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ve,«»»pret»: Beim Bezüge durch die cheschäftssteLe tnuersak» Drrsdn,» «,50 M (ernschl. Zutragung), durch diestk-st üu Deutschen Reiche » M. (au-schließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Etuzeine Nummern 10 Pf. Wird Zurücksenduna der für die Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein- aeforderten Beiträge bean- Mucht, so ist da- Postgeld beizusügen. Dresdner W Ämnml. Herausgegeben von der König!. Expeditton de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.« Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag- nachm L Nhr. «,w»dtl««»»»eh>hre«: Di« Zeile kleiner Schrift der 7 «al gespaltenen Ankündi gung-Seite oder deren Raum SO Ps Bei Tabellen- und Ziffern«-- 5 Ps Ausschlag kür die Zeile. Unterm Re> daktionSstrich (Liiigesandt) die Textzeile mittier Schrift oder deren Raum 50 Ps Gebühren - Ermäßigung bei vsterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi- mittag- IS Uhr für dre nach mittag- erscheinende Nummer. M2O. Donnerstag, den 24. Januar nachmittags. 19V1. Amtlicher Teil. Dresden, 24. Januar. Ee. Großherzogl. Hoheit der Prinz und Ihre König« Hoheit die Frau Prinzessin Maximilian von Baden sind heute Vorm. 10 Uhr 15 Min. hier eingetroffen und haben in der König!. Villa Strehlen Wohnung genommen. Dresden, 15. Januar. Mit Allerhöchster Ge nehmigung hat die für die Zeit vom I.März 1901 bis dahin 1902 erfolgte Wahl des Geheimen Hof rates Professor Mehrtens zum Rektor der Techni schen Hochschule in Dresden die erforderliche Be stätigung erhalten. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Oberbergrathe a. D. Müller in Freiberg den Titel und Rang eines „Geheimen Bergrathes" zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Hofmarfchall, Kammer herr v. Mangoldt den von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen ihm verliehenen Roten Adler-Orden 2. Klasse annehme und trage. Gemäß 8 42 der Ausführungsverordnung zum Gesetze über die ärztlichen Bezirksvereine vom 23. März 1896 wird Folgendes bekannt gegeben: 1. Beisitzer des ärztlichen EhrengerichtS- hofeS beziehentlich Stellvertreter sind die nach genannten Herren ») im Regierungsbezirke Bautzeu: Beisitzer: SanitätSrath vr. weä. Hoepner in Bautzen, vr. m«ä. Schneider in Zlttau, - - SchniebS in Neugersdorf, - - Krutzsch in Schirgiswalde, Stellvertreter: vr wsck. Michael in Löbau, - - v. Boetticher in Bautzen, , « Titel in Zittau, - - Linke in Großröhrsdorf. d) im Regierungsbezirke Chemnitz: Beisitzer: Hofrath vr. Eichhorn in Chemnitz, vr. mell. Zimmermann in Chemnitz, SanitätSrath vr. Brückner in Glauchau, vr. mell. Jecklin in Thum, Stellvertreter: vr. mell. Breitbarth in Stollberg, - - Birkner in Frankenberg, Bezirksarzt vr. Oppelt in Marienberg, Hofrath vr. Wächter in Chemnitz. c) im Regierungsbezirke Dresden: Beisitzer: SanitätSrath vr. mell. Dreschke in Freiberg, Bezirksarzt vr. mell. Erler in Meißen, SanitätSrath vr. Findeisen in Plauen bei Dresden, Hofrath vr. mell. Unruh in Dresden, Stellvertreter: Bezirksarzt, Medicinalrath vr. Eras in Pirnas vr. mell. Freiherr v. Keller in Meißen, Medicinalrath vr. mell. Chalybäus in Dresden, Hofrath vr. mell. Hübler in Dresden. ll) im Regierungsbezirke Leipzig: Beisitzer: Bezirksarzt, Obermedicinalrath vr. Siegel in Leipzig, vr. mell. Ferdinand Götz in Leipzig-Lindenau, SanitätSrath Vr. Barth in Lindhardt, - - Heinze in Leipzig, Stellvertreter: Bezirksarzt, Medicinalrath vr.Kindt in Grimma, vr. mell. Satlow in Leipzig GohliS, Bezirksarzt vr. mell. Gelbke in Rochlitz, vr. mell. Thiersch in Leipzig. e) im Regierungsbezirke Zwickau: Beisitzer: vr. mell. Kretzschmar in Bockwa, - - Wagner in Plauen, - - Penzel in Schönheide, - - Schömann in Klingenthal, Stellvertreter: Medicinalrath vr. Fickert in Oelsnitz, vr. mell. Vetter in Crimmitschau, - - Breitung in Plauen, - - Müller in Schwarzenberg. 