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Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 13. November 1309. 129» Fortsetzung des im vorigen Stück abgebrochenen Aufsatzes: Ge schichte des Thees. b^r Pflanzung des Theesaamens widmen die Japaner und Sinesen nicht Gärten oder Felder, sondern die Raine der Aecker. Man legt den Saamen nicht in fortlaufende Ret hen, daß sie etwa eine Hecke bilden sollten, vielmehr in mäßiger Entfernung von einan der, damit die Stauden, wenn sie größer werden, durch ihren Schatten den Feldern nicht schaden, und dabei die Blattsammler nicht zu lange aufgehalten werden» Der Saamen bleibt in seinem Gehäuse, und es werden nicht weniger als sechs, hingegen aber auch nicht über zwölf in eine Qefnung gelegt. Da der vierte oder fünfte Saamen erstlich aufgeht, weil viele wegen ihrem ran zigen Wesen und Unreife nicht ausgehen, so ist es sicher die Ursache, warum so selten die Pflanzen bei uns gedeihen. Es wäre zu wünschen, daß man in Frankreich, Spa nien, Stcilien und Italien diesen Strauch ansiedeln möchte, und ich bin versi chert , er würde gedeihen. Zu diesem Zweck müßten aber wohl, um sicher zu gehen, die Saamen im Vaterlands in ein Gefäß mit Erde gelegt, damit die Pflanzen, wenn sie an Ort und Stelle wären, sogleich könnten versetzt werden. Denn eine alte ausgewach sene Pflanze wird die Transportirung nicht aushalten, und nur als ein halblebender Kör per nach Europa kommen. Die jungen Pflan zen, wenn sie gedeihen sollen, müssen rund herum mit Pferdemist belegt werden, und ein fleißiger Anbauer thut eS zwei Mal im Jahre. Ehe und bevor die Pflanze nicht ein Alter von 3 Jahren erreicht hat, darf kein Blatt abgepflückt wtrden; nachher aber kann man sich auch eine reichhaltige Erndte von ihr versprechen. Im siebenten Jahre, wenn sie Mannslänge erreicht hat, wo sie weniger Blätter trägt, muß sie nach der Lese bis an die Wurzel abgeschnitten werden. Es schie ßen alsdann neue Zweige hervor, die eine große Menge Blätter hervorbrtngen; zuwei len geschieht es auch, daß mit dem Abschnei den der Zweige bis ins rote Jahr gewartet wirb. Es muß sich der Besitzer vieler Theestau den angelegen sepn lassen, geschickte Blattle ser zu wählen, damit die Blätter nicht etwa Hände voll abgestreift, sondern Blatt für Oooooo