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Schönburger Tageblatt Filialen: in Attstadtwaldenburg bei Herr» Otto Förster; in Lallen berg bei Hrn. Stramp >- Wirker Fr. Herm. Richter; in Kaufungeo bei Herrn Fr. Janafchek; in Langenchursdorf bei Herrn H. Stiegler: in Penig bei Herrn Wil helm Dabler; in Wolkenburg bei Herr» Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Hern- Eduard Kirsten. rrfcheiut täglich mit Ausnahme der Tage « » """ S-stwgen. die nächst«. ^^^de Nummer bi« Vormittag-L.11 Uhr -ps-, für au-wärt« lb Pf. und Walöenburger Aasiger r-"!»--ch,, Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtenstcin-ballnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. ^143 AM --- - - - Dienstag, Sen 23. Juni 1908. Die Hamburger Kaisertage haben einen prächtigen es dazu kommt, auch nur dasselbe aussagen können." Der Nationalhymne. Der hübsche Bau war in seinen Umrissen " folgende Worte: berge bei Jerusalem. Die Seefahrt der Kronprinzessin Cäcilie auf ihrem bis zum Turme hinauf von einer Reihe von Glühlampen besetzt. Der Garten war über und über mit Lampions be-i hängt, die Ufer der Außenalster erstrahlten in Buntfeuer, Du wirst vielleicht auch aus den Zeitungen ersehen haben, daß man selbst Dich in diese Sache hineinzuziehen versuchte. Ich habe nun heute geschworen, daß ich mir keinerlei Ver deshalb ein und bedauere auf das Lebhafteste, daß ich Herrn Geheimen Regierungsrat Pierson hierdurch aus das Tiefste gekränkt und seine amtliche Stellung dadurch bedroht habe. Ich gebe ausdrücklich meine Einwilligung, daß der Vorgesetzte des Herrn Pierson, Generalintendant Graf Hochberg, jedoch nur dieser allein, nach Gutdünken diese Erklärung verwende. Wien, 21. Januar 1902. Fürst Eulenburg und Herlefeld." Dem voraussichtlichen neuen Präsidenten von Nord- j nua g^ryivoren, oap icy nur lemerrei ner- . . , , „ fehlungen vorzuwerfen habe. Du wirst ja natürlich, wenn Deutschland stellt, Verlas genommen und beweisen, wie stark die Verehrung für ' jachten. Es begann nun der Lampionkorso der Boote. Die vielen Hunderte von Booten defilierten unter Hurra vor dem Kaiser. Hierauf wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Die im Fährhaus konzertierende Kapelle des 98. Infanterieregiments ließ den Fanfarenmarsch „Hie gut Brandenburg allewege", den Fehrbelliner Reitcrmarsch, den Triumphmarsch aus „A'sda" und den Preußenmarsch ertönen: Zapfenstreich und Gebet beschlossen das Konzert. Am Sonntag Nachmittag ging die Kaiserjacht nach Helgoland in See. An der Kieler Woche nehmen auf Einladung des Kaisers außer dem König auch der Kronprinz von Sachsen und sein Bruder Prinz Friedrich Christian teil. Der frühere Reichstagspräsident Graf Ballestrcm konnte am Sonntag seine goldene Hochzeit begehen. Die Feier fin det erst am Dienstag auf dem schlesischen Schlöffe Plawnid- witz statt. Der Graf errichtet mehrere wohltätige Stiftungen, namentlich zugunsten der von ihm beschäftigten Bergleute. Ueber die russisch-englische Verständigung zu der maze donischen Reform ist eine amtliche Mitteilung an die übrigen beteiligten Großmächte noch nicht ergangen. Von einer Zustimmung der übrigen Mächte zu den russisch-eng lischen Vorschlägen kann daher auch noch keine Rede sein; höchstens insofern, als alle Großmächte sich schon seit einiger Zeit