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Ottendorfer Zeitung 6 unä Anzeigeökatt 8^ ^uck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrilla. Verantwortlich für die Redaktion h. Rühle in Groß-Dkrilla. Nummer j28 Lonntag, den 27. Oktober U- Jahrgang Zur Vahl der Vertrauens- und Ersatzmänner Es haben nur die versicherten Angestellten zu wählen. übertreffen. Spansberg. Die Leichen der beiden ver unglückten Lultschiffer find nun von hier nach Bahnhof Gröditz überführt worden, von wo die Weiterbeförderung mit der Bahn erfolgte. Die Leiche des Oberingenieur Or. Gerick wurde am Montag abend 9 Uhr überführt, die Leiche des Leutnants Stieler am DienSIag mittag 12 Uhr. Erstere wurde nach Potsdam befördert, letzter« nach Freiburg i. Br. Von den Angehg.igen des Vr. Gericke war nur dessen Neffe hier an wesend, während von Leutnant Stieler dessen Barer, Mutter und Bruder der Ueberfühcung beiwohnten. Herr Pfarrer Eidner sprach zu Herzen gehende, tiffergreifende TrosteSworte. Eine zahlreiche Trauerversammlunz halte sich eingefunden, die den Verunglückten die letzten Ehren erwiesen. Bezugspreis: vierteljährlich ,.2o Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgcholt viertel jährlich sMk. Einzelne Nummer p pfg. Erscheint am Dienstag. Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile "oder deren Raum fo pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 42 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. Ottenckork-^oritrckork, den 18. Oktober 1912. Der Wahlvorsteher. Gemeindevorstand Richter. keilen gesuhlt hat. Wir meinen das Belegen von Plätzen, wozu jeder und jede ohne weite res das Recht zu haben glaubt. Ein solches Recht gibt es arer nicht. Wo es beansprucht wird, gibt es auch ein ganz einfaches Mittel dagegen: die Selbsthilfe! Man setze sich ruhig aut den Platz, den man jür d.n besten hält, auf den man infolge rechtzeitigen Erscheinens auch Änjpruch hat. Wenn vieler Platz schon „belegt" »fi, fo hat das gar nichts zu sagen. Wer sich einen guten Platz sichern will, mag zeitig genug erfchemen. Wenn das gesamte Publikum aus diese Weise Selbsthilfe übt, so muß dieje Unsitte von selbst verschwinden. Eine Ausnahme machen natürlich die Ehren gäste bei Bereinsfeierlichkeiten, für die unbe dingt die Plätze Vorbehalten bleiben müssen. — Wie sage ichs meinen Kunden? und wie -rsähns das große Publikum, daß ich wirklich vorteilhaftes in der Herbst- und Winlersaison zu bieten habe? So fragt sich mancher Ge jchäslsmann. Wir antworten: Durch wirkungs volle Inserate in unserem weitverbreiteten Blatte, das in jedem Haufe, in jeder Familie Das Neueste vom Tage. Sofia. Die Einnahme der Festung Kirk- Nisse erfolgte nach viertägigem erbitterten Kämpfen, in deren Verlaufe von den Bul garen achtzehn Forts erstürmt werden mußten. Es wurde auch die Nacht durchgekämpft, während deren die Verteidiger Scheinwerfer benutzten. Den Bulgaren war e» gelungen, ianschen Kirk-Kilifse und Adrianopel die tückische Stellung zu durchbrechen und die Festnng derart von allen Seiten einzukreisen. Gegen Tagesanbruch setzte am Donnerstag der entscheidende Sturmangriff ein. Um 8 Uhr früh erfolgte die Uebergabe der Festung Mit zahlreichen Trophäen und Waffen und Mehreren Tausend Mann Besatzung. Die türkische Armee hat über Visa gegen Jstrand - scha den Rückzug angetreten. Durch Einnahme Kirk-Killisses