Volltext Seite (XML)
WcMM fiir MlsSrE Hßarandt, Nossen, Sieöentehn und die Amgegenden. Amtsblatt für die Agl. Amtshauxtmannschast Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttannebera, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, HelhigSdorf, Herzogswalde mü Landberg, Hühndsrs. Kaufbach, KeffelSdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzsche«, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSdorf, Pohrsdorf, RöhrSdors bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, SachSdorf, SchmiedewaUn, Sora, Steinbach bei KeffelSdorf, Stettlbach bei Mohorn« Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildoerg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 54 Pf., Inserate werden Montags, Mittwoch« und Freitags bis svätestens mittags 12 Uhr angenommen. - JnserttonsvreiS 15 Pfg. pro viergespalteve KorpuSzeilel Druck und Verlag von Martin Berger L Friedrich in Wilsdruff. — Verantwortlich für O ertliches und den Inseratenteil: Martin Berger, sür Politik und die übrigen Rubriken: Hugo Friedrich. No. 14V. Sonnabend, den 2«. November 1904. 63. Jahrs. L. Jgr- Dev Ktadtrat Kahlenberger. Dev Vüvgevineistev Kahlenberger. 1. feiner Hansfront entlang den Schnee zu beseitigen und bei ein tretender Glätte Sand und Asche zu streuen, sowie 2. bei eintretendem Tauwetter binnen 24 Stunden vom Beginn desselben an, den vor seinem Hause befindlichen Vorplatz, so wie das an dasselbe angrenzende Schntttgerinne von Schnee und Eis zu reinigen und letzteres von der Gaffe hinweg- zufchaffen hat, werden andurch nm dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß Uebertretungen oder Vernachläfstgungen dieser Vorschriften nach § 5 des obengedachten Regulativs in Verbindung mit 8 366 Punkt 10 des Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mark geahndet werden. Wilsdruff, am 25. November 1904. Dev Vüvgevmeistev. Kahlenberger. Nutzholzmaffenauttion. Von den Revieren veS Forstbezirks Grillenburg sollen im Gasthofe zum Sachsenhofe bei Klingenberg Montag, den 19. Dezember 19Ü4, von vormittags 11 Uhr ab zirka 2290V Festmeter weicher Nutzhölzer zum Teil in bereits ausbereitetem, zum Teil in nom auszuvereicendem Zustande meist als Stammholz in einzelnen Holz posten von 20 bis 520 Festmetern unter den in der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Näheres darüber besagen die bei der unterzeichneten Oberforstmeisterei und dem Königlichen Forstrentamte Tharandt in Empfang zu nehmenden speziellen Auktions bekanntmachungen, sowie die von den Herren Rcvierverwaltern zu beziehenden speziellen Auktionsverzeichnisse. — Im übrigen ist auf die in den umliegenden Gasthäusern aus hängenden Plakate zu verweisen. Aonigliche Obevfsvftmeistevei Gvillenbuvg, am 21. November 1904. Karl Tittmann, Geheimer Forstrat. Beseitigung von Schnee und Gis. Die in den §8 2 und 3 des hiesigen Straßenreinigungsregulativs enthaltenen Bestimmungen, wonach zur Winterszeit jeder Hausbesitzer sich seit ihrer Erhebung gegen die deutsche Schutzherrschaft entschlossen haben, ist erfolgreich abgeschlagen worden. General v. Trotha berichtet hierüber aus Windhuk unter dem 23. November wie folgt: „Am 22. November um 4 Uhr vormittags griffen etwa 250 Witboi, angeblich unter Hendrik Witboi und Manasse, Kub an, das von der 2. Kompagnie Regiments 1 unter Hauptmann Ritter, Teil der 2. Ersatzkompagnie und einer halben Gebirgsbatterie besetzt war. Oberst Deimling, der mit der 4. Kom pagnie Fcldregiments 2 und einer halben Gebirgsbatterie um 6 Uhr vormittags dort eintraf, fand Kopagnie Ritter bereits im Gefecht. Nach mehrstündigem Kampfe wurden nunmehr die Witboi überKuiS zurückgeworfen und flohen über Hadav hinaus, verfolgt in Richtung Rietmont. Wegen Höhe der feindlichen Verluste bei Deim ling angefragt. — Am 20. November hatte Leutnant Roßbach, 2.Ersatzkompagnie, PatrouillengefechtöstlichKuts" lieber die Ermordung des Bezirksamtmanns v. Burgsdorff und deS Missionstechnikers Holzapfel gleich zu Be ginn des Witboi. Aufstandes sind jetzt bei der Rheinischen MisstonSgesellschaft nähere Nachrichten eingegangen. Danach erhielten am Sonntag den 2. Oktober der Unterkapitän Samuel Isaak und Petrus Tod i« Gibeon einen Brief deS Hendrik Witboi auSRietmont mit der Mitteilung, daß er, Hendrik, jetzt „aufhören" wolle, der deutschen Regierung zu folgen. Die beiden Briefempfänger gingen darauf zu Bekanntmachung. Beim Wafsrrholen und bei dem hiermit in Verbindung stehenden Spülen der Gefäße wird vielfach bas überlaufende bezw. unreine Wasser nicht in die bei den Plumpen vorhandenen Schleusen, sondern vor Ven Plumpe« ausgegossen. Da durch solches Gebühren, namentlich jm Winter, sehr leicht jemand zu Schaden kommen kann, so wird alles Ausgietze« von Wasser vor den Plumpen und auf den öffentlichen Wegen, sowie nach Orten hinaus, wo Menschen zu verkehren pflegen, hiermit nachdrücklichst verboten. Zuwiderhandelnde haben Bestrafungen nach 8 366.8 des Reichsstrafgesetzbuchs zu gewärtigen. Wilsdruff, am 25. November 1904. Oslitiiche Rundschau. Wilsdruff, 25. November 1904. Deutsches Reich. Die Braut deS Großherzogs von Hessen, die Prinzessin Eleonore von SolmS-Hohensolms-Lich, ist, wie die „Franks. Ztg." schreibt, eine schlanke, elegante Erscheinung. Besonderen Respekt genießt sie allenthalben seit der Zeit, da ihr die RettungS- Medaille verliehen wurde, weil sie — es war daS vor einigen Jahren in Dresden — die wildgewordenen Pferde einer Equipage zum Stehen brachte und durch diese mutige Tat das Leben einer Dame aus schwerer Gefahr rettete. — Die Bürger von Lich brachten am Montag abend dem großherzoglichcn Brautpaare einen Fackelzug. Der Groß- Herzog dankte auch namens seiner Braut und fügte hinzu, er dürfe jedermann überzeugt sein, daß der Tag zwei Hessenkinder fürs Leben vereinigt und glücklich gemacht habe. Der Minister als Strettschttcht-r. Die Lohnbewegung der Eisenbahnwerkstätte in OSna- brück ist beigelegt worden, nachdem auf eine dierekte Ein gabe an den Minister v. Budde die Klagepunkte als be- rechtigl anerkannt worden waren. Siegreiches Gefecht mit den Witboi. Der erste größere Angriff, mit dem die Witboileute dem Bezirksamtmann v. Burgsdorfs, um es ihm mit- zuteilen und um ihn, wie Missionar Spellmeyer vermutet, aus Gibeon herauszulocken. Herr v. Burgsdorff ritt mit Samuel Isaak und Petrus Tod nach Rietmont, um womöglich den Hendrik noch von seinem tollkühnen Schritte zurückzuhalten. Etwa 10 irm von Rietmont (Rietmont liegt etwa 80 1cm nördlich von Gibeon), in Marienthal, wo er Dienstag, 4. Oktober, mittags ankam, wurde er von den dort versammelten Witboileuteu nur kurz gefragt, ob er den Brief des Kapitäns erhalten habe. Zu gleicher Zeit bekam er, eben vom Pferde gestiegen, von hinten einen Schuß und war sosorf tot. Der Misstonstechniker Holzapfel hatte am Sonntag zuvor noch wie gewöhnlich Gottesdienst abgehalten. Am Montag, 3. Oktober, früh erhielt Holzapfel einen Brief von Kapitän Witboi, in dem es unter anderem heißt: „Ich habe nun abgebrochen mit der deutschen Regierung; denn die Zeit ist voll, da Gott der Vater die Hottentotten erlösen soll. So gib mir nun Patronen, Pulver, alles, waS Ihr habt." Holzapfel ging sofort zum Kapitän, um ihn zu warnen und von seinem Vorhaben adzubringen. Hendrik aber erklärte: „Es bleibt bei dem, was ich geschrieben habe", und verlangte noch einmal die Herausgabe seiner Patronen und des, Pulvers, was Holzapfel entschieden, verweigerte. Als am anderen Morgen Holzapfels beim Kaffee saßen, schickte der Kapitän einen Wagen und ließ sagen, sie möchten sofort aufsteigen; sie sollten nach Marienthal „zu der Burenfrau" gebracht werden. Sie durften nichts mit- Die Gemeinde Steinbach bei Mohorn hat beschlossen, den Fußweg Nr. 177 des Flurbuches für Steinbach, welcher von dem dastgen Dorfwege in der Richtung nach Dittmannsdorf abzweigt und zunächst durch einige Gartengrundstücke und dann durch freies Feld bis zur Ncukirchener Flurgrenze führt, wo er endet, als öffentlichen Weg einzuziehen. , - Gemäß 8 14 Abs. 3 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 wird dieses Vorhaben mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwaige Widersprüche dagegen binnen 3 Wochen unter gehöriger Begründung hier anzubringeu sind. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 19 November 1904. 166 V/. Lossow. G^ Stadtverordneten-Ergänzungsmahl. Mit Ende d. I. scheiden aus dem Stadtgemeinderate Herr Böttchermeistcr Oskar Plattner, als ansässiger Stadtverordneter, sowie Herr Schlofsermeister Woldemar Trepte und „ Drechslermeister Moritz Hofmann, als unansässigr Stadtverordnete, aus. Die durch die Bürgerschaft deshalb vorzunehmende Ergänzungswahl erfolgt Dienstag, den 2S. November 1904, vovmittags y bis mittags t Ahv, und haben wir als Wahllokal den Ratssitzungssaal bestimmt. Die Liste der Stimmberechtigten und Wählbaren liegt vom 14. November d. I. ab 14 Tage lang in der Ratskanzlei zur Einsichtnahme aus. Einsprüche gegen die Wahlliste stehen jedem Beteiligten bis zum Ablauf des siebenten Tages nach Be ginn der Auslegung zu. Es sind zu wählen: 1 ansässiger und 2 unansässige Stadtverordnete, sowie 1 „ „1 unansässiger Ersatzmann. Die Wahl der Stadtverordneten und Ersatzmänner findet in einer und derselben Wahlhandlung statt und werden diejenigen, welche nach Wegnahme der gewählten Stadt verordneten die meisten Stimmen auf sich vereinigen, ohne weiteres als Ersatzmänner kür gewählt erachtet. Unter Bezugnahme auf 88 45 flgd. der revidierten Städteordnung wird dies mit dem Bemerken hierdurch bekannt gemacht, daß die Ausscheidenden wieder wähl bar sind. Mitglieder des Stadtrats, die im Stadtgemeinderat verbleibenden Stadtver- ordneten und die besoldeten Gemeindebeamten sind nicht wählbar. Wilsdruff, am 10. November 1904.