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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, An-cberg, Nn-cburg, Moritzburg und Amgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden and der städtischen Aehsrden zu Pulsnitz und Königsbrück. Wo. 5N.Sonuaben-, den 23. Juli 18H4. Dieses Blatt erscheine Minwochs und Sonnabends. —Preis vierkeljährlich lü Ngr. — Zu beziehen durch alle Poskanjialten. — Inserate rc., welche die gcsvalicne Corpus-Zcile, oder deren Raum, mir l Neuaroschen berechnet werden, sind in PuISnin srälestcns bis Montags und Donnerstags Abends 8 Uhr cinzusenden. — Exvebilivnen sind: In Pulsnitz beim ^Herausgeber, in Königsbrück bei Herrn Kaufmann Andreas Grahl und in Radcbeig bei Herrn Kaufmann Friedrich Gärtner. Amtlicher Theil. Bekannlmachun g. Dicastag, Sc« S. August dies. Bahccs, findet der neneiugeführte dritte diesjährige Viehmarkt statt, welcher auf dem neuen Marktplätze au der Premnitz adgehatten wird. Radeburg, den tS. Juli 1864. Der Stadtrath. Häntzschel. Nichtamtlicher Theil. Zeitereignisse. Dresden, 18. Juli. Gestern fand hier, vom schönsten Sommerwetter begünstigt, unter sehr zahlreicher Theilvahme das Turnfest des Gauverbandes der sächsischen Miltelelbe statt. Die Slsdl hatte zum Theil ein festliches Gewand angelegt. — Die nächste Vogelwiese bringt, wie die „D. N." mit- theilcu, ein neues größeres Restaurations-Etablissement, das in seiner kolossalen äußeren Form das berühmte Heidelberger Faß darstellt. Das Spundloch ist die EingangSthüre und der innere Raum hinreichend zur Aufnahme vieler Gäste. Heule wurde dieses originelle Freudengefäß nach demVogelwieeplatz transportirt. Zwickau, 19. Juli. (Wbl.) Gestern Abend ging über Lü beck zu dem heutigen 50jährigen Geburtstage des k. k. Feldzeuz-- Meisters v. Gablenz nachstehendes Telegramm, an welchem sich eine Anzahl Bewohner Zwickaus betheiligi hat, in daS Haupt quartier Fridericia in Instand ab: „Dem hochgefeierten Manne, an der Spitze von Oesterreichs tapfcrn Kriegern, für deutsches Recht im Norden deutscher Marken kämpfend, bringen zum heu rigen Geburtstage die besten, treuesten Wünsche Bürger Zwi ckaus, in der Nähe Ihres alten Stammsitzes Gablenz. Leipzig, 19. Juli. (L. Tgbl.) Sichcrm Vernehmen nach ist heule in das Vermögen der hiesigen Firma A. E. Ferrari der Concurs eröffnet worden, nachdem der eine Geschäftsinhaber ei nen am 16. d. M. fälligen Wechsel in Höhe von 2000 Thlr. nicht decken konnte und deshalb in Wechselhaft gekommen ist, während der andere heimlich von hier sich entfernt und nach heute von auswärts eingegangener Nachricht freiwillig den Tod gesucht hat. UeberdieS soll auf obigem Wechsel die Unterschrift des Ausstellers gefälscht und bereits deshalb bei der hiesigen kö- nigl. Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet worden sein. Man spricht sehr bestimmt von dem Vorhandensein noch mehrer sol cher Wechsel. Weimar, 18. Juli. Gestern Abend traf der Großfürst Konstantin von Rußland in dem Lustschlosse Wilhelmsthal bei der jetzt dort weilenden großherzoglich weimarischen Familie ein. Aus Karlsbad, 16. Juli, schreibt man der „Lpz. Ztg.": „Vorgestern Nacht traf ein preußischer Cabinetscourier aus Pa ris mit so wichtigen Depeschen hier ein, daß Herr v. Bismarck geweckt werden mußte und dann im Laufe des Tages mehrere Courire nach Wien und Paris von hier abzefertigt wurden. Ge stern morgen langte ein dänischer Kammerherr direct aus Ko penhagen mit einem eigenhändigen Briefe des Königs von Dä nemark an den König von Preußen hier an, in welchem eine sehr klägliche Schilderung der verzweifelten Lage, in welcher sich der König von Dänemark jetzt befindet, enthalten und die Groß- muth des Königs von Preußen angefleht worden sein soll. Eine gleiche Sendung ist auch von Kopenhagen nach Wien abgegan gen. So weit ist denn nun wohl der dänische Uebermuth, daß, während Dänemark auf der letzten Londoner Conferenz noch die billigsten, ja allzubilligen Friedensvorschläge der Alliirten höh nisch verwarf, es jetzt von selbst sehr fein und bescheiden um Frieden bittet."