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Dresdner Nachrichten : 20.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-20
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.07.1887
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i« rimm Tliene der ktuilaae! v »,»>>. I». Juli, lli» von «kt, liier uuaeromuirner Neilender ,»d im :ioU1aal »irr «eiiolverliliülle uui den «volizeikonuuiliar «l>. wo- »urch Seriell»' n», recht»» «nu »uv «n der NukeuLeiie verwundet wurde. PrüIIel. IN. Juli. Dir erile» vordem»»»»» der MuaLbcleftiauu» dude» Streit» l>e,,ouueu. «General Brialmo»«. welcher die Arbeite» leitet. Mist iu Leu uiichtteu Tune», «„ ilchidinem AuIeuthnII iu Lüttul, j ein. - vierber „eluiiliteuNdchrichteu „lioilieiml die Iwllitudilchechenieruui, detchidiieu. iiirerlcits »ieBrielUnuiia der Mmwiiuie sei Miuiitricht iu Au« ,riii intteiuncu. NieinereJuseuleur-I Obigere ii»b bereit» vabi» ubaercitt. ^>'ri>rllt,tr,»". onvi« NN „Ue liilitwr üoexvön nimmt tnrif- uiitssi^vu 11'IKOU luijvrnw NU «Iio erste null rtitcste Arrnsneorr - GLpedlNrrrr ^ Voller, Drssäsu. Lbtos-unx <Ive Luunne«. ckmbrsto Is>.«!.->«un,u>t>r,tt, UN«I IVoltvrbokNrüonu,« üor Oneet-Iiewfn xrnti-,. <de>er>i,o>» IlO». London. 11». Juli. »-u» ein itulammrustotz »er Van,er- Ichiiie ,«jax" uud.Devastation- bei Vonsmoull, statt. Die.Tevaftation- tft stark belchSbitt. V»«»la», »!>. Juli, Nachm, iwcirridemnrkt». Spirilua br. I00L. IW /,.IuI>.tiunuft >ü,00, Rua.-erpl. 65,»«!, Sevibr.-Oklbr. 65,50, Noaaen Juli-Nua. Iln.W. Sepi.-Oki. lZ.00. Okidr.-Noobr. l.',0««, -»iibiii loco l-r Juli >!«.«,««. Sest.-OkioScr 48,00. Zink: fest. — Weiter! ittcwölkt. Slrtti», l!i. Juli. Stachm. t.ii. lwetreidemarkl». Wci,c» still, loro 17^ — litt, Juli. Ausiuft >71,50, Sebt.-OIiobrr N>8,00. »toaaeu still, loco l>7 >20, Juli-Sluaull Il8,5ft, Scblbr. citbr. >20.««0. -stubvl rubin, Juli,,,du, Srpt. Llt.iN.so,. Spiritus st>U, loco--,—, J»li-7l»auft 64,6««, Stuauft-Septtr. «;!>«. ScPtbr. Ott. 65,;>0. Pclrolcum loeo 10,85. IV II«««» t, kxl. 8ri.6li8. u. l'rouKtl. ! vresilen, Knuklilluli, hjee^tr»»»« öl«. 10. Uerllu, QvIpL>k«,rplat« IS. MIS-A US össtsg'sisok-u.Lr- friso^un^sFslrönk, erprobt del Ilu'it.ell, Helsbrenk- bellen, Ha^eu- u. ttla>«vllkt»t«trrli. ln Qiv«»i>übl-k»ueb»tain d. ksrlrdr»^. E VilloiitillW Aiil.Ii«M, H amciilcuniseher Ulvisebsakt, tür llronlco böeli5t cvertkvoU. ^ ILtzl. Hotiit>«1Iiolio ll)i08il(;ii, 8 E «Ia«< I»u ,»»» <^O»r>r«i»<I,oi. 1 H. >50 «5. ^ !'i«t. I>i'. .IiiMl'8 Nr. 201. W.J.'hr^LLLL^:^» ÜIvIUlLl -AvLÜLS. «e»l>» Mch Raiils Vi-ivot-StoSe, ^S3L Zc^sms Us,e1ik., L.M VL von 10 l'/Iai'Ii LN ps>- IVloikl-, irnu.i.»««. WIlter»»nsa»»stchte„ siir de» Juli: Slordwestwind uo» inittlerer Stiirle, bei bnrchschuiltlich luittiercr Veioistkuna, mit ,rit> uud ftcllciiwcisr» '7!icdrr- lchiägcu. Temperatur weuig ucriittdert. Drcodc». 