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jSpezial-X ummßr - Jährlich 16 Heft« (einschließlich 4 Spgzialnummem). Äbonnementspreis bei dec Postämtern u. Buchhandlungen pro Halbjahr (inkl. der 3 Beiblätter): für Deutschland u. Österreich-Ungarn ** 8.—, für alle übrigen Länder 9. 'Bei direkter Zusendung unter Streif band erhöht sich der Preis um die Portospesen. Inaertlonsprelio: */, Seite Jl 120.—, Seite u» 60.—, */• Seite M 40.—, ■/, Seite M 30.—, */, Seite J» 18.—, */ n Seite Jt 12.—, */,« Seite M 9.—, */,, Seite u» 4.50. Bei Jahresaufträgen (16 Einschaltungen) 25°/„ Rabatt. Illustriertes Fachjournal für die Voll-, Jaumwoll-, Seiden-, leinen-, ?anf- unö Jute-3ndustrie sowie für den Textil-Maschinenbau; Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Stickerei, Färberei, Druckerei, Bleicherei unö Appretur. Redaktion, Expedition u. Verlag: Leipzig, Brommestraße 9, Ecke Johannis-Allee. Chefredakteur und Eigentümer: Theodor Martin. Fernsprech-Anschluß: No. 105g. Telegramm-Adresse : Textilmartiu Leipzig. Organ der Organ der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft. Norddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft. Organ der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer. Spezial-Nummer III des XXII. Jahrgangs. Nachdruck, soweit nicht untersagt, ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. Spezial-Nummer III des Jahrgangs 1907. # yill^emeiner Teil. # Über die tage des Welthandels im ersten Halbjahr 1907. Ein amtlicher Hamburger Bericht gibt I eine Darstellung der Lage des Welthandels im ersten Halbjahr 1907, in der in gedrängter übersichtlicher Form Vergleiche zwischen den einzelnen Absatzgebieten angestellt werden. So heißt es, daß in Indien die saison morte herrscht, die Geschäftslage aber nicht gerade als schlecht bezeichnet werden kann. Es läßt sich wenig Neues über die Entfaltung des Geschäftes sagen. Nach einem Bericht über das sogenannte Manchestergeschäft, das als Maßstab für das allgemeine indische Geschäft dient, ist die Stimmung im Kalkutta-Basar flau und das Geschäft in Stückwaren steht ganz still. G r e y - S c h i r t i n g s, die sich sonst eines ziemlich regelmäßigen Absatzes erfreuen, verzeichnen einen deutlichen Rückgang, der hauptsächlich dem verstärkten Auftreten der Pest und nicht zuletzt den politischen Unruhen zuzuschreiben ist, die die ganze Provinz Punjab ergriffen haben. Grey-Dhooties verzeichnen sowohl in bezug auf Preis als auch auf Quanten einen bedeutenden Rückgang. Das gleiche bezieht sich auf sogenannte „White goods“. Der momentane schlechte Stand des indischen Geschäftsganges nach China soll auch nicht unerwähnt bleiben. Die schlechte Lage der Ostenmärkte äußert auch bereits ihren Einfluß auf das Geschäft in Manchester selbst; 1 bedeutende dortige Häuser erklären, daß das Geschäft sehr schlecht gehe. Nach den letzten Berichten aus Kalkutta verschärft sich neuerdings der Gegensatz zwischen einheimischen Mohamedanern und Europäern. Mit Rangoon wurden im Verlaufe der letzten Wochen größere Abschlüsse in Manu fakturwaren (Schals) perfekt. Bei dieser Gelegenheit mögen dem Geschäft mit Amritsar (Brit.-Ind.) einige Worte ge widmet werden. Die Gefährlichkeit dieses Platzes wurde wiederholt und von verschiede nen Seiten betont. Es gibt dort nur wenige europäische Firmen; der Exporteur ist also mehr oder weniger auf indische Agenten angewiesen. Unter diesen kann man sicher auch verläßliche Leute finden, aber große Vorsicht ist am Platze. Die Surveys, die in Amritsar aufgemacht werden, sind in der Mehrzahl der Fälle Schwindel, und einem ehrlichen Kaufmann, der-gern Anstände ver meiden will, wird empfohlen, bei Geschäften mit Amritsar auf der Bedingung zu bestehen, daß eventuelle Anstände durch die Handels kammer in Kurrachee entschieden werden sollen. Der Kreis jener Fabrikanten, die indische Surveys überhaupt nicht mehr aner kennen, wird immer größer, und schikanöse Surveys von Amritsar tragen erwiesenermaßen I nur dazu bei, die Zahl dieser Fabrikanten, zum Nachteile des Exporteurstandes, zu Ver mehren. Das Geschäft nach China verläuft in zu friedenstellender W eise. In den letzten Tagen lauteten die Markt lageberichte über China wieder un günstiger, und Fallissements bedeutender chinesischer Kunden gehören zu den täglichen Vorkommnissen. Die Geschäftsaussichten für Japan bessern sich anscheinend einigermaßen. Die Regierung bemüht sich, der nach dem Kriege aufgetretenen Neigung zu einer übermäßigen Expansion ent gegenzutreten, scheinbar aber mit wenig Er folg. Die bedeutenden Banken Japans sind von den jüngsten Kursstürzen unberührt ge blieben. Die japanische Regierung beabsichtigt, große Bestellungen in Maschinenanlagen zu machen, man spricht von 2 Millionen Pfund, und zwar handelt es sich sowohl um Maschinen, wie um Eisenwerksanlagen. Sachverständige, die diesen Ankauf bewirken, sollen bereits unterwegs sein. Nach der Westküste Südamerikas war das Geschäft im Juni etwas flauer als im voran gegangenen Monate. In Rosario ist be deutender Bedarf, u. a. für Seile sowie für Segeltuch. Nach Uruguay werden alle möglichen Bauartikel demnächst in großem Maßstabe verlangt werden, da größere Hafenbauten *