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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.02.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905020902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905020902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-09
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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Dieses Blatt wird da» Selen» von Dretde» uud Uuigeduug am Lage vorher bereit» al» 2lbend-2l«rgade -»gestellt, «ährend er die Post-^ Abonnenten am Morgen rn nnrr Gesamtausgabe erhallen. LerugsgebW: WnUriitilirtia, für Drc«»k« bei tllaltch »«imallaer.-iurraa»»» durch u»I»re zrp»n <«»«»»« und mor,ni». au Souu- und Vkomaacn »ui eiumav »Mt aovt. durch auswärtig« N»m mttKoudr» » »N d«t. , Mt »0 »t. Bet «tumaNarr Kutirkluna durch die iv«»I»Mk. iodne BefteUeeidi. im «uv« laut» mit «uiivrechrndem Vuiäila,«. « «»druck aller »nitel u. Onainal- MtUetlun,»» «ur mit deutlicher L u «I l« » a » « a b e (.Dredd Nackr. "> «utLIll«. ««»trüaliche Lonorar. auivrüche dleiden unberücklicküit: uuverlariaie Manultrivi« werden nickt auidcwadn. releiramm-Sdretl«: «»« e,ramm> richte« »reSde». HsgvLrrdeL L8LV Verlag von Kt-psch L Rel<l,ard1. ^nreigen-Läns. Annadme v»u Ankiittdiuuuür die. „«chmiiiu«» u Ulu To»:> Aeienaad »ur Manenttmir:'L v» li tue vtir Die l ipaliiin- tviue. eril»' !«r « riidew !» Via Är kkudrauumm uu! der Priualieue Nei> tL Via : d»e L watnar am Le, irilr »a Liu.. ui» Lm»«>a»dt 3« - M V» tt>, Ütuuuurrn nach «»»„ urid ,>«irrtaarn , chaiNar ijtru»d>«> «> >vt,.. an« ittrivaNen« 4» V'a Llvaüia, geile aui leri'eiie und a!» (jrlnaeiandiSdVia. ÄuowärU»«Ai!>. traae nur ,e,eu Vorausberaiiiuna >Vei««diälier werden mu U W, derrchnet. Nernivrech,„Ichl,tz: «m» I Rr. U und Sir. 20SL. Seidl« L Kellkdictn8 k. »b, L KollllOH mS KSI*HS>TSri triU IreÄri-L.. Uilsur 8lr. 41. -t S Ln,'a«,«l Neueste Drahtberlchte. Eisgang. Heien die konfessionellen Kvlvorationen. Ge'chwiudigkeitSmesser siir Auto- l ^ gtz ^.e»s», «nIA» mobile. Utttuhrn in Ruijtaiid. Lächsische Miniaturen des Mtttelaileis. Wie rechnet der Rechkuküuitle,? j ^llllllktzHiIlls, »/. s^kvlnlltz Neueste Drahtmeldungen vom.8. Februar. Berlin. Bei der gestrigen Fasel im Königlichen Schlosse hielt der.Kaiser folgenden Trinkspruch: »Das Herz voll Dapk gegen Gott, der. nachdem er die schwere Bürde, die über meinen! Hause lag, von unseren Herzen genommen und so er. möalicht hat, Ew. Königlichen Hoheit den Willkommengruh zu entbieten, begrüße ich aus ganzem Herzen Ew. Königliche Hoheit hier bei uns und begrüße tu Ihrem Erscheinen zu gleicher Heit den Träger der Grüße Sr. Majestät des Königs von L-Panien. Le. Majestät hat die Gnade gehabt, mir die höchste militärische Ehre in seiner Armee zu verleihen, die General- kapitänstelle, und zugleich mich zum Ehes zu ernennen eines aus gezeichneten Regiments, das Dragoner-Regiments „Numancia", dieses einzigen in der Welt, eines Stolzes seines Landes und smnes Königs, eines Regiments mit einer hervorragenden Ge schichte, das überall, wo es eingesetzt wurde, seinem Fahneneide getreu^Ehre gebracht hat seinem König und seinen Fahnen. Ich bitte Le. Königliche Hoheit, der Dolmetsch zu sein meines herz lichen, innigen Dankes bei Sr. Majestät dem Könige für die Höhe Ehre, die er mir erwiesen hat, und Sr. Majestät zu ver sichern, daß ich voll und ganz den Stolz empfinde, diese hohe Charge und vor gllei» dieses jchöne Regiment zu besitzen. Die Wüniche aber, die mich, mein Haus und mein Volk beseelen, und die darin gipfeln, daß Gott Se. Majestät erhallen und ihm eine lange und gesegnete Regierung zum Wähle seines Volkes und teines Heeres