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«onntag. » R»»«»d« i«« Nach«,«sv>dch,l n». «0011 Dr««drn - >. », ülarievftrat» »/«» Gegrünöet 1896 »«« Uta»« »>»«»«.«««» »»nkm, «,—»<» a^o «r. teinschNevkd « stk »»ttöd», d«ch »oft»«,«, a.« «t. «t»Ichttedl«ch « »k. »o»,-»a»r (»b« v-st«ustellwi,»g-blchr» »«t 7«»l »»ch»»01ch«« ««q«». »»»«l»u«mer t» Vf»., «>t«d«ld Dr»«d-»- »o Vf». Nn«e<»en- W«st«r vi« »k>f»«M,e »0 «w »«st« Zeü« « VI»., stk «a«LrU 10 Pf»., gamlltenimjetsn, und «klk»,«Iu4, oyn» Rabatt 1» Pf,., außerhalb »L vlg., ble »0 mm brette «eklame»eile »oo Vlg., außerhalb »so Os» Ostertenaebühr so Vf». Lu»wLrtt»e «ufkt,e «egen Soraulbejahlun» »ruck ». Verla«: Liehfch S Retcharht, Dresden. voltfcheck-lNo. los« Dresde» Nachdruck nur mit deutl.Quellenangabe tDreldn. Nachr.« «utLsitg. Unverlangt« Schrtststücke werden nicht aulbewahrt Bernttorff geißelt -ie A-MunsskemS-ie EMm» ist Mt »it Ante wkkt" Senf. 8. Nov. Im vorbereitenden Abrüstungsausschuß wurde heute dte tm vorige» Jahre vertagte Diskussion über die Dauer der Dienstzeit und ihre Festlegung tm Ent wurf der Abrüstungskonventton fortgesetzt. Dem Ausschub lag auch vom Mai vorigen Jahres noch ein Antrag des Grafen Bernstorsf vor, der davon auSgeht, daß die Herabsetzung der Dienstzeit, dte tm Entwurf vorgesehen ist, allein noch nicht als eine wirksame Abrllstungsmaßnahme angesehen werden kann und der folgerichtig auch eine Herabsetzung und Beschrän kung des jährlichen Truppenkontingents sorbert, und zwar der- art, daß die hierfür festgclegten Zahlen von keinem der ver tragschließenden Staaten überschritten werden dürfen. Wetter forderte der deutsche Antrag, daß Ausbildungszeit und aktive Dienstzeit getrennt angegeben werden müssen und daß über die Personen, die ihrer militärischen Pflicht genügt haben, keine Listen mehr geführt werden dürfen. Der deutsch« Antrag wurde nach einer ausgedehnten Debatte, an der sich namentlich die Vertreter der großen Militärmächte beteiligten, von einer großen Mehrheit des Ausschusses abgelehnt. Am Schluß der Debatte, aus der sich ergab, daß die bisherige völlig negative Einstellung der Mehrheit des Ausschusses zu den wesentlichsten Punkten der Abrüstung sich nicht geändert hat, gab Graf Bernstorsf eine kurze» aber sehr scharfe Erklärung ab, in der er u. a. folgendes sagte: Wen« eine AbrüstnnaSkonvention die ausgebildeten Reserven ausläßt angesichts der Tatsache, daß heute in einer Reih« europäischer Staate« der Mensch von der Wiege di» zn« 8,ad« s« dehandelt wird» daß er nur noch Saldo« ist» dann ist «ine solche Sanaetttia« nicht die Tinte wert» die fiir ihre Unterschrift verwendet «ird. Godan« kam man zur Abstimmung der wesentlichsten Teile des deutschen Antrages, der mit 12 gegen 6 Stimmen bei zahlreichen Stimmenthaltungen abgelehnt wurde. Für den deutschen Antrag stimmten die Vertreter Hollands, Norwegens, Schwedens, Chinas und Ruß lands. Die Vertreter Großbritanniens und der Vereinigten Staaten enthielten sich der Stimme. Unter den Ländern, öle gegen den deutschen Antrag stimmten, befinden sich die Bertrete-r Frankreichs, Japans, Italiens, Belgiens und der Türket. Rach der Abstimmung erhob sich Gras Bernstorfs noch einmal zu einer kurzen Erklärung, in der er sagte, daß die deutsche Delegation an den Abstimmungen über die zu dem betressenden Artikel noch vorliegenden Anträge kein Inter esse mehr Hab«. Bernllvrsss Erklärungen werden entstellt Genf, 8. Nov. In deutschen Kreisen ist in diesen Tagen von neuem in Erfahrung gebacht worden, daß die Erklärun gen des Grafen Bernstorsf tm Abrüstungsausschuß in den offiziellen Sitzungsprotokollen des Völkerbundssekretariats in einer weitgehend entstellten und vielfach den tatsächlichen Erklärungen keineswegs entsprechenden Weise wiedergegeben worden sind. Damit ist die Gefahr gegeben, daß in den gedruckten Dokumenten des Völkerbunds- sckrctariatS, die sämtlichen Regierungen zugehen, die