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Nr. 272 28. December 1843 Donnerstag «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» PM »'S, «rmr che« lter- üuch. und lkt s-he wngi ug-) itaate- r,«a« e sind 0 und !r. für Segen- »erden. ü« in Buch- UZW Deutsche Allgemeine Zeitung LuSIande«. ' Preis für das Biertet» ial,r r THIx —, > Jnseriionsgebühr für den Raum einer Jett« r Ngr. ncrn deutschen Staaten liegen. So lange Deutschland nirgend als eine Gesammtmacht vertreten wird, so lange liegt für die Einzelsiaatcn etwas' Genugthuendcs in der Wahrnehmung, daß sic in wichtigen Dingen ' nicht eben nolhwendig ihren Weg über Wien oder Berlin nehmen müs-! sen. Oder wäre die Frage über die Zukunft König Otto's wirklich eine so ausschlicßend wittelsbachische, daß man sich bei deren Lösung' nur in Baiern interessirt finden könnte? Sicher konnte Fürst Ludwig' v. Wallerstein nur auf den freundlichsten Empfang von Seiten des Königs rechnen. Ob man ihm im Ministerium des Auswärtigen sich besonders zu Dank verpflichtet fühlen wird, das ist, persönlich genom-' men, etwas ganz Anderes. Manche haben schon, freilich sehr voreilig, auf ganz sonderbare Folgen schließen wollen! Hat sich der Fürst als ein so gewandter Diplomat bewährt, warum sollte ihm nicht ein grö ßerer Wirkungskreis sür diese seine Gewandtheit eröffnet werden? Ge wiß ist nur, daß er manchen schweren Fehler aus früherer und neue ster Zeit wieder gutmachen mußte oder so gut als möglich zu bcmän-'. teln hatte, und wahrscheinlich ist auch, daß er sich nicht eben immer streng an die ihm auS dem Ministerium des Aeußcrn zugekommcnen Instructionen gehalten haben mag. Aus dem Erster» ist auch der ver längerte Aufenthalt des Fürsten in London sowie seine Rückkehr nach Paris zu erklären. Aber wird er nun nach Athen gehen? und wann? und wozu wird er diese Reise machen? Darauf ist zuletzt leichter zu antworten, als cs im ersten Augenblicke scheinen will. WaS bezweckt wird, kann die griechische Confcrcnz auch auf anderm Wege, durch an-'' dcre Vermittler, durch ihre eignen Vertreter erreichen. Für König' Ludwig und im Interesse der Sache aber handelt cs sich überhaupt' nur darum, daß das vorgesteckte Ziel erreicht werde, und cS fällt mit der Gelangung zu diesem durch Baronet Lyons und Hrn. de Pisca- tory jede Nothwcnvigkcit einer außerordentlichen Mission von selbst weg.' Der Schluß ergibt sich von selbst. Aber persönlich genommen, darf ein für alle Mal angenommen werden, daß König Ludwig von Baiern nie «inen Wunsch auszusprechen vermag, dem zu entspreche» Fürst Ludwig v. Wallerstein nicht unter allen Umständen als unerläßlichste Pflicht erachten würde. Viel weniger die Sachlage wird demnach über die Reise bejahend entscheiden, als die persönliche Meinung des Königs. Ich habe Dem nur zuzufügen, daß man theils von Personen, welche der Familie des Fürsten nahe stehen, theils auch von andern, sonst gut unterrichteten Leuten die bestimmte Versicherung aussprcchen hört, jeder Gedanke an die fragliche Reise sei vorläufig aufgcgebe», und nur Mittheilungcn aus Athen von ganz besonderer Wichtigkeit könnten al lenfalls zu seiner Wiederaufnahme Veranlassung geben. -f Bamberg, 21. Dec. Bei der in diesen Tagen vorgenommcnen amtlichen Volkszählung berechnete sich die Zahl der hiesigen Ein wohner vom Civilstande auf 19,312 Personen in 4358 Familien. Män ner und Jünglinge über 14 Jahren zählte man 6848, Frauen und Jungfrauen über 14 Jahren 8285, männliche Kinder unter 14 Jah ren 2605, weibliche 2174. Die Garnison besteht gegenwärtig auS' 4 EScadrons Chcvauxlcgcrs und 1 Zägcrbataillon. L Karlsruhe, 21. Dec. Unsere Kammer wird Heuer schwerlich den Anblick der vorigen darbieten. Seit dem Austritt eines zu ent schieden auftretcndcn Staatsmannes ist es dem Ministerium gelungen, unter Mitwirkung des Präsidenten und Viccpräsidenten der Abgeord netenkammer eine Mittelpartci, mit der sich einige Glieder der frühem Opposition vereinigt haben, zu bilden. Diese gemäßigte Meinung neigt sich bei entscheidenden Fragen der Politik im engem Sinn auf die ministerielle Seite, ohne deshalb für Gegenstände der Verwaltung ihre Entscheidungsfreiheit aufzugeben. Bereits zeigte sich eine ministe rielle Mehrheit in den CommissionSwühlen. Ma» darf zu diesem Er- gcbniß nur Glück wünschen, denn ein constitutionellcr Geist durchdringt gewiß die Chefs der Ministerien upd besonders die Commissare dersel ben bei der zweiten Kammer. Namentlich möchte ich dem Ministerial- director des Innern, Eichrodt, eine ganz verfaffungSgetreue Gesinnung zuschreiben. Indessen behauptet die Opposition doch fortwährend