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I««L >««« »ad >««l Ser eiiMe Mitzersolz m der Sm« Deutscher Abendbericht DaS Wolffsche Bureau meldet amtlich: Berlin, 17. November, abends. An der West- und Ostfront keine großen Kampfhandlungen. Unserem Bordringe« in derWalachei leistet, wie die Truppen erneut melden, die rumänische Zivilbevölkerung bewaffnet Wider stand. An der mazedonischen Front sind weitere Angriffe der Lntenketruppen gescheitert. Der Kampf um das Et. Pierre-Baaft-Gehöft artb. Berlin, 17. November. (Drahlbericht.) Mit der Zurück eroberung deS OflteileS von Saillisel gehl ein Teil des am heißesten umstrittenen Dorfes an der Sommesroni wieder in deutschen Besitz über. Die am 9. Oktober begonnenen blutigen Kämpfe um Sailly-Saillissel führten erst am 18. zur Einnahme der von Granaten zer malmten Trümmer. Bon hier aus wollten die Franzosen den St.-Pierre-Daast-Wald umfassend angreifen, um so von Norden her auf Peronne drücken zu können. Allein sie konnten sich nur mit Mühe in dem eroberten Dorfe halten und mutzten am 5. November einen Angriff gegen den Wald vortragen, dessen Nord- und Oslleil in ihre Hände fiel. Dieses dichte, struppige Gehölz, das mehr ein Buschwerk als ein Wald zu nennen ist, steht wie ein Riegel zwischen den Franzosen und ihren Angriffszielen. Ein energischer, kraftvoll durchgeführler Angriff des Hannoverschen Füsilierregiments 73 am 18. d. M. Hot den zähe verteidigten Rordleil des Waldes wieder in deutsche Hände gebracht. Der Preis anderthalb Monate langer blutiger Kämpfe ist daw.il den Franzosen wieder entrissen. Der mitzlungene englische Durchbruch an der Somme vtd. Berlin, 17. November. (Drahtbericht.) Bo« zuständiger militärischer Seile erfahren wir: Der englische Angriff an der Anere war als ein Durchbruchsoersuch größten Stils ge dacht. Die Feuerschlünde von über 200 Batterien spien Tausende von Tonnen Eisen auf die flankierten deutschen Gräben. Dah mit einem tiefen Durchstoss gerechnet wurde, geht ferner aus der Tatsache hervor, dah die Engländer die Angriffsvorbereitungen sehr energisch durch führten. In geschickt angelegten Balterienestern wurden Geschütze aller Kaliber in und um Heduterne sowie westlich und südlich des Ortes ausgestellt. Weitere Artillerie wurde östlich Lolincamps zwischen Englebelmcr und Mesnils bei Pozidres und Convelette basiert. DaS planmäßige, stundenlange Schlehen mit schwerste« Kaliber« und Gasgranaten konnte die dculsä-e Infanterie weder im Abschnitt von Grandcourt noch zwischn Hebuterne und dem Wege Serre—Mailly er chüktern. Hier wurden die ersten Stellungen fast überall gehalten, lediglich im Zentrum gelangte der Stoß durch die ersten Stellungen in folge gewaltiger Sprengungen, die den größten Teil von Beaumont und seiner Derteidigungsanlage vernichteten. In Ausbeulung des ersten Er folges gelang cs hier den Engländern» auch das Dorf Diaucourt nach er bittertsten Kämpfen zu nehmen. Der Versuch, weiter vorzuschieben, zer- fchekte an der von den Deutschen zäh verteidigten Stellung. Das wich- tigste Angriffsziel, die Höhen von Serre, konnte nicht genommen werden. Der Ort Serre selbst wurde vorüber gehend von den Engländern beseht, jedoch im Gegenstoß zurückerobert. Der englische Angriff wurde von drei auf volle Kampfstärke aufgefülllen KorpS vorgelragen, hinter denen nachweislich noch zwei Divisionen in Reserve zur strategischen Auswertung des Durchstoßes bereitstanden. In einem aufgefundenen Befehl war die Ferme Beauregard als Endziel genannt. Der Stoß war damit bis zu einer Tiefe von Vtz Kilometer berechnet, während er in Wirklichkeit an der tiefsten Stelle, der Spitze deS vorspringenden Skellungsdreiecks bis zur Barrier« der Riegelstellung, nicht mehr als zwei Kilo meter erreichte. DaS gewonnene Gelände bleibt dauernh gefährdet, solange es den Engländern nicht möglich ist, di« Höhe» von Serre und Mailly zu nehmen. Aos den immer wieder erneuten An griffen gegen diese Punkte geht Mr Genüge die Wichtigkeit hervor, die