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vciu,«-«etüHr ^GWll »«, « m»U^r Zu«ra»ung <»n Sinn- und Montanen m» «Inn»» 2.«» M., durch iu,v»rit,«N»m< n,Iyi»ndr« dt« :>,«> M. «»I einmaliger Zu- ßellun, durchs »ie Post NM.<«Ple»Ieft,II,eld>. DI« den Lesern »on Dr«»d«n u. Umgedung am Tage vorher zu- gestellten «dend->u»- g»d,n erhalten di«»u»- wlrtlaen »eiieher mit der Morgen>Äu«aabe »lammen iugestelll. nlnrhdruck nur mli deut licher Quellenangabe <„Dre»d. Nachr."> zu- lWg. - Unoerlangle stannstrl»ie «erden nicht «ufdewahrt. Tclegranim-Adresse: Nachrichten TreSdcn l,ano!in-5eise mit clem „pteiliEing" 25 pfg. pei- Ztück. Aüv eilige Lesern Zwei sächsische Osfiziersflicger. Ober leutnant Berner und Oberlcutnaiit InnghannS, sind auf dem Fluge von Chemnitz nach Berlin zwischen iKalkcnberg und Niederschöna tödlich ver rinn l tickt. Der Kaiser hat seine volle Zufriedenheit mit dem ^Verlauf der Flottenmanöver ausgesprochen. Der Jahrestag der Befreiung Noms wurde am Freitag in ganz Italien unter außerordentlichen patriotischen Kundgebungen gefeiert. Der englische M i u i st c r p r ä s i d c n t Asguith hat sich über Paris nach Nizza begeben, von wo auS er voraussichtlich nach Neapel reisen wird. Der russische Minister des AenHeren Ssasonow ist am Freitag in London cingctrosscn. Der t ü r t ischc M i n i st c r r a t hat endgültig be schlossen. alle Z i v i l g c f a u g c u c n. ausgenommen die Gendarmen, mit Italien a u § z u t a u s ch c n. Neueste Drahtmeldungen vom 21. September. Des Kaisers Urteil über die Flottenmanöver. Wilhelmshaven. Am Schlüsse der Herb st man Li ner d c r F l v t t c hat der Kaiser folgenden Funk- spruch an die Flotte gerichtet: „Ich spreche der Hochsee flotte und den ihLIür dfe Herbstübungen zugetciltcn Bcr- bänden, sowie den Strcitkrästcn der Kn7tenverteidigung meine volle Slncrkennung für die mir gezeigten Leistungen und den wärmsten Dank für die mühevolle treue Arbeit zur Hebung unserer Kriegsfertigkcit aus." Neuer französischer Massenbesuch in Berlin. Berlin. sPriv.-Tel.) An, Montag abend trifft ein zweiter französischer Massenbesuch hier ein. Fast VW Personen nehmen an der Ncisc teil. Die Fran zosen bleiben bis zum 27. d. M. abends in Berlin und kehren dann nach eintägigem Aufenthalt in Düssel dorf nach Paris zurück. Spanien und die Tripclcntente, Paris. Nach einer Meldung der „Agcnce Havaö" aus San Sebastian erklärte der Minister Garcia Pricto das Gerücht, das; König A l s v'n s und Prä sident Falltür cs bei der Cinweihnng des Tunnels vvn (saufrane zusammentrcfse» würde», sür unbegründet. Auch die Meldungen von bevorstehenden Acnderungen im spanischen diplomatischen Korps werden als nnzutrcsfcnü bezeichnet. Der Ansban der Bagdad-Bahn. Paris. iPriv.-Tcl.) „Figaro" teilt mit. da» zwischen der Deutschen Bank, der Unternehmerin der Bagdad- Bahn. und der englischen Firma Lynch K Company, die eine Art Lchissahrtsmonopol auf dem Euphrat und Tigris besitzt, eine Berctnbarung getroffen worden sei. Dieses llebcreittkvmmcn ist mehrere Monate alt und ist ohne Mitwirkung und sogar unter den größten Zweifeln über die Möglichkeit des Abschlusses seitens der Negierungen Englands und Deutschlands zustande gekommen. Es handelt sich um einen reinen Privatvcrtrag zwischen den beiden ge nannten Unternehmungen. Weder Freiherr von Marschall noch Sir Edward Grey noch Sir Erucst Eassel haben per sönlich etwas zu dem Abschluß der Vereinbarung bci- getrageu. Erfolgreicher Hungerstreik einer Frauenstimmrechtlerin. London. Miß Mary Ligh, eine Stimmrecht lerin, die vor einigen Wochen zu 5 Jahren Zucht haus verurteilt worden war, weil sic versucht hatte, das Noyal Theater in Dublin in Brand zu stecken, ist gestern aus dem Gefängnisse entlassen