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Tageszeitung mö Anzeiger Mr MWsMsWMe, Schmie-eberg N.L f ^A1U6K8l'k>!^ Dierkeliährlich ^MK.ohneZ» — tragen — Einzelne Nummer», i Pf.— Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Vr. 3. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — M!W^° Konto: Dresden 12S48. Aettege Zerrung -es Bezirks Meles Blatt enthält die amtlichen BekannlmachMKM -er Amlshauplmannschafl. des AmlsgerWZK und -es Sladlrals zu Dippoldiswalde MelgE- KWptmannschan im Mülrche» U«t> tu« k :»« Bchörden) die Zeile T^NM». - LiiW^aM «tz ß j k Reklamen^ Z i Verankworllichek Medakleur: Daul gebne. — Druck und Verlag Carl Kehne in Kipovldiswalde« Nr. 131 Donnerstag den 8- Juni 1922 88. Jahrgang —__ . 7--^-—— j 7^.-- .^- -^- ... 7.7-^ -. - ANtliHe ZtsWiiiWülhsH- Beim Herannahen der wärmeren Jahreszeit wird auf die bestehende Gefahr der Entstehung vott Maldbränden wieder holt hingewiesen und jedermann die äußerste Vorsicht im Um-' gange niit Feuer, besonders in Waldungen oder in deren Nähe zur Pflicht gemacht. Dabei wird folgendes in Erinnerung gebracht: Das Zigarren- und Zigarekkenrauchen, sowie das Rauchen aus offenen Pfeifen in Waldungen außerhalb der Fahrstraße ist verboten. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht andere strafgesetzliche Bestimmungen Platz greifen, niit Geldstrafe bis zu 300 M. oder entsprechender Haft geahndet. Wer durch Fahrlässigkeit einen Brand in Waldungen herbeiführt, wird nach 8 300 des Ncichsskrafgesetzbuchs in Verbindung mit 88 1 und 2 des Gesetzes vom 21. 12. 1921 (RGBl. S. 1604 ff.) mit Gefängnis bis zu einem Zahre oder mit Geldstrafe bis zu 9000 M. bestraft. Bestraft wird auch unvorsichtiges Gebühren mit Feuer und verweigerte Hilfeleistung bei einem Waldbrande, und zwar wird nach 8 368 Ziffer 6 des Aeichsstrafgesehbuches und 88 31, 32 des,Forst- und Feldstrafgesetzes in Verbindung mit 88 1 und 2 des Gesetzes vom 21. 12. 1921 mit Geldstrafe bis zu 600 M. oder Haft bis zu 2 Wochen bestraft: a) wer in gefahrbringender Meise mit unverwahrkem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder sich ihm nähert, b) wer im Walde oder in gefährlicher Nähe eines Waldes brennende oder glimmende Gegenstände fallen läßt, forkwirft oder unvorsichtig handhabt, c) wer im Walde oder in gefährlicher Nähe eines Waldes - unbefugt Feuer anzündet oder unbefugter Weise ange- zündetqs Feuer gehörig zu beaufsichtigen oder auszu- löschcn unterläßt, 6) wer bei Waldbränden, von der Polizeibehörde oder dem Waldbesitzer oder von ihren Vertretern zur Hilfe aufgefordert, keine Hilfe leistet, obgleich er der Auf forderung ohne eigenen erheblichen Nachteil genügen könnte. Dabei weist die Amtshaupkmannschaft wiederholt auf ihre Bekanntmachung vom 6. Zuli 1904 hin, wonach bei Ver meidung von Geldstrafen bis zu 600 M. oder Haftstrafen bis zu 14 Tagen Zündhölzer in Haushaltungen stets so auf zubewahren sind, daß Kinder nicht dazu gelangn Können, und wonach an Kinder unter 12 Zähren Zündhölzer nicht verkauft, noch sonst abgegeben werden dürfen. Das vielfach beobachtete Abbrennen alten Graswuchses hak wiederholt zur Beschädigung angrenzender Waldbestände geführt. Es besteht die Gefahr, daß ein solcher Brand weiter greift. Der Urheber ist dann unter Umständen schadenersatz pflichtig und strafbar (88 308, 309, 368 Ziffer 6 des Reichs- strafgesetzbuchs, 8 31 des Forst- und Feldstrafgesetzes vom 26. 2. 