2. In Behinderungssällen der Beisitzer sind die Stellvertreter zu den Sitzungen des EhrengerichtS- hofes in der oben angegebenen Reihenfolge einzu berufen. 3. Vorsitzender des Ehrengerichtshofes. in den sämmtlichen 5 Regierungsbezirken ist der Vortragende Rath im Ministerium des Innern Geheimer RegierungSrath vr. Rumpelt in Dresden. Dresden, am 17. Januar 1901. Ministerium des Innern. 74s v. Metzsch. Kreher. Bekanntmachung, die Abhaltung der Candidaten-Prüfungen an den Lehrerseminaren des Landes und am Lehrerinnen-Seminar zu Dresden, sowie der Wahlfähigkeits-Prüfung am Lehrerinnen- Seminar zu Callnberg Ostern 1901 betr. Die Schulamts - Candidaten - Prüfungen an sämtlichen evangelischen Seminaren des Landes und am Lehrerinnen Seminar zu Dresden, sowie die Prüfung von Lehrerinnen, welche nicht auf einem Seminar vorgebildet worden sind, finden in Gemäß heit des 8 4 der Prüfungsordnung vom 1. Novem ber 1877 in den letzten Wochen vor Beendigung des Schuljahres statt. ES werden daher diejenigen, welche zu diesen Prüfungen zugelassen zu werden wünschen, soweit dieselben nicht auf Grund 8 3, Abs. 1 der Prüfungs ordnung von Einreichung besonderer Anmeldung befreit sind, hierdurch aufgefordert, sich spätestens bis zum 28. Januar 1991 bei dem unterzeichneten Ministerium unter Beifüg ung der in 8 9 der Prüfungsordnung vorgeschriebenen Zeugnisse pp. anzumelven, event. auch die nach 8 3, Abs. 4 der Prüfungsordnung vorgeschriebemn An gaben zu machen. Die WahlfähigkeitS-Prüfung am Lehrer innen-Seminar zu Callnberg findet nach Ostern 1901 zunächst für frühere Zöglinge dieser Anstalt statt Candidatinnen, welche sich dieser Prüfung unterwerfen wollen, haben spätestens bis zum 4. Februar 1991 ihre Gesuche um Zulassung bei dem BezirkSschul- insp-cior ihres Wohnortes unter Beifügung der in 8 16 der mehrerwap.llen Prüflings Ordnung vor- geschriebeuen Zeugnisse einzureichen, worauf sodann von den Bezirksschuli' spectoren die Anmeldungen an die Canzlei des untei zeichneten Ministeriums bis spätestens zum 14. Februar 1991 einzureichen sind. Dresden, am 16. Januar 1901. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. öb» v. Seydewitz. Kotte. Grueuurmgeu, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Im Geschäftsbereiche »es Mtntftertums der Jinan,en. Bei der fiskalischen Straßenbau-Verwaltung ist ernannt wordcn: Meyer, zeither Stä-^ger Bautcchniker, als Amtsstraßenmeister, ohne besondere., enstbezirk, bei der Straßen und Wasser Bauinspek6on Annaberg. I« Geschäftsbereiche des Ministerin«» des Kultus »ad öffentlichen Unterricht». Zu besetzen: die zweite ständige Lehrerstelle an der «irchschule in Niederzwvnitz. Kollator: die oberste Schulbehörde. Da» Einkommen beträgt außer freier Wohnung isvv M Schalt, 30v M persönliche Zulage und 55 M für eine Ueberstunde. Bewerbung-gesucke nebst den erforderlichen Beilagrn sind bis zum 10. Februar bei dem König!. Bezirksschulinspektor Schulrat Richter in Thkmnitz einzureichen. Nichtamtlicher Teil. Alls dem Reichstage. Sechs volle Sitzungstage hat nun schon die De batte über den Etat des Reichsamts des Innern ge dauert, und noch immer ist nicht einmal die erste Position „Gehalt des Staatssekretärs" erledigt. Im vergangenen Jahre wurde eigentümlicherweise die Beratung dieser Etatsposition ebenfalls wie diesmal am 10. Januar begonnen, die Beendigung der zweiten Lesung des Etats des Reichsamts des Innern war aber schon am 16. Januar, und zwar in nicht ganz vier Sitzungen beendet Man fragt sich also unwill kürlich, woran es liegen möge, daß dieselben Posten, die an sich so wenig strittig sind, daß man davon abgesehen hat, sie an die Budgetkommission zu über weisen, bei der diesjährigen Beratung die doppelte