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- " " ' , - ' - V Riesaer G Tageblatt Tiknslag, S«. Rovemdrr 1918, aveuKS 71. J«hra mehr zulässig, «S sei denn, daß der Verbraucher einen Lebensmittelkartenabmeldeschein oder sonstigen Ausweis vorlegt, inbaltsdeffen er über de» 1b. Dezember hinaus mit Reife brotmarken anstatt mit örtlichen Brotkarten»» seiner Brotversorquna versehen ist. Die entsprechende» Bestimmungen der Bekanntmachungen des Kommunalverbandes über ReichS-Äeisebrotmarken vom 19. Februar 1S18 — 113 K l — treten mit Ablauf des 15. Dezember lfd. IS. außer Krast. Großenhain, am 25. November 1918. 1068 »l.Der Kommuualverbaud. Betr. Rcichs-Rrisebrotmarke». Auf Anordnung des Direktoriums der Reichsgetreidestelle werden die über Kvv in lautenden Reichs-Reisebrotmarken mit Ablauf des IS. Dezember lfd. Js. außer Kraft gefetzt. Es darf allo vom 1«. Dezember lfd. Js. einschließlich ab auf solche Reisebrot, marken Gebäck nicht mehr verabreicht werden. DenVerbrauchern dürfen bis zum 15. Dezember einschließlich die 500 zr Marken in 50 er Marken umgetauscht werden. Nach dem 15. Dezember ist ein Umtausch nicht Im Handelsregister ist heute eingetragen wurden auf Blatt 28 die offene Handels gesellschaft in Firma Ferd. Rasfs in Riesa betr.: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der Mit- Inhaber Erich Rasfs ist ausgeschieden. Das Handelsgeschäft wird von dem Mitinhaber Ferdinand Oswald Raffs unter der bisherigen Firma fortgesetzt. Riesa, den 23 ;November 1918. Das Amtsgericht. Bekanntmachungen ves Arbeiter- n. Soldatenrates Riesa. Auf Grund ministerieller Verfügung erstreckt sich die Exekutivgewalt des Arb.» und Sold.-Rates Riesa auf den gesamten Amtsgerichtsbezirk und Garnisonbereich des Amts gerichts Riesa. In Folge dessen sind sämtliche Militärbehörden einschl. Kassenverwaltuugen, die LrtSbehörden und Gemeiudevorstände des Bezirkes dein Arbeiter- und Soldaten-Rat Riesa unterstellt und habe» dessen Anordnungen unweigerlich Folge zu leisten. gez. Schersftg. gez. Richter. Allen Besitzern von öffentlichen Lokalen des AnitSgerichtSbezirkS Riesa wird hiermit bckanntgegeben, daß Tanzerlaubnis möglichst nur Sonntags und nur für geschloffene Gesellschaften von 7 bis 11 Uhr abends erteilt wird. In jedem einzelnen Falle ist die vorherige Genehmigung des Arb.- und Sold.-RateS Riesa einzuholen. Die Inhaber der Lokale sind für di^ Einhaltung dieser Bestimmungen haftbar und werden bei Zuwiderhandlung zur Verantwortung gezogen. gez. Scherfstg. gez. Richter. Zur Ergänzungswahl des Arb.- und Sold. Rates Riesa wird noch bekannt gegeben, daß an Stelle des Ausweises durch die Arbeitgeber, die Mitgliedsbücher der sozialdemo kratischen Parteien und freien Gewerkschaften Gültigkeit.habe». Riesa, den 26. November 1918. gez. Tcherffig. gez. Richter. Der Arbeiter- und Soldatcn-Rat Riesa. lichcr Empfang für unsere Feldgrauen auch unter den ob waltenden Verhältnissen, z- Umsonst sind ihre Mühen und Opfer doch nicht gewe sen. Der weitere Verlauf der Weltgeschichte wird Klä rung bringen, und dann wird man auch jenseits unserer Grenzpsähle sehen, daß hinter dein Pulvcrquatm, der sich nur langsam von der Erde Verzicht, auch bleibende deutsche Errungenschaften für die Menschheitskultnr erfoch ten wurden. Was aber in Deutschland selbst nun neu werden soll und kann, das ist gleichfalls ein Gewinn trotz aller Verluste; ein Neubau unter Trümmern, der später einmal alle Sehnsucht nach dem Gewesenen weit hinter sich lassen wird; ein mündiges deutsches Volk, geeint un ter einer freien Verfassung, Reichsdeutsche und Oester reicher nicht mehr geschieden: das sind Ideale, die ganze Gelterationen vor uns mit Heller Begeisterung erfüllten. Bitter die Art, wie sie erfüllt