewegung des Gaues Berlin Dienstag abend sprach Gauleiter und Neichspropa- .raudaleiter Neichsminisier Dr. Goebbels aus einer Tagung der Berliner Propagandisten in der Kroll-Dper. Lor 2000 Propagandisten der Bewegung, den Hoheits- trägcrn der Partei, den Führern ihrer Gliederungen nnd Lerbänoe des GaneS Berlin gab der Neichspropagandnlei- ter einen eingehenden Ueberblick über die schwebenden Probleme nnd die sich daraus ergebende» Ausgaben für sie Propagandisten. Ter Minister erinnerte zn Beginn seiner Ausführun gen daran, wie er schon seil seiner Bernsnng zum Ber liner Gauleiter der NSDAP, immer wieder von Zeit zu Zeit die Amtswalter und Propagandisten der Partei um sich versammelt habe, um vor ihueu als den sür die öffent liche Meinung verantwortlichen AmlSträgern der Bewe- zung alle wichtigen Probleme der Zeit aiiscinanderzusetzen and sie von der Nichtigkeit der nniionalsoziglistischen Ge- wnkengänge zn überzeugen. Zn Ansang sei das nnr ein kleiner Kreis in Berlin gewesen, heute seien es schon Tansende, deren Ausgabe cs nun sei, in ihren Wirknngs- öczirkcn das zu erläutern nnd klarzumachen, was heute zwischen ihm und seinen Propagandisten besprochen werde. Er habe nur wenige besonders aktuelle Probleme aus ver Fülle der Fragen heransgcgrissen, Fragen, vor die die Männer der Partei täglich in Fabrik, Büro nnd Werk statt immer und immer wieder gestellt würden. Ter Par teigenosse müsse dann in der Lage sein, aus die ihm gestell ten Fragen ausreichende Antwort zu geben. Es komme in der Politik nicht nnr darans au, daß mau das Nichtige lut, sondern daß man das Nichtige auch im rich- ' - en Augeubli ck lut. Das Volk mutz die PoMik verstehen! Deutschland habe in den ersten Jahren nach der Machtergreifung eine gewisse Nisikozone durchschreiten müssen. Tas fei sür die nationalsozialistische StaatS- ; führnng nm so schwerer gewesen, als sie bei der Lösnng - gewisser Aufgaben handeln mußte, ohne das Polk immer I über die Tragweite der Probleme iuS Bild setzen zn kön nen. Nur alte Nationalsozialisten könnten ermessen, was oas bedeute. Primärstc Voranssctznng nationalsoziali stischer Politik sei cs stets gewesen, daß das Polk sie oerstehl und das; das Polk hinter diese Poli tik tritt. So sei cs z. B. nicht möglich gewesen, etwa das deutsche Polk schon von Ansang an znm Bundesgenossen sür die deutsche Ausrüstung anjznrnsen: denn im Augen blick hätte man damals auch die ganze Welt alarmiert. Ter Minister kennzeichnete dann Umfang nnd Bedeu tung des nationalsozialistischen Aufbauwerkes, das man nicht in einzelne Teile zergliedern könne, das vielmehr > sine totale politische Gesamtschnn darstelle. Es sei nnmoa- . lieh, den einen oder den anderen Wcsenszug heranSzn- ! nehmen nnd zn sagen: Mit dem Nationalsozialismus im i allgemeinen bin ich einverstanden, aber mit diesen unv jenen Auswirkungen seiner Tätigkeit nicht, weil ich sie nicht verstehe. Viele Züge im Gesicht des Nationalsozia lismus seien im Augenblick dem einen oder dem andere» noch unverständlich, weil ihre Auswirkungen sich eben erzt später zeigen würden. Tie Lösung jeder einzelnen Aufgabe durch den Natio nalsozialismus fei Poraussctzung sür die Lösung einer anderen. Ter Nationalsozialismus sei also gewissermaßen ein progressives Jn-Funktton-Sctzcn eines politischen nnd weltanschaulichen Programms. Ausgaben der nationalsozialistWen Propaganda Aufgabe der nationalsozialistischen Propaganda jcr e8 nun, in steter Ni ltsichtnahmc aus die Schwierigkeit des einzelnen Problems einerseits aus die öffentliche Mei nung in der Welt, andererseits das Volk mit diese » Problemen und ihren AuSwirtnngcn bekannt unc» vertraut zu machen. Tr. Goelbcls ging dann mit den bürgerlichen Intel lektuellen ins Gericht, die die Propagande sür etwas Un feines, UnoornchmeS, Unduldsames und Ungezogenes hielten. Tie Abneigung der bürgerlichen Intellektuellen gegen jede Propaganda, das völlige Unverständnis sür ihre N twendigkeit gehöre zu den trübsten Kapiteln des Weltkrieges. Auf diesem Gebiet seien Deutschland seine westlichen Gegner während des Krieges haushoch überle gen gewesen. Ich mochte Ihnen einen charakteristischen Vorgang, so fuhr der Minister fort, ins Gedächtnis zurückrusen, um Ihnen zn zeigen, wie es nm die psychologische Führung damals eigentlich bestell! war. Am lO. August l9l8 schrieb rer bekannte Dichter Max Halbe an das Große Haupt- fliartier einen Bries folgenden Inhaltes: „Es sei einem ickmer besorgten Vat-.