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Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpe« «ad Umgegend. «attSdwtt d« «,1. AmtshmMmmschaft, »er «gl. SchulWeawu ». des Sgl. HiuMruer-mtrS zu B-u-cu, iowic des Sgl. AMsgeriÄts und des Stadtraldes zu BilchosSwcrda. Montag, den 28. dieses Monats, von Vormittags S Uhr ab, Oltzuug d«S BrzirkSauSschuffes. Bautzen, am 16. März 1898. , Könialiche Amtshauptmann schäft. 56 P. Idm Hempel. Hpr. Wegen Reinigung bleiben Freitag, den 2S und Sonnabend, de« 2«. Mörz ». I., sämmtliche Expeditionen des unterzeichneten Stadtraths geschloffen und werden nur dringliche, «nauffchiebbare Polizeifacheu erledigt, beim Königlichen Standesamt aber nur Sonnabend von 11—12 Uhr expedirt. Bischofswerda, am 19. März 1898. DerStadtrattzl lldr. Lange. Lhm. Die Osterprjifilngeu der hiesigen Schulen werden an nachbezeichneten Tagen abgehalten: 1) 8vlvv1a: Donnerst., 31. März, nachm. 2 Uhr, 2) 1. LürMrsvkuIv: Dienst., d. 29.— Donnerst, d. 31. März, 3) 2. SürKvrZvIluIv: Mont., d. 28. März, 4) k'vrtdUÄuuK88vI»uIv: Donnerst., d. 24. März, nachm. 3 Uhr, 5) VurnprükUllK: Freit., d. 1. April, nachm. 2 Uhr. Zu diesen Prüfungen, wie auch zu der Sonnabend, den 2. April, vorm. 10 Uhr, stattfindenden VntlafsrmgsfeiSS ladet hierdurch ganz ergebenst ein — Vr. Sl. Dir General-Versammlung Soantag, »en 27 Mörz, Nachm 2 Uhr, i« Spittang'scheu Gasthofe M Demih-Thumitz, wozu alle Kassenmitglieder, iowie deren Arbeitgeber nach 8 49 des Kafsenstatut» hierdurch eingeladen werden. Schluß der EinzeichnungSliste 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Ablegung der Jahresrechnung vom Jahre 1897. 2) Besprechung betreffs der Kassenärzte event. weitere Beschlußfassung. 3) Kassenangelegenheit. Demitz-Thumitz, den 20. März 1898. Der Kassenvorftaud. z. Z. Vorsitzender. Gedenktage zum?o. Geburtstag und 25jährigen Regierungs- Jubiläum König Alberts von Sachsen. 18L8 — L87S 18«8 (Nachdruck verboten.) LS März 1871. Kronprinz Albert wird von Kaiser Wilhelm mit dem höchsten deutschen Kriegsorden, dem eisernen Kreuz I. Klasse detorirt. »S März. 1887- Das sächsische Telegraphenwesen kommt in preußische Verwaltung. 1888. Großer Eisgang und Hochfluth auf der Elbe. Wirtschaftspolitische Verwirrungen. Der Aufruf zur Sammlung in den wirth- schastlichen Fragen unter möglichster Ausscheidung von parteipolitischen Bestrebungen und einseitigen Sonderinteressen hat, wie man nun mit Bedauern und Aerger sehen kann, genau das entgegengesetzte Trgebniß von dem Ziele gezeitigt, welches man ursprünglich im Auge hatte. Statt Klarheit und eine auf das allgemeine Interesse und Wohl gerichtete Wirthschaft-politck ist eine Art baby lonische Verwirrung in der Frage der wirth- schastlichen Sammlung erreicht worden, und die »eisten Parteien und Interessengruppen haben eigentlich bi» jetzt weiter nicht» gethan, al» ihre «»»eichende Stellung formulirt und von der angeregten und wachsenden Erkenntniß gemein samer politischer und wirthschaitlicher Interessen ist kaum noch etwa« zu spüren. Da» Schlimmste ist aber, daß durch raffinirte Lu»streuungrn extremer Parteipolitikrr die „ SammluagSdeweg- ung- noch dahin gerathen kann, ob Schutzzoll oder Freihandelspolitik künftig im deutschen Reiche herrschen soll. Käme e» dahin, dann entstände ein wirthschaftlicher Kampf Aller gegen Alle und großer Unfrieden würde in die meisten BolkSkreise getragen werden. Zunächst sollte j man doch in allen wirthschastlich denkenden Kreisen mit dem Umstande rechnen, daß in