Zeit in Anspruch nehmen. Diese Frage ist aber viel leichter gestellt als beantwortet; denn eine Not wendigkeit, die Debatte noch mehr auszudehnen, als im vorigen Jahre, wo bereits Klagen über fruchtlose Reden und unangebrachtes Hinausziehen-der Dis kussion laut wurden, liegt keineSsalls vor. Durch forscht man die in der diesjährigen zweiten EtatS- debatte, also seit dem 10. Januar, gehaltenen Reden auch noch so peinlich, so wird man schwerlich neue Gesichtspunkte oder beachtenswerte Anregungen finden, sondern stets auf die alljährlich wiederkehrenden Pläne, Streitpunkte und Angriffe stoßen, die dadurch um keinen Schritt weiterkommen, daß man sie immer- mehr in die Breite ausarbeitet. Ein „neues" Motiv ist allerdings von der Sozialdemokratie in diese Etatsdebatte gezogen worden: die leidige „Zwölf ¬ lausend Mark Affaire". Allein gerade diese Angelegen heit ist nach der übereinstimmlndcn Ansicht aller nichtsozialdemokratischen Parteien in separater Ver handlung vollkommen erledigt; es ist also ein Mißbrauch der parlamentarischen Redefreiheit, wenn immer wieder auf diese abgethane Sache, durch deren Aufbauschung die Sozialdemokraten sich statt des er hofften ErfolgcS ein starkes Fiarko geholt haben, zurückgekommen wird. Dem Präsidenten steht aller dings die Befugnis zu, weitschweifige Redner zur Sache zu rufen; aber bei den EiatSdebatten ist es Gepflogen heit, über alles Mögliche und Unmögliche zu reden, und dadurch ist es dem Präsidenten fast unmöglich, eine feste Grenzlinie zu ziehen und festzustellen, wo die „Sache", über die debattiert wird, anfängt und wo sie aufhört. Die Sozialdemokratie macht sich diesen Umstand am meisten zu nutze. Sie präpariert sich das ganze Jahr hindurch auf die Budgetdebatten, und ihre Sammlung von Zeitungsausschnitten, aus denen ihre Redner die auf der Tribüne zu ver zapfende Weisheit schöpfen, ist schier unergründlich. ES ist nur cin Wunder, daß die Sozialdemokraten daS Monologisieren im Reichstage nicht schon satt bekommen haben, daß sie im Gegenteile noch immer redseliger werden. Die Zeit, wo man sozialdcmokra'ische Reden aufmerksam anzuhören und sie sorgfältig zu widerlegen Pflegte, ist längst vorüber. Seitdem man erkannt hat, daß der richtige „Genosse" ungeachtet aller Einwände und Widerlegungen immcr mit den selben tönenden Phrasen um sich wirft, alles her unterzieht und in Uebertreibungen schwelgt, läßt man ihn rubig sprech n. Auch der Staatssekretär Graf v. Posadowsky schenkt den sozialdemokratischen Angriffen auf seine Person keine Beachtung. Er ist zwar von Anfang bis zum Ende der Sitzung an fernem Platze, aber er entgegnet nicht-, er erledigt währenddem wichtigere Arbeiten Ab und zu entspinnt sich allerdings eine kleine Sozialistendebatte; namentlich weiß die Sozialdemo kratie das Zentrum mitunter an einer schwachen Seite zu fassen und einen oder den anderen Redner aus der Mitte auf den Plan zu locken. So hat bereits der bekannte bischöfliche Hirtenbrief über die christlichen Gewerkschaften Anlaß zur Diskussion ge geben und wird wohl auch noch weiter bei dem Posten „Gehalt de- Staatssekretär-" eine Rolle spielen. Daß das Hirtenschreiden der Sozialdemokratie, deren Fiktion von der Neutralität der Gewerkschaften da durch gestört worden ist, unangenehm sei, darüber war kein Zweifel vorhanden; ob diese Angelegenheit aber in die Budgetdebatte gehört, dürfte denn doch fraglich sein. Die übrigen Parteien beobachten seit einiger Zeit die Taktik, auf sozialdemokratische Herausforderungen zu schweigen, und diese Taktik ist eine gute. Wird sie konsequent durch geführt und wird den sozialdemokratischen Rednern auch in der bürgerlichen Presse nur ein sehr bescheidenes Plätzchen gegönnt, so wird der Vielrederei am besten entgegen getreten; denn bei der fortgesetzten Besch! ußunfähig- keit deS Reichstags ist eS nach wie vor unmöglich, Schlußanträge zu stellen und dadurch die endlose Debatte abzukürzen. Lagesgeschichte. Dresden, 24. Januar. Zu Besuch Ihrer Königlichen Majestäten sind heute vormittag 10 Uhr 15 Min. Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz und Ihre Königs. Hoheit die Frau Prin zessin Maximilian von Baden in Begleitung Kunst und Wissenschaft. Konzert. Das von der Direktion de« Königl Konservatoriums für Musik zum Besten der Zwecke des Patronat-Verein« (Freistcllengewährung) gestern im Musmhause veranstaltete Konzert war durch den Besuch Ihrer Königl. Hoheiten deS Prinzen Georg und der Prinzessin Mathilde ausgezeichnet und hatte sich eine« ziemlich zahlreichen Besuchs zu erfreuen. In vorteil hafter musikalischer Umrahmung (Beethoven, Grammann) durch da« Institut« - Orchester, da« von Hrn Rud. Remmele in Vertretung de« erkrankten Hrn. Prof. Rappoldi mit wohlthuender Ruhe, Umsicht und be währtem musikalischen Verständnisse geleitet wurde, brachte da« Programm zunächst drei Gesänge für fünf- stimmigen gemischten Chor, denen später reizvolle Ton stück« für dreistimmigen Frauenchor von C H. Döring und ein gefällige« Madrigal de« altitalienischen Kom ponisten Gastaldi folgten. Von den beiden, vermutlich besonders für die oberste Chorklasse geschriebenen Ge sängen Bruno Heydrich«, de» vielbelobten Komponisten de« Bühnenwerke« „Amen", hatte sich der frisch empfundene, trefflich gesetzte Chor „Ueber Nacht" einer besonders beifälligen Aufnahme zu erfreuen Höchst genußreich durch den prächtigen Klang der Stimmen wie durch die feinabgewogene Art de« Vortrag« er wiesen sich di« durch Frl Geidel und Frl Kristeller unter Leitung de« Hrn Remmele zu Gehör gebrachten Sopranduette von Sinigaglia und Methfeflel. Man wird Frau Auer-Herbeck und Hrn Ed Mann zu der ge diegenen Au«bildung dieser hervorragend schönen Stimmen nicht minder Glück wünschen dürfen wie Frl Orgeni zu dem Erfolge, den ihre stimmbegabte Schülerin Frl Rosen berger mit einrr Alt-Arie au« „Orpheus" erzielt». Anscheinend reift in der jungen Dame, deren Vortrag gestern allerorngs unter mehrfachen Jnronanonrfqwank- ungen litt, der Bühne ein vielversprechende« Talent ent gegen Eine interessante Suite für Klavier und Violine von E Schütt gab Frl Jakoby und Hrn Pohl Ge legenheit, ihre unter feinsinniger Anleitung erworbene Fertigkeit im Zusammenspiele zu wirkungsvoller Geltung zu bringen. Um die sorgfältige Einübung und klang schöne Ausführung der Chorgesänge, für die das eifrige Bestreben der Sänger zur Festhaltung der vorgeschriebenen Tonhöhe im Kampfe mit der im Saale herrschenden hohen Temperatur leider nicht durchweg erfolgreich war, machte sich auch diesmal Hr. Albert Kluge verdient. U. S. Wissenschaft. Astronomie. Der grüne Strahl der aus gehenden Sonne ist kürzlich wieder einmal gesehen worden Es ist die» eine vielumstrittene Erscheinung, die schon manch' einer beobachtet haben wollte, ohne mit seiner Erzählung Glauben finden zu können Sie besteht angeblich darin, daß der erste Strahl der aus gehenden und wohl auch der letzte der untergehenden Sonne eine deutlich grüne oder blaue Färbung besitzt. Da nun die menschlichen Sinne in keiner Beziehung so unzuverlässig sind wie in der Wahrnehmung von Farben, so hat man gewöhnlich angenommen, daß der artige Behauptungen auf einer Täuschung beruht haben müssen. In den letzten Jahren aber ist der grüne oder blaue Strahl mehrfach von so vertrauenswürdigen Personen gesehen worden, daß doch wohl etwas daran sein muß Zuletzt hat ihn der russische Meteorolog Hansky vom Gipfel de« Montblanc im September v. I« wahrgenommen, als er dort Studien über die sogenannte Sonnenkonstante machte Er beschreibt da« Ereigni« folgendermaßen. „Die Atmosphäre war höchst durchsichtig, der Horizont von