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Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188605168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860516
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-16
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.05.1886
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Im Nu Var dem Kampfplatz« we Angreifer In rinesoldaten uid die Malaym ia oben und in di« >lgt von den ge rat die Answer!' >t weit vom Lin- Nachrichten, die in die Bai ek lige mit Macke- »nd geschickt, n» ar der im tiese» kt worden. Der «ringe Tiefe de» Piratenschisf »I> iff gegen dasselbe > Kampfplatz ans die, theil» sch«« den Letzteren de- Schuß durch die e eS schien, dem vundeten wurden zu werde«; al» urde, ertönte von e Räuberches riß rnd verschied mit »lshaber auf dev von Jugend aus : Jahre mit dev- e Flucht von da ! der Mannschaft den Booten de» cht erlagen, sowie iffenen Malayw, eten einige Tage >n Auf«; ihtt» )ie Matrosen d« >er Sundastraße dessen Thateu che», zur MS.u.4. Quartal erscheintfür Abonnenten Sächsischer Eisrubabn.Kahrplanheft. Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Jahresbuch(«eihnachtSbeigabk)d.«njei,err. Verlag: Alexander Wiede, Buchdrnckcrei, Chemnitz. FlllliikS-Allfkiiikl mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiisch« tägliche Zeitung für Sachse« ««- Lhüriuge«. Somtaa. 1«. Mat ML JusrrtiouSpreiS: Kaum rin« schmalen t — Reklame (Ispaltlge l . . BeiWiederholung großer Annoncen 8 Bei Bestellungen von AuSwürtS wolle mal» tte 8 Silben Korpusschrist bilden ca. l Zelle). Annoncenannahme' nur bi» Borunttaa. Inserate nehmen außer der Verlag»- Expedition die Annoncen - Bureaux a«. Lrpedition und Redaktton: Chemnitz, Theaterstraße Rr. L. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Chemnitz. Fernfprechstelle Nr. 138. Miller: „Tägliches Unterhaltungsblatt" Md humoristisch liluslmtks Zluuiizsblalt ^Lustiges Bilderbuchs. TelegKaphifche Srachrichten. Bom 14. Mai. München. Die Kammer der ReichSrüthe »ahm den Gesetz entwurf, betreffend di« Verlegung der MilitSrbildnn-Sanstalteu auf da» MarSfeld, au und ging über de» Antrag Soden betreff» der staatlichen Mobiliarbrandversicherung mit allen gegen 5 Stimmen zur Tagesordnung über Prag. Die vor einigen Tage« in Leipzig «schiene«» Broschüre .Der spiritistische Schwindel, von einem Eingeweihten" wnrde im Aufträge der Staatsanwaltschaft in allen hiesigen Buchhandlungen eonfiSelrt. Brüssel. Große Aufregung ruft die soeben «folgt« Ermord' nng des SeetionSchefS im Eisenbahnministerlnm» Carlier, hervor. Derselbe wnrde in seinem Bureau durch «inen Revolverschnß getödtet. London. In der Wohnung Hartington'S fand heut« ein« Versammlung von 130 liberalen und radikalen Deputaten statt, welche der Howerule-Bill feindlich gesinnt find. ES wurde eine Resolution angenommen, worin erklärt wird, daß die gestrige Rede Bannermau'S nichts in ihren Ansichten bezüglich der Bill geändert hätte. — Von Woolwich find heute zwei Millionen Patronen und anderes Kriegsmaterial nach Dublin gesandt worden. London. Stark« Regengüsse richteten ungeheuere Verwüstungen in Schesfield und Rotherham an «nd unterbrachen de» Betrieb der Eisen- nud Stahlwerks, Papi«. Fabriken und Mühlen. Mehrere hundert Arbeiter find beschäftigungslos, di« Eisenbahnen gestört. Auch aus anderen Gegenden Englands werden Urberschwemmungen gemeldet. Madrid. Ein heftiger Wirbelstnrm richtete hi« und in der nächsten Umgebung große Verwüstung an. Zahlreiche Häuser find zerstört. Der obere Theil d«S ThurmeS der Kirche San Jeronimo ist «ingestürzt. Die Zahl der bei der Katastrophe getödteten Personen beträgt 50. di« der Verwundeten wird auf 400 geschätzt. Tausend« von Bäumen find eutwnrzelt. Politische Rundschau. Chemnitz, den 15. Mai. Deutsches Reich. Die Verordnung de» preußischen Staats- Ministeriums anf Grund de- Soeialistengesetze», durch welch« die Ab- haltnnaaller Versammlungen in Berlin «nd Umgebung, welche sich mit öffelkttichen Angelegenheiten beschäftigen, von vorherig« polizei licher Genehmigung — bisher genügt, schriftliche Bescheinigung der Anmeldung — abhängig gemacht wird, hat in der Reich-Hauptstadt kolossalles Aussehen erregt. Mau nimmt ziemlich allgemein an, die Ursache der Verordnung, deren Gesetzmäßigkeit völlig anerkannt wird, seien di« Streikversammlnngeu, kann aber da» Vorhandensein genü gender Gründe für den Anlaß nicht anerkennen. — Montag tritt de, Reichstag zusammen und dann wird wohl die amtliche Darstellung nicht lange anf sich warten lassen. — ES steht jetzt fest, daß da» preußische HerrenhanS zum Schluß der ersten Juniwoche zusammen- treten wird, sodaß der SessionSschluß also End« Jnni «folgen kann. — Bei Gelegenheit seiner Reis« «ach Franzensbad zur Knr wird der russische Minister de» Aeußrr», Herr v. Gier», auch mit dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Kalnoky zusamweukommen. Dir Beziehungen zwischen den drei Kaiserreichen sollen .vortreffliche" sein. — . u Ergänzung ihrer Meldung, daß zu dem diesjährigen Kaisermavöver in Elsaß-Lothringen keine fremdländische« Osficiere geladen werden sollen, schreibt die »Europ. Co«.': Der betreffend« Beschluß de» KriegSminifleriumS ist bestimmt, nicht nur auf da» diesjährige Kaisermanöv« Anwendnng zu finden, sondern auch für die Folge in Kraft zu bleiben. ES ist selbstver ständlich, daß die am deutschen Kaiserhofe beglaubigte» Militär- Attache- davrn nicht betroffen werden, wie auch in Zukunft die deutsche Armee bei den Manövern ander« Armeen nur durch die jeweiligen deutsche» Militär - Attaches vertrete» sein wird. Der Entschließung liegt jede» politisch« Motiv fern, dieselbe ist lediglich au» technische» Rücksichten erfolgt." In einer weitere« Auseinandersetzung über di« damals von ihr gemachte« .dunklen Andentnugen" anf politischem Gebiet« behauptet dle ,E»r Corr.", im Besitz ein« authentischen Mittheiluug z« sein, di« sie auch heute »och ans »nationale» Rücksichten" verschleiert halten müsse, die sie aber doch z« der Anschauung berechtige, daß zu» Zeit rin« Spau»u»g zwischen Frankreich nud Deutschland bestehe, welche zu ernste« Besorgnisse» V«a»lass«ug z« gebe« geeignet sei. Wir registriren einfach diese Aenßernng ri»eS publi zistischen Organ», welches sich als sehr wohl orientirt »nd «ingeweiht in die Geheimnisse der Diplomatie bezeichnet, glanbeu ab«, bi» anf Eingang anderweit« beglaubigter Aenßerungen derselben keine Be deutung beilege« zu sollen. — Wir habe« vor einigen Tagen einen Artikel de» einflußreichen »nd sonst mit Maß und Tact redigirten Pariser Blatte» .Journal de» LsbatS" «wähnt, der in tief« Verstimmung üb« die diplomatische Niederlage Frankreich» aufseiuen Sondnwrgen im Orient di« Schuld Hiera« dem Fürsten Bismarck znschiebt: de» deutsch« Reichskanzler habe Frankreich völlig isolirt und die» habe er gethau, weil er «ine« Krieg plane, um durch das dann ausflammende Feuer der patriotische« Begeisternng die partikula- ristischeu Steitigkeiteu und Strebungen im Inner» Deutschland» zu der- nicht«». An dies« Behauptung ist nur da» Eine wahr: Frankreich ist that- sächlich isolirt. Aber die Schuld hierfür fällt ganz «Sei« anf sein eigne» Haupt und man wird der .Röpabl. fron;.' nicht Unrecht geben könne«, wen» sie i» Verlauf der griechischen Angelegenheit den Beweis rin« vollkommenen Umgestaltung der diplomatische» Weltlage sieht »nd brhanptet, der Drei-Kaiserbnud sei gesprengt, Rußland» Platz darin durch England eingenommen, da» für die Deutschland zu leisten den Vasallendirnst« vermnlhlich durch die zugestauden« Aneignung Egypten» entschädigt sei. Vereinzelt seien nur Rußland und Frank reich, woran» fich »othwrudig deren Annäherung aneinaud« ergebe. — Im Bewußtsein unserer guten Sach«, unsere» Rechte» «nd unsere« Kraft können wir di« Folgen der bedrohliche« Confiellation am Politischen Himmel «warten. Deutschland, seine Regierung «nd sei» Volk wollen einmüthig den Frieden: im Frieden mit unseren Gnuznachbaru wollen wir dem Ausbau de» Reiche» und den Gütern fleißig«, Arbeit leben. Aber uns« FrirdeuSbedürfniß ist nicht Schwäche; wer e» wagen sollte, die Hand gegen ««» zu «heben, würde nn» so einhellig, gesammelt und gerüstet finden, wie Frankreich im Jahr« 1870. Jede Sprculatiou auf innere Wirren im Reiche würde schmählich zu Schanden werde«: im Augenblicke der Gefahr giebt ,» kein« Parteien, sondern nur Ein Volk, da» treue und mächtige BundeSgrnoffe» hat. — Ein sich al» General-Luropean-Agent bezeichnend« E. Kohn in Antwerpen versendet nach Deutschland gedruckte Cirknlare, in denen er den Empfängern für die Zuweisung von Landkänferu für eine Kolonie „Neu-Sachsen" im Staate Texas die Zahlung namhafter Provisionen verspricht. Den Cirkulareu find Flugblätter zur Ver breitung beigefügt, in welchen di« Berhältniff« der neuen Kolonie in den glänzendste« Farbe« geschildert werde». Hoffentlich wird Nie mand in Dentschland diesen Schwindel unterstütze». — In dem in München anhängigen Soeialistenproceß ist gegen 43 Angeschuldigte Anklage wegen Theilnahme an einer gehei men Verbindung erhoben worden. Die AugeNagteu sollen in den letzten Jahre», namentlich i» Jahre 1885, au einer in München ge- gründete« geheime» sorialdemokratischen Verbindung thrilgenommeu habe», zu deren Zwecken e» hauptsächlich gehörte, Maßregel« der Verwaltung, sowie die Vollziehung de» Gesetze» gegen di« gemeinge fährlichen Bestrebungen der Soclaldemokratie durch ungesetzliche Mittel zu verhindern. Italien. Die Cholera gewinnt immer weitere Ausdehnung, die italienische Regierung hat deshalb für sämmtliche Schiff«, welche auf italienischen Festlandhäfe« eintreffen, eine siebentägige Quarantäne augeordnet. England. Im Parlament ist die Berathung der irischen ParlamentSvorlag« festgesetzt, aber «och immer läßt sich nicht sicher absehen, wie der AuSgang sein wird. Im Name» Gladstone'S hat der Staatssekretär Baunermann einig« Zugeständnisse gemacht, aber auch diese habe« die dn Vorlage abgeneigten Liberalen nicht zur Zustimmung bewegen können. — Depeschen au» Ulster in Nordirlaud melden, daß «an sich dort vorbereitet, ein« eventuellen Einführung der von Gladstone geplanten irische« Selbstregiernug bewaffneten Widerstand «ntgegenzufetze», und daß alle Bemühungen, den Leuten die Waffe» abznnehmen, bisher vergeblich waren. Die Provinz Ulst« wird bekanntlich von de« sogenannten Orangiste», erbitterten Gegnern der Irländer, bewohnt. Nun, vorläufig ist die Annahme von Glad stone'S Plänen noch sehr unsicher. Orient. Durch vom König Georg Unterzeichnete Ordre des neuen Ministeriums Valvi» ist, wie mitgetheilt, die griechische Kammer nunmehr