-rlandsfreund, de«, auch selbst zwei Sühne jeil vier Jahren nn Felde stehen Hal, in dieser iurchibariten Stunde unseres Volkes gestattet, auf eine große' Gejahr hinzuweoen. Es ist dies der aus fallende, meist als Leitartikel und ohne Kommentar er folgende Abdruck von Neven der reindlichen Staatsmännern durch uniere eigenen deutschen Zeitungen. So brachten ge stern Vie hiesigen „Neuesten Nachnchlen" eine Neve von Balfour, vorgeUern eine von Lloyd Grorgc. ohne ein Wort der Wiederlcgung dazu zu schreiben. Ich erlaube mir, oie beiden Blätter beizulcgen, Ich hake daraufhin einem Brief an die Nedaktion meine ernsten Bedenken über diese Pra xis zum Ausdruck gebracht. Nur ein Wort sei noch hinzu- gesügl. Unsere Feinde iührcn dielen Krieg vor der OeffeM- lichkeit vor allem auch als einen moralischen Krieg und hierin beruht ihre Stärke vor ihren Völkern. Sie sichren dielen Krieg nach Art der Kreuzzüge oder der Religions kriege. Wir führen ihn nur militärisch. Wäre es nicht hoch an der Zeit, jo jchreibt Max Halbe, auch die aeistiaen Wassen zu benutzen in einem Auaenblick,. über die Zugmaschine, suhr auf den Fußweg und durch brach das Geländer der Brücke. Zugmaschine und An hänger stürzten ans beträchtlicher Höhe ans die Eisenbahn gleise hinab. Während sich der Beifahrer noch durch Ab springen in Sicherheit bringen konnte, wurde der Lenke» der Maschine schwer verletzt und mußte sofort ins Kran kenhaus gebracht werde». Dresden. 800 s n d c t c n d c n t s cb e Urlaube,. Die am Souulag zu einem einwochiacn Anscnthall ln Leipzig cingclrojscncn 800 sndclendcnijchcn Urlauber stat ten am Mittwoch der Landeshauptstadt einen Besuch ab. Die ArbeilSkamcraden aus dem Gnu Sudctculaud wcr- deu nach ihrem Empfang am Rcnstädler Bahnhof vor mittags zunächst eine Stadtrnudsabrt nniernchmcn. Rach dem Mittaacssen begeben sie sich znm Ansstcllnngspalast, wo sie im Nahmen einer Kaffeetafel n. a. von Ganobmnnn Peitsch nnd Ganwarl Korb begrüßt wcrdcn. Hicr sollen die sndclcndcuischen Gäste auch durch musikalische und andere künstlerische Darbietungen erfreut werden. Rach dem Abcudcsfen werden die Urlnnbcr die Lanvcshaupl- sind! wieder verlnssen. bhcmnitz. Ohne Zeichen c i n g cW v g e n. Der !3jährigc Horst Heuschkel wurde nuj dem Fnbrrnd iu der Rccscslraße vou einem ihn überholenden Persononkraft- vngen nnncfnhrcn und sehr schwer verletzt. Ter Nadsah- rcr wnr vor dem Wagen plötzlich nach links cingcbogen, ohne ein Zeichen zn geben. Zwirknn. Unsall beim N a n g i c r e n. Dienstag morgen kurz vor l Uhr entliefen ans »och nicht geklärter Ursache im Nangierbetrieb des Bahnhoss Zwickau zwei Wagen einer Nangicrgrnppx und fließen zwischen .Zwickau ind Mosel ans einen nach Zwickau sahrenden Gülerzug »uf. Die beide» Wagen und die Lokomotive des Güter- suges wurden beschädig«, ein Wagen entgleiste. Verletzt wurde niemand. Da durch diesen Unsall beide Hanpl- zleise der Strecke Dresden-Werda» bis 6.45 Uhr gesperrt wäre», mußte der Personenverkehr durch Umleitung uns vurch Kraftwagen ansrechterhalten werden. ' «WWWW« 1 WetterMWWduMMMiiiMes Ausgabeort Dresden sür Donnerstag: In der Nachk zum Freitag »och teilweise heiter. I» ! höhere» Lagen leichte Nachtfrostgefahr. Von Westen her beginnende Eintrübung. Auffrischende Winde aus Süd bis West mit Schauern oder Böen bis Eturmcsskärkc anwach- scnd. Wetterlage: Der starke Druckanstieg über Mittel europa hat nur vorübergehend zum Aufbau eines Zwischen hochs geführt, welches heute für Dcutschlaud allgcmciu hei teres Wetter verursacht, lieber de» irischen Seen ist ei» neuer Sturmwirbel erschienen, der sich noch außerordentlich verlieft und besonders die Nordsee in Mitleidenschaft ziehe» wird. In seinem Bereich treten bereits stürmische Winde bis 80 Ekuudcukilometcr auf. Der Sturmwirbel dürste eine nordwestwärts gelegene Bahn cinschlageu mrö besonders in , südlichen Teilen auch unser Weller beeiujlusscu.