1909). Derartige Brände müssen, soweit sie überhaupt gefahrlos und zulässig sind, wenigstens während der ganzen Brandzeit ausreichend beaufsichtigt werden. Die Ortsbehörden haben darüber zu wachen, für tunlichste Verbreitung dieser Bekanntmachung Sorge zu tragen und Zuwiderhandlungen unnachsichtlich zu bestrafen oder bei der Amtshaupkmannschaft anzuzeigen. 909 L. Amtshaupkmannschaft Dippoldiswalde, am 1. Zuni 1922. -scl ' » . .u»«.—-« OertllcheS und Sächsisches — Nächsten Sonnabend den 10. Zuni findet im Schützen haus einKammermusik-Abend, ausgeführt von Mit gliedern der Staatsoper, statt. Das Programm ist sehr schön zusammengestellt und wird eine Fülle von Kunstgenüssen bieten. Näheres siehe Inserat in heutiger Nummer und Plakate. — Der Arbeiter Carl Hermann Müller, Dippoldis walde, Freiberger Straße 232, ist am 7. Zuni 30 Zahre in der Pappenfabrik Dippoldiswalde tätig. Ihm wurde durch seinen Fabrikherrn, Fabrikbesitzer Rudolf Schmidtchen, im Auftrage der Handelskammer Dresden die Anerkennungsurkunde für 38 jährige Arbeitstreue ausgehändigt. Die Firma selbst und feine Arbeitskollegen ehrten den Zubilar durch Ueberreichung größerer^Geldspenden. — Heute Mittwoch abend wird in den Stern-Lichtspielen «in Henny-Porten-Film die Besucher erfreuen, ein Lustspiel mit dem Titel .Die beiden Gatten der Frau Ruth'. Weiter wird noch ein Detekkivdrama .Im Zeichen der Malayen' ge- retgt werden. — Gegen Schwindelanzeigen. Der «Zeiknngs- verlag". das Organ des Vereins deutscher Zeikungsverleger, ruft aufs neue mit einer Eindringlichkeit, die angesichts der wirtschaftlichen Notlage des Zeikungsgewerbes besonders an erkennenswert ist, alle deutschen Verleger auf, eine gemein same Front zu errichten, damit alle Schmutz-, Schwindel- und sonstigen zweifelhaften Anzeigen in der deutschen Presse un möglich sind. Dabei bedarf es, wie der .Zeikungsverlag" mit Recht hervorhebt, freilich auch der Mitwirkung der Oeffent- . lichkeit, der Mitwirkung jedes einzelnen Zeitungslesers. Es - ist der Zeitung unmöglich, jede zweifelhafte Anzeige sofort zu durchschauen. Nicht nur in seinem, auch im Interesse seiner Mitbürger sollte daher jeder der Zeitung oder der zuständigen Behörde unverzüglich Mitteilung machen, wenn er beim Ein gehen auf eine Anzeige den sicheren Verdacht erhält, daß es sich um-eine gewissenlose Ausbeutung des Publikums handelt. Einer auf ihre Standesehre bedachten Zeitung sollte aber auch die Leserschaft Treue halten, da der Ausfall an Verdienst, den solche Zeitungen durch Zurückweisung von Schwindel- und Schmuhanzeigen erleiden, in vielen Füllen monatlich in die Tausende von Mark geht. — Zwangs Umquartierung, unzulässig. Das Wohnungsamt der Stadt Nossen hakte vom Landeswohnungs- amk das Recht zur sogenannten Zwangsumquarkierung kinder loser Ehepaare und alleinstehender Personen, die im Besitze großer Wohnungen sind, in kleinere Wohnungen, erbeten. Daraufhin hat das Landeswohnungsamt wissen lassen, daß die Zwangsumquarkierung nach gellendem Rechte nicht zu lässig ist. Auch daS Reichsarbeitsministerium hak sich auf frühere Anfragen von anderen Städten auf denselben Stand punkt gestellt und erklärt, daß auch die Wohnungsmangel gesetzgebung hierzu keine Füglichkeit bietet und daß.es sich zu dieser weitgehenden Maßnahme nicht verstehen kann. Es wird aber angenommen, daß die Erhöhung der Mieten in folge des Reichsmietengesetzes und der Abgabe zur Förderung deS Wohnungsbaues die Inhaber übermäßig großer Woh nungen bald zum Wohnungswechsel mit kleineren Wohnungen bereitwillig machen wird. Ulberndorf. Herrn