zum nächste« Mittwoch einberufe« worden. Den aus griechischen Inseln befindlichen Abgeordnete« wird stete Passage durch die Blokadeflotte nach Athen gewährt. Nach einige» scharfen Ver handlungen in der Kammer wird sicher mit der Abrüstung begonnen. Die auf de« Marsch nach der Grenze befindlichen Truppen haben auf Befehl de» KriegSminister» bereit» Halt gemacht. — Die griechische Flotte liegt bei Salami», aber ohne geheizte Maschinen. — Der russische RegierungSanzeiger behauptet, Londoner ZeituugS-Correspon- drnten hätten den Versuch gemacht, die Kretenser für England zu gewinnt«, seien damit ab« abgewiesen worden. Amerika. Johann Most. Wie wir schon mittheilten, ist der Anarchistenführer verhaftet. Seit dem 28. April hatte er sich versteckt gehalten, an jenem Tage wurde der Haftbefehl gegen ihn erlaffen, weil er am 23. April in öffentlicher Versammlung aufge fordert hatte, zu den Waffen zu greifen. Kurz vorher hatte er einem Berichterstatter des „Herald" gegenüber den Richter Smyth verun glimpft, der einen Arbeiter Namens Karl Willmnnd wegen Aufruhrs zu 3>/s Jahren Gefängniß verurtheilt hatte. »Kann irgend etwas die Freiheit dieser merkwürdigen Republik bester kennzeichnen?" sagte Most. »Die Amerikaner wollen nicht sehen und nicht hören. Es wäre zu wünschen, daß bald ein Cäsar käme, der sie an der Gurgel faßte; dann fühlten sie sich vielleicht glücklicher." Also auch der große amerikanische »Freistaat" hat es schon mit Most verdorben! Die Anklage, gegen die Most sich zu vertheidigen haben wird, dürfte keine leichte sein, da außer seinen gesprochenen und gedruckten Auf reizungen zu Mord, Brandstiftung, Anwendung de» Dynamits u. s. w., über welche die Richter zu entscheiden haben werden, in letzter Zeit noch andere Anklagen über ein, der Öffentlichkeit bisher unbekannt gewesene», förmlich orgauifirteS Verbrecherthum von früheren Freunden Most'S gegen denselben erhoben worden sind. Der Anarchist Justus Schwab, gleichfalls einer der Urheber der Blutsceneu von Chicago, der sich vor einiger Zeit von Most trennte, um eine besonder« anarchistische Secte zu gründen, Kat kürzlich in seiner »Liberty" mit der Beschuldigung hervor, daß mit Kenntniß und Zustimmung Most'S eine ganze Gruppe von Anarchisten, vorzugsweise in New-Aork, be standen habe, welche seit einer Reihe von Jahren die »kapitalistischen" Affecuranz-Gesellschaften in d« Weise brandschatzten, daß sie ihre eigenen hoch versicherten Wohnungen nach vorheriger, sorgfältiger Ausräumung derselben in Brand setzten. Most erklärte zwar diese Angaben als niederträchtige Verleumdungen, die Gerichte werden den selben jedoch unzweifelhaft ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Asien. Der Papst hat zwei Söhnen de» Schah» von Persien da» Großkreuz de» PiuSordenS verliehen. Beide Prinzen sollen den Katholiken bei verschiedenen Gelegenheiten Freundlichkeiten erwiesen haben. Jedenfalls hält auch der Vatikan den Zeitpunkt für gekommen, de« katholischen Missionen in Persien eine festere Stellung zll ver schaffe« «nd für dieselben die Gunst der einflußreichen Persönlichkeiten zu gewinne«. Sächsisches. — Dresden, 14. Mai. In der Centralhalle fand Donnerstag Abend wiederum eine öffentliche Versammlung statt, in welcher «in Hen Nix aus Berlin einen Bortrag hielt. Redner suchte ein Bild von der Lag« der gesammten Maurer und Zimmerer Deutschlands zu geben und behandelte ziemlich ausführlich die Geschichte der Streiks in der neueren Zeit. In keiner Hinsicht ab«, meinte «, hielten die Berhältniff«, wie sie in