1887. Mittwoch, 2«. Juli. Nr Sie Uoiiiile Aliiliill Ililit Kepleiiiörr werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Lx vcditio», Marienstratze Nr. I», zu 1 Mark 70 Ms., siir aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 8! Pfg., in der Oesterrcichisch - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (ercl. Agiozuschlag) angenommen. Politisches. ES ist eine im politischen Leben säst regelmiisjig wicdcrkehrendc Erichcnnlng, das: die niit dein benschenden Sbslcm unzusriedene rspposiuon sich den Anschein giebt, als ob sie einen Förderer ihrer Ideen in der Person des jelvciligen Thronfolger? besitze, der nur durch naheliegende Rücksichten behindert sei, ojsrn seine Partei nahme anoznsprcchen, sich aber sofort mit Entschiedenheit aus die Seite der jetzigen Minorität stellen werde, sobald er nach eigener Entschließung »r das Räderwerk der Regierung werde cingreifen können. Dieses Kotcliiren mit der Gunst des jeweiligen Thron erben ist ein agitatorischer Kniss, der der Partei, die sich soweit über die Begriffe bon Takt. Ausland nndPietüt hinwegzuichen versteht, daß sic sich dieses Mittels bedient, bei der urthcilslosen Menge manchen vorübergehenden Borthcil gebracht hat. Pvn Tauer sind die durch dieses widerliche Agitationsmittcl errungenen Borthcilc schwer sich jeinall gewesen, denn säst stets hat sich über kurz oder lang heraus- gcstcllt, das; die Bchauvtnngen von einem geheimen Shmpathisiren des Thronerben mit der Opposition elende Flunkerei gewesen, die sich mir deshalb mit Hartnäckigkeit hat erhalten können, weil linc offene BIiderlegung dieser Gerüchte gerade von der Stelle, von der sic allein authentisch wäre, ganz nnmöglich ist In welcher Weiß' sich die freisinnige Partei, die sich das Prädikat „freisinnig" ossenbar nur zngelegt hat, um von vornherein zu docnmcntircn, das; sie sich in der Pfahl ihrer Agitationsmittcl src, über alle Schranken der guten Sitte und der Wahrheit hinwcgzujchcn versteht, jenes verwerflichen Agitationsknisjes bedient, ist genugsam bekannt. Aber auch in diesem Punkte ist es wieder die Nerguickung des Frei sinns mit dem Iudenthum, durch welche die Unverfrorenheit und Zudringlichkeit ihre Erklärung findet, mit der bezüglich des Thron erbe» deo deutschen gleiches Gerüchte deS oben angedcnteten In halts immer von Neuem austanchcn. Ja, man begnügt sich nicht damit, der Fama die Peranlwvrtung zu überlassen, man treibt die Ünvmcorenheit soweit, dem Thronfolger direkt Worte in dcnMnnd zu legen, iue dieser nie gesprochen, wie dies nachgewiesenermaßen hczüchicl, einer Aeußernng der Fall gewesen, die der deutsche Kron ur; vor einiger Zeit über das Wesen des Antisemitismus im vcr- iiliiei! iiden Sinne gethan haben sollte. Dieselbe jüdische Presse, t u monatelang ans dieser erwiesenen Unwahrheit hcrnmgerittcn ist, d'cci' ganzes Wesen und Wirken ein fortgesetzter Raubzug gegen unser germanisches VolkSthum ist, dem sic mit frivolem Spott sein ^eiligster-, seinen Glauben, ZN entreißen sucht, hat dann zuweilen noch die Stirn, sich den Anschein zu geben, als wenn sie berufen sei. über deutsche Zucht und Sitte, über deren Schwinden sie henchleioch klagt, zu wachen! Ein Erbstück alttestamcntlichcn lhari äecthnniS, diese heuchlerische Unverfrorenheit! Tic Fabel von der angeblichen schroffen Bcrurtheilung der aiitocimtischen Bewegung durch den deutschen Kronprinzen war bereits der wohlverdiente» Vergessenheit anheimgcsallcn. da wird sie gewalisam durch die Berlrctnng der englisch-jüdischen Kvrpora- uonen — beiläufig ein neuer Beleg für die internationale Solidarität des Iudcnthums — wieder hervorgeholt. Eine Abordnung der fiidi- he» Körperschaften hat nämlich eine Audienz bei den, in Lon don weilenden Kronprinzen zu erlangen verstanden, wobei sic dem dem chea Thronerben eine Adresse