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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinöerat ?u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswaide, Grobröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Rabatt nach Uebereinkunft. Redaktion, Druck und Verlag von A. Alhurig, Bretnig. Ä'ittwoch, den 8. September 1897 Nr. 72. 7. Jahrgang. 'Feuerschein ist auch von hiesigen Bewohnern > vereine bevorsteht, so dürfte Vas Entstehen! ! beobachtet worden. ! dieses neuen Gaues zur Thatsache werden. — Ein trauriges Zeichen der Zeit sind stücken, wie auch Mieter an die Flur- und rüstet. Namentlich sind die während der Die Schlagringe mitteilt, schon in einigen Fällen thätlichen wort war eine einstimmig bejahende. Herr geführt wurde, von Gendarmen angewendet Nacht zum Donnerstag einen Selbstmordver- Copitzcr Restaurant während oer Vogel- von 810 M. 06 Pf. Bretni Der schließen wird und die Gründung neuer Turn- möchten. Die Großstädte sind gleichfalls zu nehmend von Verbrechern bedroht, so daß sich umfassende Polizeischutzmaßregeln nötig machen. So hat die königl. Polizeidirektion zuDres - den seit einiger Zeit ihre Beamten mit Re volvern und aucy mit Schlagringen ausge ¬ worden. — In der Nacht zum 31. August ist im Rabensteiner Walde bei Limbach ein Raubmord ansgeführt worden, dessen Thäter leider noch nicht ermittelt werden konnte. — In einem Anfalle von Geistesstörung such, indem er mittels eines Messers sich den Hals durchschneiden wollte. R. wurde noch lebend von seiner Wohnung in das Carola- Haus überführt; man hofft, trotz der schweren Verletzungen, ihn am Leben zu erhalten. — Wie ein Rabe bestahl ein in einem ermittelt worden sein. — Mit Beginn der längeren Abende sind die Besitzer und Verwalter von Grund- Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 8. Sech. 1897. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer DE^stag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag r/,11 Uhr einzusenden. Jiyerate, welche in den oben vermer en Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. fach auch sür die Kunstspeisefette noch üblichen Bezeichnung: Schweineschmalz oder dergleichen in den Verkehr gebracht werden; für sie ist vielmehr nur die Bezeichnung Kunstspeisefett wiese angestellt gewesener Hausdiener seinen Herrn, indem er alle möglichen Genußmittel und sonstige Sachen, deren er habhaft werden konnte, sich aneignete. Der in Mockethal wohnende Langfinger ist nun ermittelt und zur Bestrafung angezeigt worden. — Kaum hat die Jagd begonnen, da tauchen auch schon Nachrichten über Unglücks fälle durch leichtfertigen Umgang mit Schieß- waffen auf. Der Waldwärter Weitschel im Vogtlande wurde vom Jagdgehilfen des dortigen Reviers durch einen Schrotschuß schwer am Kopse und Oberkörper verletzt. — In verhängnisvoller Weise toben seit einigen Tagen die fessellosen Naturgewalten, und großer, zur Zeit noch nicht zu übersehen der Schaden ist stellenweise angerichtet worden. Schwere Unwetter entluden sich am vergangenen Freitag nachts in der ganzen Zittauer Gegend, in dcn angrenzenden Teilen Schlesiens und Nordböhmens. Mehr als anderthalb Stunden lang hörte man fast ununterbrochen Inserate, die 4gespaltene-Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unferer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier den Donner rollen und das bläuliche LichZ der Blitze zuckte fast unaufhörlich. Dübel waren die Unwetter von wolkenbruchartigem Regen begleitet; neue Ueberschwemmungen werden befürchtet, da die Gebirgsflüfse rapid anschwellen. Durch Blitzschlag wurden meh rere Menschen getötet und zahlreiche Gehöfte eingeäschert. — Ein beklagenswertes Unglück hat die Familien des Gutsbesitzers Herrn Oswald Dietze in Obercolmnitz und des Fleischermeisters Herrn Pomsel in Colmnitz betroffen. Dietze mußte im Laufe der vergangenen Woche eine erkrankte Kuh schlachten lassen. Bei dem Ausschlachten stellte sich heraus, daß die Kuh von Milzbrand befallen war. Fleischermeister Pomsel in Colmnitz, welcher das Ausschlachten besorgte, hat sich hierbei eine Blutvergiftung zugezogen, der er bereits unter gräßlichen Schmerzen erlegen ist. Auch der Gutsbesitzer Dietze und dessen Sohn haben sich lebensge fährliche Blutvergiftungen zugezogen, so daß sich ihre Aufnahme im.Dresdner Krankenhause nötig machte. — Die stattgefundene Sektion der Leiche des bei Limbach aufgefundenen Bauunter nehmers Winkler ergab, daß Winkler infolge eines inneren Leidens plötzlich verstorben ist. Ein Verbrechen ist ausgeschlossen, die an dem Leichnam wahrgenommenen Verletzungen haben zweifellos den Tod nicht herbeigeführl. Es besteht nur noch der Verdacht, daß eine nach trägliche Beraubung der Leiche stattgefunden hat. — Ein gebildeter Hausmann. Im Annaberger „Wochenblatt" befindet sich folgende Annonce: „Hausmann, möglichst ged. Militär, im Zeichnen gut bewandert, der engl. Sprache mächtig und in franz. Korresp. geübt, für ein Posamenten-Geschäft zu engagieren gesucht. Offerten unter V. X. X. 300 an die Exped. d. Bl." — Warum wird denn nicht gleich der Nachweis einer akademischen Bildung verlangt? — Der 22 jährige Schlächter Hermann Netzel, der am Mittwoch in Berlin seine Geliebte, die Aufwärterin Emma Rohde, ermordet und sich dann selbst entleibt hat, stammt aus Crimmitschau. Bis zum Sonn abend voriger Woche hatte sich Netzel bei seinem in Altenburg wohnenden Stiefvater aufgehalten. — Der Briefträger Sieber inChemnitz wird bald das Krankenhaus verlassen können. Die Heilung der ihm durch den Mordbuben Mauersberger zugefügten Wunde schreitet un ausgesetzt fort. Sieber feierte am Mittwoch seinen Geburtstag, bei welcher Gelegenheit ihm ein Sparkassenbuch über mehrere Hundert Mark, die in seinem Bestellbezirk gesammelt worden sind, überreicht wurde. — Der Tagelöhner eines Gutsbesitzers in Wstttgensvorf bei Burgstädt wurde von einem Pferde derart an den Kopf geschlagen, daß er sofort seinen Gerst aufgab. Handelsfirma führen, haben zugleich die Firma in der bezeichneten Weise an dem Laden oder der Wirtschaft anzubringen. Ist aus oer Firma der Familienname des Geschäfts inhabers mit dem ausgeschriebenen Vornamen zu ersehen, so genügt die Anbringung der Firma. Die Beteiligten werden zur rechtzeitigen Herstellung der hiernach erforderlichen Ab änderungen mit dem Bemerken aufzesordert, daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder Haft bis zu 4 Wochen zu ahnden sind. Bretnig, am 5. September 1897. Die Ortsbehörde. Koch, Gem.-Vorst. Bekanntmachung. Am 1- Oktober d. I. tntt die Verordnung des Königl. Ministerrum des Innern vom 2i. Mai 1897, die Namensangaben Gewerbtreibender an offenen Läden, Gast- und Schank wirtschaften betreffend, in Kraft, worauf die unterzeichnete Behörde noch besonders hierdurch aufmerksam macht. Nach der gedachten Verordnung sind alle Gewerbetreibenden, die einen offenen Laden haben oder Gast- und Schankwirtschast betreiben, verpflichtet, ihren Familiennamen mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen an der Außenseite oder am Eingänge des Ladens oder der Wirtschaft in deutlich lesbarer Schrift anzubringen. Kaufleute, die eine — Das 25 jährige Reiiejubiläum feiert — Ein trauriges Zeichen der Zeit sind am kommenden Donnerstag Herr Max Gebler die so häufigen Mordanfälle, Beraubungen j- F. Gotthold Gebler u. Sohn hier, weshalb; und Sittlichkertsverbrechen. Fast täglich brm- ihm schon jetzt an dieser Stelle die herzlichsten gen die Zeitungen Berichte über solche und Glückwünsche entgegen gebracht seien. § das Sicherheitsgefühl wird dadurch ungemein — Wie man Hörl, soll derjenige, der, erschüttert, besonders in manchen Gegenden, das Wallrodner Brandunglück verursachten denen einzelne Leute und Kinder sich kaum hat, in der Person eines Korreküonäts! auf entlegene Straßen oder in Gebüsche wagen Hauskollekte für die ist, ha? nunmehr beendet »'SS" >-» - » d» g, Ende des Gaues, nämlich in Brettnig bei Sonntag nachts sind Pulsnitz. Da auch ein Turnverein des oberen --8 in Schönefeld Elbthales sich jedenfalls dem neuen Gau an ¬ anzuwenden. — Der „P. A." schreibt: Wie wir hören, haben die Turnvereine von Sebnitz und Umgegend sich zusammengethan, um einen neuen Turngau im 14. deutschen Turnkreise (Königreich Sachsen) zu bilden. Bekanntlich müssen einem solchen Gau mindestens 500 Turner angehören, und soll dieser Gau den Namen „Sächsischer Schweiz-Gau" führen. Die Turnvereine in unserem Gebirgsgebiete gehören dem Meißner Hochland-Turngau an, der sich aber sehr ausdehnt, denn zu diesem gehören Turnvereine, deren Heimat die Lausitz ist; ebenso wohnt der Gauturnwart am äußersten orrmogens- uuo r-—-—Konossementen, > machte, wie man der „Zitt. Morgen-Zeitung" und auch Umsatzsteuer für