im Grundsatz mit den von Rußland ausgcarbeiteten Vorschlägen einverstanden erklärt haben. Im allgemeinen herrscht unter den Großmächten der Glaube, daß die russisch- englischen Abmachungen geeignet sind, die weitere friedliche Behandlung der mazedonischen Frage durch das europäische Konzert sicherzustellen. Der deutsche Kolonialstaatssekretär Dernburg ist zu Gruben- und Minenbesuchen in der südafrikanischen „Gold stadt" Johannesburg eingetroffen. Der deutsche Klub „Lie derkranz" gibt am Dienstag einen Kommers. In Deutsch-Südwestafrika hat sich die Zahl unserer Feinde wieder um einen verringert. Der Ovambohäuptling Nechale ist im Delirium gestorben, noch ehe Hauptmann Franke im Ovainbolande erschienen ist. Zwei sensationelle Briefe des Fürsten Eulenburg werden kurz vor seinem Prozeß veröffentlicht. In dem einen, der an den Starnberger Fischermeister Ernst gerichtet ist, wird der Versuch des Fürsten erblickt, zum Meineid zu ver leiten. In dem zweiten Briefe bittet Fürst Eulenburg den von ihm der unregelmäßigen Kaffenführung beschuldigten, inzwischen verstorbenen Geheimrat Pierson von den könig lichen Theatern in Berlin um Entschuldigung. Der erste Brief, auf Grund dessen Anklage wegen Verleitung zum Meineid erhoben worden ist, lautet nach der „Berl. Ztg." ungefähr: „Mein lieber Jakob! Du hast gewiß erfahren, welchen Verdächtigungen ich seit einiger Zeit ausgesetzt bin. > "Waldenburg, 22. Juni 1908. Der Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." über die politische Lage hat eine seiner Wichtigkeit entsprechende Erörterung in der in- und ausländischen Presse hervorgerufen. Es handelte sich in dem Artikel um eine wohlüberlegte Darstellung des Auswärtigen Amtes, in der jedes Wort genau abgewogen war. Wenn sich der Artikel gegen irreführende und alarmie rende Gerüchte wandte, so hielt er sich doch andrerseits von jeder optimistiscben Betrachtungsreise fern; er war ernst, ohne irgendwelche Nervosität zu verraten. Die scharfe Verurteilung der unbeglaubigtcn und willkürlichen Verbreitung der Kaiscr- rede auf dem Döberitzer Truppenübungsplätze durch das Regierungsorgan hat allgemeine Zustimmung gefunden. Aus den sehr reichhaltigen Kommentaren der Presse zu dem Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." heben wir das Folgende hervor: Die auf konservativem Boden stehende „Deutsche Tages zeitung", das Organ des Bundes der Landwirte, erklärt nicht entdecken zu können, zu welchem sachdienlichen Zweck der Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht worden ist. Um so mehr begrüßt das Blatt die Meldung, daß gegen die Urheber der Indiskretion über die Döberitzer Kaiscrrcde das Ermittelungsverfahren cingeleitet ist. Nach Ansicht der „Voss. Ztg." hat es einen höheren Zweck als die Geißelung einiger Geschichtenträger, wenn ausdrück lich hervorgchoben wird, daß „sich schwierige diplomatische Auseinandersetzungen" ergeben können, daß wir „in Zeiten der Erwartung" leben, „die Fragen des näheren Orients Von besonderer Bedeutung" sind, usw. So spricht ein verant- Politisehe Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser besichtigte am Sonnabend in Hamburg den Hagenbeck'schen Tierpark und speiste dann in Aliona bei dein kommandierenden Genernl v. Bietinghoff. Abends war der Monarch bei dem preußischen Gesandten