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Amtsblatt »iermrdfechzigster Jahrgang. ÄÄ-, 'Mr .M wird ende» Freitag rrsol- Berufen zu Genossenschaften zusam- mengefaßt, damit sie in freier Selbstverwaltung die hohen Absichten des Gesetzgebers durchführten. So sind die Berufsgenossenschaften zu Trägern der Unfall-Versicherung geworden. Ein Viertel jahrhundert lang haben sie das ihnen von einer großdenkenden Gesetzgebung anvertraute Amt in einer Weise durchgeführt, daß ihnen sogar die Be gründung zu dem Entwürfe der Reichs-Versiche- rungs-Or-nung ein glänzendes Zeugnis ausge stellt hat. Nach Hunderten von Millionen zählen die Summen, welche die Berufsgenossenschaften schon aufgebracht haben, um die Arbeiterschaft für Betriebsunfälle und deren Folgen zu entschädigen bezw. ihnen die Erwerbsfähigkeit wieder zu ver schaffen. Seit zwei Jahren aber befinden sich die Berufsgenossenschaften in Kampfstellung. Sie wehren sich gegen den Entwurf der Reichs-Ver- sicherungs-Ordnung ; sie wehren sich wie unzählige ,Andere im Reiche, wie die Ärzte, die LandeS-Ver- sicherungS-Anstalten, die Betriebskrankenkassen, die Landwirtschaft u. a. Zum dritten Male schon mutz der Berufsgenos senschaftstag gegen die Reichs-Verficherungs-Ord- nung Front machen. Das erste Mal genau vor einem Jahre in Berlin, dann im Herbst in Stutt gart und jetzt wieder in Berlin. Ihrem energischen Auftreten haben die Berufsgenossenschaften es zu verdanken, wenn der erste Entwurf wenigstens von den allerschlimmsten Ungerechtigkeiten und Mißgriffen gereinigt worden ist. Aber auch der neue Entwurf, der jetzt im Reichstag an eine be- sondere Kommission verwiesen worden ist, enthält noch gefährliche Stellen im Übermaße. Hiergegen will der bevorstehende Berufsgenossenschaftstag seine Stimme erheben. Deshalb blickt man über all in Deutschland mit so großem Interesse auf die Verhandlungen in Berlin. Der XXIV. BerufS- genossenschaststag wird natürlich auch über zahl reiche andere Fragen verhandeln, aber daS Haupt- stück ist doch begreiflicher Weise der Entwurf der Reichs-BersicherungS-Ordnung. Die Berufsgenossenschaften sind nicht etwa grundsätzliche Gegner des ganzen Entwurfs. Sie wollen gern mithelfen, wo es gilt, unsere soziale Versicherung auszugestalten und zu verbessern; denn sic wissen zu gut, daß jede gesetzliche Einrich tung weiter gebildet werden muß, wenn sie ihren Zweck dauernd erfüllen soll. Besonders angenehm berührt eS zu hären, daßdieBerufSgenossenschasten nicht gegen eine Erweiterung des Umfanges der Versicherung sind. DaS ist deshalb bemerkens- . wert, weil doch jede Ausdehnung der Versiche rung eine Vermehrung der sozialen Lasten mit sich bringt, welche in diesem Falle einzig und allein von den Unternehmern getragen werden müssen. Aber gerade weil sie mit einer Erweiterung der Versicherung selbst einverstanden find, lehnen sie um so nachdrücklicher jede Erhöhung der unpro duktiven Lasten ab; und solche erblicken sie in der Auf tzer Grütze „Herzogin Adelheid" bei Hasel- Wh ^Altenburg) Kürzte Moutag «acht ei« FSr- terfchachck es«. 1L Arbeiter stad verschüttet. Ei«e Bergwand mit S Ha. Wald ist bei St. Aatoa (Tiroy i« de« Reibach gestürzt, der der- schüttet wurdr. (Siche DrahtnachriOÄr-) St«ä früh i» Der stnachrichten.) Der Schluß des sWsische« Laadtagrs «uamchr eadgülti« am kommeatzea Freitag Z«« XXIV. «ernfsgenostenschaststag. Am 10. und 11. Mai wird in Berlin der dies jährige ordentliche Berufsgenossenschaftstag abge halten. In allen Teilen Deutschlands blickt man mit gespannter Erwartung auf den Verlauf die ser Tagung. Ist doch der BerufSgenossenschafts- tag die Organisation von Industrie und Hand werk auf breitester Grundlage. Ein Vierteljahr- Hundert ist jetzt vergangen, seitdem die berufsge nossenschaftliche Organisation gebildet worden ist. Al» daS junge Deutsche Reich die ersten Schritte auf dem Gebiet der sozialen Versicherung tat, als zum ersten Male eine reichsgesetzliche Versicherung gegen die Gefahren gewerblicher Betriebe einge richtet wurde, da wurden die Unternehmer nach Die fraazöstsche