erscheint Adrianopel isoliert. Die Nachricht von der Einnahme Kirk-Kilisses, was Mcht vor Sonntag erwartet worden war, rief hier ungeheure Sensation hervor. Man glaubt lügemein, daß das unaufhaltsame Vordringen brr Bulgaren entscheidend sein wird. Semlin. Die Belgrader Blätter melden soeben durch eine Sonderausgabe, daß eine Stoße serbisch-türkische Entscheidungsschlacht -mischen Kumanowo und Uesküb begonnen hat. Die Türken haben angeblich nur 80000 Rann, denen 180000 Serben und Bulgaren ünd Griechen gegenüberstehen. Da Uesküb gut befestigt ist und die Türken starken Wider stand leisten, dürfte die Entscheidung nicht vor Sontag zu erwarten sein. näheres bekannt. Dresden. Der Tod, den vor mehreren Wochen die B-rgarbeitersfrau P. in der Nar kose bei dem Zahnarzt Dr. Breitbach erlitt und über den wir seinerzeit berichteten, hat auch die Dresdner Staatsanwaltschaft beschäftigt; indessen hat di« Sektion der Leiche ergeben, daß keinerlei belastende Momente gegen den Zahnarzt vor liegen. Weiter wird mitgeteilt, daß e» sich nicht um Ausziehen von 27 Zähnen gehandelt hat, sondern um die Entfernung von 27 faulen Wurzeln. D«r Tod ist auch weder auf die Narkose, noch aus dir Op.-ration zurückzufahren. Es handelt sich vielmehr um «ine Herzlähmung, die jedem Menschen zu jeder Zett passieren kann. Die Untersuchung hat weder eine Fahrlässigkeit, noch sonst ein Verschulden des behandelnd n ÄrzteS ergeben. — Aus der Großen Plauenschen Straße, am Eingang zum Plauenschen Platz, brach gestern früh in der siebenten Stunde insolge RadbruchcS ein vollbeladen-r Kohlenwagen so zusammen, daß er auf die Straßenbahnschienen zu liegen kam UND den Verkehr vollständig hemmte. Aus einen schleunigst herzugeholtea Leisnig. Im Juli dieses Jahres stürzte >eim Wäschespülen da« 17jährige Dienstmädchen Quaas aus Leisnig in die Mulde. Der 12« ährige Schulknabe Max Schuricht, der Zeug« fiese» Vorkommnisses war. sprang rasch ent schlossen der ins Waffer Gefallenen nach und brachte die bereits Bewußtlos- unter Aufbietung aller Kläffe glücklich an» Land. Sofort ange- stellte Wiederbelebungsversuche waren von Er folg. Jetzt hat Sr. Majestät der König die mutige Tat de» braven Jungen damit be lohnt, daß er ihm die bronzene LebenSreltungS- Medaille verlieh. Löbau. Der Verkauf dänischen Rindfleisches Hal hier begonnen. Die Stadt hat zunächst zwanzig Zentner Fleisch bezogen, Sie gibt das Pfund auf dem Schlachthofe in eigener Regie zum Preise von 80 Pfg. ab. Die Fleischer halten es abgelehnt, den Verkauf zu übernehmen. Buchholz. Ein schweres Unglück, dem der RatSförster Schwär von hier zum Opfer fiel, trug sich gestern aus dem Weg« von Schlettau nach Elterlein zu. Eine hiesige Jagdgesellschaft fuhr nach dem Revier, als sich plötzlich das Ge wehr de» Ratsförsters aus noch unaufgeklärte Weise entlud. Die Ladung drang dem Förster in den Kops, so daß der Tod sofort etnirat. Man nimmt an, daß der Verunglückte den Wagen mit entsichertem Gewehr bestiegen hat, so daß sich dies durch die Erschütterungen auf dem Wagen enckud. Die Leiche wurde nach vem hiesigen Krankenhaus« gebracht. Der so jäh Dahingeschiedene diente unserer Stadt seil 39 Jahren als Förster. Pockau. Auf der Abladestelle des hiesigen GüterbahnhofeS krochen gestern nachmittag 3 Uhr zwei Kinder, der elfjähitge WetchenwärterSsohn Tollewitz und der gleichalterige GutSb-sitzerSsohn