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Grfchriat tästNch früh 6V, Uhr. Lrdactio» and »epeditl», Johannisgasse SS. Srrrchft«»dt« der Nrdarti«»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. »muUnne der für vir nächst- folgende Nummer bestimmten rate an Wochentagen bis Nachmittags, an Sonn- and Festtagen früh bis '/„O Uhr. Z» »e« Filialen für Ins. Annahme: Otto Stemm. Univcrsitätsstr. 22. LoniS Lüsche. Katharinenstr. 18,p- nur vis '/.3 Uhr. A-fl-ge 15,25». Adannernrntopret, viertelt. ^/.MLj mcl. «riilgnioha L ML, ourch die Post bezogen k Ml. Jede einzelne Numurer so Pst Belegeremplar io Pf. Gedübre» sür Exttadeilagm otz« Pofibefvrderung S« «L ». tt Postbesvrdcruug 4b ML Zaserot« taesp vouraeoi-z. 2vPf. Größere Schriften laut nufere» Preisverzeichuiß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. ReNanie» »ntrr öem tteöacüonoßrich die Spaltzeile 4» Pf. Inserate sind stet- an d. LeprbMan zu I enden. — Na bau wird m V «egcben. Zahlung prasnnmünw u »der durch Postvorschuß. !^S 187. Sonnabend den 16. Juni 1877. 71. Jahrgang. - - *»- Zur geMigeu Beacht««». -M» Nnsere Expedition rst morgen Sonntag den 17. Juni nur Vormittags bis !,n Ubr geöffnet. Aufforderung. In der Mittagsstunde de- 3». Mai dS. IS. hat eine FrauenSperfon auf der Promenade am Barsukberge einem Schulmädchen mit Gewalt 4 Taschentücher und 4 Paar Frauenstrümpfe gez ö 2 . sowre 5 weiße Kragen, gez. 2, ingleichen 70 ^ entrissen. Zeug« diese- Vorfall- soll ein junger Mann gewesen sein, welcher ein lahmen Fuß gehabt hat. Den Letzteren, sowie jede andere Person, welche Über diese Angelegenheit Auskunft zu ertheilen vermag, ersuche ich um schleunigste Mtttherlang. Leipzig, den »5 Juni 1877. Der Königliche Gt«at»«»»erlt. Hosfmann. Bekanntmachung. Eine hier neu begründete Math--Assessor»,lle mit dem jährliche« Geholte von L»»A und Pe«sl»»-herechtiG»«g soll sofort mit einem nacv Maßgabe der Verordnungen vom 20 Februar 1867 und 4. Juni 1874 zur Uebernahme eine- selbstfländrgen RichteramtrS oder z»r Ausübung der Advocotur befähigten Juniste« besetzt werden und sind Gesuche um dieselbe «tter Beifügung der erforderlichen Zeugwsse längsten- hi- z«M 8V d. Ml». bei uv- einzureichen. Leipzig, den 13. Juni 1877. Der -ilav vre Ltadt Leipzig. vr. i^eorgi. Ceruttt. Bekanntmachung. Indem wir hiermit da» Verbot de» Fohre«» «tt Kt«der»«Ge» in Betreff der -tzose«thal'F«-»eGe — mit «u-nahme jedoch der Dammwege — «»fhede«, bringen wir zugleich die für da- dtzose«thal nunmehr noch in Geltung befindlichen bezüglichen Vorschriften in Nachstehendem in Erinnerung mit dem Bemerken, daß Zuwiderhandlungen mit Geltstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bi- zu 14 Tagen b straft werden: 1) Nach wie vor ist da» Befahren der Dammwege mit Kinderwagen oder Rollstühlen, sowie da- Fahren mehrerer solcher Wagen neben einander auf den übrigen Fußweg n untersagt. 2) Ebenso ist da- Reiten, Viehtreiben oder Fahren mit Karren. Handwagen und anderem Fuhrwerke auf deu Fußwegen, iugleichen da- Betreten der Böschungen, Wiesen- und Waldflächen außerhalb der gebahnten Wege verboten. 3) Die Fahrwege dürfen mit Lastfuhrwerk, gleichviel ob beladenem oder »»belad erem, nicht befahren werden. Leipzig, am 11. Juni 1877. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Nc. Reiche l. Bekanntmachung. Für die städtischen Volksschulen werden im nächsten Winter ungefähr 40»0 Centner Pcchstein- kohle, 2400 Centner Rußsteinkohle, 12,700 Hektoliter böhmisch« Füll-Braunkohle und 3000 Hektoliter böhmische Stück Braunkohle gebraucht. Die Lieferung soll an den Mindestfordernden, mit Vorbehalt der AuSwohl unter den Bietern, vergeben werden. Die Gebote sind bi- Sonnabend den 23. diese» Monat- Abend- 6 Uhr versiegelt und mit der Ausschrift „Kohle»liefer««g für die städtische« Volksschulen" auf der Schul-Expedition (Ra.hhauS, 2. Etage) einzureichen, woselbst auch die näheren Bedingungen erngefehen werden können. Leipzig, am 13. Juni 1877. Der EchulnvSfch«- der Ltadt Leipzig. vr. Panitz. Lehnert. Leidig, 15. Juni. Der preußische Antrag wegen Revision der Stern pelsteuerqesetzgebung und Heran ziehung der Stempelsteuern für du dle ich ist bekanntlich vom Bunde-rathe dem be treffenden Ausschuss? überwiesen worben, und eS bat b S sitz* Nicht- über die Beschlußfassung be setzteren verlautet. Iudeß kann kein Zme.fel fein, daß der Bunde-rath sich dafür entscheiden wird, die beantragte Commission zur Berathung der Krage niederzusitzen. Der Plan, die Stempel steuern, oder-, wenn wir «nS an die drei Kate gorien de- Antrag- Hallen, den Spietkarten- stempel, die Erbschaftssteuer und den Urkunden stempel auf da- Reich zu übertragen, ist, wc.8 die letztere Gattung betrifft, veShalb so verwckelt und schwierig, weil die Procent'dtze der betreffen den Dtrurrn so außerordentlich verschieden sind, und weil eine Anzahl deutscher Staaten ouS diesen Einnahmen emen so bedeutenden Therl ihreS Budget- bestreitet Der größere Theil de- Ertrag» de- Urkundenstempel-, etwa fällt ruf den sogenannten Iwmobilienstewpel, asio aus die Abgabe, welche bei dem Kauf und Verstuf von Häusern und Grundstücken an den Staat zu leisten ist. Gerade hier ist, wie die „Nat. Corr." datthut, die Ungleichheit in den verschiedenen Staaten sehr groß. Die verhältnißmäßig höchsten Sätze haben die Theile d»S Reiche», welche durch die französische Enrsaistrementgesitzgebung beernstutzt worden sind. In Elsaß Lothringen beträgt dir Steuer 5»/, Procent,'in Rhein- Bayern über 4 Procent. Dann folgen die übrigen süddeutschen Staaten und die Hanse städte. IN Baden beläuft sich der Immodilien stempel auf 2»/, Procent, in Württemberg auf 1 Procent mit einem in neuerer Zeit erfolgten Zuschläge von » 2 Procent, in Bayern auf etwa 11/4 Procent. Von den Hansestädten erhebt Hamburg 2 Procent, Bremen 1»/, Procent. Auf der ande.u Seite aiebt e- eine Reihe von klei neren Staaten, Weimar, Meiningen, Reuß, Mecklcnburg^trelitz x, welche, abgesehen von der Erbschaftssteuer, überhaupt keine Stempel steuer erheben Im Königreich Sachsen lastet aus der Uedertragung sowohl von immrb lern wie von mobilem Besitz eine Steuer von 0 t Procent Man sieht also, daß Preußen mit seinem ein- procentigen Immobilienstempcl keineswegs aus Seiten eine- der beiden Extreme, sondern etwa in der Mitte zwischen Süt westdeulschland und den Hansestädten einerseits und den mitteldeutschen Vtaaten andererseits steht. Gcsi tzt nun. daß eine ReichSsiruev in dem Sinne einer Herabsetzung de» in Preußen erhobenen einen ProcerttS aus »/, oder >/, Procent einaeführt würde, so würden dadurch d e angeführten mittel deutschen Staaten allerdings eine bi-ber nicht getrogene Last auserlegt erhalten. Dieselbe würde mdeß dadurch wieder au-geglichen werden, daß diesen Staaten die seit Jahren erstrebte Herab Minderung ihrcr Matricularbeiträge gewährt würde. Schwieriger ist die Frage, wie diejenigen StacttSwcsen auskowmrn sollen, in welchen, wie in Elsaß-Lothringen, Baden, Hamburg und Bremen, die En ne hmen au» den Stempelsteuern, »vd ganz bescndrr» au- dem Immobilieustempel. einen beträchtliche,! Theil de» heimischen Bvdget» au-wochen. Indeß ist Folgende» m Erwägung zu ziehrn. Alle», wa» in die Claffe der Ge- bühren fällt, z B. die Stempelgebühren für dev Verkehr der Bürger mit de« Verwaltung»behördru — rin Posten, der in Hamburg und Bremen nicht unbedeutend ist —, würve von vornherein au- der an da- Reich zu überweisenden Eteuermusse auS- zuscheiden sein. Ferner würde man sehr wohl die Einrichtung treffen können, daß in denjenigen Staaten, i» welchen der Jmmobilienstewpet ganz besonder- hoch ist, nab die ihn für ,hr heimische» Budget zur Zeit noch nicht entbehren können, neben dem geringeren ReichSimmotilienstempel noch ein be stimmter Zusälag für Rechnung de- bttrtffendcn ParlicularstactteS erhoben würde. Dies würde be sonders leicht in solchen Staaten durchführbar sein, die, wie Hamburg und Bremen, große Communen sind. Hat doch die preußische Regierung bei der Annexion Frankfurt- zugcstanden, daß bei Ver käufen von Häusern und Grundstücken neben dem preußischen e npi ocentrgen Staattstempel noch ein zweite- Procent zu Gunsten der Stattgemeinde erheben wird. Endsich wäre auch die Möglichkeit nicht auSgksch'vssin, wenigsten- für eine läng-re UetergangSzeit eine bestimmte Quote de- Ertrag» der Reick-'ewpelsteuer denjenigen Einzeistaaten zuHub'lligen, wttcbe in ihren Finanzen durch die grcße und segensreiche Reform 'pcciell betreffen sein würden. — Tiefe Betrachtungen s.llen nur bau dicren, die Besorgnisse zu mindern, we'che tag bloße Ai f reten de» R.ich-stenipelsteucrproj cl« y e und da heevorgerufen hat. Da» Reich hat bei seinen St uerreftrmen wahrlich vollauf da» Interesse, ollen seinen Gliedern Gerechtigkeit und eine billige Berücksichtigung ihrer besondcren Ver hältnisse angedeihen zu lassen. Tagesgeschichtliche Ilebersicyr. Leipzig. 15. Juni. Au- Berlin wird ein neuer Wahlsieg der Socialisten gemeldet. Bei der andcrweiten Reich-tag-wahl im 8. Berliner Wahlkreise erhielt Hasenclever 12,752, LuvwigLöwe, Fortschritt, 11,652 Stimmen. Haserclever ist somit gewählt. Die Liberalen hätten bei größerer Rührigkeit leicht die fehlenden tausend Stimmen zusammen bekommen können. An voriger Wahl betheiligten sich von 41.232 Wahlberechtigten nur 1S.166, von denen Hasenclever 1L6S, Bank» 6857. die übrigen Can- vidaten zusammen 2S25 Stimmen erhietten. Bei der letzten Wahl war demnach eine größere Wahlbetheiligung; dennoch hatten sich auch dies mal viele Tausenoe der Abstimmung enthalten. Der Tod de- GroßhcrzogS Ludwig III. von Hessen ist auf Schloß Seebeim an der Bergstraße unfern de- durch die öftere Anwesenheit de» Kaiser» Aüxandcr bekannten Lustschlosses Jugenheim erfolgt. Die Generaladjutant ur te'egr aphirt au» See heim, daß der Tod ein leichter gewesen sei. In den letzten Tagen vor dem Abscheiden teS hessischen Fürsten ist kenn auck> ein Berhältniß zur Klarheit g>koumen, da- seit Jahren in Hessin besprechen wurde. Der in Darrnstadt erscheinende „Tägliche Anzeiger", ein Blatt, da» man für wohl unter richtet halten darf, meldete noch vor dem Tode» fall: Die gesiiyrlicke Erkrankung unsere» Groß Herzog- hat den Schleier gehoben, der bi- jetzt über einer persöulnien Angelegenheit desselben l"g. Wie nir von verläßl eher Seite erfahren, .st durch Mittheiluna an die großherzoglich- Fau.i!:e wie durch Vorstellung vor dem Hofstaat erklärt worden, daß der Großherzog seit neun Jahren «it Krau von Lvchstädten (vormal- Fräulein Appel) morganatisch verhei*athet ist. Krau von Hochstädten, d<e Tochter eine- unteren Hofosfi- cianteu, geh-rte früher de« Balletcorp» der Hof bühne an und lebte schon eine Reihe von Jahren mit dem verstorbenen Großherzog zusammen. Kinder sind au- diesem Verhältnisse nicht ent sprungen. Die deutschen Officiere, welche die Er- laubniß erhalten haben, sich dem russischen Hauptquartier anzuschließen, sind nunmehr sämmtlich daselbst einaelroffen. Der ihnen zu Theil gewordene Empfang war rin überau- zu verkommender. Auf besonderen Befehl de- Czrrcn werden ihnen alle möglichen Erleichterungcn ge währt, um sich über die kriegerischen Ereignisse schnell und sicher zu unterrichten. Man hält eS nicht für unmöglich, daß cuch nach dem arme nischen KriegSfelve demräckst ein deutscher Gene- ralstab-ossscier abgeordnet werden wird. In Angelegenheiten de- AbsetzungSpro- cessc- wider den Bischof von Limburg, vr. Peter Joseph Blum, trat am 13. Juni der königl. Gericht-Hof für kirchliche Angelegenheiten zu cincr Sitzung zusammen. Der Angeklagte war nicht erschienen, und erkannte der Gericht-Hos nach längerer Verhandlung, dem Anträge dc- OberstaatSanwcltS gcmäß, arf AmtSentsitzung. Der Vorsitzende de- Gerichtshof.- führte u. A. au-, daß der Angeschuldigte durch Befolgung der Maiges-tze fein Gewissen nicht hätte beschweren können, sei au- der Thatsoche zu schlüßen, daß der Angeschuldiate vor 1866 den in Frankfurt a M. und Hessen Nassau gültigen Gesetzen, die ebenso strenge Bestimmungen wie die sogenannten Mai- gcsrtze enthalten, unweigerlich Folge geleistet habe Der preußische Episkopat ist sonach nun auf die beiden Bischöfe von Ecmelavd und Kulm beschränkt. Die übrigen sind abgesitzt oder gestorben, und staatlich anerkannte neue Bischoj-einsitzungen können unter den heutigen Verhältnissen mcht zu Stande kommen. In der politischen Tage-prefie Berlin- nehmen die dogmatischen Streitigkeiten inner halb der evangelis chen Kirche einen immer breiteren Raum ein. Mag m«n sich zu diesen Streitigkeiten stellen, wie man will, auf jeden Kall wnd man e» beklagen müssen, wenn die- selben mit der politischen Di-cussion vermischt, mit politischen Parteibestrebungen verquickt werden. Die Etfohrungen mit dem ultramontanen Certtrum haben zur Genüge gezeigt, welche Ungeheuerlichkeit eine kirchlich politische Partei im heuttgen EtaatS- leben bedeutet, und jeder Ansatz zu neuen der artigen Bildungen sollte daber von vornherein auf'» Entschiedenste bekämpft werden. Wenn früher, al- cS an den naturgemäßen Organen kazu fehlte, die politische Presse dem kirchlichen Meinungtkampfe sozusagen ihre Gastfreundschaft gewährte, so mochte da- angehen; hcute, wo in den kirchlichen Vertretung-körpern alle Richtungen zum Worte gelangen, sollte die politische Presse sich allen togmatischen Streitigkeiten gegenüber al- stummer Zuscbauer Verhalten und erst dann au- ihrer Zuri ckhaltung herauStrcten, wenn da- Gebiet der inner kirchlichen Fragen verlassen und allgemeine staatliche oder sociale Fragen berührt würden. Im ungarischen Abgcordvetenhause richtete ter Abgeordnete Helsy eire Anfrage an die Re gicrung betreff- der Richiung »hrer Orient- Politik urd sodann darüler, ob e- wahr sei. daß sich der Dichter Petoefi al- G»fangener in Rußland befinde. Der M'n.srk. Präsident beant wortete die letztere Frage alsbald dahin, doß wegen Peto.'si's bereit- Nachforschungen eingeleitet seren Die Verleihung de- Großkreuzr- de- PiuS- ordenS an Marfchall Mac Mahon wurde, kurz nachdem sie von der päpstlichen osficiösen „Voce della verita" gemeldet worden war» von demselben Organ in der bekannten Weise demen- tirt, daß irgend ein gleichgültiger Rebenumflans in einer Form geleugnet und daß damit die An sicht erweckt wurde, al» solle die ganze Nachricht in Abrede gestellt werden. Der Vorgang mit der OrdenSoerteihurg wurde mit einem ,Z,vrfchcnfall' de- französ'schen Gesandten beim Batican in Zu sammenhang gebracht, der p ötzilä» in Urlaub nach Pari- reiste. Ueber diese Begebnisse bringt die. Frarce" jetzt folgende Enthüllungen: Als Jule» Simon nach Italien ging und vom König Victor Emauuel für di« frrundschasilichen Zusicherungen, w lche er dem Quiriual i« Namen der republitanifcheu Partei überbrochte. da» Drehkreuz drS Lazarus-Orden» erhielt, gerietheu die französischen Klerikalen, die eben angefangen hatten, das Labinet mit den Rundschreiben der Bischöfe zu bombrrdireo, in gewaltigen Zorn und vcrlangten eme Denn^thnung. Da , un eben dem Lardinal Lavrrvt, Erzbischof von Lyon, das Barett auf gesetzt worden war, m. chte man dem pSpstticheu Nuntius, Herrn Meglia, bemntlich, daß der Mcrschatl noch keinen päpstlichen O:t«n hätte und daß, da etc er unserer fiüherea Botschafter beim Bat-can, Herr v. Bcurzo.og. mit dem Droßkreuz drsLt. Dreaor Ordens dccoint fei, dem Präsi denten im gegebenen Falle eine höbcre Auszeichnung ge bühre. E- wurde also beschlossen, für den Marfchall da» Äroßkrer z d s Piur-Ordens zu verlangen. D.r Nuntiu» unürstühte den Antrag nachdrück.ich; aber im Lat cau ist mau mcht gewohnt, sich zu beeilen, sondern bält e» mit dem Spruchwort: 6Ki r» pi-roo. ,s »»no. ES be durfte d.r prächtigen Geschenke, welche da» Hau» dr» Marschaüs nach Rom sch ckte, um die päpstliche Lamarilla au« ihrer Regungslosigkeit aufzurüttelu, und am IS. Mai wurde da« so ersehnt« Drehkreuz dem Marfchall »rr- liihen. OsficiöS wurde die Nachricht nach Paris trle- grapbirt. Sie erregte an der betreffenden Stelle wahre« Jubel und — der 1k. Mai folgte. Am 17. sah «a« sich aber geuvthigt, die berühmte Not« gegen die »Ura- montanen Umtriebe auSzuaeben, rud nun konnte e» nich» mehr anständig erschenrev, da» Großkreuz avzu- nehmen. Al» daher am 20. di« »fficirve Anzeige vo« der Bcrleihung des AroßknuzeS «tnttaf, hatte »a« solche D:«:sseuSdiff« nnd dermaßen Furcht vor d«« Eindrücke, dm di« Nachricht ans di« öffentliche Meinung machen könnte» daß der Herzog DecozeS auf hlherea Befehl dm Baron Baude anwie», dem Batican di» peinlich«, aber nothgrdrungm« Eröffnung 1» machen, daß man die AuSrrrchliung ablehum muffe; er, der Herzog DecazeS. habe dem Msgr. Mealra schon di« hochpolittschm Gründe dargrlegt, welche dem Marfchall di-se Ablehnung zur Pflicht machten. Der Batican be- gr ff. erzählte aber di« Sache Jedermann. Der Drneral Eiald.ni (Botschafter Jtal er« in Peri«) lachte darüber recht herzlich^.!,' h aber vor dem M nifler de» Aeußer« N-cht« merken. Am S. Juni wurde in Rom das groß« Nationalfest des italienischen Statut» g<stiert. Ein br< ver Schneider, der in de« Palozzo Eolonna, welcher uns« e Botschaft beherbergt, eine A ohnunginn« hat, deren Fmster aus di« Piazza dei S. S. «pvflolt grhm, pflanzte al« guter Patriot di« italienisch« Fahne ans. «tt Frau Baud« die» gewahrt«, beklagte sie sich bei ihrem Gatte», d«, sehr tler krl g.stnnt ,st und aar nicht verstehe» kan», wir rin Bolk seine Berfassuug feiert. Herr Band« ge- rirth also Mit dem Schneider in Streit nnd wan'dt« sich an den Intendanten de« Hanse«, der auch g'ück.-ch die Einziehung der Föhn« erwirkte. Di« Sache war noch an d msAben Tag« in ganz Rom Stadtgespräch. Zwar ber chtrtr der Grueral Lialdini ans Besingen 0» serre R giervna, daß das Ministerium vom t«. Mal an diesem Vorfälle unschuldig sei; rin« äußere Geurg- trnnng war gleichwohl a-bott» und dar«« wurde Herr Baud« »ach Pari» brrvfen. Der Deueral Lialdim isL nm ihm nicht zu begegnen, nach der «nvrrgne gegangen. Man wird sich jebt bei Herr» Melegart oder bei Heim» Nicrtera mtschnldigm und dann die so unli bsa« g«- fiörtr «ugettgenhttt d«S PürS^OrdmS wieder avsneh»«.