verleihen möge, fasse ich zusammen, indem ich mein Glas auf das Wohl Sr. Majestäi des Königs und seines ganzen .Hauses leere." — Der Prinz von Bourbon ant wortete mit Worten des 'Dankes für de» Empfang. Der König von Lpanien sei glücklich gewesen, dem Kaiser einen neuen Be weis seiner Hochachtung und großen Freundschaft geben zu können. Der König hoffe, daß diese Freundschaft immer noch wachsen werde zum Besten beider Völker. Es sei eine Ehre für die spanische Armee, den Kaiser unter ihren Marschällen zu zählen, und für das Regiment „Numancia", ihn als Chef zu haben. Der Prinz trank auf das Wohl des Kaiserpaares und aus das Wohlergehen Deutschlands und seines .Heeres. Berlin. sPriv.-Tel.s Die B u d g e t ko m m i ssi o n de «Reichst aas setzte die Beratung des Etats fürTeutsch- Südweftafrika fort. Es wurden bewilligt: je 50 MO Mark E. Einführung von Zuchttieren, besonders Wollschafen und Angora, sowie für Prämie» an Farmer für Einzäunungen auf de» Farmen im Interesse der Bekämpfung der Rinderpest und für Züchtungszwecke, 100 OOO Mark als vierte Rate für Land- vewnessungen sTriangulationen), 40 000 Mark zur Beihilfe an Ansiedler für die infolge Rinderpeitimpiung erlittenen Vieh- vevlulte, 10 000 Mark zur Bekämpfung der Typhusgefahr in Swakopmund, 12 00O Mark für bakteriologilche Ausstattung von drei Tierärzten. Auch der Rest des Etats wurde bewilligt. Darauf wurde der Etat siir Deutsch- O stasrika beraten. Kskonialdirektor Dr. Stübei erklärte, in den Schutzgebieten be stehe faktisch eine reine Kiviloerwaltung, freilich insofern mit gemischtem Sustem. als die Schutztruppe in dieser Verwaltung verwendet werde. Friktionen seien im gemischten System unver meidlich. In Ostairika sei eine reiniicke Scheidung zwischen Zivil- und Militärverwaltung setzt durchführbar und wünschens wert. Weiter wurden die Münzverbältnisse m Deutsch-Ostafrika erörtert. Man bat, wie regierungsseitig mitgeteilt wurde, ans die alten Verkebrsbeziehungen Rücksicht nehmen müssen und des halb auf die Nuoien nicki ganz verzichten können. Mau hat aber die Rupie in eine feite Realisation zur Reichsmark von 20 zu 15 gesetzt, d. h. die Rupie — 1,33 Reichsmark. Weiter- baratung morgen. Berlin. sPriv.-Tel.j Die Petitionskommission des Reichstags beantragt, beim' Plenum die Petititon des Deutschen Landwirtschattsrats zu Berlin über die Bearbeitung des statistischen Materials zum Heeresergänzungsgeichäst, sowie Petitionen um EüiNlhrilNg der KonzessionSpflicht iür den Flaschen- birrhandel, die Neuregelnng des Schankrevisionswesens und aus Ausdehnung der Kranken- und llntallversicherung aus die 'Ditii'tboleii der Regieruna als Material zu überweisen. Berlin. sPriv.-Tel.s Das Abgeordnetenhaus nahm die Kanal Vorlage in der Schlußabstimmung «nd- gültig mit 244 gegen 148 Stimmen an. München- lieber die T y P h u s er k r a n ku n g e n beim 18. Insanterie-Regiment in Landau i. Pfalz wird amt lich bericht^: Bis zum 28. Januar ist nur ein Fall noch ciu- getreten. Seit dem 29. Januar ist kein weiterer Zugang er folgt. Ein Kranker ist infolge hinzuaetretener Lungenentzündung gestorben. Die Zahl der Typhuserkrankungcn beträgt letzt 39; wegen Typhusverdachtes werden noch fünf Mann unter Kon trolle gehalten. La Louvitzre. Im Mittelbecken nimmt der Aus stand zu: von '22 000 Arbeitern feiern 12 000. Im Becken von Charleroi stieg die Zahl der Ausständigen aus 2oOOO. Stockholm. Da der König gegenwärtig durch Krankheit verhindert ist, die Regierungsgewalt auszuübcn, hat er die Regieruna der vereinigten Königreiche in die Hand des Kronprinzen aelegt. Petersburg. Das Kaiserliche Reskript, durch das der Wirkliche Geheime Rat Kobeko zum Vorsitzenden der Spczialkonierenz für die Umarbeitung der Zensur- und Preßgefetze ernannt wird, hebt hervor, daß die literarische Tätigkeit des Genannten und seine nahen Beziehungen zur Litera tur die Veranlassung zu dieser Ernennung seien. Belgrad. Da alle Differenzen beseitigt sind, hat das Kabinett das Demissionsgesuch zurückgenom men und bleibt im Amte. Damit ist die Ministerkrisis bei- gelegt. Rangoon. Die Pest ist hier ausgebroche». Es werden viele Fälle gemeldet. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 8 Februar. —* Das „Dresdner Journal" schreibt in seiner heutigen Nummer: „Aus Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs hat sich Justizrat Dr. Körner nackFlorenz begeben, um sich über die allgemeinen Verhältnisse Ihrer Königs. Hoheit der Prinzessin Anna dortselbst zu unterrichten." Wie wir vernehmen, hängt diese Maßnahme mit dem Aussehen erregenden Verhalten der Gräfin Montignoso zusammen. —* Der Deutsche Kaiser hat als Ehrenpreis sür die 10. Deutsche nationale Geflügel-Ausstellung tu Dresden eine Goldene Medaille für die hervorragendste Gesamtleistung aus dem Gebiete der Nntzgeflügelzucht gestiftet. —* Die Herren Staatsui>r«ister v. Metzsch und 'Dr. Rüger haben sich nach Berlin beheben, um den morgen be ginnenden Reichstagsverhandlungen über die Handelsver träge beizuwohnen. —* Die Resolution, die, wie bereits mitgeteilt, der Gesamtausschuß der Studentenschaft der Dresdner Technischen Hochschule, betr. die kv n k ess i o n ellcn Korporationen, angenommen hat. hat folgenden Wort laut: „Nachdem die Studentenschaft Hannovers und Berlins die Frgae der Daseinsberechtigung konfessioneller Korporationen angeschnitten hatte und auf die bezüglichen Gesuche an Rektor und Lenat beider Hochschulen, dm bestehenden konfessionellen Korporationen aufzulöien, abschlägig, beschicden worden rst, sieht sich die Studentenschast der Technische» Hochschule zu Dresden veranlaßt, ebenfalls zu dieser Frage Stellung zn nehmen. Sie schließt sich der Ansicht an. daß konfessionelle Korporationen, von denen es zur Zeit nur katholische gibt, nicht exisienzberechtigt sind, well sie eine groß- Gefahr find für die Erhaltung der akademischen Freiheit für die Zukunft. In der Gründung konfessioneller Korporationen imb Vereine siebt die Studentenschaft der Tech nischen Hochschule ein Bestreben ver katholischen Kirche, oie bisher frei und unabhängig dastehende Studentenschaft in ihre Abhängig keit hineinzuzwingen, und sie zum Sklaven ihrer Bestrebungen zu machen. Diese stehen aber im direkten Gegensätze zur akademi schen Freiheit. Während durch diese einem jeden Ltudenten er möglicht wird, frei und unbeeinflußt sich ans allen Gebieten der Wissenschaft auszubilden und zu betätigen, gebt die Be strebung der katboliscben Kirche dahin, die Wissenschaft der katbo- lischen Lehre unlerzuordnen und sie nur soweit jedem einzelnen ihrer Anhänger freizugeben, als sie sich mit dem einicitigen Dogma der katholischen Kirche vereinbart. In den Schritten, die das preußische Kultusministerium in dieser Frage getan bot, siebt die Studentenschaft der Technischen Hochschule einen Uebcr- grisf iu die Rechte der Studentenschaft und eine Schmälerung der akademischen Freiheit. In Anbetracht dessen, day diese das Unterpfand ist für das Gedeihen der Wissenschaft und das Blühen der Hochschulen in unserem deutschen Vaterlande, muß es jedem einzelnen eine Pflicht sein, sie zu bewahren und zu er kalten. Die Studentenschaft der 'Technischen Hochschule Dresdens rann sich nicht damii begnügen, die akademische Freiheit in ihren! engeren Vaterlande gewahrt zu sehen, sic erachtet es als ihre Pflicht, dafür einzutreten, daß