Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt Freitag, 2 «ui 1902, M«»S. SS. Jahr,. DienstO-, de« S. Mai 1S0S, Vorn». 11 Uhr, komm« tm Gasthofe zu Paufitz — all Versteigerung»ort — eine «»zahl Peitschen stocke Schulranzen. HundehalSbäudrr, 18S Bloderiemru, 1 Partte Lederreste, 1 Masche Lack, 2 Sopha» gestel«. 1 Aummt u. S. «. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 1. Mai 1902. Der Ger.-«svr de» A«t»-er. Freibank Mesa. Morgen !G»u»ab«d, d« 8. Mai d. von Bormittag 8 Uhr ab, gelangt aus der Freibank im städtisch« Schlachters da» Fleisch drei« Rind« zum Preise von 40 bez. 30 Wh. pro >/, dz zum Berkaus. Riesa, dm I. Mai 1902. Die Direktion des ftLdt. Schlachthofe». Meißner, SauitätSthierarzt. a«d K«rrts»r Mthlstt «tz Aqchtt). Kmtsölatt der NSüigl. «lmtShauptmmmschast Großenhain, des KSntgl. Amtsgerichts und der Stadtrach» zu Riesa. 109 ' verüiches nn» Sächsisches. Riesa, 2. Mai 1992. —* Die dir»jähr?g« BeztrkSvirsammlnu g der MtlitLrvereiue de» Bezirke» Großenhain wird Sonntag dm 11. Mai Mittag» 12»/, Uhr tm .Hotel zum Hirsch" in Radeburg abgehalten. Ans der 9 Punkte umfassenden Tage», ordnung steht u. A.. Bericht in Bunde», und Bezirl»ang«legru. heilen, Bort rag und Rlchtlgsprrchung der Jahrerrechnung, Wahl -e» BezirkSvorstehrr» an Stelle de» Herrn C. F. Wilke, der mit dieser Versammlung sein Amt widerlegt, daß er beinahe 30 Jahre verwaltete; Wahl«, Steuern und Allgemeine». — Immer stärker werden die Klagen über die von den letzt« FrSsten ««gerichteten Schäden. Au» viel« Gegenden komm« diesbezügliche HiobSpostrn. Zeitige Kirsch« und andere» Frühobst find an manch« Orten total erfror«; besonder» gelitten hab« auch die Walluüffe. Auch die Gartrngrwächse find noch stärker betroffen Word«, al» anfang» vermehrt und sinh stellenweise auch ganz verlor«. — Die Riesaer Straßenbahn,Gesellschaft ver^ Hffeutlicht im Änzrfgenthril d. Bl. da» Gewinn, und Verlast. Conto sowie die Bilanz für 1991. Die vetriebSeinnahm« br. Offerte sich auf IS 999 Mark ö Pfg. gegen 14924 Mark 14 Pfg. im Jahre 1999. Die von der Generalversammlung genehmigte Dividende von 3°/, kau» in der Geschästtstelle der Gesellschaft, Earolastraße 13, sowie im Eontor der Firma H W. Srurig erhob« werd«. — Wenn die Falbscheu Wetterausagen zutreffm sollten, so hätten wir in der erst« Hälfte de» Mai wmig angeuehmeS Wetter zn erwart«. Vom 1. bi» 8. Mai wird nämlich an« gekündigt: Die Niederschläge find verbreitet und ergiebig, beson- der» um den kritischen, durch eine Sonnrufiasteruiß verstärkt« Termin de» 7. (1. Ordnung). Stellenweise tret« starke Gr. Witter ein. E» ist verhältnißmäßig warm; vom 9. bi» 17. Mai: Da» regnerische Wetter dauert fort. Die Temperatur geht bedeutend zurück. —* Am nächst« HlmmrlfahrtStage, den 8. Mat, vrr. sammeln sich wiederum, wie seit einer lang« Reihe von Jahren, die ehemalig« Unteroffiziere der k. s. Traiubatallione Nr. 12 und 19 in Dresden und zwar diesmal von Vormittag» h,10 Uhr au im groß« Saale de» Linke'schm Bade». Wie früher, so ist auch diese IS. Jahreßvrrsammluug der Erinnerung« ge. «etusam verlebter ernster und fröhlicher Stund« gewidmet und werd« sich gewiß die Teilnehmer an den früheren Bersamm. langen gern dieser Z«samm«künste erinnern und dem Ausruf Folge leist«. Mau beabsichtigt «in große» Album anzulrgrn, für wrlche» srder Kamerad seine Photographie eiuzuliesm, hat. Auch diesmal wird die vrrsammlwig die Freude haben, da» vollzählige Trompetrrcorp» de» 1. Bat. Nr. 12 zu hören und sich bei« Klange dieser Weis« in die frische sröhliche Jugend- zeit zurSckzuvrrsetzm. Am Nachmittage findet gesellige« Bei- sammrusetn der Frstthrilnehmer mit d« Familienangehörigen im Göthegarten z« Blasewitz statt. —* Von d« Festlichkeiten, die in diesem Jahre innerhalb de» Bezirk» Großenhain de» MilttärvereinSbuude» in Aussicht steh«, sdld bi» jetzt bekannt: 8. Juni, wie schon mit- -etheilt: 2Sjährige» Besteh« de» Kriegerverriu» .Köniz Albert" in Riesa; 29. Juni: Fahnenweihe de» Militär- verein» Glaubitz.Bageritz; Fahnenweihe de» Militär, verein» Meding«, für welche« Fest der Tag noch nicht bestimmt ist. — Im Bezirk hat sich wieder ein »euer Mtlitärverein, der S3., geblLet und zwar in Seußlitz. Diesem Verein, dessen Aufnahme in den Bund erfolgt ist, Kat« bei der Gründung sofort 47 Mitglieder bei. —dl. Welbrrklatsch brachte den vlcewachtmeister Karl O» Wald Schiff ner von der 2. Batterie de» Feld Art-Regm». Nr. 32 in Erregung. Er bezichtigte ein« Fra« schwer. Auf Antrag wurde gegen ihn di« Anklage weg« Beleidigung ein. * geleitet. Dir gestrig« Be,Handlung gegen ihn fand unter theil. weis«, Ausschluß der Oeffrntlichkeit patt und endete «U Ver tagung. Da» Gericht beschloß, noch »eitere Zeug« zu lad«. — Nach den vor einiger Zeit gepflogenen Verhand lungen zwischen den Cvllecteuren und Vertretern der Re gierung wegen Abänderung deK Planes der königl^ sächs. Landeslotterie hatte man vielfach erwartet, daß, bereits für die nächste — 142. — Lotterie, deren 1. Klasse am 7. und 8. Juli d. I. gezogen wird, ein neuer Ziehungsplan in Kraft treten werde. Dem ist aber nicht so. Ter bereits erschienene und uns vorliegende Plan für die 142. Landes lotterie weist dieselbe Einteilung in Bezug auf die Zahl der Loose, der Gewinne und die übliche Prämie auf wie der für die gegenwärtige 141. Landeslotterie, deren fünfte Klasse bereits vom nächsten Sonnabend den 3., Mai ab gezogen wird. Bor dem Jahre 1903 ist also eine Neu regelung der Gewinn-Skala nicht zu erwarten. Forscht man nach den Gründen dieser Hinausschiebung des Ter mins für die vielfach gewünschte Aufstellung eines neuen Lotterieplan^ s o dürfte man Wohl nicht fehlgehen mit der Annahme, daß die Direktion der sächsischen Staatslotterie erst abwarten will, wie sich der demnächst erscheinende Plan für die Lotterie des Thüringischen Staatenbundes gestalten wird, um darnach eine Neuregelung des Planes für die sächsische Lotterie vorzunehmen. Bei der scharfen Con- currenz, die durch die vorbezeichnete Lotterie der säch sischen zu entstehen droht, hat die letztere allerdings be gründete Ursache, die Gewinnchancen möglichst günstig zu gestalten. Colmnitz, 29. April. Heute Nachmittag ist da» 11 Monate alte Töchterchen de» Landwüth» Robert Oswald Böhme in NItdercolwnitz in «ine« in