die Engländer ihnen beilegen. Der örtliche, unter großen Opfern erstrMeae Erfolg der Engländer am Ancre-Winkel hat auf di« Ge sa m t l a g e an der Sommefront nicht den geringste« Einfluß. Wenn der Berichterstatter der Londoner .Times' im englischen Hauptquartier behauptet, daß deutsche Gefangene erklärten, sie ver wendeten Explosivgeschosse bei den Maschinengewehren, so ist dies wie- dcr «ine Verleumdung deS Fanatismus vieler Tommy AkkinS of the tem. Ein englisches Urteil über die Lage an der Westfront (r.) Haag, 17. November. (Drahlbericht.) Garvin, der »ach -iner Pause von fünf Wochen wleder di« Wochenübersicht lm .Odserver' selbst schreibt, erklärt, daß trotz aller örtliche« Erfolge nun doch seflsteht, daß die heutige englisch-französische Offensive in diesem Zeitabschnitt keine wesentliche Aenderung an der deutsche» West- sro «t habe erziele« könne«. Ihre Fortsetzung im nächsten Jahre würde di« denkbar gewaltlgsten Vorbereitungen erfordern. Seitdem Hinden burg den Oberbefehl übernommen hätte, hab« der Feind aus seiner Loge die allerbeste gemacht, was nur eine schwächliche Verlegenheit bestreite« könne. Kein« der Hoffnungen, die noch bis Anfang Oktober qehegt wurde, hab« sich verwirklicht. Ileberall fühle man den Ein fluß d«, ,atio«ale« deutsche» Reorganisation »nter der berühmte» Firma Hi«d«»d»rg and Lndendorff, unter deren Leitung nichts übersehen, nichts vernachlässigt, jede denkbare Hilfsquelle völlig ausgenutzt werde. Garvin deutet an, dah ein neuer großer Kriegsrat der Alliierten zu einer entscheidenden Aenderung in der Ansicht kommen müsse, daß der Sieg im Westen zu erzwiugen sei. Die Hauptaufgabe der neuen Konferenz werd« darin bestehen müssen, Mittel zur Abkürzung des Krieges zu finden. Garvin spiegelt gewöhnlich sehr treu die jeweils in leitenden Kreisen Londons herrschende Stimmung wider. Ihre Signatur wäre nach seinem letzten Urteil ein ungebrochener fester Wille, Deutschland zu vernichten» aber verbunden mit einer rapide wachsenden Erkenntnis der ungeheuren Opfer, welche die Verwirklichung dieses Zieles bestenfalls kosten müßte. Ein feindliches Flugzeug übrrMLnchen (r.) München, 17. November. (Drahlberichl unse res Sonderberichterstatters.) Das Königl. Bayrische Kriegsminislerium teilt mit: Heute mittag gegen 1 Uhr erschien über München ein feindlicher Flieger, der insgesamt sieben Bomben abwarf, die jedoch nur geringen Sachschaden anrichteten; Menschenleben sind nicht zu beklagen. Der Flieger flog in westlicher Richtung ab. 1v,4Prozent der englischen Gesamt, tonnage vernichtet -vtb. Berlin, 17. November. (Drahtbericht.) Nach einer Reuter meldung erklärte der Parlamenkssekretär der englischen Admiralität am 15. d. M., daß vom Tonnengehalt der britischen HandelS- dampfer von 1000 Tonnen und darüber von Beginn des Krieges bis zu Ende September dieses Jahres etwas über 2)4 Prozent verlorengegangen seien. DaS umfasse alle Verluste sowohl durch Kriegs- als auch durch Seegesahr. Diese Auskunft ist fatsch. Wie wir von zuständiger Seite hören, sind allein durch KrlegS- ereignisse bis Ende September dieses Jahres 2180 000 Brutto registertonnen englischer Handelsschiffe von über 1000 Tonnen verlorengegangen. Das bedeutet 10,4 Prozent der englischen Ge samttonnage seit Anfang des Krieges, auf die Schiffe über 1000 Tonnen berechnet, würde der Prozentsatz noch größer. Erhöhen werde sich diese Ziffer durch die hier nicht bekannten englischen Verluste durch Seegefahr. » * » vtd. Stavanger, 17. November. (Nizzau-Bureau.) Der Bergener Dampfer «D e g a", der sich auf der Reise von Stavan ger nach Newcastle befand, ist am Vormittag von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden. Besatzung und Fahr gäste, insgesamt 48 Personen, wurden vom dänischen Motor schiff «Columbia' ausgenommen und abends in Stavanger eingebracht. Von der Post des versenkten Schiffes wurden die eingeschriebenen Briefe und verschiedene Wertpapiere sowie das meiste Gepäck der Fahrgäste gerettet. vtd. London, 17. November. (Drahtbericht.) Lloyds meldet: Der norwegische Dampfer «Torridal" (688 R.