überreichte, iu welcher demselben Hobe Ancrlennuug kür seine Perurlheilung der .religiösen Unduld- s.:mke,i" des Antisemitismus gezollt wurde. In welcher Weise der Kronprinz ans diese Taktlosigkeit geant- worici, davon wird nichts berichtet. Hatte er sich aber im Sinne der ',ni ilbcireichten Adresse geäußert, so wäre dies sicher in alle Welt vomimt worden. Da man also nichts von alledem vernommen, kam, m m mit Bestimmtheit annehmen, das; der Kronprinz die Takt losigkeit der Deputation vollkommen ignvrirt hat. Zutreffender, als cs in der „Krenzztg." geschieht, kann über dieses Verfahren der errloct cn Iudenschatt kaum acurtheilt werden. Das Blatt schreibt: .. cm : he. um sich einen Begriff von dieser ausdringlichc», direkt poliHichen .Knndgebung der englischen Judenschast zu machen, fol genden Vergleich. Angenommen, der englische Thronfolger weile, etwa zu einem Jubiläum unseres Kaisers, in Berlin, und irgend cm Deputation Berliner, beispielsweise mit der Gestaltung der nahen Verhütinissc unter der gegenwärtigen Negierung Unzusrie- dkiier mißbrauchte diese Gelegenheit, uni dem Prinzen von Wales - »och dazu wen» dieser leidend und zugleich zur Kur in Berlin weilte unter dem Scheine einer Wink! Willkonuncnsadressc für dessen in der irischen Frage zu bc- icht nur in Deutschland, sondern angebliche Haltung in ihrem Sinne gliiclwnnschc» : WaS würde man nicht vor Allein in England zu einer derartigen Handlungsweise tagen? Freilich, wenn cs sich um jüdische Angelegenheiten handelt, lautet die Sache allemal anders; ;a, man hat sich theilwcise m gewissen Kmien schon daran gewöhne» müssen, solche Fälle als ganz sclbst- vcchändiich hinzunehmcn: man sicht die Tinge mit einer gewissen Abgesiunipjlhcil an, denkt wohl auch, das; so etwas nur die Judcn- ich.üt ic'lig bringe, und läßt die Geschichte lansen. Andere Dinge, wie z. B. unlängst das wunderbare Exenipcl jüdischer „Toleranz", wo auf Betreiben einer RabbinatSgesellschaft das Kind einer mit vringi man rreuicri vergeveno zur esprncyc , einige „ec Wie des Raffen-Hasses sich nährende" Blätter veröffentlichen wohl solche Tinge, aber dann gehen sie „klanglos zum Orkus hinab". Noch eine ernste Lehre ist aus der Sache ziehen, und zwar in nucicclci Richtung. Zunächst betonen wir, baß leider in neuerer Zeit eine gewisse Gleichgiltigkeit aus deutscher Seite gegen jüdische Anmaßung sich geltend macht, die wir nicht ohne Grund ans Rech nung verflachender Teudeuzcn gewisser einseitiger EinheitL-Bestrc- bnngcii sehe» zu dürfen glauben. S2vdann aber müssen wir der Judenschast immer wieder das alte Siöcker'sche Mahuwvrt zilruscn, elivas heicheidenec anfziitreten. Die in ihrem Grnndcharatter durch aus plnlvsrniitisch-aailalorische Knndgchnng der Londoner Judcn- schast gi-bt dazu wieder einmal einen dringenden Anlaß." Selbst philoseittitrsche Blatter haben das Vorgehen der Londoner Judenschast nicht rückhaltsloS gebilligt. Freilich haben sie nicht etwa die Taktlosigkeit und Ansdrmglichkeit der englischen Glaubenöacnossen getadelt, sondern nur die Untlnghcit, ,an eine im Absterocn be griffene Bewegung" — als solche wird der Antisemitismus bezeich net — z» erinnern und deinselhen vielleicht neues Leben zu vcr leihen. In dieser Weise über den Antisemitismus zu spreche», ist beiläufig das neueste Svstem der scmititche» Presse. Sie