worden, nachdem sie nur 41 Tage ihrer Strafe verbüßt hatte. Sic batte den Hungerstreik angewandt und war deshalb gewaltsam gefüttert worden. Sic war inzwischen so schwach ge worden, daß sic in ein Krankenhaus geschafft werden mußte. Auslandsreise des russischen Ministerpräsidenten. Petersburg. Wie die „Nowoje Wrcmja" ans zuver lässiger Quelle erfahrt, wird der Ministerpräsident Kvkowzow auf seiner Auslandsreise, die bisher aber »och nicht endgültig beschlossen ist und die jedenfalls nur von ganz kurzer Dauer sein wird, keine einzige europäische Residenz besuchen. Mexikanische Revolutionäre in den Bereinigten Staaten. Newyork. Eine Depesche meldet, daß General Orosco mit einigen Anhängern am 15. d. Mts. in Marena in Texas wegen Verletzung der Neutralität ver haftet worden ist. Die Verhaftung mußte aber, weil er für »ichtschuldig befunden wurde, wieder aufgehoben wer den. Ans Verlangen des mexikanischen Konsuls sind die Freigelassenen nunmehr wieder verhaftet worden. Der Konsul hat ihre Auslieferung wegen Mordes be antragt. Zur türkischen KrifiS. Sonftantiuopcl. Der Ministerrat hat endgültig be- schlossen, alle Z i v i l g r f a n g c n e n , ausgenommen die Gendarmen, mit Italien a n s z u t a u s ch c n. — Das Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung, nach der die Negierung ermächtigt wird, nötigenfalls sür drei Tage den Belagerungszustand über Konstantinopel zu verhängen. konstantinopcl. Eine gestern abend erschienene offi ziös e N o t c besagt: Wiewohl die F r i c d e n s v e r hand ln » g c n einen g ü n st i g c n Verlauf nähmen, seien sic doch »och nicht so weit gediehe», daß man, wie gestern ge rüchtweise im Auslande verlautete, vor der Unterzeichnung des Fricdensvcrtragcs stehe. Tic hierüber in der aus wärtigen und hiesigen Presse veröffentlichten Einzelheiten entsprächen durchaus nicht der Wahrheit. — Vvn zuständi ger Stelle wird die Meldung vom 15. d. Mts. bestätigt, die besagt. Italien habe in seinem letzten Vorschläge verlangt, die Pforte solle die Unabhängigkeit ganz Lnbicns proklamieren und ans diese Weise aus die Souveränität verzichten. Die Pforte hat bisher noch keinen Entschluß gefaßt. Konstautinopel. Wie „Alcmdar" erfährt, haben sich gestern abend die Kümpfe bei Tust erneuert. Die Truppen hatten einen Toten und siebe» Verwundete. Tic Malissoren hatten 17 Tote und 2l Verwundete, darunter drei mohammedanische Soldaten. Die Psvrte soll den Ge schäftsträger in Eetinjc beauftragt haben, von der Negie rung Aufklärung zu verlangen. konstantinopcl. Nach einer Depesche des früheren Deputierten von Dibra, Basry, hat sich die Bevölkerung von Dibra erhoben, hält den Kaimakan. der Mitglied des Komitees ist. gefangen und fordert seine Absetzung. Saloniki. Die A rnantcn von A u g u st a , einer bei Gila» gelegenen Ortschaft, grissen das NcgierungSlokal in Angusta und die Gendarmericposten an und bemächtigten sich der Waffe». Militär ist zu ihrer Verfolgung aus- geschickt worden. Wie ans Berana gemeldet wird, haben die Montenegriner in der vergangenen Nacht wieder das türkische Blockhaus vvn Maltowatz beschossen. Berlin. sPriv.-Tel.) Bei einer hiesige» Großbank, die ausgedehnte geschäftliche Beziehungen zu den Balkan ländern unterhält, liegen heute günstigere Nach richten über die politische Lage am Balkan vor. Ans Sofia wird der Bank geschrieben, daß kein ernster Mensch mehr an kriegerische Verwicklungen denke. Tübingen. Professor Nictschcl von der juristischen Fakultät ist gestorben. Straßburg. Die amtliche „Straßburger Korrespon denz" schreibt: In einer in die Presse übcrgegangenen Zu schrift an die „Nheintsch-Westsällschc Zeitung" aus Straß- bnrg vom 17. September wird behauptet, die klerikalen Blätter hätten zugegeben, daß Staatssekretär Freiherr Zorn v. Bulach de» Abgeordneten Wetter lü. als dieser die ihm wegen Beleidigung znerkannte Gefängnis strafe abbüßte, einen freundschaftlichen Brief geschrieben habe. Ein solcher Brief ist vom Staatssekretär niemals geschrieben worden. London. iPriv.