Dresden liegen, einen Vergleich au» mit denen anderer Städte. Darum sei in Dresden auch so lange noch ein Streik verfrüht und erfolglos, als nicht «ine festere Organisation alle Kameraden Zusammenhalte und die große Zahl der indifferenten Elemente verschwunden sei. WaS übrigen» die Ab machungen der Meister betreffe, mit denen diese den Forderungen d« Arbeiter entgegentreten wollen, so brauche man davor durchaus keine Furcht zu haben, weil derartige Drohungen völlig haltlos seien. Im Uebrigeu verstoße «S gegenleinen Paragraphen der Gewerbeordnung und könne mit Gefängniß von so und so viel Monaten bestraft werden, wenn ein Meister dem ander» mit Conventionalstrafe drohe, für den Fall dieser di« erhöhten Forderungen der Arbeiter bewillige. Die Versammlung verlief im Allgemeinen ruhig. dl—. Schandau. Die diesjährige Frequenz de» hiesige» Bades verspricht eine sehr gute zu werden und eS ist aus den An meldungen mit Freude zu ersehen, daß sich zu den langjährigen und stet» wiederkehrenden Besuchern unserer Kaltwasserheilanstalt immer neue Gäste einfinben, welche, durch die Reize unserer sächsischen Schweiz und die vorzüglichen Einrichtungen de» Bade» angezogeu, sich Schandau zu längerem Aufenthalt erwählen. Und in der That verdient Schandau neben den vielen großen und eleganten Bädern zusammen genannt zu werden, denn e» bietet Alle», WaS man von einem Cur-Etabliffemeut überhaupt verlangen kann. Die Einrichtung«» des Bades selbst find vorzügliche, für die Unterhaltung der Gäste durch gute Musik, RöuuionS, Lesezimmer und sonstige Zerstreuungen ist seitens der städtischen Verwaltung besten- gesorgt und die Natur schönheiten der sächsischen Schweiz, deren sämmtliche Hauptpunkte von Schandau aus zu Fuß, Pferd und Wagen bequem zu erreichen stich, gewähren eine Fülle der lohnendsten und genußreichsten Parthlen. — Pirna, 14. Mai. Gestern Nachmittag wurde hier ein bettelnder österreichischer Kutscher aufgegriffen, welcher nebst einigen Mark deutschem Geld noch 80 Gulden österr. Währung bei sich führte, auch sonst nicht unvermögend sein will. Gebettelt hat der wandernde Rofselenker nach seiner Aussage nur deshalb, weil er beim Umwechseln seines Gelbe» zu viel Verlust «leide und weil ihm auch sein Vater stets die größte Sparsamkeit empfohlen habe. ^-Meißen. Ans der Flur am Buschbade im Triebischthal« wird ho« zwei fachkundigen Männern «ine Porzellaufabrik errichtet, vor der Hand im kleinen Maßstabe und nur beschränkt auf die Pro duction ganz einfachen GeschiireS. — In Brand kam in dn Nacht vom Montag zum Dienstag der Doppelhäuer Karl Heinrich Richter von daselbst bei Beschert Glück Fundgrube zu Schaden, indem bei dem Zurechtmachen de» DynamitzündhütchenS das letztere «xplodirt« nud ihm die linke Hand derart verletzte, daß dle drei mittelsten Finger sowie der halb« Daumen abgenommen werde» mußten. — Leipzig, 14. Mai. Heute Morgen in der 5. Stunde betraf ein patrouillirender Schutzmann am Schwanenteich hinter dem neuen Theater drei junge Burschen, welche sich dort wuschen und Toilette machten. Er examinirte dieselben und e» stellte sich bald heraus, daß die drei Jungen, von denen einer 13 und zwei 14 Jahre alt waren, aus Halle stammten, von wo sie sich bereits vor einigen Tagen entfernt hatten, nachdem einer von ihnen seinen Vater um 200 Mark bestohlen hatte. Sie haben sich seitdem hier auf der Messe umhergetrkeben und da» gestohlene Gell» zum Theil durch gebracht. Die Burschen wurden festgeuommen und die Eltern tele graphisch benachrichtigt. — In vergangener Nacht ist