der elterlichen Wohnstube aus- gestellt« Waschgefäß e. trunken. Dir Mutter hatte sich nur auf Miauten au« dem Ziaimer, in welchem noch «in vierjährige» Kind anwesend war, entfernt DaS verunglückte Kind hat sich an dem ausgestellten Waschgefäß emporgezogen und ist in dasselbe gefallen. Döbeln, 30. April. Eine Bismarck-Feuersäule ge denkt man auch hier zu errichten. Dem hiesigen städtischen Verein sind vom Bauschullehrer Architekt Born zwei Ent würfe kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Der eine Entwurf zeigt einen viereckigen massiv wirkenden Thurm mit Feuerbecken. Ter Thurm ist in 11 Meter Höhe und 20 Quadratmeter Grundfläche gedacht. Die Kosten sind auf 4500 Mark veranschlagt, können aber durch Weg lassung der Freitreppe und Verjüngung des Thurmes auf 3500 Mark ermäßigt werden. Eine etwas zierlichere Ge stalt zeigt der Entwurf des anderen Thurmes. Dieser ist in Höhe von neun Meter gedacht, mit 18 Quadratmeter Grundfläche, der Thurm rund. Ter Kostenanschlag lautet auf 4000 Mark. 1500 Mark als Bermächtnih für ein even tuelles Bismarck-Tenkmal besitzt Döbeln bereits. Grimma. In Brandl« fand «in 8 Monaie alter Knabe der elo Stück Apfel verschluckte, den Tod durch Ersticken. Dresden. Gegen den weitgehenden Unfug, der vielfach bei der Fabiikation von F uchtsäftrn getrieben wird, wird j tzt gerichtltcherstlt« energisch eingeschrilt«. So wurde in kiesen Tag« hier ein Lhemikrr zu 1900 Mk. Geldstrase vrrurthrtit, der sogenannten Htmbrersyrup sabrizirte. Di« hohe Strafe, aus di« der Gerichtshof erkannt hat, dürste al« eia wirksames Ab schreckungsmittel gegen ähnliche Berfättchung« di««. Radeberg, 1. Mai. Am Tienstag stieg das fünf jährige Söhnchen des Häuslers Hausmann in Ottendorf ins Bett feiner kleinen Schwester und langte das über demselben hängende scharf geladene Terzevol herunter. Turcb einen unglücklichen Griff entlud sich die Waffe und das Geschoß fuhr' in den Unterleib des Knaben, ihm die Eingeweide zerreißend. Das Kind ist gestern, an seinem 6. Geburtstage, seinen Verletzungen erlegen. Zittau, 39. April. El« schwerer Unfall mit todtlichem Aukgavg ereignete fich gestern Mittag aus dem Bahnhof«, wo gegenwärtig Malerarb'ttm auSgrfübrt werd«. Der Maler Hermann Must stürz»« mit einer Leiter an» etwa 2'/, Meter Höhe herab und fiel so unglücklich auf dm Hinterkopf, daß er bewußtlos lieg« blieb. Im Krankenhause verstarb er heut» Vormittag gegen 11 Ubr, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. An seiner Bahre trauert seine junge Wittwe mit S Kindern, von den« da« älteste erst 10 Jahr« alt ist. Bad-Elster, 1. Mai. Fünf starke Auerhähne und zwei Birkhähne bilden die diesmalige Jagdbeute, welche Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August und sein persön licher Adjutant Hvfma-rschall von Tümpling von hier mit nach Dresden nahmen. Die Mreise Sr. König!. Hoheit vom Elfterer Bahnhöfe erfolgte heute Vormittag 10 Uhr IS Minuten. Am Dienstag Nachmittag beehrte Prinz Fried- rich August die Stadt Markneukirchen mit längerem Be suche. Die Musikinstrumentenfabrik von Schuster u- Eoinp. wurde von dem hohen Herrn ebenso eingehend