Haltung Deutschlands in der AbrüstungSsrage in einer falschen, die London, 8. Nov. Der General a. D. Freiherr Kreß von K r e s sc n st e i n, der im Weltkriege das türkische Heer in Palästina bcsehligte, war gestern abend Ehrengast der Offi ziere der 6». Walliser Division, die gegen seine HeereS- abteilung gekämpft hatte. Der General, der den Orden r>our Ie msrits trug, fand eine begeisterte Aufnahme. Seine Rede, die er deutsch hielt, wurde bet der Uebersctzung von lebhaftem Beifall unterbrochen, und nach Schluß seiner Ausführungen erhoben sich die britischen Ossiziere und tranken ihrem vormaligen Gegner unter laute« Znruseu z«. Der Vorsitzende des Klubs der 58. Walliser Division, General- major Mott, hatte aus Ersuchen einer Anzahl von Offizieren, „die die faire und soldateuhafte Weise bewunderten, in der ihr früherer Feind gegen sie gekämpft hatte", die Einladung an General Kreß von Krcsscnstetn ergehen lasten. — Unter den 120 Ossizieren, die an dem gestrigen Esten teilnahmen, befand sich auch eine beträchtliche Zahl von Generalen und Stabsoffizieren. General Kreß von Krestenstei« erklärte in seiner Rede u. a.: ES ist unseren gegenseitigen Bemühungen zuznschrcibcn, daß Männer, die noch vor ver- hältntSmäßig wenigen Jahren einander heftig bekämpften, heute abend am selben Tisch zusammensitzen können, und daß ich heute meinem früheren Feinde in vollster Anerkennung seiner glänzenden Führung dte Hand schütteln kann. Ich darf vielleicht auch in Ihrer Einladung ein neues und glückliches Zeichen des allmählichen Verschwindens der Kricgsmentalttät erblicken, ein neues und glückliches Symptom der Notwendig keit und der Anstrengung, eine Wiederaufnahme der sreund- schaftltchen Beziehungen zwischen unseren beiden großen Nationen herbctzusühreu, die weder auö Gründen ihrer historischen Vergangenheit noch aus irgendwelchen Gründen Interessen Deutschlands schädigenden Weise wiedergegeben wird. GS bestätigt sich somit von neuem, daß das VölkerbundS- sekretartat und vor allem die eindeutig in französischem Inter- esse arbeitende Informationsabteilung Methoden anwendet, die zum mindesten nicht als korrekt angesehen werden können. Dte von vielen Setten seit langem geforderte eingehende Be rücksichtigung der Personalfragen des Völkerbundssekrctariats durch die deutsche Regierung findet damit eine neue Be leuchtung. „SderMslen - -er Er Schatz Wiens" Warschau, 8. Nov. Handelsminister Kwiatkowski hielt eine Wahlrede, in der er erklärte, Pommcrellen stellt das Symbol der wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit Polens dar, mährend der größte Schatz Polens Ostobcrschlesien sei. Wer Polen. Schlesien und Pommerellen wegnehmen «volle, der wünsche, den politischen Staat politisch zu vernichten und sein Volk wirtschaftlich zugrunde zu richten. Polen müsse wenigstens zwei miteinander konkurrierende Handels häfen besitzen. Danzig und Gdingen seien gleich not wendig für die polnische Wirtschaft. Kwiatkowski hob zum Schluß seiner Rede hervor, daß Polen seine teuer er kaufte Freiheit mit ganzer Kraft verteidigen werde. Diese Freiheit wurzle aber vor allem in Pommcrellen und Polnisch- Oberschlesien. Mg Bauern wa »»Dtzeulea nledergemetzell? Wa «fchn », 8. Rvvewber. Wie »Erpreß Porauny" an» Wilna «eloet, haben zwei ans Rußland nach Polen ge flüchtete Baneru berichtet, daß Süll Bewohner ans Uli« ow, »ie sich der Sollektlvifierung widersetzt und die Mitglieder einer bolschewistische« Strasexpedition getötet hätten» ans der Flucht nach Polen dicht an der Grenze von einer GPU.