-T.) ist versenkt worden. (r.) Frankfurt a. M^ 17. November. (Eig. Drahlbericht.) Nach einer Meldung der .Frkf. Zig.' aus dem Haag berichlel Reuter aus London: DaS norwegische Dampfschiff .Ulloang' (639 Brutto registertonnen) wurde versenkt. Die Mannschaft ist gerettet und an Land gebracht. Ferner wurde das norwegische Dampfschiff .Tor ri an' (688 Brutloregistertonnen) versenkt. vtb. Rotterdam, 17. November. (Drahlbericht.) Nach einer Lloyds- meldung ist der englische Dampfer .SKer ritz' (4278 Tonnen) versenkt worden. Man glaubt, daß außerdem noch der englische Dampfer .Pold hu' (2793 Tonnen) versenkt worden ist. vtd. Kopenhagen, 16. November. (Drahtbericht.) Der dänische Amerikadampfer .Oskar ll.' rettete auf dec Reise von New «Jork „gch Kopenhagen fünf englische Matrosen, die im Rettungsboot trieben. Sie waren von dem englischen Schoner .Earl Hitzner', der von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden war. vtb. Chrlstiania, 17. November. (Drahlbericht.) Die Aarhuser Bark .Willak', mit Bannware nach England unterwegs, ist gestern nachmittag südlich von Oksö in Brand gesteckt worden und treibt brennend nahe Mandat. Dle Mannschaft versucht Löscharbeiten und bemüht sich, vom Boote aus di« Bark zu schleppen. Das U-Boot Hal die Bark verlassen. Der Ssterr.-ung. Heeresbericht vtd. Wie«, 17. November. Amtlich wird gemeldet: Oeftttcher Kriegsschauplatz Heeresfronl des Generalobersten Erzherzog Carl Westlich der Predeal-Straße durchbrachen österreichisch ungarische und deutsch« Kräfte die feindlichen Linien. Auch sonst ist dl« Lag« in d«r nördlich«» Walachei durchweg günstig. Es wurden dort gestern wieder insgesamt mehr als 2000 Gefangene eingebracht. Bei Soosmezö gewannen Bayer» de« Ru«e»l Mare. Der Kampf um die Höhe« südöstlich desToelgyes- Passes dauert an. In de« Waldkarpathe« stellenweise erhöhte Tätigkeit der russischen Artillerie. Heeresfront des Geaeralfeldnrarfchalls Prinzen Leopold von Bayer«. Nichts Neues. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz Keine besonderen Ereignisse. Das Kriegswucheramt Von Lmll Nihschke - Leutzsch, Mitglied der Zweiten Kammer. Am 1. November ist für das Königreich Sachsen ein Kriegs wucheramt ins Leben getreten. Bei dieser Neugründung handelt es sich diesmal wirklich um ein dringendes Bedürfnis, vorausgesetzt, daß das neue Amt auch in die Lage versetzt wird, seine Aufgabe voll und ganz zu erfüllen. Der Krlegswucher ist so alt wie der Weltkrieg selbst, nur daß man ihn in seinen ersten Anfängen nicht als solchen bezeichnen kann. Sofort nach der Mobilmachung zahlte das Reich für seinen Heeresbedarf an Erzeugnissen bestimmter Art, ob gleich es sich noch nicht um erhöhte Gestehungskosten handelte, Preise, die über die angemessene Höhe weit hinaus gingen. Später wurden sogar selbst aus diese hohen Preise teil weise Nachzahlungen gewährt. In diesen Fällen kann man aber, wie gesagt, von Wucher nicht sprechen, denn dle hohen Preise wurden von den Reichsbehörden angeboten. Immerhin setzte sich durch diese Vorgänge bei vielen Leuten die Ansicht fest, daß der Krieg auch dazu da sei, um recht viel zu verdienen. Mit dem Warenaustausch befaßten sich Personen, deren Geschäfksgrundsätze weitab lagen von denen des soliden Herstellers und Kaufmanns. Der sogenannte wilde Handel drängte sich vor und wurde zunächst von den mit dem Ankauf betrauten Behörden als legitim an erkannt. Aus diesen Kreisen setzt sich nun auch, von Ausnahmen abgesehen, die .ehrbare' Zunft der Kriegswucherer zusammen. Daraus ergibt sich schon, daß kein Stand besonders für dle Zu stände, die auch zur Gründung des Krtegswucheramles geführt haben, verantwortlich gemacht werden kann. Manches wäre gewiß anders geworden, wenn man der Ent wicklung aus diesem Gebiete von Anfang an mehr Beachtung ge schenkt hätte. Man rechnete augenscheinlich mit einer kurzen KrtegSdauer. Das Kriegsende weroe auch das Ende der