besichtigt, wie das Gewerbemuseum, das Pvstgebäude und die C«i- tralschule. Nach kurzer Einkehr im Hotel „zur Post" fuhr Se. Königl. Hoheit mit Geschirr nach Elster zurück. Für den Prinzen interessant wär die am gestrigen WalpurgtA- abend infolge des günstigen Wetters auf den Elster um» gebenden Anhöhen geübte Sitte des Schwingens brennen» der Besen. Nach Adorf und Markneukirchen hin, aber auch bis über die böhmische Grenze hinüber leuchteten die Höhenfeuer, welche von den Besenschwingern umtanzt wur den. Dann und Wann krachte auch ein Schuß oder Känvnenschlag durch die sternenhelle Nacht. Chemnitz, 1. Mai. Hiev soll eine Staatsanstalt für Schwachveranlagte errichtet werden. Es sollen darin zu nächst 100 Personen Aufnahme finden. Der Bau der An stalt beginnt in etwa vier Wochen. Schwarzenberg, 30. April. Der AuSbrrcher Schwenke hat fich, nachdem ihm seine Flucht au» dem Gefäugn'ß, «kn Wagniß auf Tod und Leb«, glücklich gelungen war, der Frei heit nicht lange erfreu« können; er ist bereit» in Komotau km Böhmen wieder ergriff« Word«. Bärenstein, 1. Mai. Ein Kindesmvrd macht in derr Ortschaften der sächsisch-böhmischen Grenze unseres Erz gebirges von sich reden. Die Gastwirthsehefrau Enzmann in Pleil verließ am Sonntag mit ihrem 8 wöchigen Kinde ihre Wohnung, ging angeblich in den Wald spazieren, kehrte aber nach kurzer Zeit ohne das Kind mit dem leeren Bett» chen wieder zurück. Es wurde bei der Gendarmerie Anzeige erstattet, und nachdem diese den Wald vergebens ab gesucht, lieh man den Pleiler Teich ab, wo denn auch der halb nackte Kindesleichnam gefunden Wurde. Verschiedene Stran- gulationsmale am Halse lassen daraus schließen, daß die Mutter das kleine Wesen erst zu erdrosseln suchte und dann in den Teich geworfen hat. Die Frau soll die That be gangen haben, Weil das Kind ihr im Wege gewesen ist unbr sie hinderte, ihrer Arbeit nachgehen zu können. (CH. Tgbl.) Schirgiswalde. Ein schwerer Unglücksfall ereignete fich dieser Tage in Kirschau Die zwei Kinder der Frau veicw. Lehmann, im Alter von 9 und 13 Jahr« füllten rtutg« Flasch« mit ungelöschtem Kalk, um dieselben zir Explosion zu bring«. Al» die Explosion nicht sogleich erfolgte, begab fick der neunjährige Reinhold an den O't, wo eine Flasch« lag. Kaum war er «gekommen, al» die Flasche mit großem Knall zersprang und der ganze Inhalt dem Snob« in» Gesicht flog, so daß er bewußtlo» zusammenbrach. Der Knabe mußte ia da» fädttsche Krankenhau» nach Bautzen grschafit werden. Annaber g. Mittwoch Nachmittag in der zweiten Stunde verunglückte ein auf dem hiesigen Bahnhöfe inik Steinaufladen beschäftigter 24 Jahre alter Streckenarbei ter aus dem nahen Foohnau dadurch, daß er von einer: Sowry überfahren wurde. Die Räder gingen ihm über den Oberschenkel des linken und den Unterschenkel des rechten Beines, die beide amputirt werden müssen. Der Berun» glückte ist verheirathet und Vater eines KindeS. Oelsnitzi. B. Eine Muster-Geflügelzuchtanstalt, wie sie in England zahlreich bestehen, hat der Oelsnitzer Spe diteur Härtel in lÄersbach .ttngerichtet. Lediglich zu die sem Zwecke hat er fich ein Gut gekauft, einen Raum.