wurden! Aber hätte eS überhaupt anders geschehen tonnen? Hätten die hin dernden Schranken auf diesem Wege anders beseitigt wer den können als in einer großen Katastrophe? Es gibt Krankheiten, die nun leider einmal nicht gutwillig hei len. Und dm großen politischen Krankllciten sind sol cher Art. Nun ist die schmerzhafte Operation vorbei. Sie bat Blut und Schmerzen gekostet. Aber es ist auch der große Heilungsprozeß cingelcitct. An seinem An fang stehen die Ehrenpforten für unsere heinikehrenden Helden. Dank ihnen für alles, was sic taten! Und für sie und uns alle Wunsch und Hoffnung, daß cs doch noch einmal gilt wo-nen sei tu -em deutschen Vatcrlandc, das l jetzt phönixgleich verjüngt aus dem Weltbrande empor taucht. Willkommen in der Heimat! Die Rcichskonferenz. Die Konferenz der deutschen Bundes staaten begann gestern kurz nach 1 Uhr im Konareßsaal des Rcichskauzlerpalais in Berlin. Einige 70 Vertreter der freien Staaten sind erschienen, aus Sachsen Lipinski und Dr. Gradnaucr. Die Verhandlungen wurden durch eine Rede des Vorsitzenden, Volksbeauftragte» Ebert, eröffnet. Ec führte aus, die Arbeit, welche «ns hier vereint hat, ist von allergrößtem Interesse für unser Land und Volk. Als wir die politische Macht übernahmen, standen wir vor einem Trümmerhaufen. Nun ist au Stelle der Monarchie die sozialistisch-republikanische Staatsform gesetzt worden, in der die Volksbeauftragte» die Exekutive haben, während die politische Macht in den Händen der Arbeiter und Sol daten liegt. Tie nächsten Aufgaben sind schnellster Friede und Sickerung des Wirtschaftslebens. Wenn die Waffen- stillstandsdcdingungen nicht bald Wegfällen, hat dies die allerschlimmstcn Folgen. Die Rettung heißt Präliminar frieden. Inzwischen muß jeder Arbeiter und jeder Soldat seine ganze Krast kür den Wiederaufbau einsetzen, denn die Freibelt, die gesichert ist, wäre wertlos ohne Brot und Arbeit. Alle Transportmittel müssen in den Dienst des Reiches gestellt werden, die Kohlenförderung muß auf der^ Die Heimkehr. Die Straßen prangen in Festschmuck. Ehrenbogen, Fahnen, Tannengrün! So ist's in großen mrd kleinen Or ten, wo Durchmarsch oder Heimkehr unserer feldgrauen Helden erwartet wird, so ist's auch in unserem Riesa. Sie verdienen's, denn auf dem Schlachtfeld haben sie un zweifelhaft das Größte von allen Heeren des Weltkrieges geleistet. Ihren Ruhm kann ihnen niemand nehmen. Niemand auch den heißen Dank der Heimat, die von ihnen vor Mord und Brand geschont wurde. Und mögen dre Lasten des Friedens noch so schwer werden: sie wie gen doch nicht auf, was der Krieg u»S an Schrecken und Vernichtung gebracht hätte, wenn er über unsere Gren zen hätte hereinbrechen können. Eins aber hat sogar dis ganze Menschheit einschließlich der Entente unseren Feld grauen zu danken: die Zerschmetterung des Zarismus! Denn es war doch ein sehr beschämender Bund, den dis westliche Demokratie mit dieser Hauptstütze der europäi schen Reaktion eingegangen war. Und am Friedcnsver- iumdlungstisch hätte dieser merkwürdige Bundvsqenosie dann doch gerade unseren Feinden Wohl die peinlichste Verlegenheit bereitet. Natürlich sind gegenwärtig die Leidenschaften noch zu erhitzt«, die Verleumdungen gegen unS noch zu wirksam, als daß wir aus die Anerkennung unseres Sieges über Rußland rechnen könnten. Später aber wird sie sich doch einmal durchsetzen und wir Deutsche dürfen desto getroster die ungeheure Tatsache auch heute schon feiern. - Harum herzliches WllkMmep und fest« AdWdk sm Hm w Eirsh m Wim i» kmWiMiW mMm tzeinedm. Die Anträge zum Ankauf von Heu und Stroh für Zugtiere (Pferde, Ochsen usw.) in kriegswirtschaftlich wichtigen Betriebe» für die Zeit vom 15. Dezember bis 28. Fe bruar 1919 sind umgehend von den