Fabrikbesitzer Hermann Buck ist vom Ordensrat des Verbandes nationalgesinnler Soldaten die Deutsche Ehrendenkmünze des Weltkrieges am schwarz-weih- roken Bande verliehen worden. Beerwalde. Die Verpachtung der hiesigen etwa 700 Acker umfassenden Zagd, die bisher einen Pachlpreis von 1000 M. erbracht hatte, wurde kürzlich an einen Dresdner Zagdlieb- haber für 20 500 M. weiter verpachtet. Luchau. Geschlechterkag Petzold. Hier, wo ein Zweig des Geschlechts blüht, hielt am 6. d. M. der im Zahre 1913 gegründete Familienverband des Geschlechts Petzold seinen vierten Geschlechterkag ab. Leiter war der gegenwärtige Senior, Stadkgutsbesitzer und Kaufmann Markin Petzold- Bärenstein. Es waren 57 Vekkern und Basen aus allen Teilen Sachsens sowie aus Thüringen und Mecklenburg her beigekommen. Ein überaus rühriger Ortsausschuß unter dem Vorsitze des Sippegenossen, Gemeindevorstands Müller, hatte aufs beste für Unterkunft und Verpflegung gesorgt. Die Familienforschungen des Verbands erstrecken sich bereits auf 10 Geschlechtsreihen und reichen lückenlos zurück bis zum Zahre 1630. Die Tagung gipfelte in einem Vortrage von stuck a§r. Gotthard Petzold - Zehista über Zohann Samuel August Petzold, Kauf- und Handelsherr in Olbernhau, 1776 bis 1832. Auch verteilte der Vortragende die ersten ge druckten Stammtafeln. Die durchaus harmonisch verlaufene Veranstaltung wird allen Teilnehmern dauernd im Gedächtnis bleiben. Der Familien- und Gemeinsinn wurde in ihr mächtig gefördert und sie trug mit dazu bei, wichtige Volksarbeit zu leisten. Dresden. Am Sonnabend vor Pfingsten lief auf der Werft in Vegesack der neueste Hapagdampfer .Sachsen' in Anwesenheit der Vertreter der sächsischen Regierung, mit Ministerpräsident Buck an der Spitze, vom Stapel. Minister präsident Buck, der den Taufakt vollzog, führte dabei u. a. aus: Liegt das weißgrüne Land auch von der See weitab, so sei sein Interesse an einer blühenden deutschen Schiffahrt keineswegs gering. Vor allem die ausgedehnte sächsische Eextilindustris sei auf die deutsche Schiffahrt in doppeltem Maße angewiesen. Sie solle ihr Baumwolle und Molle als Rohstoffe zubringen und die fertigen Fabrikate außerhalb Deutschlands absetzen helfen. Der intelligenten Bevölkerung Sachsens aber biete die sich entwickelnde sächsische Maschinen fabrikation ein immer weiteres Feld der Betätigung, wie der hohe Prozentsatz der Sachsen im technischen Personal unserer Seeschiffe beweise. Darum verfolge die sächsische Regierung auch mit besonderem Interesse die neu beginnende Ent wicklung unserer deutschen Handelsflotke, die sich unter dem Einfluß des alten hanseatischen Tatendranges als ein kraft voller Pionier für das deutsche Wirtschaftsleben erwiesen habe. Man habe Deutschland die große Werkstatt der Welk genannt. Sachsen aber liege inmitten Deutschlands und sei darum das Herz dieser Werkstatt. Möge au6) dieser jüngste Neubau den Ruhm deutschen Fleißes, deutscher Ausdauer und unauslöschlicher deutscher Tatkraft über alle Meere Hin auskragen. In diesem Sinne wünsche er der .Sachsen' allzeit glückliche Fahrt! Der Dampfer .Sachsen' ist auf der Bremer Vulkanwerft erbaut. Ec ist ein Volldeckschiff von einer Länge von 142,4 Meter, Breite 17,7 Meter, Tiefe 10,8 Meter, Tragfähigkeit 12 395 Tonnen. An Fahrgästen vermag die .Sachsen' neben 10 Reisenden 1. Klasse über 800 Personen in 3. Klaffe auf nehmen. (Die .Sachsen" ist vor allem Frachkdampfer.) Die Besatzung besteht aus 70 Mann. — Das Presseamt des Polizeipräsidiums