-Ab- teiluna eingeholt, umzingelt und niedergemetzelt worden seien. Rnr die zwei Bauern hätten sich retten und die polnische Grenze überschreiten können. Strengere französische Paßkontrolle Berlin, 8. Nov. Nach einer Meldung des Pariser „Jn- transigeant" hat der Chef der politischen Poli zei im französischen Innenministerium sich über den dro henden neuen Kreuzzug gegen die Fremden in Frankreich geäußert. Mau denke, so erklärt er, nicht daran, den Touristenverkehr irgendwie zu verhindern, aber man müsse doch vor allem die Paßkontrolle an der Grenze verschärfen. Diese ausländischen Arbeiter reisten mit gewöhnlichein Paß nach Frankreich ein unter Angabe, sich keineswegs um eine Arbeitsstelle in Frankreich bemühen zu wollen. Fänden sie aber doch Arbeit, so versäumten sie es, sich bei der Polizei zu melden, weil diese ihnen dann das Niederlassungsrecht nicht gestatten könnte. Gerade diese so zusagen außerhalb der Gesetzlichkeit lebenden Ausländer bilden das Hauptkontingent der Verhaftungen bei den Fremden razzien. Bisher habe man sich damit begnügt, sie einfach über die Grenze abzuschieben, aber es habe sich gezeigt, daß sie mit Leichtigkeit wieder einreisen könnten. der Raflenvcrschiedenheit ander« als freundschaftliche Be ziehungen haben dürsten. Das gesamte deutsche Heer «nd die überwältigend« Mehrheit des deutschen Volkes ergreifen gern und dank bar die Hand, die ihr früherer Feind »hne« bietet. Generalmajor Mott und General KreßvonKresseu- stetn legten gestern gemeinsam Blumenkreuze am Fuße des Kenotaphs nieder. Das Kreuz des Generals Kretz trug die Aufschrift: »In Ehrerbietung und in aufrichtiger Bewunde rung erweist ein früherer Feind Anerkennung denen, die mit ihrem Leben ihre Treue für ihr Land bezahlten." Ungefähr SO Offiziere der Division waren anwesend und standen mit entblößtem Kops um den Kenotaph, während die Kreuze ntedergelegt wurden. ltnigestalluug »er englischen stadlneM? London, 8. Nov. »New« Thronte!«" meldet: An» «reisen der Arbeiterpartei wird an den Premierminister dte nach drückliche und, wie eS scheint, kaum abzulehnende Forderung gerichtet, daß eine völlige Umbildung beS Kabinetts vorgenommen werde. Wenn diese Forderung Erfolg hat. so wird dies den Rücktritt des Schatzkanzlers Snowden, des Ersten LordS der Admiralität, Alexander, und des Staatssekretärs für Indien, Webgewood Benn, be deuten. Unmittelbar veranlaßt ist die Forderung durch die Unnachgiebigkeit, mit der Snowden es ablehnt, der Auf bringung einer Anleihe zur Finanzierung der Bekämpfung ver Arbeitslosigkeit zuzustimmen. Alexander und Webgewood Benn teilen, wie bekannt ist. vielfach die Ansichten Snowdcns. Nach Meinung des Blattes wird der Premierminister dte ein flußreiche Bewegung gegen Snowden keinesfalls anher acht lassen können. Snowden werde nachgeben oder gehen müssen. Wie lanse noch? Zum erstenmal seit langen Jahren brauchen wir in Sach sen den S. November, den Tag des Umsturzes und des Zu sammenbruches, nicht als gesetzlichen Feiertag zu begehen. Der Schandfleck ist endlich befeitigt. Zwar hat der Zufall des Kalenders den Schmerz unserer Saxomarxisten gelindert, in dem er den Nevolutionstag Heuer auf einen Sonntag fallen ließ. Da macht sich der „Raub" dieser speziell sächsischen Er rungenschaft wenigstens in den Stätten der Arbeit noch nicht bemerkbar. Und bis zum nächsten Jahr, meinten die Helden des 9. November im Landtag, als ihr Heiligtum unter den Streichen der bürgerlichen Mehrheit fiel, würden sic schon wieder stark genug sein, um ihn von neuem in Ehren als Staatsfeiertag einzusetzen. Sie haben sich gründlich getäuscht. Beim nächstenmal wird ihre Niederlage nur noch deutlicher in Erscheinung treten: da wird es sich erst recht zeigen, daß das deutsche Volk erwacht ist zur Erkenntnis, «vas ihm dieser Tag bedeutet: das Ende seiner Freiheit und den Anfang der Knechtschaft. Trotzdem will es sich die deutsche Sozialdemokratie auch unter diesen veränderten Umständen nicht nehmen lassen, diesen zwölften Erinnerungstag der Revolution feier lich zu begehen. Wieder sucht sie das schimpf liche Gedenken an ihren „Sieg auf der ganzen Linie" mit der Gloriole der Volksbefrciung zu drapieren und zum Auf takt gewaltiger innerer Kämpfe zu machen, in völliger Ver kennung der Zeichen