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ErMb.Dolksfrnmd. 58. Freitag, 22. September 1S05 Aue, den 18. September 1905. )rts- und . > ! wickau 'M s'f UN», Danlr tag u. Sonn ig auf dem issres Aroü- or, imdiU ürstenpl. 201, sShne, iigenrc- hneeberg tz- n. Rot- Citronen, , Birnen, rotze Boll- Kollmops, sche Schell- »nd. mehr Cabliau, tschollen, IHp- 1905. nen. ! "k -/'r l! Karl t. bei beiden Völkern und vor allem unter den Grenzstämmen ungeheuer, denn es erschien als die Schutz- und Schirmherrin beider Länder, die deren Streit schlichtet und beide in Ruhe hält. Der Schah wie der Emir tat alles, um der Mission Steine in den Weg zu wälzen, »bis zum-Bersuch des Äus- yungerns, schließlich aber unterwarfen sich beide. Telegramm-Adressor Volksstevnd Schneeberg, Lernsprechrrr Schneeberg t» An« »t. Schwarzenberg t! 'M H !Ü« »Erznebtrglfeb« voirkfreund" erscheint täglich mit Nuinahme der Lage nach den Sonn- und gcstwgkn. Avo>mem«nk monatlich W Psg. Inserate. lm AmkSüiaUbrzlik der Raum der Usta Petitzelle kSPsq.. deSai. für oudwarch I'> Pfa , iin amtlichen Teil der Raum der Ss». üorpuSjtil« 4» Pfg.. UN Rill.-Teil die üsp. lLorpuezelle Rl Psg. Der Rat der Stadt. Dr. K'e^cbmar, Büraermsir Kübn Versteigerung Montag, den 25. d. M., von Vormittags 9 Uhr an kommen in der Restauration zur Garküche Glasschrank, Kleidlrschrcnk, Eck'chrank, Kommode, 2 Tische, 3 Bettstellen, Schreibepult, SophagestkLe, 2 Ofinbänke, 2 Schweinetrüce, Wogekalken, WeihnochtSberg, eine große Partie neue Löffel und Körbchen, getrogen's Echutwerk, Spiegel, Bilder, Kinder» fahrsruhl u. a. m. zur Versteigerung. Löbnitz. Kran, Händler, OrtSr. Tageblatt sirr das Aurrthal M für die Kgl. md städtischenSehörden in Aue, Grünhaiu, Hartenstein,Lohanu- -sVlUlIvlUtt georgenstadt,Lößnitz,Neustädtel,Schneeberg,LchwayenbergbD.Wildensels. N M Ein englischer Erfolg in Zentral-Asten. Gleichzeitig mit dem Abschlusse des russisch - japanischen Krieges bat eine britische Aktion in Zentralasien ehr Ende genommen, die fast ganz unbeachtet geolieben, und doch von weittragender Bedeutung ist. Die Seistan Grenzkommission (oder vielmehr jene mili tärische Expedition, die unter diesem unscheinbaren Namen ging) hat ihre Arbeiten beendet und ist vom Vizekönige von Indien aufgelöst worden. Sie bestand aus 1500 Mann In fanterie und Kavallerie unter dem Kommando des Obersten Macmahon. Die Mission des Obersten ähnelte in wehr denn einer Beziehung derjenigen des Obersten Aounghusband nach Tibet: wie diese war sie „eminent friedliche und „lediglich zur Ausrechlhaltuvg bestehender Verträge unternommen," und wie sie hatte sie die Aufgabe, Rußland gegenüber Englands Einfluß in Zentralasien umso fester zu begründen. Der Anstoß (oder Vorwand) zu ihrer Entsendung war trivial, weil er sich alljährlich darbietet. Wie meist, hatte ein heißer Sommer die Qrcllflüsse deS Helmand aus- getrocknet, dessen gewundener Ftußlauf Perser und Afghanen fast im Zentrum der beiden Reiche von einander trennt. Und wie stets, beschuldigten die im Tal lebenden Perser die afgha nischen Bergbewohner, absichtlich die Wasser des Flusses ab geleitet zu haben, damit die Bevölkerung der Ebene „Hungers sterbe". Und wie immer, hatten die Grenzstämme hüben wie drüben sich in Kabul und Teheran beschwert und inzwischen mach guter Landessitte das Gesetz in die eigene Hand ge nommen und sich gegenseitig die Köpfe blutig geschlagen und geschossen. Sonst bekümmert sich niemand darum; auch der Emir und der Schah nicht. Das sind übliche Lokalstreitigkeiten. Aber Lord Curzon fand zu rechter Stunde, daß ein alter Vertrag (von 1857) dahin aus- gelegt werden könne, laß Perser wie Afghanen gebunden feien, ehe sie gegenseitig an die Waffen appellierten, sich der freundlichen Vermittelung Englands zu bedienen. Der Emir wie der Schah waren ob dieser Interpretation lokaler Stamm fehden sehr überrascht, aber schließlich erklärte der Schah, der damals gerade eine Anleihe in London aufnehmen wollte, er habe gegen eine Kommission nichts weiter einzuwcnden, die den Afghanen nachweisen würde, daß sie fortwährend die Grenze Persiens am Helmand verletzten. In Calcutta be- hauptete man, wie der „Sch. Ztg." aus London geschrieben wird, der Schah sei dabei russischen Einflüsterungen geso'gt. In Petersburg habe man gehofft, durch diese Intervention Englands „zugunsten des Schahs" am Helmand die Afgha- nen zu erbittern und den Russen in die Arme zu treiben. Dem mag sein wie ihm wolle (man wittert in Calcutta hinter jedem „gefallenen Kamel" eine russische Intrige), die Kommission wurde auf „Ansuchen des Schahs" ausgerüstet und an die Grenze in das Herz Afghanistans und Persiens entsandt. Scheinbar tat sie dort nichts, als an den Ufern des Helmand friedlich liegen und Grenzsteine errichten - an derselben Grenze, die längst vor ihr eine andere englische Mission (die Goldsmid-Mission 1872) sorgfältig abgesteckt hatte. Aber dazu brauchte sie ganze zwei und ein halb Jahre, gerade bis zum Ende des Krieges. Und während dieser ganzen Zeit war sie tatsächlich das Zünglein an der Woge des russisch-englischen Einflusses an den Höfen von Teheran und Kabul. Diefe 1500 Mann unter Oberst > Macmahon hielten Woche im Herzen der beiden Länder darüber, daß russischer Einfluß nicht etwa den Britanniens unter der Hand verdränge. Und daneben hob England gleichzeitig sein Prestige Deutsch!««-. — Im Hererolande beginnt die Schutz-ruppe nunmehr das Land von den einzelnen Abteilungen der Herero, die das Land beunruhigen zu befoien. Der Herero-Großmann Kon- dambe, welcher sich noch stets zwischen Otjimbinde und Wa terberg Herumtrieb und namentlich der 11. Kompagnie des 1. Regiments viel zu schaffen machte, ist unschädlich gemacht. Eine von Owikokorero abgegangene Abteilung stellte seine Werft fest und nahm sie, wobei der Häuptling und 30 seiner Leute fielen. Der Rest wurde gefangen. Die Viehbeute betrug 12 Milchkühe und 1 Rütochse, der ganze Bestand der Werft. Berlin, 20. September. Ein Telegramm aus Wind huk meldet: Am 15. S ptember beim Ueberfall der Pferde- wache östlich der Großen Karasberge verwundet Reiter Wil helm Nitiche, geboren zu Rottwerndorf, früher im Königlich sächsischen 2. Feldartillcrieregiment Nr. 28 (schwer, Schuß durch die linke Blust). Kapstadt, 20. September. Amtlich wird bekannt gemacht: Während der Verfolgung Witbois durch General von Trotha entkam Witboi den vereinigten Abteilungen Wilboi griff einen langen deutschen Konvoi in der Nachhut bei Keetmarshoop an. Die Begleitmannschaft wurde über rascht und fast völlig niedergemacht. Der Feind erbeutete 1000 Stück Vieh und 122 Wagen, darunter einige mit Mu nition beladen, sowie eine Anzahl Gewehre. — Wolffs Tele- graphen-Bureau bemerkt hierzu: AnBerliner maß gebender Stelle liegt keine Bestätigung dieser Nachricht vor. — Ueber die Ermordung des Missionsbischofes Spitz bringt die am 15. d. Mts. in St. Ottilen eingetroffene Post nähere Nachrichten. Die hier nur im Auszuge mitgeteilten Angaben beruhen auf dem Berichte der beiden Schwarzen Bernhard und Leonhard, welche als Boys die Karawane be gleiteten. Beide sind Katholiken und gehören schon jahrelang zur Mission in Dar-es-Salaam, wohin sie am 24. August mit dem Dampfer Rovuma zurückkehrten, nachdem sie bei dem Ueber falle ihr Leben durch die Flucht gerettet hatten. Der ermordete Bischof kam am Dienstag, 1. August, nachmittag nach Kilwa und wohnte bei dem Bezirkssekretär Crux. Mitt woch gegen Abend bezogen sie ein Lager vor Kilwa, um am nächsten Morgen aufzubrechen. Allein das Bezirksamt warnte den Bischof, zu reisen, weil die Gegmd zu unsicher sei. So verzögerte sich die Abreise. Der Herr Bischof erbat sich Ge- wehre und Munition vom Bezirksamt und reiste am Sams tag, den 5. August, ab. Sonntag, den 13. August, hörten die Reisenden von dem Ueberfalle der nahen Militärstation Avale. Die Träger liefen in der Nacht davon. Die Grüße der Gefahr erkennend, beschloß man, umzukehren, die Lasten zu rücklassend. Früh morgens, den 14., als der Herr Bischof die Messe, die Brüder und Schwestern empfingen die heilige Kommu nion. Nach der Messe beteten alle noch knieend miteinan der und erhielten vom Bischöfe die General - Absolution. Dann machte man sich auf den Rückweg, nur zwei Kisten uns die Gewehre mitnehmend. D e Schwestern und Bruder Andreas ritien, der Bischof und Bruder Gabriel gingen zu Fuß. Gegen 9 Uhr morgens sahen sie plötzlich eine große Horde w lder Neger aut sich zukomMK^.DeL hncn entgegen und sagte 'ihnen, daß sie MissionWe seien usw. Die W lden hörten nicht darauf, und der Häuptling stieß dem Bischof den Speer in den Hals, sodaß er sosort zu Boden stürzte und noch von anderen Speeren durchstochen wurde. D e Schwestern hatten sich auf eine der Kisten ges tzt und ver hüllten, als sie den Bischof fallen sahen, ihr Gesicht mit ihrem Schleier. Zuerst erhielt dann Schwester Cordula einen Speer in die Seite, dann durchbohrte man auch Schwester Felicitas und Bruder Andreas. Bruder Gabriel wurde erst durch einen Flintenschuß verwundet, stieß einen Schrei aus und lief noch einige Schritte weiter, bis auch er mit Speeren getötet wurde. Ein dritter Boy, Christ, von der englischen Miffion, ist gefallen, die zwei anderen flohen. Am Abende kehrte Bernhard vorsichtig zur Ueberfallstelle zurück und fand die Leichen fast aller Kleidung beraubt; er bedeckte sie, so gut er konnte. Auf der Flucht nach Kilwa trafen die zwei Boys einen Unteroffizier mit einer Abteilung Soldaten. Ob diese dem teuren Verstorbenen den letzten Liebesdienst erwiesen, wissen wir nicht. Soweit die Nachrichten. Letztgenannter ist vermutlich der Unteroffizier Thiede, der mit 12 Mann zur Verstärkung oder Entsatz von Giwale marschiert, aber nebst dem schwarzen Unteroffizier unterwegs gefallen ist. Andere Zeitungsnachrichten ließen ihn nach Ssongea marschieren, wo die übrigen 11 Mann wohlbehalten eingetroffen seien. Viel leicht war er auch nach Kilwa gesandt, um den Bischof zu rückzurufen. Berlin, 20. September. Anfang Oktober findet in Berlin eine Konferenz der preußischen Stäsie, welche über 100 000 Einwohner haben, statt. Die Städte, Breslau an der Spitze, wollen gemeinsam Schritte unternehmen, damit der Eisenbahnminister auch ihnen Vorortsverkehr einrichtet und zwar möglichst nach Berliner Muster. Brunsbüttelkoog, 20. September. Das Kanonen boot „Habicht" ist heute nach zehnjährigem Aufenthalt in den westafrikanischen Gewässern zurückgekehrt. Essen a. d. R., 19. September. Bei der Reichstags- ersotzwahl im Stadt- und Landkreis Essen wurden 85 984 Stimmen abgegeben. Davon erhielten: Giesberts (Zentr.) 35 500, Redakteur G.wehr (Soz.) 28 726, Dr. Niemeyer (Nat.-lib.) 17866 Stimmen. Es ist mithin Stichwahl zwi schen Giesberts und Gewehr erforderlich. Tie Srimmenzakl des Christlich-Sozialen Behrens ist nicht mitgemeldel. (Für diesen wurden in der früheren Feststellung von halb 11 Ubr abends 1914 Stimmen abgegeben.) Es steht jedenfalls fest, daß eine Stichwahl zwischen dem Zentrumskaiididaten und d m der Sozialdemokratie staltzufinden hat. Die große Zu nahme der sozialdemokratischen Stimmen (um 6000 seit 1903) e:k ärt sich in d:r Hauptsache aus der Z nähme der Zahl der Wahlberechtigten (um 20 000 seit 1903). — AuS den großen Redeschlachten, die sich seit Begst n der Woche die Sozialdemokraten auf ihrem Parteitag in Jena liefern, ist der erneute Vorstoß von Interesse für weiter« Kreise, den die Radikalen unternehmen. Eins ihrer wichtig sten, eine organisierte und organische Verbindung zwischen Partei und Gewerkschaft, ist auf den Kongressen der sozial demokratischen Gewerkschaften wiederbolt gerade in letzter Zeit propagiert worden: Gewerlsch-ft und Partei sollen eins sein. Wer von beiden wird dann führen? Die Optimisten im bür- Die Landrenten für den III. Termin 1905 sind spätestens bis 5. Oktober 1S05 an unsere Stadtsteuer-Einnahme bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung zu bezahlen. Hartenstein, am 20. September 1905. Der Stadtrat. Forberg, Brgrmstr. 2u Linon des von KodnoodorA solreidendeu Herrn KM kri!. Sf. WM Mr A, beudsiedtiAt das untsrseiodnsts LoUeAiuin 0. SS. MS Lkr ina Xasiuo ein Absodiecksäiner (Oedeok inol. Llnsik 3.50 ^) ru veranstalten. Oeeürts Herren, die sieb ra beteiligen vilnselieu, werden gebeten, sieb bi» Dienstag, d. 26. September in die im Lasino und Ratskeller ausliegende Lists einLureiobneo. Vas LvlnerRoHsgluin L8a1xUvI»«» I Jnsiraten-Annahme für dl« am Nachmittag ««scheinend« Nummer bl« vor, mittag II Uhr. Eine Bürgschaft für di« nilchfttüalae Ausnabm« der Anzeigen brz. an den vorgeschriebenrn Lagen sowie an bemmmler Stelle wird nicht «gegeben, ebenso wird für die Richtigkeit teievdonisch aufgegebener Anzeigen ttlD 1 nicht garantiert. Auswärtig« Aufträge nur gegen vorauibezubiung. Für Ruck- I gäbe eingesandter Manuskripte macht sich die Redaktion nicht verantwortlich. Mckü zu v.rkauün a-Neuweli , Schucebci.^ ung, Aue, cbeiteii Putzen Bernsbach In dem Konkursverfahren über den Nacklaß deS am 15. Mai 1904 in Langenbach verstorbenen Bäckermeisters Louis Hermann Zierold wird auf Antrag des Konkursverwalters Termin zu einer Gläubiger veisamr lung behufs Beschlußfassung über den freihändigen Ver kauf des zur Konkursmasse gehörigen Hausgrundstücks nebst Bäckereiinventars auf Donnerstag, den 28. September d. IS. Borm. 10Uhr bestimmt. Hartenstein, den 20. September 1905 Königliches Amtsgericht. Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschast. Das Verzeichnis der zur land- und forstwirtschaftlichen Berussgenossenschast für das Königreich Sachsen gehörigen hiesigen Betriebsunter nehmer nebst Heberolle für diejenigen Betriebe, bei denen die Veranlagung nach der Jahresgefährdung erfolgt, liegt von jetzt ab bis znm 0. Oktober 1905 im Stadthause, Zimmer Nr. 16, zur Einsichtnahme der Beteiligten aus. Einsprüche der Unternehmer fegen die Beitragsberechnung sind bis zum 20. Oktober 1905 direkt an die Geschäftsstelle der Genossenschaft zu richten, der ausgeworfene Beitrag jedoch ist trotzdem vom Unternehmer ungeachtet des Einspruches in voller Höhe zu zahlen. Aue, den 20. September 1905. Der Rat der Stadt. I. V.: Schubert, Stadtrat. Hke. Wegen Reinigung bleiben Freitag und Sonnabend, de» 22. und 23. September 1905 unsere Geschäftsräume im Smotbause geschlossen. Nur das Stan- desamt ist an beiden Tagen vormittag von 11—12 Uhr für Todes- und Totgeburts- anzeigen geöffnet.