-Tcl.) Der amerikanische Boxer Mac Eoy teilt mit, daß er gegen die belgische Re gierung eine Schadenersatzklage anstrengcn werde: er verlangt eine Million Francs Entschädigung wegen seiner unberechtigten Verhaftung in der Iuwclcn- dicbstahlsassärc der Prinzessin von Thur» und Taxis. Boston. Der Professor der medizinischen Fakultät an Ser Harvaröuniversität Dr. Ni i n o t ist zum Austausch. Professor au der Universität Jena bestimmt worden. Tödlicher Absturz zweier sächsischer Ssfiziersflieger. Die Kunde von einem schweren F l i c g c r u n g l ü ck erreichte heute mittag unsere Stadt. Zwei sächsische Offiziere, Oberleutnant Berger vom 5. Infanterie Regiment „Kronprinz" Nr. Ml in Chemnitz und Oberleut nant Junghanns vom 10. Infanterie-Regiment Nr. 134 in Plauen i. V., hatten heute vormittag ^10 Uhr von Chemnitz aus einen Uebcrlandslug nach Berlin angctreten. stürzten aber zwischen Fahkenberg und Niederschöna westlich des Tharandtcr Waldes ab. Beide waren sofort tot. Die einzelnen Mel dungen lauten folgendermaßen: Freiberg. Henke vormittag IN Ubr stürzte ein Flug zeug mit zwei Offiziere», das sich ans der Fahrt von Chemnitz nach Berlin befand, zwischen Falken- bcrg und Niederschöna aus ziemlich beträchtlicher Höhe ab. Beide Offiziere sind tot. Kunst Md Mffeuschaft. e* Aus. Anlaß der Wiedereröffnung des königlichen OpernhanscS hat Le. Majestät der König dem General direktor der Königlichen Musikalischen Kapelle und der Hofthcater Wirkt. Geh. Rat Grafen Secbach den Stern in Gold zum Großkrcnz des Albrcchtsordens verliehe». x» Wocheuspjelplan der Königlichen Hofthcater. Opernhaus. Sonntag (22.): „Die Meistersinger von Nürnberg" s»». Montag: „Figaros Hochzeit" 17). Diens tag: „Carmen" i'/z8». Mittwoch: „Tiefland" l'/o8). Don nerstag: „Mignon" s)H8). Freitag: „Rigvlctto" i>/i>8). Sonn abend: „Ftdeliv" UHR. Sonntag s29.): „Rheingvld" (7). Montag: „Die lustigen Weiber von Windior" UHR- — Schauspielhaus. Sonntag 122.): Ne» einstud.^ „Tie Journalisten" U/2R. Montag (zur Erinnerung an Körners Geburtstag): „Zriny" UHR. Dienstag: „HannclcS Himmel fahrt" <8). Mittwoch: „Der Tor und der Tod." „Wetter leuchten t'/rR- Donnerstag: „Kabale und Liebe" l7). Frei tag: «Die Journalisten" U/28). Sonnabend (außer Abonnement, zum ersten Male): „Narrcntanz" ssHR. Sonntag (2ü:>: „Narrcntanz" (>/s>8). Montag: „Othello" s7). s* Mitteilung aus dem Bureau der königl. Hofthcater. Im Königl. Sch a n s p i e l h a » s e wird Dienstag, de» 24. September, Gcrhart HauptmannS Traumdichtung „Hanncles Himmelfahrt" aufgesührt. Die Titel rolle. spielt z»m ersten Male Fräulein Jank. Als nächste Neuheit acht im Schauspielhause Sonnabend, den 28. September, die Komödie „Narrcntanz" von Leo Birinski in Szene. Das Werk cklcbt hier am gleichen Abeßd wie im Lessingtheater in Berlin die Uraufführung. 's* A»S Anlaß seines heutigen 4üjährigcn Dienst« iubUSuius erhielt Herr Geheimer Hofrat v. Schuch vvn Sr. Majestät dem Kaiser von Oeft er reich ein großes Bdld mit eigenhändiger Namcnsnnterschrift in einem prachtvollen goldenen Rahmen, der das Wappen des öster reichischen Kaisers trägt. Ferner widmete itzm Sc. Erz. Graf Secbach zwei prächtige silberne Tischlcuchter lGirandolen) als Ausdruck seiner persönlichen Wert schätzung- 1* Eiuc Ehrcndotatio« au Ernst v. Schuch. Ans Ein ladung eines Komitees, an dessen Spitze Herr Geheimer Rat Oberbürgermeister Tr. Beutler stellt, hat eine Bereinigung hiesiger Freunde und Verehrer unseres