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Sächsische Elbzeitung Nr. 124 71. ^gkrgsng Baü Scksnüsu, Montag, den 30. Mai 1027 Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtcnhain, Mitlelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwih, Prossen, Rathmannsdorf, Ncinhardtsdors, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gcsamlgcbiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlapper Anzeigenpreis (in NM.): Die 7gespaltenc 35 mm breite Pclitzeile 20 Pfg., kür aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Neklamczeile 80 Pfg. Tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen Tageblatt für die Enthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat. da, Amtsgericht, dar Hauotzollamt Bad Schandau und das Finanzamt Sebnitz. — Bankkonten: Etadlbank — Stadtgirokasse Nr. 12 — Ostsächslsche Genossenschaftsbank Zweignieder lassung Bad Schandau — Postslheakonto: Dresden 33 327 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Drahtanschrift: Elbzeitung Bad Schandau Erscheint täglich nachm. 5 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Bezugs preis (in NM.) halbmonatlich in, Haus gebracht 00 Pfg., für Selbstabholer 80 Pfg. 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" Wie aus Washington berichtet wird, werden die Vereinigten Staaten nach Informationen von autoritativer Seite aus der bevorstehenden Abrüstungskonscrcnz der drei Seemächte einen Vorschlag für eine endgültige Begrenzung der Flotlcnstärlcn unterbreiten. MW MWWU Aon vr. M. H. Eggerr - Athen. In diesen Wochen beschäftigt sich die Türkei init den Vor bereitungen für ein außerordentlich wichtiges Ereignis im Reiche des Halbmondes: mit der ersten offiziellen Volkszählung, die im kommenden Oktober vor sich gehen spll. Es ist ver. ländlich, daß diesem Vorgänge nicht nur seitens der Türkei, andern auch des Auslandes große Bedeutung deigclegt wird, >a die sich ergebenden Zahlen endlich einmal das Chaos der Ansichten und Ziffern beseitigen, die zur Zeit über die türkische Bevölkerung die breite Oessentllchkeu beherrschen. In WirnNchkeit sind diese Bevölkerungsstatistiken, die doch immerhin von allgemeinem Interesse bei der Einschätzung eines ansehnlichen Staates sind, unverständlich widersprechend. Die neueste Ausgabe des französischen Almanach Hachette vom Jahre 1027 bczifsckt dl« türkische Kopfstärke auf 20 Millionen. Diese Zahl dürste jedoch sehr übertrieben sein, da sämtliche Quellen in beinahe vollständiger Uebereinstimmung im Jahre 1008 der Türkei höchstens 25 Millionen Seelen zuerkannten. Der Al manach Whitaker vom gleichen Jahre, der sich auf Material der Englischen Botschaft in Konstantinopel stützt, erniedrigt die Bc- völncrungsziffcr der Türkei sogar auf 13 Millionen und dürste hiermit auch seinerseits wiederum die Wirklichkeitegrenze um ein mehr ober weniger bedeutendes unterschätzt haben. Aber auch die Statistiken der fremden Regierungen kommen zu unverständlich widersprechenden Ergebnissen: denn während dao Pariser Auswärtige Amt in seinen Statistiken eine türkische Einwohnerzahl von 11 Millionen führt, vermindert die gleiche italienische Stelle diesen Kopsbestand um volle sünseinl-alb MillionenI Widersprllck)e aus Widersprüche, unverständig)« Kon fusionen und doch verständliches Auseinanderlaufen der Ein- sck)ätzungen, wenn man den Tharaktcr der Türkei kennt. Nur eine amtliche, unter strengster Kontrolle durck-gesührte Volks zählung wird diesem unhaltbaren Zustand ein Ende setzen. Es ist bei der Einschätzung des türkischen Menschcnmaterials ein zweifaches nicht zu vergessen: von der früheren Kopfzahl sind seit dem Weltkriege mehrere Millionen verschwunden. Ge fallene Krieger, getötet« Armenier zu tausenden und aber- tausenden, vertriebene Griechen aus Kleinasien in einer Zahl, die eine Million bei weitem überschreitet, scheiden aus den Ziffern aus, die die Türkei vor dem Kriege aufzuweiscn hatte. Der französische Geograph Cuönet kam in seinen Untersuchungen