Tierhaltern bei dem Stadtrate oder Gemeinde-Bor stand, in dessen Ort der Betrieb liegt, zu stellen und von dieser Stelle gesammelt bis SV. November 1818 der Amtshauptmannschaft einzusenden. Die Anträge auf Zustellung eines Bezugsscheines müssen die Zahl und Art der zu versorgenden Tiere enthalten. Besitzer von Zugtieren, die bisher noch keinen Antrag auf Zuweisung von Rauh- futter eingereicht haben, müssen außerdem die geernteten Hen- und Strobmengen, von der Behörde beglaubigt, beibringen. ES darf nur gegen Abgabe des Bezugsscheines geliefert werden. Die gelieferte Menge wird auf Las Lieferungssoll des Verkäufers angerechnet. Der voll belieferte Bezugsschein ist vom Verkäufer des Heues als Beleg auf zubewahren, die abzutrennende Bescheinigung durch den Stadtrat oder Gemeindevorstand beglaubigt der Amtshauptmannschaft einzusenden. Die Amtshauptmannschaft hat über die abgegebenen Mengen Hen und Stroh zu berichten. An den Kommunalverband ist eine VermittelungSgebühr von 60 Pfg. pro Ztr. Stroh oder Heu zu zahlen (8 2 d V. O. über Preise von Heu und Stroh aus der Ernte 1918). Der Betrag wird bei Ausstellung des Bezugsscheines durch Nachnahme erhoben. Großenhain, am 22. November 1918. 127.b Vlll.Die AmtShauptmannschast. La» Mesa« Tageblatt erscheint jede« La» «ckenb» »L7 Uhr mit Ausnahme der Som,- und Feftta«. vez»,«Preis, argen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau« ober Vel Abholung am Postschalter vierteljährlich 8.60 Mart, monatlich 1.20 Mark. Anzetge» für die Nummer de« Ausgabetages sind bi« 10 Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis sür die 48 nun breite Ärundschrift-Zeile (7 Silben) 80 Pf^ OetZpreiS 2S Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent. sprechend höher. Nachweisung«- und VermittelungSgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Lewilligt« Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« elngezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerat. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehntägia« Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Befürderungscinrichtunae» — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer» Winterlich, Rieia-szeschrsttsteSe: vtoetdcftratze 59, Verantwortlich sür Redaktion; Arthur HLLnel, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Heimkehr der Krieger. Nicht allen, die bei Beginn und ini Lause des Weltkrieges ins Feld zogen, ist die Heimkehr in die Heimat beschieden. Viele sind im Kampfe gefallen oder ihren Verletzungen erlegen, viele harren in der Gefangenschaft noch der Stunde der Heimkehr. Diejenigen aber, die jetzt heimkehren, haben jahrelang dein Ansturm einer Welt von Feinden siegreichen Widerstand geleistet und unser engeres wie weiteres Vaterland vor den Schrecknissen des Krieges bewahrt. In größter Ordnung haben sie jetzt den schweren Rückzug bewerkstelligt und so unser Deutsches Reich vor einer schweren Katastrophe be- hütet. Hierfür gebührt ihnen unser aufrichtigster und herzlichster Tank. Diesem Dank bei ihrer Rückkehr in die Heimat offensichtlichen Ausdruck zu gebe», ist für uns alle in der Heimat, gleichviel welcher Partei dec einzelne angehöri, eine Ehrenpflicht und eine Ehren schuld, der sich niemand entziehen darf. Darum ergeht an alle Einwohner unserer Gemeinde die herzliche Bitte; Schmückt die Häuser mit Guirlanden, Kränzen und Flagge» und entbietet so den heiinkehrenden Kriegern wie auch den in den nächsten Tage» hier zu verquarticrenden Mannschaften der Nachrichten-Ersatz-Abteilung 19 eine« herzlichen Willkommengrus?. Gröba, am 26. November 1918. Der Gemeiuderat. HanS, Gemeindevorstand. Kerzenverkanf. Die Kerzen für Monat November sind bei Herrn Augnst Halfter, Oschatzer