KriegSverwattuag Wirtz Eutze stiese» Jahre» 7 LeaktzaLoaS besitze«, Bi» ISIS sollen mindeste«» 20 Ballou» fertiggestellt sei«. (S^ehe Drahtnachrichten.) ../-'s ", ' -'.»t , I» tzer Gege«d voa Aix « Provence» erfolgte am Mvatag riue starke Srtzerschüttera«g. (Siehe Drahtnachrichten.) Iw MrÜsthe« Parlament spielte« sich derart stürmische Gzebea ab, daß tzer Kammerpristtzeat Militär req«irirrea m«ßte. des" wesentlich im Sinne des Entgegenkommens gegen Sie von den Interessenten aufgestellten F0r- derungen verändert wurde. Gerügt und beklagt wird aber, daß bisher nichts Bestimmtes über die einzelnen Änderungen bekannt geworden ist) so daß sich die Schiffahrtsinteressenten nicht mit ihnen beschäftigen können. Von den wiederholt aufgestellten Forderungen werden in der neuen Denkschrift mit ausführlicher Begründung vor allem folgende unterstrichen: ^1) ES muß im Gesetz über die Erhebung von klar ausgesprochen wer den, -aß ein Teil der Strombauunterhaltung und -Verwaltung zu Lasten der Staatskasse bleibt. 2) Es ist festzulegen, daß sich dje Abgabenhöhe nicht für alle Zeiten nach dem ursprünglichen Anlagekapital . . . richtet, sondern in angemesse nen Zeiträumen eine Neuregelung der Abgaben sätze unter Berücksichtigung der geschehenen Ab schreibungen vorgenommen wird. 3) Die Erhebung des höchsten Abgabensatzes von Getreide ist als den Interessen der deutschen Volkswirtschaft widersprechend abzulehnen. 4) Die Personendampfer müssen nur nach einem Abgabenprinzip gebührenpflichtig sein und ebenso wie die andere Güterbeförderung behandelt werden. 5) Schleppdampfer müssen ausdrücklich von Ab gaben befreit bleiben. ' 6) Baldige Bekanntgabe der Tarifgrundsätze. 7) Erhebung von Abgaben nicht vor Durch- führung deS beim Zusammentritt deS Zweckver- bändeS zuerst beschlossenen Bauprogramms. 8) Die Feststellung des Bauprogramms und seine Erweiterung ist dem Zweckverband zuzuwei- sen. dem Strombeirat ist eine entscheidende Be- teiligung zu sichern. Ein Teil der Forderungen ist diktiert von einer nicht ganz unbegründeten Furcht vor einer schnellen verhängnisvollen Steigerung der Ab- gabensätze. W«e Denkschrift-« Seit Schlffa-rtS- itSzsSelt. Die GchiffahrtSabgaben bilden, je länger die Verhandlungen im Bundesrat und die Ungewiß heit über die Einzelheiten des Entwurfs dauern, desto mchr den Gegenstand größter Sorge der In- teressenten. Zu den alten finden sich neue Wi derstände, namentlich in Hamburg und in den Kreisen der Rheinschiffahrtsinteressenten, zu deren Ausschuß Handelskammern, Städte und wirt- fchaftliche Körperschaften gehören. Dieser Aus schuß hat soeben noch einmal in einer Denkschrift die Krgge der Schiffahrtsabgaben einer Kritik unterzogen und eine Reihe von Wünschen und Forderungen avSgesprochen, deren Berücksichti gung -um größten Teil auch im Interesse Sach- senS liegen Würde. Allerdings nimmt diese Denk- schrift an, daß Sachsen schon die Erfüllung der .wichtigsten fein« Forderungen durch zähen Wi- derstand erreicht hat und daß d« ganze erste Ent- Wurf „unter dem Druck de» au» Süddeutschland und Sachsen kommenden politischen Widerstan er sachWe Lrzahler Blatt für Bischofswerda, Stolpm und Umgegend. DeS Ncucste vom Tage. . Dkr Ksff« wich, wahrwld er ist London weilt, Hi W BeisetzungSfeierlichkeite« beizuwohaea, tzt» Kö aigS Georg i« Bücking- »g neWm. Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung finden, werden bi» vorm. i a Uhr angenommen, größere und kompliziert« Anzeigen tag» vorher. Die viergespaltene Kor- puszeÜe 12 «», die ReklamezeUe SV «i. Geringster Juse- ratenbrtrag 40 «i. 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Mat 1V10, nachmittags s Uhr, sollen in Bischofswerda folgende Gegenständ« als: 1 Nah Portwein t2S Ltr.), LGaP Korw- stenz M iS Mr.), SS Wl. derfch. »eise, 1V Kl. «nm, LS Al. Sanerdrmm, ea. SV Ltr. Kognak, t Sprechapparat, v Katz Botfch. e, SV BVr. Meyers KonversationS-Lexikou«. d. a. M. gegen Barzahlung versteig«! werden. Sammelort: Kgl. Amtsgericht. Bischofswerda, den 9. Mai 1910. W § Der Gerichtsvoll-ieher deS K-nigNche« Amtsgerichts