wohl be dauerlichen, aber doch mehr vereinzelten Wocherfälle sein. Die jenigen, dl« aus ernster Besorgnis energische Maßnahmen forderten, wurden überhört, und wenn ste zu taut wurden, wozu war denn die Einrichtung der Zensur da! Der Blaustift strich ge flissentlich das Wort ..Wucher' und setzte dafür, natürlich nur aus Gründen des Burgfriedens, .Preissteigerung'. Alles das mußte natürlich dem KriegSwucher zugute kommen. Als dann die Neichs- nnd Staatsbehörden die Gefahr erkannten und scharfe Worte der Verurteilung fanden, war es leider zu spät. Man schritt zunächst zur Errichtung der Prelsprüfungsstellen. Bei Gründung derselben ist sofort an dieser Stelle darauf hingewiesen worden, dah ihnen eine erfolgreiche Bekämpfung deS Wuchers nicht gelingen kann, schon weil der notwendige Einfluß aus die polizeilichen Stellen fehlte. Nachdem nun für fast alle Nahrungsmittel und Bedarfs gegenstände Höchstpreise eingeführt sind, hat die eigentliche Tätig keit dieser Stelle ein natürliches End« gefunden. So hat sich auch die Retchsprüfungsstelle aufgelöst und als volkswirtschaftliche Ab teilung dem Kriegsernährungsamt angegliederk. Die Landespreisprüfungsstelle für daS König- reich Sachsen wird jedoch trotz Errichtung des Kriegswucheramles bestehen bleiben. Sie hakte sich bereits ein neues Aufgabengebiet gesucht und wird sich auf diesem weiter betätigen. Die Berichte der Landespreisprüfunqsstelle zeichneten sich besonders dadurch aus, daß ihnen sehr interessante und wertvolle statistische Er hebungen beigefügt waren. Die Tätigkeit auf dem Gebiete der Statistik möchte beibehalten und ausgebaut werden. Sodann hat sich die Landespretsprüfungsstelle die Aufgabe gestellt, der Er zeugung und dem Verkehr mit Ersatzmitteln weiter kritische Be achtung zu schenken und eine bestimmte Art Anzeigen, wie sie namentlich regelmäßig in großen Berliner und Frankfurter Blättern erscheinen, einer lausenden und eingehenden Prüfung zu unterziehen. Aber auch dem neugearündeten Kriegswucheramt er wachsen Aufgaben mannigfacher Art, die es zu lösen der Unter stützung der weitesten Kreise deS Publikums bedarf. Nicht etwa dergestalt, daß eine sinnlose Angeberei Platz greift, bei der ans jeder Mücke ein Elefant gemacht wird. Hierdurch würde das Kriegswucheramt nur eine bedauerliche Belastung erfahren, die bei dem Mangel an zur Verfügung stehenden Kräften einen wirklichen Erfolg in Frage stellen könnte. ES sollen wohl alle wirklichen Wucherfälle zur Anmeldung gebracht werden, aber unter genauer Angabe von Tatsachen, dle auch wirklich als Unterlagen für ein Gerichtsverfahren dienen können. Es wird ein jeder Stand gern die wirklichen Wucherer preisgeben, es muß aber verhütet wer den, dah von vornherein ein jeder, der sich beruflich mit dem Warenaustausch beschäftigt, für vogelfrei erklärt wird. In dieser Beziehung wird es seitens des neuen Amtes eindringlicher Auf- Klärung bedürfen. Diese ist aber auch notwendig, um Skraffälle zu verhüten. Gewiß soll der Schuldige der verdienten Strafe zugeführt werden, aber es muß auch alles getan werden, damit sich der einzelne, so fern es ihm nicht um eine absichtliche Ausnützung der Notlage seiner Volksgenossen zu tun ist, nicht erst strafbar macht. Das geschieht sehr ost durch Unkenntnis und unrichtiges Verständnis der sehr ost einer verschiedenen Auslegung fähigen Bestimmungen. Also Aufklärung über die Handhabung der gesetzlichen Vorschriften ist eine besondere Aufgabe des Kriegswucher amtes. Es wird aber noch weiter gehen und eine Aufhebung oder Abmilderung der Verordnungen herbeizuführen suchen müssen, die ungerecht und ost undurchführbar sind und den ein zelnen, mag er es so oder so machen, mit dem Strafrichter in De- rührung bringen können. Hierzu wird es notwendig sein, mit den Organisationen des Handels, der Industrie und des Gewerbes di« allerengste Fühlung herzustellen. Nach den bisher mit der Bekämpfung des Wuchers gemachte» Erfahrungen ist nun allerdings zu befürchten, daß sich das Kriegs-