Grafen Götzen zu Tisch geladen. Später wohnte er einem Bierabend im Ver ein „Seefahrt" bei. Gleichzeitig fanden Bootskorso und Feuerwerk statt. Am Sonntag besucht der Kaiser mit der Kaiserin das Horner Rennen und macht er eine Fahrt nach Helgoland. Am heutigen Montag nimmt Seine Majestät auf der Jacht „Meteor" an der Unterelbregatta teil. : Die Kaiserin besichtigte in Berlin die Modelle zu den Möbeln der Kaiserin-Auguste-Vikloria-Stiflung auf dem Oel- debatte ihrer Deputiertenkammer in Anspruch genommen, als daß sie sich eingehender mit dem Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." beschäftigen könnte. Als einen besonders glänzenden Sieg wagen auch die regierungsfreundlichen Blätter das Ver trauensvotum nicht zu bezeichnen, das die Regierung durch ihre Zuflucht zur Algesirasakte schließlich erhielt. Die Wirkung des Artikels der „Nordd. Allg. Ztg." auf die Börsen war zunächst keine beruhigende; die Börsianer achteten weniger auf die Warnung vor grundloser Nervosität als auf die Bemerkung, daß zur Erledigung der schwebenden Fragen noch schwierige diplomatische Verhandlungen erforder lich seien. Erst auf die feste Londoner Tendenz beruhigten sich auch die heimischen Börsen. Wer die Börse kennt, der weiß,, daß sie keineswegs immer ein zuverlässiges Barometer der politischen Situation darstellt! Die „Norddeutsche Allgemeine Ztg." stellt in ihrer neuesten Nummer fest, welch' lebhafte Aufmerksamkeit und starken Widerhall sein Artikel „Zur Lage" überall in der Presse findet. Sie nimmt auch auf die vom französischen Minister des Auswärtigen Pichon gehaltene Rede in der ^Iliunos ir-pustlicmiiia Osmocratique Bezug, während zur Kammer- rcde keine Stellung genommen wird. Von der ersten Rede sagt die „Nordd. Allg. Ztg.", daß sie dem dankenswerten^ Zweck diente, der besonders in Paris vorhandenen und durch! allerlei Preßäußerungen genährten Unruhe entgegenzutreten.! Der Berliner Korrespondent des Pariser „Temps" meldet,^ Von zuständiger Seite sei ihm gesagt worden, daß kein Wort aus der Kammerrede Pichons geeignet sei, die Ansichten Deutschlands in der marokkanischen Frage irgendwie abzu ändern. Zwischen Deutschland und Frankreich bestehe hierüber ein vollständiges gegenseitiges Vertrauen. Man sei in Berlin vollkommen befriedigt, daß Pichon erklärt habe, daß er an WitterungÄbcrlcht, ausgenommen am 22. Juni, Nachm. 3 Uhr. Barometerstand 762 MW reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand st- 20« 6. (Morgens 8 Uhr st- 15,z» 6. Tiefste Nachttemperatur st- 15» O.) Feuchtigkeits gehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 60»/y. Taupunkt -st 12,.« 6. Windrichtung: Nordost. Niederschlagsmenge in den letzten 48 Stunden bis früh 7 Uhr: 10,rr.ru Daher Witterungsanssichten für den 23. Juni: Halbheiter. Heer! Der Kricgsmiuister Häldaue hat es unterminiert und teilweise vermchiet! (Uno dabei baut England einen „Dreadnought" nach dem andern und schließt doch auch seine Bündnisse und Ententen, in die Deutschland niemals cin- gcschlossen wird,, nicht ohne Zweck und Ziel.) Die Pariser Presse ist noch zu sehr durch die Marokko-' wörtlicher Staatsmann nicht, wenn ihm der Himmel voller Geigen hängt. Das ist die Sprache der Regierung einer Nation die den Frieden will, ohne den Krieg zn fürchten. Diese Sprache ist