vom Jahre 1025 zu oer Auffassung, daß die Zahl der Türken, die die asiatischen Vilajets bewohnen, sich um 11600 000 be wege, diejenige der In Konstantinopel ansässigen Türken eine Million nickst überschreite uno die der beiden europäisckien Bila- fets Tchataldja und Adrianopcl etwa 60 OM ausmache. Die astatisck-en Zahlen sind hierbei naturgemäß von dritter Seite unkontrollierbar und diejenigen der europäischen Bezirke mehr oder weniger sllr den Kenner der tatsächlichen Situation ver ständlich. Denn in Wirklichkeit sind die europäischen Bezirke der Türkei seit dem letzten griechisch-türklschen Kriege derartig entvölkert, oaß man zwischen Adrianopcl und dem Bosporus kilometerweit seines Weges ziehen kann, ohne auch nur ein menschlickscs Wesen anzutressc». Auf Grund all dieser Berechnungen würde sich tatsächlich eine Zahl ergebe», die eng an die 13 Millionen grenzt. Es darf immerhin nicht vergessen werden, daß nach amtlichen tür kischen Aufstellungen die Türkei mindestens 3 Millionen Männer und Frauen im Weltkriege verloren hat, die dem Feinde zum Opfer gefallen oder durch Seuchen dahingerafst worden sind, daß man von über 600 000 Armeniern heute noch nicht weih, wohin sie ihr Unglücksstern geführt hat und wo mre Gebeine rühr». und oatz etneinehalbe Millionen Griechen nach der klein- astatischen Niederlage der griechischen Flagge von Asien nach .Griechenland wechseln mußten. Zu diesen Unglückszahlen, die nach 1014 liegen, gesellen sich noch die Abertausende, die dmch 'noch heut« unerklärliche Krankheiten seit dem Jahre 1800 hm- ivpggerafst wurden, und deren Zahl mqn auch nicht anstäherno fcsrzustellen in der Lage ist. Ein türkischer Journalist, Ned- j!n«ddin Sadik Bey, schrieb in der „Akcham": „Machen wir uns keine Illusionen! Unser Land ist unendlich groß und weit, aber unsere Bevölkerung ist zum Suchen spärlich. Die Türkei hat ein Territorium von 800 000 Quadratkilometern; ein« dazu ge hörige Bevölkerung von fünf bis höchstens sechs Millionen, die sich in dieser Raumwüst.e vermehren soll, nimmt jedoch von Jahr zu Jahr an Kopfzahl ab." Die Vorzählungen, die in der Türkei kürzlich vor sich.gingen, haben bei weitem nicht die Ergebnisse erzielt, die man er- ivartete. Die Hauptstadt Angora, von der man glaubte, daß sie eine Einwohnerzahl von 80 000 bis 100 000 Einwohner aufwcisen würde, ergab zahlenmäßig nur 58 000. Die Stadt Sivas, mit 43 000 Köpfen mehrfach bewertet, wies sich mit 38 745 aus, und Nodosto verzeichnete anstelle von 27 000 nur 13 825 Seelen. Zweifelsohne ist die Bcvölkcrungsziffer der Türkei immer mehr für den Weiterbestand der Türkei problematisch gewor den. und die Reaieruna ist lick der Schwere der lick eraebenden Folgerungen voll und ganz bewußt. Als erste Gegenmaßnahme ist daher der Beschluß des Angoraer Ministerratcs aufzufassc», die Muselmanen des alten Serbiens, Bosniens, Bulgariens, Al baniens und der Dobrudscha aufzusordern, auf Kosten der Re- gierung nach der Türkei heinizuwandern, um dort neben Land, Geräten und Untcrkunftsmöglichkciten auch finanzielle Bor schüsse zur Scßhaftmachung aus den Händen der türkischen Be- Horden zu erhalten. Tausende sind diesem Rufe bereits gefolgt, und weitere tausende werden ihm in den nächsten Monaten Folge leisten. Es ist jedoch die große Frage, ob wirklich hun derttausend das Loch zuzustopsen in der Lage sind, das Millio nen gerissen haben, Und hier liegt die Schwere des Problems! Nie KriesSftHuib Der Quai d'Orsay und die Oefsuung der französischen Archive. Paris, 20. Mai. Der Vorsitzende der französischen Liga für Menschenrechte Victor Basch hatte vor etwa einem Monat den Quai d'Orsay ersucht, ebenso wie die anderen am Weltkrieg beteiligten Staaten die sranzösischcn Archive der Forschung zur Feststellung der Kricgsurjachcn zugänglich zu machen. Heute teilt nun Victor Basch im Oeuvre die Antwort des Außen- ministcriums aus die von der Liga für Menschenrechte er hobene Forderung mit, wobei er gleichzeitig seinem Erstaunen und