einer Zeit, in welcher saft alle Staaten Schutzzollpolitik treiben und selbst England deutliche schutzzöllnerische Neigungen verräth, von der Einführung einer i Frechandelspolitik in Deutschland gar keine Rede I sein kann. In Hinblick auf die große und rasch wachsende Bevölkerung Deutschlands und in Er wägung der Lebensbedingungen für die Industrie, die gut und billig arbeiten muß, kann ober auch nicht von der Einführung einer Hochschutzzoll- politik die Rede sein, denn billige Lebensmittel für das Volk und billige Rohprodukte für die Industrie sind Grundforderungen jeder vernünf tigen Wirtschaftspolitik. Um nicht in gefähr liche Verirrungen zu gerathen, bleibt also weiter nichts übrig, als vom Standpunkte der allge meinen Wohlfahrt in erster Linie, und vom Standpunkte der betreffenden WirthschastSgruppen in zweiter Linie die bestehenden Handelsverträge und Zollgesetze auf ihren Nutzen oder Schaden zu prüfen und danach dann Reformen onzubahnen. Wenn sich übrigen« alle interessirtrn Erwerbs zweige von Uebertreibungen fern halten und in der Wirthschastspolitik keine Einrichtung erblicken, die einzelnen Berufszweigen aus Kosten der anderen das Geschäft einträglicher gestalten soll, so wird man auch erkennen, daß dir brstehende Wirthschaftpolitik nicht so schlecht ist, daß sie nicht auSgedaut werden könnte. Die bestehenden Schutzzölle auf Getreide (3 Mk. 50 Pf. für den Doppelcentn«) und die industriellen Schutzzölle könne« doch nicht ohne Weitere» al» ein ganz ungenügender Schutz der einheimischen Arbeit und Gütererzrugung angesehen werden. Aber eine unter Umständen recht wirksame Wirtschafts politik würde e» sein, diesem oder jene« Staate gegenüber die Zölle wesentlich deshalb zu er höhen, weil der betreffend« Staat dem deutschen Handel und der deutschen Industrie Daumen schrauben anlegt. Auch sollte nicht verkannt werden, daß eine blühende deutsche Industrie mit ihren nach vielen Millionen zählenden Arbeitern die natürliche Abnehmerin der landwirthschastlichen Produkte ist, also in Wirklichkeit die Interessen der Landwirthschaft und Industrie einander nicht entgegengesetzt sind. Politische Weltscha«. Das Kaiserpaar gedenkt am 29. März in Begleitung von drei der kaiserlichen Prinzen in Homburg v. d. H. einzutreffen und daselbst einen längeren Aufenthalt zu nehmen. Demnach wären die hie und da immer wieder auftauchenden Gerüchte von einem angeblich geplanten FrühjahrS- aufenthalt der Kaiserin im Süden endgiltig al» abgethan zu betrachten. Die von der Budgetkommission des Reichstage» am vorigen Donnerstag angenommene Flotten- Vorlage soll bereit« an diesem Mittwoch zur zweiten Plenarlesung kommen, nach deren Be endigung sofort die dritte Lesung nachfolgen soll. Da die Osterferien de» Reichstage» am 31. März oder 1. April ihren Anfang nehmen werden, so darf man bestimmt erwarten, daß die Flotten vorlage noch vor der parlamentarischen Ost«- pause zur Erledigung gelangt, und daß demnach die ganze an Aufregungen und Zwischenfällen reich« Flottenfrage im Laufe dkr nächsten Wochen ihren dÄinitioen und ersprießlichen Abschluß findet. In Hinblick auf die stattliche Mehrheit, welche sich bereit» in der Kommission bei der Schluß abstimmung üb« da» Flottengesetz für letztere» «gab, erscheint die Hoffnung berechtigt, daß da», selbe auch im Plenum mit ein« entsprechend be deutenden Mehrheit angenommen »erden wird. Der Reichstag förderte am Freitag die Weitrrberathung der Vorlage, betr. die Reform dn Militärstrafprozrßordnung, von K172 mit bi»