Straße, emgetroffen. Gröba, Elbe, am 25. November 1918. Der Gemeindevorstand. Mpk W tzemMkim m ML tt Mtademileljk. Nächsten Mittwoch, den S7. November 1S18, nachmittags t—« Uhr werden im Rathause, LebenSmittelkarten-AuSgabestelle, Zimmer Nr. 18, die Gutscheine zum Bezüge von verbilligter Milch für die folgenden 4 Wochen ansgegeben. Die weißen Milchkarten sind mitzubringen. Bei verspäteter Entnahme der Gutscheine ist eine Gebühr von 50 Pfg. für besondere Abfertigung zu entrichten. Der Rat der Stadt Riesa, am 26. November 1918. — Fichtenreisig zur Häuserschmücknng wird morgen Mittwoch vormittag von 8 Uhr ab im RathanShofe zum Selbstkostenpreise, soweit der Vorrat reicht, abgegeben. Der Rat der Stadt Riesa, am 26. November 1918. ««d Anrrlgrr Mitblatt und Anzeiger). «nchtanfchttst: r-gckwtt Riesa. L L 4 Postscheckkonw: Leipzig 2l«4 S-nmff Ar-20. «irokaff« Riesa Nr. 52. für die AmtShauptmannschast Großenhain, das Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröbci 27L Schuhwerk für die Landwirtschaft. Dem Kommunalverband stehen für die in der Landwirtschaft erwerbstätigen Per sonen demnächst Berufsschubwerk und Bodrnleder zur Verfügung, und »war neue Lederstiefel, aarnisonbrauchbare Militär-Schaft- bezw. Schnürstiefel, KriegSschubwerk mit Vollbolzsohlen, instandgesetzte Militärschnürstiefel und Bodenleder. An die Gemeindebehörde sind auf vorgenanntes Schnhwerk schriftlich Anträae (nicht SckmbbedarfSsckeine) zu richten, ans denen hervoraeht Name und Berns des Antrag stellers, Ort mit OrtSltftennummer «nd welches Schuhwerk beantragt wird. Die Gemeindebehörde hat die Angaben zu bescheinigen und sich über die Notwendig keit der Anschaffung zu äußern. Sie hat dann den Antrag sofort der Amtshaupttnann- schaft — Bekleidungsstelle — zu übersenden. Großenhain, am 25. November 1918. 701 äL. Di« AmtShauptmannschast. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Montag und Dienstag, den 2. und ». Dezember 1018 bei der untexzeichnkteü Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt. ^Kl-riktzen h ai n, am 25. November 1918. Die AmtShauptmannschast. Infolge der Knappheit von Zahlung smitteln, die wohl auch auf eine unangebrachte Zurückhaltung von Bargeld mit zurückznfnhren sein dürfte, bat der Bezirk der AmtShauptmannschast Großenhain Auftrag gegeben, für seinen Bereich einen größeren Betrag von Notgeld, um den namentlich bei Lohnzahlungen entstehenden Zahlungsschwierigkeiten abzuhelfen, hcrzustellen. Trotz der erstrebten größtmöglichsten Beschleunigung der Herstellung hat sich die Fertigstellung leider dadurch hinauSgeschoben, daß die herstellende Firma wegen Kohlen- knappheit und infolge einer deswegen ergangenen Anordnung der betreffenden Orts polizeibehörde nur in beschränktem Maße arbeiten lassen kann. ES ist jedoch mit aller Bestimmtheit zu erhoffen, daß in den erste» Tagen der näch- sten Woche mit der Herausgabe des Geldes begonnen werden kann. Wenn daher nament lich die gröberen Betriebe in dieser Woche »och Schwierigkeiten mit der Auszahlung des Lohnes haben werden und die AnSzahlung desselben ev. nicht in bar, sondern in anderer Weise, sei es durch Gutschrift oder Abschlagszahlung, erfolgt, so richtet die AmtShaupt- mannschaft hiermit an die beteiligten Kreise, insbesondere die Arbeiter bevölkerung, die Bitte, dieser vorübergehende« Stockung Verständnis entgegen bringen und wie dies ja auch bisher in vielen anderen Sachen während des Krieges in anerkennenswerter Weise geschehen ist, sich mit der durch die außergewöhnlichen Verhält nisse vorübergehend geschaffenen Lage abfinden zu wollen. Zur Besorgnis ist kein Grnnd vorhanden. Sämtliche Stellen bleiben bestrebt, Abhilfe zn schaffen. Großenhain, am 25. November 1918. A. Die AmtShauptmannschast.