keilt mit: Durch die weitgehenden Bekanntmachungen der Landeskriminal polizei ist es gelungen, den Mörder der verwitweten Krzenek in Kötzschenbroda bereits am 3. Zuni 1922 in Schwetzingen bei Mannheim feskzunehmen. Er ist geständig und wird so bald als möglich nach Dresden gebracht werden. — Das Presseamt im Polizeipräsidium keilt mit: In der Nacht zum 5. Zuni ist aus der staatlichen Gemäldegalerie in Stuttgart das berühmte Rembrandtgemälde .Paulus im Ge fängnis", auf Eichenholz gemalt, ohne Rahmen, Bezeichnung in linker unterer Ecke .R. F. 1627", Wert 5 Millionen Mark, gestohlen worden. Auf die Wiedererlangung des Bildes ist eine Belohnung von 50 000 M. ausgesetzt. Sachdienliche Mitteilungen nffnmt die Kriminalpolizei entgegen. Wilsdruff. Mit dem Motorrade schwer verunglückt ist auf der Staatsstraße Dresden—Freiberg der hiesige Stadtrak Heinicke. Der Verletzte wurde in bedenklichem Zustande seiner Wohnung zugeführt. Pirna. Ein großes Volksfest ist für den 20. August d. Z. in Pirna geplant, dessen Reinertrag für den Meiker ausbau und die weitere Ausgestaltung des Museums Ver wendung finden soll. Pirna. Das leichtsinnige Umgehen mik einem brennenden Licht konnte in der Nacht zum Sonnabend sehr leicht zu einem großen'Unglück führen. Ein auf der Zehistaer Straße woh nender Untermieter hatte ein brennendes Licht auf das Bett gestellt. Das Licht fiel um und setzte das Federbett sowie ein Keilkissen in Brand. Zum Glück konnte das Feuer ge löscht werden, so daß ein Umsichgreifen des Brandes verhütet wurde. Immerhin hat die Zimmervermieterin bei den hohen Preisen, die die Betten zurzeit repräsentieren, erheblichen Schaden erlitten. Bad Schandau. Die umgebaute Skahlquellenan- lage im städtischen Kurpark ist am Pfingstsonnabend der öffentlichen Benutzung übergeben worden. Mit der Anlage ist etwas Schönes und Praktisches geschaffen worden. Die offizielle Einweihung erfolgt erst nach Pfingsten. Frankenberg. Bekanntlich wird das hier in Garnison be findliche 1. Bataillon des Reichswehr-Regiments Nr. 11 dem nächst nach Freiberg verlegt. Die Kasernengebäude werden zunächst auf 15 Zahre verpachtet. Die Stadt Franken berg ist bemüht, hierzu industrielle Unternehmungen heranzo- ziehen. Die große Reithalle ist von einer Fabrik gepachtet. Die von verheirateten Aeichswehrangehörigen in der Kaserne bisher innegehabten Räume sollen in deren Besitz bleiben, bis Wohnungen für sie in Freiberg geschafft worden sind. Hartenstein. Wegen Milchfälschung verurteilte das hiesige Schöffengericht eine Gutsbesitzersehefrau zu 12 000 M. Geld strafe. Grünhain i. E. Da die städtische Blersteuer unserer Stadk mehr Verwaltungskosken verursachte als Einnahmen, be schlossen die Stadtverordneten, vorläufig diese Steuer nicht mehr zu erheben. Aue i. E. Die Stadtverordneten beschlossen die Ein führung einer sozialen Abgabe und erhöhten den Gaspreis auf 6 M. pro Kubikmeter. Zwickau. Ein Zeichen der Zeit. Der Bau des neuen Krankenstlfts in Zwickau (Landesanstalt) war mit 2V» Millionen Mark veranschlagt, doch sind die Baukosten auf 25 Millionen Mark gestiegen. Zwickau. Unsere Stadtgemeinde hak mit der Gemeinde Wilkau einen Vertrag wegen Gaslieferung abgeschlossen. Wilkau muß mindestens jährlich 300 000 Kubikmeter Gas ab nehmen. Die Wilkauer erhalten das Gas zu 3,75 M. je! Kubikmeter geliefert. Die Gasanstalt Wilkau wird stillgelegt. Auerbach i. V. Zur Behebung der ungünstigen Lage, in der sich die hiesige Stadtkapelle befindet, sind Bestrebungen