einen großen Einfluß, und mit Recht; sie hat ihre Verdienste, nur muß sie nicht allzu wühlerisch werden und alles Mögliche zu Waffen gegen eine Regierung machen, deren diplomatische Stellung keineswegs er schwert werden sollte. Der Abg. Mathy hat gestern in seinem An träge den freien Gebrauch der Presse in geistreicher, bündiger und übtv- iMer htllch s von eisten diese Ztwc- Rgr. a Ge- gcsto- zahl- illkom- ic und m be- ät der »er lei«, Ma SSL«) rge. c. md ö W-21) Deutschland. * München, 22. Dec. Unser Kronprinz ist seit gestern Abend mit seiner Gemahlin wieder hier, und über die Abreise derselben nach Bamberg noch nichts festgesetzt. Diesen Mittag speiste die Kronprin zessin bei den königlichen Schwiegerältern, während der Kronprinz ei nige Notabilitäten aus der hiesigen Künstler- und Gelehrtenwelt, dann mehre der in jüngster Zeit aus Griechenland hierher zurückgckrhrten Deutschen an seine Tafel gezogen hatte. Die Klagen solcher Ankömm linge zu wiederholen, verlohnt sich kaum mehr; höchstens die Bemer kung mag erlaubt sein, daß von dem Augenblick an, wo im Piräus und in Athen nicht mehr daran gezweifelt werden durfte, daß noch einmal bairisches Geld ankommen werde, um die unbemittelten Baiern auszulösrn und ihre Abreise möglich zu machen, die Zudringlichkeiten und Prellereien aller Art mit den unglaublichsten Schamlosigkeiten von Seiten der Griechen getrieben zu werden anfingen. Zum Glücke find unsere Sammlungen über alles Erwarten gut ausgefallen. — Fürst Ludwig v. Wallerstein hätte keine zwei Tage mehr ausbleibcn dür fen, ohne in unsere Unterhaltung eine große Stockung zu bringen. Wird er nach Athen gehen? Wann wird er dahin adreiscn? Wel ches ist der Zweck dieser seiner neuen Sendung? Diese drei Fragen wurden zwar längst nach allen Richtungen zu besprochen, mit der An kunft deö Fürsten mußten fie aber nothwendig für die Wißbegierigen an Bedeutung gewinnen und für Diejenigen, welche Antwort darauf geben sollen, an Schwierigkeit. Fügen wir als vierte zu, wie hat der König den Fürsten empfangen? so haben wir auch so ziemlich Alles, was sich überhaupt verständigerweise fragen läßt. Mit der letzten Frage beginnend, kann ich bestimmt versichern, daß die jüngsten Depeschen des Fürsten aus Paris bei Hose den freudigsten Eindruck hcrvorgebracht haben. Wie Man vernimmt, hat sich der König selbst wiederholt in solchem Sinn ausgesprochen, namentlich auch gegen den jungen Schwie gersohn deS Fürsten. Man darf sich somit der Ueberzeugung hinge gen, daß des Letztem Mission nach Paris und London mit dem er wünschtesten Ergebnisse gekrönt worden ist. Zunächst mag man sich darüber freilich bei uns freuen; aber näher inS Auge gefaßt, muß dar in wenigste»» etwa» BeachtenSwertheS sur die Angehörigen aller klei- Ueberbliek. Deutschland. »München. Der Kronprinz. Die aus Griechenland Zurückgekehrtcn. Der Fürst v. Wallerstein. fÄambcrg. Volkszäh lung. s Karlsruhe. Die Kammer. Die Haber'sche Sache. Haupt mann Maurus. Weidig. Die Wasas. Karlsruhe, rlnträge Welcker's und v.Jtzstein's. -Frankfurt a.M. Frhr.v.Blittersdorff. ».Rönt gen. v. Haber's Secundanten. Preußen. fpon der öaalc. Minister Eichhorn. * Königsberg. Die „Westprcußischcn Mittheilungcn". Kesterreich. * Wien. Erzherzog Rainer. Die ungarische Ständctafel. f Wien. Der Graf von Nassau. Der Herzog von Bordeaux. » Wien. Schuselka's Proceß. Portugal. »Lissabon. Zwei Municipalitäten wollen das Ministerium geändert wissen. Jriarte. Spanien. * Paris. Der Congreß beschließt die Botschaft an die Köni gin. Audienz des Fürsten Carini. Gonzales Bravo. Der Sccretair des CabinetSraths. RevolutionirungSvcrsuchc. Großbritannien. Die agrarischen Verbrechen in Irland. Was O'Con nell an den Mitgliedern der Commission auszusetzen hat. Der Herzog von Bordeaux und die Katholiken. Krankreich« Die Schüler der Gymnasien. George Sand. Der Schach kampf. f Paris. Die Absetzung der legitimistischen Maires. Ludwig Bonaparte erhebt eine Federung an den französischen Schatz. Schweiz. Zürich. Petitionen gegen die Begünstigung des Pietismus. — Frcizügigkeitsvertrag mit Schwarzburg - Sondershausen. Italien. »Rom. Verhaftungen in Ancona. »Catania. Der Aetna. Griechenland. Die Diplomaten in Äthen. Türkei, f Konstantinopel. Commissare. Reschid - Pascha. Äatakazi. Serbien. ^ttgppten. Brand in Kahira. Mohammed-Ali. Ibrahim-Pascha. Die Schleusen von Atfeh. Nordamerika. » Aoston. Der Eindruck, der Nachricht von der Ver haftung O'Connell'S. Die Wahlen, v. Raumer. Die deutschen Handels- consuln. Leichtgläubigkeit der Amerikaner. Handel «nd Industrie. » Frankfurt a. M. Börsenbericht. Hknkündtgungt«.