Altmeisters Schuch — im ganzen 5 Damen und 21 Herren — demselben ge legentlich seines 40jährigcn Iubtlänms eine Ehrcndotation gewidmet, die dem Jubilar heute in seiner Billa durch eine Abordnung, bestehend auS den Herren: Generalkonsul von Klcmpercr, Iustizrat Dr. Felix Bondi, Generalkonsul Alfred Gutmann, Professor Hauschild, Fabrikbesitzer Richard Lindc- man», Fabrikbesitzer Paul Lconhardt und Fabrikbesitzer Hugo Zietz überreicht wurde. Hierbei wurden dem Ge feierten die wärmsten Glückwünsche zu dem seltene» Jubi läum mit der Hvssnung ausgesprochen, daß Herr Gehcimrat von Schuch noch lange Zelt seiner Kunst und der Königlichen Oper erhalten bleiben möge. ! * Richard Strauß' Dank sür die Salome-Uraufführung durch Ernst von Schuch im Dezember 1905 im Dresdner Opcrnhause ist in einem Briese an den Dirigenten sehr herz lich ausgesprochen, wie er zugleich auch für das Königliche Kunstinstitut höchst ehrenvoll ist. Das Schreiben lautet: Berlin, II. Dezember IWst. Liebster Lchuch! Ich überlege mir immer, wie ich Ihnen sür letzten Sonn abend »och besonders danke» soll. Da aber ein Briefbogen keine Orchesterpartiturseitc, versagt meine Instrumentatioliskiiiist, und ich weiß mir nicht anders zu Helsen, als einer solchen Vollen dung gegenüber, wie st« Sonnabend »on Ihrer Interpretations kunst geboten wurde in der Wiedergabe meiner Salome- Partitur, jedes Lob verstummen zu lassen und einfach zu sagen: Tausend, tausend Dank Ihnen und Ihrer herr lich e n K ü » ft 1 e r s ch a r. Was Sie alle geleistet haben, wissen Sie selbst am beste», wie enthusiastisch es von alle» Seite» an erkannt wird, sehen Sie, und daß es mir möglich war, voll ständig kritiklos der Aufführung betzuwvhnen und nur be wundernd zu genießen, — jeder produktive Künstler, der nicht ln der Lage ist, selbst ,„ch jein Werk ganz nach seinen eigene» Intentionen z» reproduzieren, wird Ihnen sagen könne», was das heißt. „Heut' hast D»'s erlebt", konnte ich mit Wotan singen. Nur dast ich cs nicht sür möglich gehalten habe, daß bet der ersten Aufführung eines so eminent schwierigen Werkes eine solche Bollcndung der Wiedergabe mit dem Stempel abso luter Mühelosigkeit zu erzielen sei, das mästen Sie noch wissen! Da Sic immer so liebenswürdig waren, aus das Einverständnis des Komponisten das größte Gewicht z» legen, macht es Ihnen vielleicht Freude, wenn ich Ihnen sage, daß Sie meine höchsten Erwartungen nicht nur crsüllt, sondern in ungeahnter Weise übcrtrofscn haben. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, darum nochmals innigsten Taut! Leider kann ich morgen und Donnerstag dienstlich hier nicht abkommcn, wäre Ihnen aber verbunden, wenn Sic mir über den Verlaus, Ersolg und Besuch dieser beiden Vorstellungen eine kurze Nachricht geben würden. Meine Iran grüßt mit mir aufs herzlichste: ich bin sür ewige Zeiten Ihr in dankbarer Bewunderung treu ergebener Dr. Nichar » Strauß. Berliner Leben. I'!. Berlin, 10. September. Schlicht und prunklvS, wie er gelebt, ist auf seinen ausdrücklichen Wunsch Dr. Marti» Kirschner, der von 1899 bis >. September 1912 Oberbürgermeister von Berlin war. zur ewige» Ruhe bestgtlct worden. Er war ein ehrenfester, pflichttreuer, sympathischer Mann, der sich alle zeit redlich hemülft hat. die ihm durch das Vertrauen seiner Mitbürger übertragenen großen und schwierigen Aufgaben nach bestem Können zu löse». Man darf cs ihm daher auch gönnen, daß er bei seinem Scheiden ans dem Amt und bei seinem schon nach wenigen Wochen ringetrctencn Hinscheidcn eine ungewöhnlich gute Presse gehabt hat. Aber verschwiegen darf doch nicht werden, daß die rühmen den Nachrufe vorwiegend, wenn nicht ausschließlich seinen trefflichen persönlichen Eigenschaften, und nicht seinen 4Z ,51 -.-Z