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Voigtländifcher Anzeiger 43. Stück. Plauen, Sonnabends den 27. Oktober 1827. Nachtrag zu der im vorigen Stücke mitge- theilcen kurzen Nachricht von den Hul- digungsfeierlichkeiten Nach der gefälligen Mittheilung eines Augenzeugen speisten am 1Z. Octbr. an der König!. Tafel von den Herren Deputaten auch noch der Herr Kammcrherr von Beu st auf Thoßfell und der Herr Amtshauptmann von Beust auf Neuensalz, als welches, da dort nur der drei Redner am Throne erwähnt ist, gebührend nachbemerkct wird. Ucbcr- haupt darf nicht übersehen werden, daß jene wenigen Zeilen nur eine flüchtige Skizze scyn sollten und daß die ausführlichere Beschrei bung alles, was dort unerwähnt geblieben ist, möglichst treu und umständlich liefern soll, wenn dazu besonders durch gefällige sichere Nachrichten freundlich und hülfrcich dieHand geboten wird. d- R. Am Morgen des 15. Octobers. Dem König huldigend war ich gekommen; Mein Herz schlug jauchzend hoch empor; — Es war so voll, so warm beklommen, Es war dem König, eh' cs schwor; —> Und Stadt und Herzen waren offen, Denn auf ihm stand der Kinder Hoffen. Dem König huldigend sah.ich die Milde, Zch sah sein freundlich Angesicht; — Bezaubert bin ich von dem schönen Bilde, Zch sah den hohen König nicht, Zch sah den Vater bei den Seinen, Zch sah die Kinder jubeln, weinen. Dem König huldigend geh ich nun weiter, Fest steht sein Bild in Herz und Sinn; Zch seh' voll Hoffnung froh und heiter Zn meines Landes Zukunft hin, Und rein und treu will ichs beschworen, Den König und mein Land zu ehren. So huldigen Saronia's Söhne Mit treuem Herz, mit wahrem Mund; — Sind auch verhallt die Znbeltöne, Fest bleibt und stark der Sachscnbund; Denn Treue steht am Königsthrone, Und Milde wird der Treu' zum Lohne. G. Ackermann. Naturmerkwürdigkeiten. Das Nordlicht'wclches zwischen dem 25. und 26. Sept. d. I. in Nürnberg, Manheim, Stuttgard und andern Orten und Gegenden ist gesehen worden, hat sich auch hier im Voigtland gezeigt und ist von mehreren Perso nen gesehen worden. Es hat sich auch bei uns, wie die Beobachter versichern, vor Mitternacht in Nordweft u. nach Mitternacht in Nordost gezeigt, woraus man schließen kann, daß die Sonne zu dessen Entstehung mit beitragen müsse; auch daß cs, wcil es zu gleicher Zeit an so vcrschicdcncn, und weit von einander entfernten Orten gesehen worden, wohl in höhcrn Regionen, als un ser Dunstkreis geht, entstehen müsse. S-it 20 und mehr Jahren hat man von dieser Er scheinung wenig gesehen, woher das komme, und auch überhaupt über die Entstehung die ser merkwürdigen Erscheinung wünscht man von Naturforschern Auskunft zu baten Ein Freund der Naturlehrc in Z. Feuers-