abermals, wie kürzlich in der Gerberstraße, ein frecher Einbruch in eine Kurzwaaren- Handlung verübt worden und zwar von einem Diebe» der sich zweifel los in das Grundstück hat «inschließen lasten. Der noch unbekannte Thäter hat eine eisenbeschlagene Thür aufgesprengt und ist auf diese Weise in das Geschäftslocal eingedruugen, wo von ihm mehrere Pulte erbrochen wurden und darin nach Beute gesucht worden ist. Aber auch in diesem Falle war die Anstrengung sehr groß, die Beute sehr gering, denn der Spitzbube hat, wie vorläufig festgestellt worden, etwa 1 Mark in Briefmarken und einige geringwerthige Messer mit fortgenommen. — Waldenburg, 14. Mai. Gestern gegen Abend in der fünften Stunde wurde nahe bei Waldenburg auf Remser Flur ein Leichnam auS der Mulde gezogen. Die Persönlichkeit schien dem Arbeiterstande angehört zu haben; der Leichnam hatte schon lange im Master gelegen. — Waldenburg. Freudige Aufregung verursachte e» am 13. Mai Bormittags bei einem Theil« der hiesigen Bevölkerung, al» di« telegraphische Nachricht hierher gelangte, auf Nr. 88,594 der Säch^ fischen LandeSlotteri«, welche in allen 10 Zehntel» in der hiesigen Lotterie-Tolletion gespielt wird, sei der Hauptgewinn von 500,000 Mk. gefalle». Hiervon werden, wie wir erfahren haben, 5 Zehntel in hiesiger Stadt gespielt und zwar 2 Zehntel von ca. 20 größten- theil» völlig unbemittelten Leute«, zu «inem halbe« Zehntel, bezieh ungsweise zu «och geringerem Theil, von je einem hiesigen Lehr«, einem Handelsmann» einem Fleischermeist«, einem Luchhäudler (letz terer war zufällig in Leipzig im LotterieziehuugSsaal« anwesend, al» da» große Loos gezogen wurde), einem Bäckermeister «nd einem Kohlenhändler, je ein Zehntel ist «ach Altstadtwaldruburg, Langeu- chnrSdorf nud St. Sgidieu «nd 2 Zehntel nach Olbernha« gekommen. Dle letzteren beiden Zehntel sind von einem Reisenden gespielt worden, der sich in hiesiger Collection «st vor Kurzem noch ein Zehntel bestellt hatte, aber an» Versehen zwei Zehntel dieser Nummer zugesandt «hielt, die er, diesen Umstand vielleicht für ein günstiges Omen haltend, auch behielt. Nun hat « seine Hunderttausend weg. Nnu, möge der Gewinn zu allseitig««» Segen gereichen! — Plauen, 14. Mai. Gestern Nachmittag in der 4. Stund« wnrde ans dem Hirtenweg« ein 18 Jahre alter Markthelser von hier mit zusammengrbundeueu Händen «nd Füßen aus dem Erdboden liegend gefunden. Der Gefundene jammerl« und sagt« au», er sei eben von Unbekannten angefalle», gebunden »nd um 600 Mark, dir er in «inem Leinwandsacke getragen und welche Sigenthum seine» Prinzipals gewesen seien, beraubt worden. Damit er nicht habe schreien können, sei ihm der Mund zngrhalten worden. Lr wnrde von seinem Find« sein« Fesseln entledigt »nd aus die Polizeiwache geführt, wo man au» verschiedenen Umständen di« Ueberzengnng gewonnen, daß dies« Ranbanfall «dichtet sei. Der Markthelfer wurde verhaftet, doch ver leugnet« drrselb« de« Versteck des abhanden gekommenen Geld«». Hent« Vormittag endlich, nachdem sein Prinzipal ihm anf seinen Wunsch da» verspreche« gegeben, ihm Geld zur Auswanderung «ach Amerika zu gebe«, ließ sich d« Markthelser herbei, de« Bersteck de» von ihm unterschlagene» Gelbe» anzugeben. Er begab sich unter Be« gleitnng auf de« Hirtenberg und zog dort zwischen dem Pfahlzaun, unter der Erde versteckt, den Sack mit 600 Mark hervor. — Crimmitschau. Eine Lnriofität ist «S bei den jetzige« Verhältnissen jedenfalls, wen« ein Amtsgericht mit 30,000 Bezirks- Ä .,v.
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