Börner unter einen Stoß aufgestapelter Leitungs masten. Dabei brach der Stoß zusammen, der Knabe Tollewitz wurde «rschlagen, der andere erlitt einen Beinbruch. Oberschlrma. Von religiösem Wahnsinn wurde der in Oberschlema wohnhafte, 54 Jahre alte Kolporteur Georgi befallen. Er zertrüm merte nachts in einem TobsuchlSanfalle di« Möbel in seiner Wohnung und andere Gegen stände, riß den Ofen ein und versuchte di« Trümmer der Möbel anzuzünden. Man brachte den Geistesgestörten in die Arrestzelle, wo er ebenfalls alles, was ihm in die Hönde kam, zerschlug. gelesen wird. Sie sprechen zu Hunderten! durch ein Inserat in der „Ottendorfer Zeitung". — Der ganze Balkan steht in Hellen Flam men, überall wird gerüstet, und so rüsten auch die Damen für die bevorstehende Winterkam pagne. Aber dieses Rüsten hat keine blutigen Zwecke zum Ziele, höchstens will man die Gegnerin ausstechen — durch hübschere Toi letten. Einen vorzüglichen Ueberblick über alle diese Novitäten aus diesem Gebiete bringt die neueste Nummer des tonangebenden Weltmoden blatt „Große Modenwelt" mit Fächervignetle, Verlag John Henry Schwerin, Berlin äV. 57, ohne daß heule keine Dame von Welt und Geschmack mehr existieren kann. Denn was Reichhaltigkeit, Vornehmheit und Billigkeit an betrifft, ist diesem Unternehmen sicher kein anderes an die Seite zu stellen. Abonnements aus „Große Modenwelt" mit Fächervignetle zu 1 Mark vierteljährlich nehmen sämtliche Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. Gralis-Probenummern erhältlich durch erstere und den Verlag John Henry Schwerin, Ber lin W. 57. Radeberg Auf dem gestrigen Jahr- markt war u. a. auch eine Schnell-Photo- Kanone. Bei Eintritt der Dunkelheit wurde natürlich mit dem Blitzlicht gearbeitet. Als gegen 7 Uhr abends der Behälter mit diesem Magnesiumpuloer durch das fortwährende Ab- ^it wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". zum 19. November l9l2 m dem unterzeichneten Gemeindevorstande einzureichen. Zu diesem Zwecke werden bei letzterem Deklarationsformulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pfleg- Haft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, ein getragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesell- chaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Bergwerkgesellschaften usw.), Wie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs ausgestatteten Personenvereinen und Vermögensmaffen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit dieselben sin steuerpflichtiges Einkommen oder ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen haben bezw. in Ansehung der Ergänzungssteuer der Steuerpflicht überhaupt unterliegen, Deklarationen bei dem unterzeichneten Gemeindevorstande auch dann einreichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Ottendorf-Moritzdorf, am 2b. Oktober 1912. Der Gemeindevorstand. Amtlicher Teil. Bekanntmachung, die Einkommen- und Ergänzungssteuerdeklaration betr. Aus Anlaß der im Lause des nächsten Jahres stattfindenden allgemeinen Einschätzung s»r Einkommen- und Ergünzungssteuer werden zurzeit Aufforderungen zur Deklaration des ^uerpflichtigen Einkommens und bezw. Vermögens ausgesendet. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet werden wird, steht frei, Deklarationen über ihr Einkommen bezw. ihr ergänzungssteuerpflichtiges Ver mögen bi« Lomnits mit Rittergut, Grünberg mit kittergut und Dermsckork mit Kittergut zu Haber dieses Standes an, neues Pulver nach- einem Stimmbezirke vereinigt worden. zusüllen. Als er nun den ersten Versuch mit Die Wahl findet diesem frischen Magnesium, daß er sich am öonntag, den 27. Oktober ljd12, von Vorm, bis nachm. H Uhr Morgen in einer Drogenhandlung in Dresden im Gastkoke „LUM sckvoarren Koks" (Vereinszimmer) in Ottenckork statt. besorgt hatte, machen wollte, explodierte der ----- — Apparat mit furchtbarem Knall und einer haus ¬ hohen Feuersäule, die auch dre Holzteile des Standes ergriff, wa» aber sofort unierdrückt drückt wurde. Wie vermutet wird, soll die Ursache dieser Explosion, die auch leicht Per sonen verletzen konnte, darin liegen, daß die Drogerie nicht reines Magnesium, sondern sol che» mit Sprengpulver vermengtes, verkauft hat. > Radeberg. Der Stadttat in Radeberg halt« gegen den Vizevorsteher des Stadiverord- netenkollegiums, Fabrikbesitzer Weise, Straf- antrag wegen Beleidigung des Direktors der städtischen Gasanstalt gestellt. Die Beleidig ung wurde in einer in öffentlicher Sitzung der Stad.verordneten getanen Aeußerung erblickt. Das Schöffengericht sprach den Angeklagten Weis« kostenlos frei, da angenommen wurde, daß er in Wahrung berechtigter Interessen und Al» Auswei« dient die Versicherungskarte. Im übrigen wird auf die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft DreSden-N. vom 7. September 1912 (Radeberger Zeitung) hingewiesen. Reservewagen mußte die ganze Ladung umge schaufelt werden, wa» immerhin etwa eine Stunde dauerte. Die Fahrgäste mußten wäh rend dieser Zeit an der Unfallstelle umsteigen, Meißen. Im Weinberge von F. K. Lantzsch am Steinberg in Meißen, wo Professor Endler und Dr. Schellenberg Rebläuse entdeckt laben, find vom Bezirkasachverständigen F. C. Arends in Niedrrlößnitz, der vom Königlichen Mini sterium des Innern mit der genauen Untersuch ung de» genannten Weinberges beauftragt wurde, ganz bedeutende, umfangreiche Reblausherden estgestellt worden, die an Größe oft die des großen Reblausjahres 1887 in der Lößnitz Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, 2S. Oktober Hf2. — Wegen Abhaltung von Schießübungen m>t scharfer Munition wird das im Gesahren- rereiche des Infanterie-Schießplatzes Glauschnitz egenre, durch Warnungstafeln kenntlich ge° nachie Gelände vom 28. bis mit 30. 10. 12. täglich von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nach- mittags gesperrt. Das Betreten dieses Ge ländes ist mit Lebensgefahr verbunden und ohne di- Absicht der'Beleidigung gehandelt habe, daher verboten. j — Heute früh wurde der Glasschleifer Pech- — „Besetzt l« Mit dem Beginn der gesell- ritz aus Kleinwolmsdorf tot aus den Schienen fchcmlichen Veranstaltungen kehrt auch die alte per Radeberg-Arnsdorfer Linie gefunden. Unsitte wieder, die schon ,0 ost nicht nur allein s Mem Anschein nach liegt Selbstmord vor. den Unwillen des Pubickums erregt, sondern Di« Leiche war gräßlich verstümmelt, lieber auch vielfach schon mehr oder weniger zu un- dcw Motiv der Tat ist bis jetzt noch nicht« angenehmen Zwischenfällen und Verdrießlich. , für die AngeM sind die Orte Ottenclork-KIoritrckorf, Grossokrilla, Kleinokrilla, Ounnersckork, brennen sich geleert hatte, fchlckle sich der In- s s Amtsblatt des Gemeinderates uird Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf.