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Dresdner Nachrichten : 03.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190504032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050403
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-03
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1905
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«In«'I,»l,rIi<t> Nt'»«»»»« »«> tilali» U»»tmaliikr Autraouna diinli unlcie »«I«, io»««»» und »»»»»««. an Lonn und Montagen nur etnmav »Mt »<»V> dur» nuowürliiie «om- »tlltondn » M« de. -» M »0 M. «N «tuuialiaer ttiititilmia dur» d>- «oti»MI, «odneStktlcllaeld!. im Aus- lau» mit »»tivriLeiidkn, Zutchlaae, S> aLdruiI aller Artikel ». Lriainol- MtUtilunac» nur mit deutlicher Öu»>l«na»sade>„Dre«d Rachr") tiilM« NachtrSaltche vonorar- anivrüche bleiben unbccücküch»»,: «nverlangt» Manullrivte werden nicht auibewadrt. keleurammAbrisle: «»«richten Lre«de«. St-rSn-cl 1856 l)c»fUvkor»nt«>n Sr. 6e8 kürus» von 8ucki»cn. L7L«oo2»üvn, <7»o»os. DsssvT^s. küllrelverkauk I»p«n>«>«i,, Istmurlct 2. Hauptgeschastsftelle: Martrnstr. S8 40. fterntvrechanlchlub: Amt l Nr. ll und Nr. LUV». ^llli»8 8eI>ü6Iiek chm 8«« Iv, pnrl. ». I. klt. leleileiitiiligsLegeiülSi»!'' ^ - tllr Our. «loirdr. luebt. Bstnilvum, llorron- 8vt«l«»I L 8«mn»»i«nn Urlillillllcliilllüi! « Ni« «I. -..I M» , Zj 8ti ,t« <^ti »n>i««> l>, ruailelrst >l. 1'ruger 8tr. R Oslsr-^usslsIlunA. 'u. « ^r k'l .iLl'l kil-.!!2 l'.l kl. sj. klofiiese! i»,t E »in«S r^,»iolvv u i < «lruTi«. "AS- ^ ^ Lj-cr.: laddn HLih, nur <2:^st.!..2»tixr.->, l.Liülim'.E I'^brül^U.. j." MvÄi2MLl-vor8vd-Lvber1rLll, 4d-> §Iui»a»! - Neueste Drabtbcrichte. Hvinachrichtc», Olcb. Hoscat I>, Förster 7. »Arth», Schönseld -I. »Bismaickieier. Rennen »44, veZ» vAitHll. Huldigung des „Orpheus" vor dem Könige. »Apollv-Eiiiemblc im Eentml-sheater. »Briefkasten. bvslo Karlco. von llinclern gern genommen, in 0>it.'ii>.illin8o>>sn .1 5/> 1'kg,. 1 blk.. 2 >1». l" 1'tg. unck l >1!:. IO V« »<-,»«»»<> »«« I» te«. ^gl. fiosapoweke I» N 47 8 It 17 >- ch„ tiieue . Unter- Reneste Drnhtmcldnnsten vom 2. April. Dentsch-Tüdwcstasrika. Berlin. Nach einer Meldung General? v. Trotha vom 1. Avril trieben am 26. Mürz Hottentotten 60 Ochsen der Halbdcitterie Stnhlinann ans Kransplatz nördlich Gideon ab. Hierbei fiele» von der Biebwache 2 Ncitcr und 2 Bure». Die von der 10. Kompagnie auigenommcne Verfolgung blieb ergebnislos, da Regengüsse die Spuren verwlscht hatten. Eine halbe Etavpcnkompagiiie griff am 26. Mär; von Gr. Heusis. etwa .H Kilometer südwestlich Windlmk, aus eine unter Andreas Guiieb abwärts gezogene Hererobnnde an. Nach fünfstündigem Gefechte gab der Feind seine Stellung aus. Diesseits lind gefallen, l>e;w. werden vermißt I Offizier, 2 Reiter »nd 3 eingeborene Soldaten, leicht verwundet ist l Unteroffizier. Vom Feinde fielen etwa 20 Mann. Zur Verfolgung des Gegners und zum Auffnchen der Vernichten winde eine starke Patrouille unter Gras v. Königsmnrek ent'andt. Die balbe Etappenkvmpagnie marschierte nach Windhuk, »m ihre Verpflegung zu eigänzen. Die nunmedr in Windhuk eingettofsene 4. Etappenkompagnic wird der Patrouille KönigSmarck umgehend folge», um Andreas weiter zu verfolgen. Eröffn««« -eS Snnvlontuunels. Ise! le. Heute mittag fand die feierliche Eröffnung des Simplon-Tunncls statt. Um 8ss> Uhr vormittags fuhr der festlich geschmückte Sonderzug mit den italienischen Festtcil- nehmern von Domo d'Ossoia ab und durchfuhr langsam die Strecke bis Jkelle; längs der Bahnlinie hatten sich die Bewohner der Gegend ausgestellt und begrüßten den Zug. Bei der Ankunft in Jselle gegen 10 Uhr vormittags ertönten Böllerschüsse, und das Musikrorvs spielte die italienische Königshymne: die 1 nehmer d«S Tunnelbaues, an ihrer Spitze Ingenieur Bra barüßten herzlich die italienischen Gäste. Um M/e Uhr sich der mit Fichtenzweigen und Rosen geschmückte, ans 18 kleinen Wa«wns zusammengesetzte Festzug in Bewegung. Die Tunnel- Mündung war mit italienischen schweizerischen und deutschen Fahnen dekoriert. Unter Musirlängen und dem tzüteschwenren der Feslgäste und der Arbeiter fuhr der Zug um 10 Uhr 50 Minuten vormittags i» den Simplontunncl ein; um 12 Ubr mittags kam er am eisernen Tore dcS Tunnels an. Die letzten 50 Meter vor der Pforte legten die italienischen Festgastc zu Fuß zurück und erwarteten nun den von Brig her kommenden schweizerischen Festzuo mit den mit der Oesfnunet des Tores be auftragten Persönlichkeiten. Um IlU/z Uhr hörte man durch die Psorte den Pfiff der schweizerischen Lokomoiivcs Inbelruie ertönten, und drei Minuten später tat sich das Tor am. Hoch, rufe aus Italien und die Schweiz begleiteten den feierlichen Vor< ganz. Ingenieur Brandan und der Bischof von Nvvara einer seits, sowie Ingenieur Sulzer und der Bischof von Sitten anderer- seits überschritten zuerst die Tnnnelmitte und umarmten ein ander. Die schweizerischen Gäste fuhren nach Jselle, während die ltalienischen sich nach Brig begaben, wo abends ein Festmahl slMtsand. Russisch-japanischer Krieg. Tokio. Amtlich wird ans dem Hanptgnartier der java nischen Armee in der Mandschurei telegraphiert: Unsere Vor- voslen rückten gegen Hailuna vor und stießen am 28. März morgens bei Sckantschengtsn, 30 Meilen südwestlich von Hailnng, ans 800 Mann russische Kavallerie. In Schanffchengtsu baden die Rissen 2000 Mann Reiterei zurnckgclassen und sind in Stärke von etwa 4000 Man» aus Hailung znruckgegange». Zwischen Schan!- fchengtiu und Jmgtscheiig. einem Orte :jö Meilen nordwärts von Hiengticheng, befinden sich an verschiedenen Punkten große Vorräte an Cerealien. — Die Lage in der Gegend von Tschanglschun und Kinn ist unverändert. Zur Sage in Rußland. TifliS. In Kutais überfielen vier bewaffnete Leute den Cileiibahnstationsvvrstehcr. als er in Begleitung von Bewaffneten in die Rentei fuhr: sie enlwanneten die Eskorte »nd nahmen dem Stationsvorsteher über 6000 Rubel ab. Berlin. Der Kaiser hat an den Staatsministcr v. B »ddc aus Gibraltar vom l. VS. Mls. folgendes Telegramm gerichtet: .Nachdem die wa is erwi rl! chaftl i cd e Vorlage nunmehr auch dir Zustimmung des Herrenhauses gesunden bat. drängt es Mich. Ihnen Meinen Tank auSznIprechcn für die ausopsemde Tätigkeit, welche Sie diesem sur die wirtschaftliche Zukunft des Vaterlandes hochbedeut'amen Werke gewidinel haben. In voller Anerkennung Hdrrr treue» Dienste, welche so wesentlich zur Lösung der Aufgabe deiaetiagen haben, habe Ich Ihnen den hohen Orden vom Schwarzen Adler verliehen und Meine» Geheimen KäbineltS- rat beauslragt. Ihnen die OrdenSabzcichcn zu behändigen. Wilhelm k." Liegnitz. Amtliche Meldung Heute vormittag gegen 5 Uhr fuhr eine Lokomotive a » f den in der Einfahrt in die Station Liegnitz begriffenen Güterzug 6556, der 3 Wagen Auswanderer beförderte. Ein Schaffner tot: vier schwer, etwa dreißig leicht Verletzte. Entgleist 2 Lokomotive», 3 Personen- und 5 Guterwagen. Sämtliche Wagen stark beschädigt. Schnellzug 6 nach Berlin erlitt 79 Minuten Verspätung. Per- somnverkehr wird durch eingleisigen Betrieb zwilchen Svittelndorf— Liegnitz aMrecht erhalten. Die gesperrten Hauptgleise werden voraussichtlich bis heute abend wieder frei. Infolge Ausströmens und Inbrandaeratens des Leucht^affcs geriet ein ^Spintnsivage» in Brand »no entzündete die Trümmer sowie das Stellwerk Otm., welches auSbrannte. Kopenhagen. Stach einer Mitteilung von der Färöer- Bmvve kenterte in den dortigen Gewässern am 2l. v. M. ein Fischerboot, wobei 7 Personen ertranken. Tanger. Die Angelegenheit Ge »the ist nunmehr endgültig geregelt: die zwei an dem Morde beteiligte» Marokkaner sind z» iebenslängtichcr Gesänanisstraie verurteilt. Die Regierung wird für Errichtung eines würdigen Denkmals über dem Grabe Dr. Genthes sorgen und der Familie des Ermordeten eine Buße »on 40 000 Francs zahlen Reue ReichSan leibe. Wie verlautet, ist das sogenannte Preußen-Konsortium, zu welchem die großen Brrliner Banken und Bankier- sinnen gehören, für die ersten läge der Woche zu Verhandlungen wegen klebe» mhme d« neuen Relchtanleihe «inberusrn worden. LcrtlicheS und Sächsisches. :e. Majestät der K vnig wolmte gestern vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Vrffkirche bei. Nachmittags Vs5 Uhr fand im TaichcnbergvalaiS Fninilicntasel statt. — Gestern nachmittag unternahm der König mit den Prinzen einen Ausflug durch die Heide »nd trank »n Pnrkhotel in Weißer Hirsch de» Kaffee. — Ihre Majestät die K ö »i g i n ^ W itw e traf vorgestern nachmittag, wie in einem Teile der gestrigen Nummer schon gr meldet, in Haisield (Graffchast Herford) ein, um dem Moronis von SaliSburv eine» Besuch abznstatten. Die Rückkehr nach London erfolgte am gleichest Nachmittag. — Dem Rektor der Bergakademie Freiberg. Herrn Geheimen Bergrat Professor Ledebur, ist das Komtuikren; ll. Klasse des AlbrechtSordenS verliehen worden. Nachdem der bisherige Abgeordnete Herr Thieme-Franken abgelehnt hatte, eine Kandidnttir wieder anziineinnen. ist im 38. ländlichen Landtagswahlkreis Herr Wirlwaren- iabrilbesitzcr Wilhelm Bahner in Hermsdors-Oberinngwitz als Kandidat ausgestellt worden. Herr Bahner wird sich im Fall seiner Wahl der konservativen Fraktion anschließcn. — Gestern mittag 12 Uhr wurde aus dem Annenfriedhose an der Chemnitzer Straße Herr- ff) ch H 0 frat T r. m cd. Richard F ö r st e r zur letzten Ruhe gebettet. Liebe und Verehrung taten sieh noch einmal in reichem Maße tnnd für ihn. der in einem langen, gesegneten Leben vielen ein Helte, mit Rat und Tat war Man bemerkte in der stattlichen Trarierversammlung zahlreiche BemsSgenossen des Entschlafenen, als Erzcllenz Geb Rat Prof. Dr. Fiedler. Generaloberärzt Tr. Schill, Geh. Medizinalrat Tr. Weber, Obcrmedizinalrat Dr. Rupprecht, Medizinalrat Dr. Gilbert. Hosrätc Dr. Unruh. Dr. Ganser, Dr. Klemm, Dr. Haencl, Tr. Oebme. Dr. Buch, Dr. BehrenS. Dr. Pussinelli. Tr. Gelbkc, Dr. v. Mangold! :c., ferner die Herren Gel». Rat v. Setzdewitz. Genatsprüsidentssn. Dr.Daaie. Oberkonsistorialrat 0. Löber. Ober- justizrat Tr. Flechsig, Schulrat Tr. Puddcnsieg, Bürgenneister Tr. Nakc, Geh. Hvfrat Dr. Hempel. Pros. Henzc, Pioi. Simmnon- Castelli, Pfarrer Gamper, RechtSainvatt Seiler, Stadtverordueteu Hetzer, die Schwestern der Kinderheilanslalt. viele Freunde und Verehrer des Heimgegangenen w. In der Friedho>shalle, wo der Sarg in einer Fülle kostbarer Kränze »nd Palmen - die Kinder Heilanstalt hatte einen ster Dankbarkeit" niede nete der Schnlzesche lange „ES ilt besiiinnit in GotieS Rat". Hiernach tröstete Herr Oberkonsistorialrat Tr. Kübu in erbauender Gedächtnisrede die Leidtragenden aus Gnurd des PauluS Wortes: ..Wir wissen, daß rrübsal Geduld bring!, Geduld aber bringt Bewährung, Beweib ruug bringt. Hoffnung und Hoffming laßt nicht zu ichcmden wer den . Ter Geistliche cutwarf ein tremiches Bild von dein reichen, schönen »nd goltgcsegnetcn Leben des Heimgegangenen, der ein glückliches Familienleben geführt und seinen Berns, "indem er Tüch tiges geleistet, ideal und groß^aufgcfaßt habe. Das Gedächtnis des Entschlafenen bleibe cm Segen unter nnk- allen. — Sodann führte Herr Hofrat Dr. U n r n h in ergreifender Rede ans, wie eine so große Trauerversammlung sebmerzersüllt an dem Sarge des hervorragenden Mannes flehe, und ries Tr. Förster innigsten und herzlichsten Dank für dre Treue und Arbeit nach, die er z»m Besten der Kinderhcilanstalt betätigt habe und zeigte, wie er ein Segen der leidenden Kindcrwelt geworden sei. Vorbildlich babe der Ent schlafene für die Anstalt als Mann ohne Furcht und Tadel gewirkt und treue Freundschaft den Mitarbeitern gezeigt Ehre gebühre seinem Andenken für alle Zeit. — Sodann trat Herr H 0 frat D r. Ganscran den Sarg, sprach im Namen der Gesellichaft für Natur- und Heilkunde und legte als Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit einen Lorbcerkla»; nieder Redner zeichnete in wem gen Linien den markanten Ebarakter des Entschlafenen, der der Gcsellschast 43 Jahre angchörl, im privaten Leven, in der Wissen schaff und im ärztlichen Berufe, und schilderte, wie der Heim gegangene scharfe Kritik an sein Wissen, Können und seine Er fahrungen gelegt habe. Der Wert seiner Arbeit liege darin, daß er ein neues Feld wissenschafllicher Erfahrung crichlosscn habe. Friede seiner Asche, Preis und Ehre seinem Aiwenken! — linker den Klängen des Chorals „Wie wohl ist mir, v Freund der See len" forimerte sich unter Assistenz von Beamten der Städtischen : ivgvarer errniize »no vaunen - 01c uinocr icn großen Kran; mit der Inschriff „In innig- edcrlegen lasse» — nahezu verdeckt war, eröff >e Friedhoischor die ernste Feier mit dem Ge Beerdigungsanstalt der lange Zug znm letzten Gange. Ai» Sarge sprach Herr Oberkonsistorialrat I). Kühn Gebet »no Segen wo nach die Traucrvcrsammlnng mit einer Handvoll Blumen »iw Erde von der Ruhestätte des Mannes schied, der den reichen Schatz seiner umfassenden Kenntnisse und Erfahrungen, seine uncrschöpsliche Ar beitslust und seine nie ermüdende Tatkraft in den Dienst der Kinderheilanstglt gestellt hat. — Unter äußerst zahlreicher Beteiligung fand gestern nachmittag auf dein St. Panli-Friedhose die feierliche Bestattung des un erwartet ans dem Leben geschiedenen Herrn BnchdruckcreibesitzerS Arthur Schönseld statt, der auf der Rückkehr von einer Er holungsreise nach Italien im Alter von 52 Jahren in München plötzlich vom Herzschlag ereilt wurde. Von der große» Beliebtheit dieses Mannes zeugte der Umstand, daß Leidtragende aus allen Gauen Sachsens als Vertretungen der i» 26 Filialen und 136 Lokalverbändcn verzweigten „Sächsischen Fechlichnlc" erschienen waren, um ihrem verblichenen Verbandsvori'itzcnden die letzten Ehren zu erweisen. Aber auch in seinen BcrusSkreiien genoß der Verstorbene große Achtung: in der weihevoll geschmückten Poren- tativnShalle, die bei weitem nicht alle Leidtragenden fassen konnte, nahmen vor dem blnmenübcrdecktcn Sarge Deputationen der Dresdner Buchdrucker-Innung, des Dresdner Buchdnlcffr-Vereins, des Königl. Sächi. Militär-Vereins der Garderciler und des Königl. wachs. Krieger-Vereins »ist ihren Fahnen Ausstellung. Eingelcitet wurde die ernste Feier init dem von der Sängerschaft der Fechtschnle gesungenen Liede „Nach einer Prüfung kurzer Tage", worauf Herr Pastor Schmidt von der St. Pauli-Kirche die Traucrrcde hielt und ein getreues Lebensbild des Entschlafenen zeichnete, dessen LcbenSgang »ch zusammciffaisc» lasse in die Worte: Er war ein treuer HanSbalter. Der Geistliche knüpfte dabei an daS Bibclwort 1. Kor. 4. 2 an. Jeder von den vielen in der Stunde des Abschieds um ihn versammelten Delegierten wisse hule" in der Zeit seiner achtjährigen Leitung als Landesvor- tzender zu doppelter Stärke veryolfen, so daß im letzten Jahre Montag, rr. April 1WL. über 400si0 M. an Unterstützungen gezahlt werden konnten. In warmen Worten wendete der geistliche Redner den Angebers, v und Leidtragenden Trost. Nachdem ein Vertreter des Verbanne- denlicbei Zilbervereine seiner Trailer Ausdruck verlieben hatte, wie meie Herr Buchdmctereibentzer Woldcmar Ulrich dein Tabi.i geschiedenen einen warmen,pümdenen Nachruf und ries ibm naniei der Innung Tresdncr Buchdinckereibesitzer. des Ten!sehen Pum d,ucker Vereins und der VuchV'.uck.'r-Bcrnsc-genvsienichast w - „Habe Ta»i'' in die Ewigkeil nach, woraus Beamte der Beeid' gungsg-.icUichail „Pie.äl" den Entschlafene» nach der inrn'c irw-.i . in die der Sarg geleilet wurde unter dein vom Tresdncr Bwi drucker-Gesangverein intonierten Trostlicd „Ta unten ist Friede." Am Grabe sprachen noch außer dein Herrn Geistlichen Hc> Schriffmhrer Hanse von dem VerwaltungSrat der Sächsischen Fecblschule". sowie Herr Beclcri, Vorsieber des Königl. Sachs Militär Vereins der Garderciler. dessen Mitbegründer der Brr - slorbcne war. und ein Vertrete, der Sängerschaft der Fechtschnle. Tarnach schloß sich die Grnff über der Hülle eines weithin ge ichätzten Mannes. — Jubiläen. Am Sonnabend feierten die Herren» O. Gun I I,er und Fr. Müller, IV. Bürgerschule, ihr 2-öjähri- ges Ortsiiibilänm als Lehrer in Dresden. — Zu einer machtvollen Kundgebung echt vaterländischen Geistes, zu einem neuen, imposanten Beweis der unvergäng lichen Liebe und Verehrung, die Dresdens Bürgerschaft nach wie vor den Manen des AlieeichskaiizlerL cnlgegenbringt, gestaltete «ich die Feier deS neunzigsten Geburtstages Bismarcks des Einzigen, die der „Ko.ns«rvat»ve Verein zu Dresden" am Sonnabend abend im Kuppelsaalc des AuÄsiellungspalajics veranffattci hatte. Aus allen Kreisen der Bevölkerung war man herbei geeilt, um dem Gedenken, an de» Schöpfer der Einheit Deutschlands einige Stunden patrioti scher Erhebung zu weihen. Der mächtige Kuppeljaal der Aus steil,mg vermochte trotz seiner Riesendimensionen die , Zahl, der Gekommener, kaum »u fassen : auch dre Galerien, sowie die Seiten- hailen waren oon Herren und Damen oller Gesellschaftskreise dicht besetz,. Unter den Ehrengästen bemerkte man ven^Herrn Kriegsminister Freiherr» v. Hansen. Mitglieder der Stände kammer, Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden u. a. m. TaS Programm war ebenso reichhaltig, wie geschmackooll zu- snmmcngestell!. Richard Wagners „Kaffermarsch", von der ver- stärlien Kapelle des l. lLeib-jGrenadier-Regiments Nr. 100 „itter der vortrefflichen, schneidigen Leitung des Königl. Musik- dir'kivrs Herrn Herrmann ausgeführt, crössnete die Feier; an d-öen schloß sich das bekannte, immer arffs neue ergreifend wirkende Mnie'serläi.dische (»lebet an: „Wir treten zum Beten", iüe Orckwiier und Mannerchor — letzterer gebildet aus dem Dresdner Mannergesangverein und dein