sie auch in ihrem weiteren Vatei lande, in, ganzen Teustchen Reiche unangetastet und ungeschmästr, erhalten bleibt." * Der Eisgang a u f d e r E l b e bat sich hier in der verflossenen Nacht, nachdem er gestern abend in der achten Stunde begonnen, glait and ohne jeden Zwischenfall vollzogen gestern abend von 8 bis 11 Ukr herrschte starker Eisgang bei einem Wasscrstande von -h- 90 Zentimeter. .Hierauf isi das Wasser bis heute srüb 7 Uhr wieder auf -s- 61 Zentimeter ge stinken, seitdem aber wieder im langsamen Steigen begriffen. Aus den vorliegende» Pegelmcldiinaen aus Böhmen ist zn schließen, daß, sich der Vasserstand hier und überhaupt innei halb der sächsischen Elbstrecke zuiiöchst noch langsam heben, ein gefahrdrohende Höhe jedoch vorläufig nicht erreichen wird. In solgcdesscu wnd auch die Dienststelle der Wasserbaudirektiou in Hochwaffcrbeuachrichligiing heute »achm. 4 Ubr wieder aufgehoben. Heute war die Elbe zcitwefte wieder ziemlich eisfrei, zeigt- sich aber, besonders gegen Mittag, auch wieder in ihrer ganze: Breite mir kleinen Schollen bedeckt. Seit langen Jahren C der Eisgang nicht bei so verhältnismäßig niedrigem Wasser - skan.de vor lich gegangen, denn wir sind diesmal vor jeder Hock: wassergesahr verschont geblieben. Mit dem heutigen Plussrand k>a! die Elbe in Dresden auch zum ersten Male wieder feit dem 2k April vorigen Jahres den Nullpunki überstiegen. Auch dc: frühe Zeitpunkt l.Aniang Februars des diesmaligen Eisahgauec gehört zu den Seltenheiten, denn in der Regel tritt derieio Iväter, manchmal erst im März, ein. Die Frachtichiffabri rüste: sich nun schon wieder eifrig iür die neue Betriebsperiode: dei zeitige Wiederbeaniu der Schiffahrt ist ihr uni so willkommene! als sie infolge 'der abnormen Stromverhältnisse des vorige:: Sommers eine ganze Zeit lang still liegen mußte und die Folger dieser Bctriebseinstcllung von ihr noch nickt überwunden sind Hoffentlich wird der Verkehr auf der Elbe nicht durch eine:- strengen Nachwinter nochmals lahmgelegt. —* Das Preisausschreiben für Geschwindigkeit« meiser für Automobile, über welches wir bereits be richteten, ist nunmehr vom Königl. Polizeipräsidium in Bert:- in Verbindung mit sämtlichen preußischen Ministerien und dem Mitteleuropäischen Motorwagen-Verein endgültig erlassen wor den. Zur Prüfung zugelast'en werden nur gebrauchsfertig an geführte Vorrichtungen: für die Beurteilung genügende Zeich nungen und Beschreibungen geplanter Vorrichtungen worden zur Prüfung obne PreisLeweroung zugelassen. Für die beste, den Bedingungen vollständig entsprechende Vorrichtung wird e:i Preis von 6000 Mark arisyeietzi, wobei dem freien Erniesscu de- Preisgerichts eine Teilung des Betrages unter mehrere Be Werber überlassen isr, wenn mehrere Apparate den Bedingungen in gleicher Weise entsprechen. Das Preisgericht besteht aus je einem Verirrter des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, de- Innern, des Krieges und des Handels und Gewerbes, des Ber liner Polizeipräsidiums, der Inspektion der Verkebrstrupper, des Deutschen Automobilklubs und aus vier Mitgliedern de- Mitteleuropäischen Motorwagen-Vereins. Die iür Las 'Aue schreiben maßgebenden Bedingungen sind sowohl von der Ge lchästsstelle des Mitteleuropäischen Motorwagc»-Vereins, Mi lin IV. 9, Linkstratze 24, I.. wie von Herrn Direktor Tr. Kae: Dieterich. Helienberg, zu beziehen. Von letztgenanntem Herr- ging die Anregung zu dem Preisausschreiben aus. Bei der Wich tigkeit. welche die Geichwindigkeitsmesserfrage im allgemeine!: sowokl als auch für die relchsgcieyliche Regelung des Automobil Verkehrs bar. würde eine recht zahlreiche Beteiligung an der Bewerbung erwünscht sein, —* Der B e zi r k s ob si b a u o e r e i n m Dresden hielt am vergangenen Montag ui den „Drei Raben unter Vorsitz dee Herrn Pros. Dr, Hansel seine zweite diesjährige Bezirks-Per saiumlimp ab. Vor Eint rin in die Tagesordnung fand eine be sondere Ehrung des seitherigen Vorstandsmitgliedes. Herr:: Rentier E. G. Tamm-Sirelsten statt, dem anläßlich 'ein-: lOjäbrigeu verdienstvollen Tätigkeit als Kaffenvcrwalter ixe Vereins ein künstlerisch ailSaeiührres Ehrendiplom in goldene!:: Rahmen mit eingelassener silberner LerelNsmedaille überreich. Kunst und Wissenschaft. ch* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof< tbester. Der Verkauf der Eintrittskarten — ohne Vor verkaufsgebühr — für die Sonntag-Nachmiltag-Vorstellimg im Opernhause „G r o tz m ü tt e r ch e n erzählt" und „D i e PupPenfe e" findet Freitag, den 10. Februar, vormittags von 10 bis 1 Nhr, und Sonntag, den 12. Februar, vormittags von f-hll Uhr bis 3 Nhr an der Kaffe des Opernhauses statt. — Im S ch a u s P i e l h a u s e wird Donnerstag, den 9. Februar, Rai munds „Verschwender" außer Abonnement ausgeführt. Den „Azur" singt Herr Scheidemantel. Im zweiten Akt singt Frl. v. d. Osten als Einlage „Die Maiennacht" von Joh. Brahms und „Heimliche Aufforderung" von Rick. Strauß. — Die Urauf führung des vieraktigen Schauspiels „Der P r i va t d o z e n t" vün Fend. Wittenbauer muß auf Sonnabend, den 11. Februar, verschoben werden. Freitag, den 10. Februar, geht dafür Shakespeares „Kaufmann von Venedig" in Szene. si* Ausjebenerregende Mitteilungen über die sächsische Kunst inachte, wie bereits kurz mitgeteilt, in der letzten Sitzung des Königs. Sachs. A l ter t u m s v e r e i n s Herr Privatdozent Dr. Bruck, welcher sich im Aufträge der Königl. Kommission für Geschichte mit den säch, ticken Miniaturen des Mittelalters eingehend beschäftigt und dabei höchst über raschende Erfahrungen gemacht bat. welche ihn berechtigen, mit Erfolg Nachweisen zu können, daß der Beginn der speziell säch sischen Malerei nicht nur bis auf LucaS Cranack zurückzu- führen sei, sondern bereits im Mittelalter liegt. Dr. Bruck lernte zunächst beim Studium in der Zittauer Ltadtbibliochek siebe» große Mosaiken kennen, die aus dem 17. Jahrhundert stam- men und an die alte Prager Schule erinnern, welch« 1340 am Hofe Karls IV. blühte und in den Werken Thomas di Modem, Nikolaus Wurmsers aus Straßburg, TbeoborichS von Prag und eines noch nicht ermittelten Meisters auf der Karlsburg zu« herrlichen Ausdruck kam. Die Zittauer Malereien sind für dre ganze deutsche Kunstgelchichte von größter Bedeutung. Die betreffenden, wenig bekam,len Bücher fanden bei einem Beiuche in Zittau da« größte Interesse des verstorbenen Königs Albert. Herr Dr. Bruck fand in der Zittauer Entdeckung eine starke Anregung zur weiteren Durchforschung sächssicher Biblio theken. und wo er hinkam — z. B. nach dem Kloster Marien- tyal, der Königl. Oeffcntlichen Bibliothek in Dresden, der Soadi bibliothek und der Universitätsbibliothek in Leipzig, der Rats- biblillthek zu Zwickau —, -bot sich ihm eine reiche Ernte sächsischer Miniaturen dar, von denen zum Teil photographische Ausnahmen genommen wurden. Es traten ihm Malereien ent gegen, deren Nichtbekanntiein sein Erstaunen erweckten. Die ganze Entwicklung umsaßt Leu Zeitraum vom 9. bis 17. Jahr hundert. Schwer ist es freilich, zu entscheiden, welcher Teil der Miniaturen rein sächsische Kunst ist. Die entdeckten alten Kunstwerke sächsischer Kunst sind nicht nur von nordischen, son dern auch von südlichen Einflüssen beherrscht. In dev. Ge sichtern findet man etwas Unruhiges, ein streben nach Aus druck, wozu aber die Mittel nicht