der Zeit, dte für solchen Gimpelfang nichts weniger als günstig sind. Ueberall in Deutschland werden heute die Parteimitglieder und die Gewerkschaftler auf die Straße gerufen, um gegen die Vernichtung der letzten Revolutionserrungenschaften zu protestieren und für die „Idee des 9. November" in großen Kundgebungen zu werben. Natürlich marschiert auch das „überparteiliche" Reichs banner bei dieser Gelegenheit unter den roten Fahnen des Umsturzes, um nach dem Wortlaut eines Aufrufes die Erinnerung des Tages zu feiern, an dem „der menschen- morbende Soldat werteschaffenüer Arbeiter wurde". Am Rande dieser Veranstaltungen ist viel von sozialen Forde rungen die Rede — man braucht doch dte Erwerbslosen als Staffage —, viel auch vom Kampf gegen den Faschismus und gegen Unternchmerwillkür, aber der Grundgedanke, für den die Massen des Marxismus heute mobilisiert werden sollen, kommt doch am richtigsten zum Ausdruck in den klassischen Worten: „Wir bekennen uns erneut und deutlich zum Novemberverbrechen." Da haben wir unsere Sozis tm Gelbstporträt. Sie be kennen sich mit Stolz zu der wahrhaft herostratischcn Tat, über deren Folgen es in dem Bericht des gewiß nicht von rechts beeinflußten parlamentarischen Kriegsuntersuchungs ausschusses heißt: „Die Lage machte es möglich, einen für Deutschland immerhin noch erträglichen Frieden zu schaffen. Daß es anders gekommen ist... das hat der für Deutsch land so untragbar schwere Ausbruch der Revolution ver schuldet." Sie rühmen sich der Leistung, die sie damit voll bracht haben, baß sie das deutsche Volk, das aus seiner Kraft heraus auch einen verlorenen Krieg hätte überwinden können, durch das Gift einer unnationalen Revolution, einer revolu tionären Lohnbewegung im schlimmsten Augenblick, auf Jahre hinaus kraftlos, krank und unfähig zum Widerstand gegen jede Erpressung gemacht haben. Sie pochen noch auf jene sagenhaften Errungenschaften, dte nichts weiter waren alS sette Pfründen für eine verspießerte Bonzenschaft, ohne bas geringste Gefühl dafür, daß sie erkauft wurden mit der Ab hängigkeit vom Feinde und ungeheurer Ausbeutung durch das fremde Kapital. Nach all dem Elend, das sie über Deutschland gebracht haben, finden sie noch den traurigen Mut, sich in -ie Brust zu werfen und von betörten Massen Huldigung für die sieghafte „Idee des Revolutionstages" zu fordern, wie es der Dresdner SPD.-Aufruf tut. Für uns und für alle Deutschen, die nicht mit marxisti scher Blindheit geschlagen sind, bedeutet diese verherrlichte Idee des 9. November nichts anderes als nackten Landes verrat. Gerade zu rechter Zeit ist bas französische Buch: „Ln dlission ober I'snnsmi" auch in deutscher Uebersctzung erschienen, aus dem wir bereits Auszüge veröffentlicht haben*», die dokumentarisch Nachweisen, daß der Dolchstoß in den Rücken des deutschen Heeres keine Lüge und keine Legende ist, sondern traurig-bittere Wahrheit. Kein sinnigeres Ge schenk kann der deutschen Revolution auf den Geburtstagstisch gelegt werden, als diese Urkundensammlung aus den Archiven des Feindes» in denen das Geheimnis der Vaterschaft dieses UnglückSkindes gelüftet wird, das allen Nachforschungen so behutsam entzogen wurde. Geld, schmutziges sranzösisches Geld bekennt sich hier ebenfalls in stolzer Freude zur Ur heberschaft des Ereignisses, bas Deutschland ins Unglück ge stürzt hat und baS dte deutsche Sozialdemokratie uns heute feiern heißt. „Geben Sie den deutschen Sozialdemokraten Geld", schreibt im Befehl Nr. 210 der General Boucabeille an seinen Beauftragten in Deutschland, den Osfizttrsspton Pierre DeSgrangcs alias Crozier, damit sie „nicht nur eine größere Verbreitung ihrer Organe erreichen, sondern auch dte Spesen der Organisation, der Versammlungen und ver- *» Beral. den «nfsatz „Wie die deutsche Revolution finanziert wurde" in Nr. «80 der „Dresdner Nachrichten" vom 12. Oktober ItM Ela deutscher General in England zn Sa»»