Gesangverein der Staais- eiieubahnbeamieii, nnier Direktion der Herren Kantor Pan, Schöne und Mar Fuugcr. Sodann hielt Herr Landrichter Dr. Wagner die Festrede, welche in kurzen Worten die Hauptmomente hervorhob im Leben und Wirken des Größten unserer großen Deutschen, die je berufen waren, in die Schicksale der deutschen Stämme ein zugreife,,, des Mannes, dem cs beschiedcm war, ein einiges Deutschland zu schaffen, mit Blut und Eisen frellich und krafr- vollem Handeln: denn mit schonen Reden und schwungvollen Pro klamationen lasse sich eben keine weltgeschichtliche Umwälzung, keine volkerbewegendc »Neugestaltung vollbringen. Redner crinneric daran. wie Wilhelm I. ohne »Bismarck nimmer zu der geschieh, lichen Stellung gekommen wäre, die er jetzt einnimmt: er wies daraus hin, wie einzig und allein »Bismarck cs war. dessen kluge, Mäßigung und bezonnener Ucberleauna es gelang, aus dem 1866er »Bruderkriege den »Norddeutschen Rund, die Grundlage des späteren Kaiserreiches, hervorgehen zu lassen. Bismarck wM es, der das Vaterland nicht zun, Stapelplahe fremder Handel-- Produkte, zum dauern» abhängigen Käufer für den ausländischen Handel berabwürdigcn lassen wollte: so schuf er uns Kolonien, und endlich seine arößte Tat: die soziale Reform. Jene uiwe- gänglickic Botich-ist Wilhelms I., mit der das soziale Kaisertum au heb,, sie war Bismarcks »Werk, das in seinen Folgen segensreiche, ist inff» bleiben wird, als alle politischen Großtaten. Und wie wurde der »Altreichskanzler de, Lebzeiten geschmäbl, hcnnitc, gezogen, verhol,:,« und verspottet! In wie erbärmlichem Lichie zeigte sich der Reichstag, als er nicht einmal ein »Dort des Glück wunsches znm 80. Geburtstage des größten Deutschen, de-: Sckiöpfcrs und Gründers des Reichstages selbst, übrig batte / »Nun, da er im Sachienwaldc unter den uralten Eichen den letzte:, Schlaf tut, fühlt man überall das Fehlen seiner starken Hand: noch im Tode sngreich wirkt sein Geist, sein Patriotismus in »w fort im Kampfe gegen die die Volksseele vergiftenden Elemente, Zum Schluß forderte der Redner die Bersammcitcn auf, im Sinne unseres »Bismarck ein Hoch auSzubringen aus Kaiie. »nd Reich, Fürsten und Volk, welches begeistert ausgenommen wurde, — Es solgie sodann ein eigens für den Festabend gedichte ter und komponierter Hymnus „Heil »Bismarck" von »Paul Schöne: „Huldigung »Bismarcks", in welcher die Rollen der Walküre Frl Mag L von Frl. Helen: von Frl, Magda »Behrens, des Waldgeistes Fickar mit anerkennenswertem Geschick dargestcllt wurden. Den Schluß bildete ein Marsch-Potpourri: „250 Jahre deutsche» Lebens": Märsche, mit den, Jechre 1628 beginnend und 1871 mit Wagners Kaffermarsch schließend. — Welcher Zuiammenhang zwischen den meteorologischen Verhältnissen, insbesondere den atmosphärischer« Niederschlägen Mitteleuropas besteht, ist für die heutig« Wissenschaft ein «>- crklärliches Rätsel, dessen Lösung späteren Geschlechtern und tiefe, rer- Natnrcrkenntnis vielleicht gelingt, für uns aber und die Gegenwart eine ans empirffchcm Wege als durch Causalncxns verbundene Topvettaffachc: Wenn in Dresden Jahrmarkt ist, ist Rcgenwetter. Die Tatsache ist da, »nd wer sich vor Schaden bewahren will rechnet mit ihr. Leider tat dies der Dresd ner Rennverein nicht, als er für den gestrigen Sonntag das erste diesjährige Rennen ansctzte. Von jeher M der Eröffnungstag der Rennsaison bestimmt, die neuesten ^ j-chrStoi letten der Damenwelt den 1'N V Freundinnen und
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