steckt nach Straußeiiart den Kops irr den Sand, um allerdings nicht sich, .son dern die Menge zu täuschen. Das; die antisemitische Bewegung nicht im Abnehmcn begriffen ist. habe» ja die leisten RcichStags- wahlen von Neuem gezeigt. Nicht eher wird dieselbe ein Ende finden, als sie ihr Ziel erreicht und dem denlschcn VoltSstainine genügend Schuh gegen diePrätcnsioncn des JudeirthninS gcichnffen hat. Die Befürchtungen der semitischen Presse, daß das Vorgehen der englischen Israeliten eine Antwort der deutschen Antisemiten prvvoclren werde, ist rasch emgctrosfcii. Dieselbe wurde von einer in Berlin tagende» Volke-persammluna ertheili, die an den deutschen Kronprinzen folgende Adresse gerichtet: „Die Versammlung erklärt hiermit an-sdrücklich, daß die nnlisemitiiche Bewegung einen rein nationalen Ebaratlcr trägt. Tie Behauptung der jüdischen Mit bürger, daß sie in ihrer Religion bekümvit werden, wie in den sorNchrittlichcn Zeitungen behauptet wird, bcrnht entweder ans Jrrthnm oder bösartiger Erfindung. Ganz nach dem Vorbilde Friedrichs deS Großen lässt der deulichc Antisemit Jeden nach seiner Fac-vn selig weiden, dagegen fordert er aber mit Recht, daß der Deutsche dem denischen Eharalter Rechnung trggc, der sich durch deutsche Siitigmkeit, denlschc Treue, dcntsche» Fleiß und deutsche Rcchlschgssenheit gnszeichnct. Ter Aiuiscinit ist dghcc kein Rc- ligivnshgsscr, wohl aber ein Verfechter iciner ngtivnnlen Rechte, er liebt sein Vgterlgnd von ggnzcm Herze» n»o mit ihm über Alles seinen greise» Kasier, sowie die dentichen Fürsten, die edelsten Vor bilder dcntjchcr Männer." Teunlige Klarstellungen der von den Antisemiten verwüsten Ziele sind von Zeit zu Zeit nothmendig, um den verlenmdcrischcn Arisslrc »ringen dcr Jndenpressc ciiigegcir- zutrctcn. IkkUkste Telenramme ver „Dresdner Rackir." vom Ist.Juki Berlin. Tic anfängliche Strasmilderung und spätere Be gnadigung des dänischen Kapitäns Saranw wird in der schlesischen Zeitung darauf znrückgerührt, daß Saranw eine Anzahl Geständ nisse gemacht und der Regierung mannigfache Fingerzeiche hinsicht lich der shsiematisch betrieb«'»«;» Spionage gegeben bat. — Der Reichskanzler hat zu dem Pvrliegrnden Enlwurs dcr Alters- und JnbalidilätSvcrsvcgung der Arbcilcr bestimmt, daß die Lasten zu drei gleichen Theilcn vom StacUe, Arbeitgeber und Arbeitnehmer z» tragen sind. Jeder Antheil wird sich aus niigesähr ein Prozent des Lohnes stelle». Es ist eine einjährige Earenzzeit vorgesehen mit einigen Modisicationen für bestimmte Bernssarten. Die Berins- genossenschastcn sollen auch Träger einer neuen Versicherung sein. Jeder Arbeiter erhält ein Buch bezw. eine Marke. Im Falle eines Bersicherungsbcdürsnisses ist daraus ersichtlich, wie lange der Be treffende in seinem Bcrnse oder wenn er in mehreren Gewerben thätig war, wie lange er einen Jeden derselben angcbörte. An dem im Gcsch bezcichnetcn Abrechnnngostelleir wird die Bcrihcilung der Lasten auf die einzelnen Beruidgenosseiischasten, welche dabei in Frage flammen, borgenomnien. Uebcr die Invalidität entscheidet diejenige Bcrussgenossenschnst, deren Mitglied der besorgungsbedürs- tige Arbeiter zur betreffenden Zeit ist. Ter Arbeiter, welcher bereits eine Rente auS dcr Unfallversicherung bezieht, erhält ans der Aliers- und Jnvaliditatsversorgring nur den Mehrbetrag, um