seiner Bestürzung über die Antwort Ausdruck verleiht. In der Antwort versichert der Kabinettschcf Briands, Berthelot, im 'Ramen des Außenministers, daß das Ministerium diese so wichtige Frage nicht aus den Augen verliere und weiterhin die Veröffentlichung der Alten vorbcreitc (?). Diese Arbeit mache aber die vorherige Durchforschung von etwa 1660 A t t c n s a o z i l c l n notwendig, von denen feder durchschnittlich 400 b i s 500 Dokumente ent halte. ' Zu den von den anderen Regierungen arivgcgcbcncn Ver öffentlichungen bemerkt Berthelot, daß die meisten sich aus die Vorkriegopcriode beziehen. Die deutsche Altenpublikation „Die große Politik und die europäischen Kabinette" gehe bis zum Franksurtcr Vertrage vom Jahre 1871 zurück und mache Halt „zweifellos nicht ohne Absicht bei der Periode, in der Deutschland die entscheidende Geste getan hat, die den Krieg unvermeidlich machte (!), so daß dies als ein Versuch erscheine, seine unmittel bare Verantwortlichkeit durch entferntere, schwerer feststellbare und leichter zu verschleiernde Verantwortlichkeiten abzuschwächen". Berthelot gibt dann der Anschauung Ausdruck, daß sich die vom französischen Außenministerium vorgesehene Publikation aus die Zeit des Weltkrieges selbst beziehen müsse. Sobald die Ersten Bände druckbereit sein würden, würden die nötigen Kredite vom Parlament angesordert werden. Diese neue gewundene Erklärung des sranzösischcn Außen ministeriums, die nur die Absicht bemäntel» soll, die sranzösischcn Archive nicht zu össncn, vergißt nur das eine, daß die deutsche Negierung von 1910 an unter Mitarbeit von Kautsly, Gras Montgclas und Prosessor Schücking „die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch" veröffentlichte und damit ein Aktcnwcrk bereits vor 8 Jahren der Geschichtsforschung zugänglich machte, während heute noch die authentischen französischen Dolmnente gcheimgchaltcn werden. Kommmistendebatte im französischen Parlament. Poincarü droht mit der Vertrauensfrage. Der französische Innenminister Sarraut hatte in Constantine in Algier eine scharfe Rede gegen die kommu nistische Propaganda gehalten. Das veranlaßte die Kom munisten des französischen Parlaments zu einer Inter pellation, die von Marcel Cachin begründet wurde. Da mau kommunistische Ruhestörungen befürchtete, hatte die Polizei das Parlamentsgebäude in weitem Umkreise abgespcrrt; es ereignete sich aber nichts, was diesen großen Absperrungsapparat gerechtfertigt hätte. Marcel Cachin erklärte in ruhigem Tone, daß die Arbeiterklasse ent schlossen sei, ihre Rechte mit den energischsten Mitteln geltend zu machen, wenn sie mit anderen Mitteln nicht zum Ziele gelangen könne. Innenminister Sarraut wiederholte in seiner Antwort auf die Interpellation alle Anschuldigungen, die er gegen den Kommunismus vor- gebracht hatte, in noch stärkerem Maße, indem er betonte, daß die Propaganda der französischen Kommunisten dem russischen Sowjet-Imperialismus diene. Eine ernste Wendung schien die Debatte zu nehmen, als der Sozialistcnführer Leon Blum verlangte, daß seine Interpellation über den Stand der B ez i e h u n g e n Frankreichs zu Rußland und über die Folgen, die der Abbruch der englisch-russischen Beziehungen für Frankreichs Nußlnndpolitik habe, mit der kommunistischen Interpellation verbunden werde und sofort zur Erörte rung komme. Der Außenminister Briand erklärte so fort, daß wegen einer innenpolitischen Frage nicht gleich die gesamte französische Außenpolitik zur Sprache kommen vursc, uno Poincure, oer naa- «hm sprach, vctonic, daß er die Vertrauensfrage stellen werde, wenn Blum seinen Antrag aufrcchtcrhnUc. Blum zog darauf seine» Antrag zurück, woraus dis Kammer sich vertagte, uni erst nach acht Tagen die Be sprechung der Interpellation Cachin fortzusctzc». Gegen den polnischen Terror. Danziger Protest gegen die polnische Sprachcnvcrordnnng. Ter Danziger Vvlkötng beschäftigte sich mit der Ent scheidung des Oberkommissars vom 8. April, in der den Eisenbahnern das