ausreichtcn. Trotzdem waren die Meister nicht etwa reine K'opisten, sondern sic nahmen nur je nach der Individualität Lehre von der ausländischen Kunst an. Je mehr die Kunst ihrer Entwicklung entgcgcnreifte, desto mehr entwickelte sich bei den einzelnen deutschen Stämmen eine provinzielle Kunst. Unsere sächsische Kunst zeichnet ein starkes, episches Moment aus sMarthrologium im Kloster Marienthals. Die ersten Miniaturen brachten Cistcrcienier Mönche nach Sachsen. Ursprünglich kopierte» diese Mönche nur auswärtige Miniaturen. Den unvermeidlichen, unwillkürlichen Abweichungen folgten Verbesserungen tüchtiger Klosterkünstlcr, oft wurden dann Stellen freigclaffen in da» abgeschriebcnen Bücher» und mit selbständigen Werken geschmückt. Sobald später die Kunjtiibung aus den Klöstern in oie Werkstätten überging, machte sich ein Lmschwuna bemerkbar. DaS Schönheitsideal wurde genicht in schmalen Gestalten, im runden Kopf mit welligem Haar und »m rundlichen Mund. Allmählich wurde die Kunst immer be- lehrender und der Geist und die Phantasie der Maler immer reger. Von 1450 an suchte man immer mehr zu lernen und erstrebte Normen rein künstlerischer Vollendung, die man denn auch in der Nüchternheit und Strenge der flandrischen Kunst fand. Nicht der Buchdruck allein hat der Miniaturmalerei das Leben ver kürzt. sondern es war mehr noch der Kupferstich und der Holz- schnitt, welcher von ihr das Element des lebendigen Ausdruckes in erster Linie iibenwmmen bat. In der Mitte des 16. Iah, Hunderts war nochmals ein kräftiges Äuislackern der Miniatur Malerei in Sachien bemertbar, und noch rm 17. Jahrhunderi nahmen sich sächsische Fürsten ihrer tatkräftig an. Dann wurde sie durch andere Techniken völlig verdrängt unk fristete zuletzi nur noch in den Stammbüchern ihr 'Dasein. In den sächsischen Miniaturen finden tick Werke einfachster und semirer An. Das das Studium vieler Miniaiureu auch strr den schaffenden Künstlet und »ich: etwa nur für Kuustbisivrifer großen Wert hak, lieg- auf der Hand. In dieser Erkenntnis haben kunstverständige Kreiie bereits 1902 in Brügge und 1904 in Paris Miniaturen Ausstellungen veranstaltet. Dieselben erregten großes Auffehen. Eine Ailsffellnng 'äckffiicher Miniature» wäre von vornherein eines großen Erfolges sicher. Herr Privatdozent Dr. Bruck wird das Resultat 'einer dankenswerten Studien üi einer dein Jnvcntariialions>n.'rk ähnlichen Veröffentlichung niederlegen. r Gedenktafeln für Beetboven und Lenau sind an dem Prachtbau, der iu Wien an Stelle des nikdergcrisscncn Schwarzspaiiierliaiiies errichtet wurde, angebracht wölben. 's Ein neues großes Opernhaus für Lvndonist jetzt beabsichtigt. Das Renal Ove,a-Sn»dlkat will ein solches an Stelle des Covent-Gaiden-ThcateiS ev. Ergänzung dazu der eng liichen Hauptstadt schenken. Wie rechnet der Rechenkünstler? lieber die owlikimiilüe der Rechenkünstler plaudert A Weiß! im „Wiener Fremdenblatt": „Der Rewe»!,.:,stier ist kein Mathematiker. Schnellrechneu hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Jahrelange Hebung verwan delt beim Schnelttrchuer zweckbewußle, willkürliche Handlungen i» automatische, trie'artige. Logitcde Borstclliingsverdmdungen werde,, zu mechanisch ablanieuden Assoziationen. Der Rechen lüustler enlsthnt vem Gelehrten Resultate langwieriger, mühe voller Ausstellungen, um sie automatisch zu verwerten. Das sind irine „Schlüssel". Daneben hat jeder leine eigenen Kunst griffe, die er niemals prcisgibt. Die „Schlüssel" sind ihm alles. Mit ihnen vvllbimgt er die Wunder. Durch sie stellt er obne Zwischenglieder losort das Endresultat kompliziertester Aufgaben
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