den etwa diese Rente die Unsallenlschndignng übersteigt. Berlin. Die „Krcnzzcitung" seht die Auseinandersetzung über die russischen Finanzen svrt. Obgleich Rußland vornehmlich mit deutschem Gclde das Gesügc seines Reiches erhalten habe, so habe cs die Politik der Slavophrlen doch vermocht, de» Ezarcn aus dcr Frenndschcist mit Deutschland heraus zu ziehen und um zu Maß regeln hinrcißen zu lassen, welche die Gefahr eines lricgcriichcn Zu sammenstoßes nahe gerückt hat. Als erstes AnSknnstsuiNtel der ras sischen Negierung sei die Ausdehnung dcr Steuervsticht ans iäinnrl- liche russische Papiere zu erwarten, ferner die Umwandlung der Goldanlcihcn in Ercditrubel-Anleihen. Die „Krenzzcitnng" erkennt a», daß ihres Wissens die VorinundschastSbehördcii des Königreichs Sachsen schon lange die Vorsicht übten, Anlegung von Mündel geldern in fremden Werlhcn zu verbieten und sagt dann werter: überdies verhehlt man sich in gegenwärtiger Zeit nicht, daß eS sich blos darum handelt, seine Bürger möglichst wenig beschädigt unter Dach und Fach zu bringen, bevor die Stürme eines russischen Staatsbankcrottes mit allein Ungestüm losbrechcn, sondern den dcntschen Markt vor russischen Geloansprüchc» total zu verschließen und somit die Hauptnrhebcr der fortwährenden Bcnnrnhignng Europas und dessen ebenso unberechtigten als nnbändigen Macht- crwcitcrungStricb. der eine halbe Welt in ihrer naturgemäßen Ent wicklung anshält, mindestens auf ei» Mcnschcnaltcr hinaus lahm zu legen. Berlin. Der rnmänischc Kriegsmiilisicr hat dieser Tage mit dcr Aklicngesellschast Grusomvcrk zu Buckau-Magdeburg einen Kon trakt ans die Lieferung von Kanonen stärksten Kalibers, Mörsern und anderem Kriegsmaterial mcbr znm Preise von 7 Milt. Frrs. abgeschlossen. Die Aufträge müssen bis spätestens Ansang nächsten Frühjahrs geliefert werden. Budape st. Tie städtische Behörde accepirte das Anerbieten dcr Firma Siemens und HalSke betreffend^ den Bau einer elektrischen Straßenbahn. Bern. Hier eingcgangencil Nachrichten zufolge sollen bei der Besteigung der Fnnniran sechs Touristen verunglückt seien; alle Nachforschungen sind bisher vergebens gewesen. Warschau. In den letzten Tagen sind hier 50 deutsche Familien auSgewiescu worden. Die Berliner Börse setzte für russische Werthe sowie Banken matt ein. Später befestigte sich die Haltung, nur Russe» blieben matt. Deutsche Bahnen waren wenig verändert, österrei chische wurden gut gefragt und gingen aus bevorstehende große Ge- trcidctransporte hin höher, Bergwerke blieben scst. Im Kasscwerkehr waren Banken ruhig, Bergwerke, Industrien, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten fest, von letzteren wurden besonders Silber- Prioritäten gefragt. Prrvatviskont l'/i Proz. jsrankturt a. M.. IS. Juli, «kr»» 22k,r>S. LtaalSdaU» 186,75. vom- bardcn 67'/». «allgrr 162,25. Eauvtcr 71,40. 4»roc. Uuuar. «Soldrcule 81,10. DiScou!» ISS,00. 80cr Sluffcu —. Laura —. Zchwcizcr Slordoft —. Stiilus. Wir«, IS. Juli. Uredtl 282,00. Elaaisbah» —. Lombarden —. «orbwcftb. —. Markuote» —. Nu«, arkdit —. Ung. Mold —. Jcsl. «arl«, 1». Juli. ,T»luh.> »leiiic 81.10. Auleibc 1US.S7. Jlattrncr S6.77. LtaatSbab» 478,75. Loinbarbcu 470,00, do. Driorliälen —. Svauicr 65,84, EaHUtrr 873. Lltomancn 4SI. Nene Slnlcilie —. Türke» —. SiulNa. London, I». Juli. «orm. II Mir 10 Mi», reonlols 101-/,». 