außergewöhnlicher Klar heit, so daß noch Berge deutlich zu erkennen waren, die über 100 üm vom Montblanc entfernt liegen. Im Augenblick de« Sonnenaufgang« wurde ich durch einen sehr lebhaften Lichtstrahl von rein grüner Farbe und von etwa einer halben Sekunde Dauer überrascht Da nach erschien sofort die Sonne selbst glänzend und ganz gelb ohne eine rote Färbung Die FeuchtigkeitS- messung ergab, daß die Luft fast gar keinen Wasser dampf enthielt und auch im höchsten Maße staubfrei war" HanSky versucht nun auch eine Erklärung der merkwürdigen Naturerscheinung: Die ersten Strahlen werden in das irdische Luftmeer verstreut, und wenn sie eine sehr große Luftschicht zu durchdringen haben, werden die am stärksten brechbaren Strahlen verschluckt Ist viel Wasserdamps vorhanden, so bleibt nur der rote Teil und ein schwacher Strahl vom Grün de« Spektrum« übrig, ist aber die Luft sehr trocken, so tritt der grüne Teil der Licht strahlen stark hervor, und dann sieht man diesen im ersten Augenblick de« Erscheinen« der Sonne, indem gleichsam daS Farbensptktrum an dem Auge de« Beobachter« vorüberzieht Der berühmte Astronom und Meteorolog Janssen, der Begründer der Wetterwarte auf dem Montblancgipsel, fügt diesem Berichte hinzu: Die Erklärung ist zutreffend, aber es muß bemerkt werden, daß e» noch mehr die Abwesenheit von Nebel als die von Wasserdamps ist, die zur Erscheinung de« Schauspiel« beiträgt, denn ich habe den grünen Strahl sehr deutlich aucb im Stillen Ozean gesehen, al» die Sonne über dem Meere aufaing, wo die Luft doch stet» mit Feuchtigkeit gesättigt ist E« ist noch zu bemerken, daß die ungeheure Luftschicht, die von den Sonnenstrahlen vom Horizont bi» zum Gipfel de» Montblanc durch messen werden muß, die Zerstreuung de» Licht« ver- mehrt und damit die Sichtbarkeit jener Erscheinung be günstigt, indem sie deren Dauer erhöht * Eine neue elektrische Lampe wurde von vr. Wartmann der Genfer Physikalischen Gesellschaft vor geftellt Sie «ft amerikanischen Ursprung« und soll eine ganz merkwürdige Eigenschaft besitzen Die von ihr aulqestrahlte Wärme ist für die menschliche Empfindung wirkungslos Bringt man ein Thermometer in unmitteU bare Nähe der Lampe, so steigt diese« rasch auf 160 Gr und mehr, ohne daß die Hand eine merkliche Steigerung der Temperatur empfindet In dieser Unvollständigkeit bleibt die Kunde vorläufig ein Rätsel. Litteratur * Ein litterarisch«« Preisausschreiben von allgemeinem Interesse wird augenblicklich von einem be rufenen Komitee sächsischer Kunstfreunde erlassen Der Vater de» Gedankens ist der bekannte sächsische Dialekt« dichter Georg Zimmermann, erster Vorsitzender de« „Sachsen-Verein» zu Berlin", und zwar handelt e« sich bei der Sache darum, Bühnenstücke zu schaffen, die ihre Gestalten aus den Volk«, und Bürger kreisen de« obersächsischen Dialektgebiet» ent nehmen Unter letzterem versteht man da« Königreich Sachsen,die nordthüringischen Länder, soweit sie nicht in auSgesprochem Maße fränkisch sind, und die preußische Provinz Sachsen Volk und Gebildete bedienen sich in diesem ausgedehnten Gebiete einer gemeinsamen Aus sprache de« Hochdeutschen, die bisher meist nur in karri- kierter Weise durch Witzblätter dem übrigen Deutschland bekannt wurde Sie ist begründet in der innern Ver wandtschaft der bäuerlichen und ländlichen Dialekte, wie man sie im Vogtlande, in Thüringen und im Thüringer Walde, im Erzgebirge, im sogenannten Meißner Hoch- lande und zum Teil auch noch in Nordböhmen, in die Oberlausitz hinein spricht Diese verschiedenartigen Dia lekte können, je nach Kenntni« der heimischen Dichter und Schriftsteller, in den betreffenden Preisdramen zur Grundlage der dramatischen Gestaltung gemacht werden; die Aussprache de» Hochdeutschen, wie sie in Halle, Eisenach, Leipzig, Dresden im Mund« der Gebildeten