zeitgemäß, denn hier und da in einfluß reichen Kreisen des Auslands hat neuerdings die Neigung seiner jetzigen Marokkopolitik festhalten werde, zugcnommen, Deutschland als c,unutit6 zu be- handeln. Auch sind Bemühungen im Gange, eine deutsch feindliche Koalition zu schaffen. „näheren Orient" ist Deutschland nicht unmittelbar beteiligt, aber es yt auch weit entfernt, die Bundcstreue zu verleugnen, dm es Oesterreich schuldig ist Die Rcichsrcgierung und das deutsche Volk wollen ehrlich und ernst den Frieden, sie haben ^es genug sam bewiesen Aber sie wissen, daß nichts dem Frieden ge fährlicher werden kann als der Anschein der Schwäche. Deutschland wird den Krieg in demselben Augenblicke haben, m dem seine Gegner glauben, daß es ihn mcht fuhren kann, daß es iha fürchtet Diesem Glauben tntt dr „Norcd. Allg. Ztg.» nachdrücklich entgegen. Und nur hoffen, dam.t wird dem Frieden aedient werden. . ., Die „Köln. Ztg." erblickt in dem Artikel einen erfreulichen Beweis dafür, daß unsre leitenden Kreise sich ebenso vor 5'"^? unvorsichtigen Optimismus wie von nervöser Aengst- . „ - - "Hken fernhalten. Patenschlsf war von schönstem Wetter begünstigt. Inzwischen In London hat die Aenkeruna der „Nordd. Allg. Ztg." ist das kronprinzliche Paar in Kiel angekommen, trstfe^^ Die doUMn B^ — —- ----- die (kn s. Friedensschalmeien. , y— —— »"». nur vus^ewe aus^agen rvuucu. w ' .. als so furchtbare Politiker und gefährliche den Kaiser mich in der größten Hansastadt ist. Der Glanz- Wortlaut des zweiten Briefes (geschrieben, nachdem der später " s v-^'e^ "ichts heißer erstrebten als einen Krieg tag war der Sonntag, an dem nach dem Gottesdienst das. von der Oberrechnungskammer als makellos befundene Ge- gegcn das vilhayte Deutschland. Und doch sind die Durch- Kaiserin-Auguste Viktoria-Jagdrennen stattfand, das eine heimrat Pierson mit Klage gedroht hatte, weil seine amtliche schmttseugiancer w harmlose Leute, die sich gewaltige Menschenmenge angclockt hatte. Die Huldigungen Stellung geradezu ruiniert sei) ist nach den „Dresd. N. N." viel '»ehr für 6igvall als für Angelegenheiten der aus- waren wie am Vorabend sehr lebhaft. An diesem paradier-, folgender: „Ich erkläre hierdurch, daß alle Beschuldigungen, wärtigen Polin miere^eren. ' j teil bei schönstem Wetter die Rudersportvcreine aaf der Alster die ich gegen den Herrn Geh. Regierungsrat Pierson aus- Der konservative "Standard.. fj„det es geradezu lächerlich, vor dem Kaiser. Der Monarch begab sich unter den gesprochen habe, jeder Grundlage entbehren, wovon ich mich zu behaupten, Englano versuche Deutschland zu stellen. Engst donnernden Zurufen der Menge am Uhlcnhorster Fährhaus jetzt nach Prüfung der Sachlage überzeugt habe. Ich sehe land ist für den Krieg gänzlich unvorbereitet, seine Flotte ist an Land und wurde vom Vorstand des Vereins „Seefahrt" ' " " so herabgesunken, daß r,c Zecker der Marine am allcrwenig-! zum Balkon des Fährhauses geleitet. Die Musik spielte die sten an einen Krieg denken onnen. Und nun gar das Land- Nationalhymne. Der hübsche Bau r s gegenüber dem Fährhaus sprudelte ans dem Fluß heraus eine, . . große bengalische Beleuchtungsfontäne. Die Villen am Ufer: Dem vvrauspchtlichen neuen Pi sl i hatten illuminiert, ebenso die zahlreich verankerten Segel-! amerika widmet rie „Nordd. Allg. Z g.