1873er Russen S2>/». Italiener S5'/„ Lombarden 6',,. Nono. Türke» 14«/,. Iproc. Inndsric Niucrikancr 181«/,. Iproc. Husar. Goldrenie 7!»/,. Oeftcrr. Gold- rculc —. Preutz. ConsoiS 104. (kayvicr 78«,,. Neue Eaupter S7«/„ Garant. Gaupler >04«,Ollomaudank S»/„. 8uc/.-'Aci>cu 78. Svanicr 65>«2. — Stim- muus>: !>!»lsl-i. — Weiter: Prachtvoll.' 21 m sl c r d a in , IS. Juli. Produkten (Schluß!. 'Weizen per November 208. Sioaacn der Oktober N5. !4>arr« sPioduIlen!. 10. Juli. iSchlutz! Welmi ver Juli 24.25. vcr Novbr.-gelmiar L-.so. rulna. TviniuS vcr Juli 44.«. ver Januar-Avril 40.75. lesl. Rüvöl vcr Juli 56.«. vcr Januar ArmI —. rulua. Loka'.rS nnv TöchsisüieK. — Se. Majestät dcr König hat dem Evmitce zur Errichtung eines Map Schneckenbmgcr-TcnkmalS in Tuttlingen einen Beitrag überreichen lassen. — Ter Grvßherzog Ferdinand IV. und die Großhcrzogin Alice von Toskana treffen mit den Erzherzögen Leopold, Joses und der Erzherzogin Louise heute Mittag gegen 1 Uhr in Pirna ein und begeben sich von da direkt nach Pillnitz. — Tie .Herzogin bo». B u ct ingha m, die im Hotel Bellevue abgcsliegcn war, hat sich vorgestern von hier nach Hannover bc- gevcn. — Finanzassessor Tr. jnr. Jiichard Feller, Tircktionssckretär bei der Slaatöcnenhahn. wurde zum Hilfsarbeiter bei dcr genannten Behörde ernannt. — Bekanntlich sind Rath und Stadtverordnete schon vor eini ger Feit im Prinziv darüber einig geworden, das; es für die Sauber keit der Stadt und i>: Folge dessen auch kür den Gcsnndbeitszu- iiand^ihrer Einwohnerschaft von bester Wirkung sein wird, wenn in die S t r n ß c n r e i n i g n n g ein einheitliches Regiment kommt, und daß dies am besten geschieht, wenn dieselbe von der Stadtgc- mcinde übernommen wird. Das scheint im ersten Augenblick eine Neuerung, die, abgesehen von einer gewissen Schwicriglert der Aus führung, dem Stadlrath wieder große Ovicr anscrlegen muß. Dem ist indessen nicht so. Noch selten ist eine kommunale Einrichtung getroffen worden, die so wie hier dcr Stadt fast absolut keine Mehrausgaben bereitet und zugleich den bei der Einrichtung direkt Belheiligien, also hier den Haus bescher», gleichfalls Erleichterung bringt, denn daS, was dieselben sür die städtische Strcißcnreinigrnrg in Zlikmnt zahlen sollen, ist io gering, daß es in den meisten Fällen die bisherigen Ausgaben für daS Straßenkehren, Haltung eines .Hausmannes w. noch kaum erreichen wird. Es ist inzwischen vom Stadtbanamte dcr Entwurf zu einem diesbezüglichen Ortsgesetz ansgcarbeitet und vom Rache bereits genehmigt worden. Die Vc- rathung und Beschlußfassung über denselben bei den Stadtverord neten sollte noch vor den gegenwärtigen Ferien erfolgen, mußte aber anderer dringlicherer Angelegenheiten wegen noch aüsgcsctzt vleiben. Tie Hnnptgnlndzüge dieses OrtSgcsctzeS sind etwa folgende. Tie Uehernahme dcr gesammien Straßcnrcinigung erfolgt bezüglich der beim Inkrafttreten dieses Ortsgeietzes vorhandenen Straßen undPlätze i» jährlichen Abschnitten dergestalt, daß dieselbe niit dem Schlüsse des Jahres IM beendigt ist, Rath und Stadtverordnete beschließen alljährlich innerhalb der obengedachtcn Frist, welche Straßen und Plätze m die städtische Reinigung ru übernehmen sind. Bei dieser Beschlnßsassnng ist davon auSzngchcn, daß die städtische Straßen- rcinigung vom Mittelpunkte der