Konsumvereine.' Lagerscheinen, Ladescheinen und sonstigen im! schreibt, der besonders in Stenographen-Kreisen Ferner redete er einer Versicherung gegen Hoch-1 Handelsverkehr üblichen Schriftstücken, welchelbekannte Professor R. zu Dresden in der wasser-Katastrophen oas Wort, wie er auch da-, sich auf die Lieferung von Margarine, Mar-1" für ist, einem erneuten Anträge wegen Heran- l garinekäse oder Kunstspeisefett beziehen, die im ziehung der Landesbrandkassc im Sinne des Gesetze vorgeschriebenen Warenbezeichnungen verstorbenen Abg. Dr. Minckwitz seine Zu- angewendet werden müssen. Demgemäß ist es stimmung zu geben. Großes Interesse legte vom genannten Zeitpunkt ab nicht mehr zu- Sprecher auch für den Eisenbahnbau in hies. lässig, daß dem Schweineschmalz ähnliche Zube- Gegend an den Tag, namentlich für den Bau > reitungen, deren Fettgehalt nicht ausschließlich einer Bahn von Elstra nach Bischofswerda aus Schweinefett besteht, unter der bisher viel über Rammenau, erinnernd dabei daran, wie er schon vor 15 Jahren um das Zustande kommen einer Eisenbahn von Großröhrsdorf durch das Röderthal nach Bischofswerda ver- 3Ech bemüht gewesen sei. Für Hebung tes Msttelarbeiter- und Bauernstände will er vo und ganz seine Kräfte einsetzen, da- gegen mmmt er tn Sachen des jetzigen Wahl- ?7^essen Abschaffung vorläufig eine ab- wartende Stellung ein. Den beifälligst aufge nommenen Darlegungen des Herrn Rentsch, verkmzt wiedergeben können, Bretnig. Auf vorher ergangene Ein ladung hatte sich am Sonntag nachm. 4 Uhr rm Gasthof zur „Soune" hierselbst eine An zahl Männer von hier und Umgegend zu einer Versammlung zusammengesunden, in welcher es galt, außer der Erweiterung des bereits bestehenden engeren Komitees für die Wahl des Herrn Geometer Rentsch zum Landtagsabgeordneten auch die nöligen Vor bereitungen für die demnächste Wahlagitation vorzunehmen. Der Leiter der Sitzung, Herr v— Gcmeindeältester Emil Schurig-Großröhrsdorf, Treppenbeleuchtung zu erinnern und dieselben dankte zunächst für den Besuch, worauf die im öffentlichen, wie in ihrem eigenen Interesse Anwesenden dessen Aufforderung, das An- aufzufordern, für genügende Beleuchtung der ..... ... ........ ... denken des verstorbenenen Landlagsabgeord- Fluren und Treppen ihrer Häuser vom Beginn' Nachtzeit patrouillierenden Polizeibeamten in neten Herrn Dr. Minckwitz durch Erheben, der Dunkelheit, beziehentlich von dem Zeit- allen Bezirken der Stadt mit geladenen Nevol- von den Plätzen zu ehren, willig Folge, punkte an, an welchem die Straßen öffentlich! vern versehen worden. Die Schlagringe leisteten. Seine nunmehrigen Ausführungen, beleuchtet werden, Sorge zu fragen. Die! (Patent Borer) werden von jedem Executiv- welche der Beleuchtung des eingangs erwähn- Beleuchtung hat so lange anzudauern, als'beamten beim Tages- und auch beim Nacht ten Zweckes dieser Tagung galten, endeten der regelmäßige Verkehr in dem Hause dau-l dienst geführt. Die Schlagringe sind, wie mit der Frage, ob sich die Anwesenden dem: ert, bez. bis zu dem Zeitpunkte, wo dasselbe § der amtliche Bericht der königl. Polizeid .rektion Komitee anzuschließen gedenken? Die Ant-' verschlossen zu werden pflegt. mitteilt, schon in einigen Fällen thätlichen wort war eine einstimmig bejahende. Herr — Das Gesetz, betreffend den Verkehr Widerstandes mit Erfolg und ohne daß dadurch Rentsch, welcher mittlerweile im Saale er- mit Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatz- eine erhebliche Verletzung des Gegners herbei- schien, benutzte diese Gelegenheit, sich der mitteln (das sogenannte Margarine-Gesetz) vom - Versammlung vorzustellen und sein Programm 15. Juni 1897 tritt bekanntlich mit Ausnahme zu entwickeln. Er breitete sich dabei über der Bestimmungen in § 4 über die getrenn- verschiedene Vorlagen aus, die, soweit dies ten Verkaufsräume am 1. Oktober d. I. in noch nicht geschehen, dem Landtage zugehe» Kraft. 8 5 dieses Gesetzes bestimmt, daß in möchten. So wünschte Redner die Einführ- i öffentlichen Angeboten sowie in Schlußscheinen, ung einer Vermögens- und Erbschaftssteuer Rechnungen, Frachtbriefen, Konossementen, Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl des allwöchentlich beigegebenen Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, der srerer Zcken u g ch ten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch dre Rabatt nach Uebereinkunft.