Klage recht verweigert wird, sowie mit der S p r a ch c n v c r v r d n u n g der polnischen Eiscnbahndircktion. Von sämtlichen Rednern wurde gegen das Vorgehen Polens gegen die Danziger Eisen bahner als einen Versuch, die Freie Stadt zu pvlv » i - sicrcn, entschiedener Protest erhoben und cs dem Senat zur Aufgabe gemacht, mit aller Entschiedenheit beim Völkerbund und dem Obcrkvmmissar dafür cinzulretcn, daß die der Freien Stadt in den Verträgen und Entschei dungen gewährten Rechte nicht geschmälert werde». Von der Negierung wurde zugcsagt, iu diesem Simic bei de» zustäudige» Stelle» zu wirke». Die deutsche» Zeitungen Ostoberschlesicns brachten eine der polnischen Presse entnommene Meldung, der zu folge der Schweizer Schulfachmann, Maurer, von den 2 t in Lipinc geprüften Schiilkindcrn nur vier als für die deutsche Mmderheitsschule geeignet bezeichnet habe. Dazu berichtet der Deutsche Volksbnnd folgen- des: Der Schweizer Schiilinspcktor Maurer hat mit den Sprachprüflmgen an den MindcrheUsschulen begonnen. Die Meldung, daß in Lipinc nm vier Kinder die Prüfling bestanden hätten, entspricht nicht den Tatsachen. Die Ent- schcidung über das Bestehen oder Nichtbcstehen trifft nicht Herr Maurer, sonder» auf dessen Bericht der Präsident der Gemischten Kommission für Obcrschlesien, Calonder. Präsident Calonder hat eine Enlscheidmig noch in keinem einzigen Falle getroffen. Die Sowjetregierung mit Tschitscherins Reise zufrieden? Aus Moskau wird gcmcldcl, daß die Sowjctrcgierung mit dem Ergebnis der Reise Tschitscherins nach Paris vollkommen zufrieden ist. Tschitscherin wird am 12. Juni in Moskau er wartet, wo er einen großen Vortrag über die politische Lage der Sowjetunion halten wird. 3m BlM MWr MMMmn in MW» Warum es erlassen wurde. Die Polizeidirektion München hat den vom Reichs banner Schwarz-Not-Gold geplante» Südbaherischc» Republikanischen Tag mit allen Veranstaltungen verboten. Verboten wurden ferner eine von der Nationalsozialisti schen Deutschen Arbeiterpartei cinbcrufenc Masscnprotest- versammlung, eine von den vereinigten Vaterländischen Verbänden geplante Versammlung und alle geschlossenen Züge zu und von der Beisetzung des bei einem Zusammen stoß verschidener Parteigruppen getöteten Nationalsozia listen Hirschmann. In der Begründung des Verbotes heißt es, daß sich infolge der Tötung Hirschmanns der Münchener Bevölke rung eine gewaltige Erregung bemächtigt habe. Die be- stehenden Gegensätze hätten sich so verschärft, daß bei allen politischen Kundgebungen der nächsten Zeit neue ernste Zusammenstöße zu befürchten wären, die bei der hoch gradigen Erhitzung der Gemüter zu einem ähnlichen traurigen Ausgang führen könnten, was wieder eine sehr bedeutende Störung der öffentlichen Ordnung Hervor rufen würde. Demgegenüber müsse das Verbot aller politischen Versammlungen für die nächsten Tage als das kleinere Übel angesehen werde». Im Münchener Stadtrat hatte die nationalsozia listische Fraktion beantragt, daß der Stadtrat sich bei der Beerdigung des getöteten Schuhmachers Hirschmann durch eine Abordnung beteilige. Ein mit dem Anträge befaßter Ausschuß des Stadlrates lehnte jedoch mit Stimmen mehrheit eine Beteiligung des Stadtrates bei der Beerdi gung ab, weil eine solche Beteiligung als eine Stellung, »ahme des Stadtrates zu der noch nicht aufgeklärten Sache selbjt anfgefaßt werden könnte. Die Polizeidirettion München zu den Zwischenfällen am Mittwoch. München. Wie die PoUzeidireklion München erklärt, steht die Bluttat nm vergangenen Mittwoch, der ein Menschenleben zum Opfer fiel, mit dem Verbot anderer politischer Veranstal tungen nur insoweit in Verbindung, als ihr ruhiger Verlauf durch die Erregung über jenen Vorfall in Frage gestellt war. Die Behauptung, daß die Tater in den Reihen des Reichsbanners zu suchen sind, sei von der Polizei niemals ausgestellt worden. Die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen und eine amtliche Verlautbarung für Mitte nächster Woche zu erwarten.