Stadt ans nach den Gren zen des Gemerndebezilkes sich möglichst gleichmäßig entwickelt. Die von dcr Stadlgemeinde zu übernehmende Straßcnrcinigung nnisaß! l) das Reinigen der Fuß- und Fahrbahnslächen einschließ lich der Abfuhr des dabei entstehenden Straßcnkehrichts und 2) die Beseitigung des thancnden Schnees bon dcr Fahrbahn; 3) da-S Reinigen der Fußbahnen von Schnee und Eis bei cingetrctcnein Schnee und Frost; 4) die Beseitigung des Schnees lnebcn dem Falle nirtcr 2 — Thanwcttcr), wenn derselbe wegen seiner Menge verkebrshinderlich wird. Ten Grundstücksbesitzern verbleibt die Beipflichtung zum Bestreuen dcr Fahrbahnen bei Schnee und Eis glätte mit einem die letzteren abstnmpsendcn Materiale, zur Besei tigung von Eisbildungen durch Traufwasser auf Fußbahnen, die im übrigen schriee- und cissrci sind, sowie zur Beseitigung des von Ge bäuden aus Fußbahnen abgcworienen oder abgestürztcn Schnees oder ErscS. Die der Reiniaruigspflicht ledig werdenden Anlieger (Grn»dsiücksbcsitzer> haben für das Quadratmeter dcr ihnen zuzu- rechnenden Rciingnngsstüche vom Zeitpunkt des Neberganges der Straßenrcinigung aus die Stadlgemeinde ab eine sortlaufende Ent schädigung von lährlich zehn Pfennigen (Rcinianngsabgabei an die Stadtkassc in den vom Rathe iestzusctzendcn Terminen zu entrich ten. — Sollte sich jedoch Jemand von der Zahlung dcr Reinigungs- abgabe ablöscn wollen, so hat er den zwanzrgfachen Betrag verlei hen zu erlegen. ES sind bereits 47 Straßen dcr inneren Stadt bestimmt, die schon vom l. Oktober d. I. ab in die städtische Rei nigung übergehen sollen. — Die Stadt ist wiederum in den Besitz einer Stiftung ge treten. die unter dem Namen „Heb er-S t if tu n g" vom Rathe verwaltet werden soll. Das Kavital betrügt etwas über 90,000 Mk. und Zweck dcr Stillung ist die jährliche Unterstützung alter arbeits unfähiger und würdiger Ortsarmen, ohne Unterschied des Ge schlechts und der Religion: Leute, die dem Müklergewcrbc angebo ren, sollen besonders Berücksichtigung finden. Dcr Stifter ist der 1875 hier gestorbene Privatmann Friedr. Drang. Heber; die Stif tung konnte aber vor dem Tode von dessen naclWlasscner Wittwe. der inzwischen erfolgt ist. nickt perickt werden. Die ovige Summe ist .die Hälfte des Hcuer'schen Nachlasses — mit Abzug einiger Legate, — die andere Hüllte erhält die Stadt Eilcnburg. — Der kürzlich als hiesiger 12ter und besoldeter Stadtrath ge- wählte Bürgermeister Hetschel in Treuen tritt sein hiesiges Amt am l. Scptenibcr d. I. an. Wie schon erwähnt, wird ihm die Lei tung des Baupolizeiamtes übertragen. — Gestern beging hier dcr Korps-Roßarzt Jakob — der älteste Soldat dcr iächs. Armee — kein 50-jähriges Jubiläum als Thicrnrzt, ans welchem Anlaß er zum Ehrenmitglied deS thier- ärztlichen Vereins im Bezirke Dresden ernannt wurde. Dcr Jubi lar steht ini 70. Lebensjahre. — Oberstleutnant v. Schlichen, der kgl. sächs. Militär- bevollmächtigte und Bevollmächtigte zum BundcSrath, hat sich oui mehrere Wachen nach Norwegen in Urlaub begeben. " Wft im vorigen Jahre, so fand auch diesmal am Sonntag früh 7 Uhr beim 2. <;eld-Altillcuc-Negimc>rt Nr. 28 aus Veran lassung des Kommandeurs desselben, Herrn Oberst v. Wolf, auf dem AswLs L LedsKlsr, rrrZmk. 47, Maurin koinoi' IVöseliv uuü Lloäezvgaren tur Herren
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