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>»»»»» Ard«»!««: «ew S-»«^ - »ru» und Verla,-««! ««« in Donnerstag, am 23 Oktober 1930 96. Jahrgang überreicht. Ministerpräsident Vr. Braun hat das Rücktrilts- ver bisherige Minister Prof. vr. waentig. Der neue preußische Innenminister Severing. Berlin, 22. Oktober Der Amtliche Preußische Pressedienst meldet: Der preu- Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pelitzeile 20 RelchSpfennige, Eingesandt und Reklamen SO RelchSpfennige Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen; einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. S : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 nötig seien, wenn die bisherigen Sparsamkeitsmahnahmen weiter durchgesührt würden. Dabei hat der Stadtrat nicht übersehen, bah im Winter voraussichtlich ein Mehrbedarf ent stehen werde. Ein solcher könnte jedoch aus dem Ueberschuß au« dem vergangenen Rechnungsjahr gedeckt werden. Ministerwechsel in Preußen Innenminister Waentig zuriickgetreten. — Severing ernannt. Stalle untergebrachten Händlervieh die Maul- und Klauen- euche festgestellt wurde. kockisburg. Die hier allgemein als zu hoch empfundenen Fleischpreise haben die hiesigen Erwerbslosen veranlaßt, sich Mecks Selbsthilfe zusammenzuschliehen. Eie schlachteten dieser Lage zwei Schweine, die sie unter sich verpsundeten, worauf üe hiesigen Geschäftsleute bei den zuständigen Stellen Ein- pruch gegen diese Selbsthilfemaßnahme erhoben. Man darf gespannt sein, welche Stellung die angerufenen Instanzen in uesem Fall einnehmen werden. Burgstädt. Der Stadtrat hat beschlossen, zur Zeit von der Einsühri ng der neuen Steuern abzusehen, da sie nicht ASeitzeriyZeibmg x.n°-i<>«nnn MI» Anzeiger siir DipMtiswawe, Schmtereverg Mil. »»na»»»»»»»»'»» Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde Bon der städtischen Polizei wurde heute Donnerstag ein auf der Durchreise befindlicher landwirtschaft licher Arbeiter festgenommen und dem hiesigen Amtsgerichte zugeführt, weil er von einer auswärtigen Behörde wegen Einbruchsdiebstahls steckbrieflich gesucht wurde. — Da das Reformationsfest in diesem Jahre auf einen : Nr. 248 Montag 9 Uhr zur Rückfahrt. Dippoldiswalde. In der Schulturnhalle wird morgen Freitag abend, veranstaltet vom Allgemeinen Turnverein Dippoldis walde (D. T.), eine Filmvorführung stattfinden, in der der Film vom „Landesturnfest in Chemnitz 1930" laufen wird. Es sei hier auf das Inserat in dieser Nummer hingewiesen. Mppoldlswalde. Für nächsten Dienstag ladet der Ge werbe- und Volksbildungsverein zu seinem 2. Vortrage dieser Saison ein. Es ist ein Filmvortrag und daher wohl auch das einzige Richtige, dah zu dieser Veranstaltung als Loka das Ar-Ni-Lichtspielhaus gewählt worden ist, das mit seinem neuzeitlichen Borführungsapparat die beste Gewähr für eine tadellose Wiedergabe des Films bietet und anderseits durch die Anordnung der Plätze ermöglicht, daß auch alle Besucher das an die Wand geworfene Bild sehen können. Denn man darf wohl annehmen, datz der Vortrag „Sowjet-Ruhland — Rußland wie es wirklich aussieht", gut besucht wird. Es sei auch an dieser Stelle betont, daß der Vortrag streng sach lich und ohne jede Politik ist. Er führt ein in das Moskauer Leben, behandelt dann die russischen Schulen, die Arbeiter fakultäten, die kommunistische Universität Swertlowa, zeigt die russische Landplage, die heimlosen Kinder, und führt dann in die deutschen Bauernkolonien, nach Odessa, der Krim, Trans kaukasien, Tiflis, usw. Die „Vossische Zeitung" schreibt: Dieser Film ist Berichterstattung saus pbrase, frei von jeglicher Propaganda in roter oder weißer Couleur, ein Referat vom russischen Leben, vom russischen Alltag in stärkster Anschau lichkeit Nach allem wird den Eewerbevereins-Mitgliedern und Gästen etwas höchst Zeitgemäßes und vor allen, auch Belehrendes geboten. — Die Landesvereinigüng ehemaliger I92er, Sitz Dresden, veranstaltet am 30. und 31. Oktober in Dresden eine Wieder sehensfeier aller Waffengattungen der ehem. sächsischen In fanterie-Division 192. Zacklsckorf. Die Kirmes im Kirchspiel Sadisdorf fand am Dienstag, dem 21. Oktober, im hiesigen Gasthof durch ein Militärkonzert vom Trompeterkorps der Infanterie-Schule Dresden,. Leitung Obermusikmeister Göhler, einen würdigen Abschluß. Obwohl schon am Sonntag und Montag am Fest sehr reger Anteil genommen wurde, erschienen am Dienstag trotz Regenweiter wieder viele. Was von, Musikkorps ge boten wurde, stand auf der Höhe ansehnlicher Leistung. Die Zusammensetzung des Orchesters war sehr vorteilhaft — mehr Streicher als Bläser; das gab der Gesamtwirkung eine wohltuende Weichheit. Besonders gefiel die Romanze „Lebe- wohl" für Englisch-Hornsolo von Moes. Der große Beifall forderte Wiederholung. Drei schneidige Märsche als Einlage erstellten die Hörer. Den Abschluß der Programmusik bildeten drei schmetternde Fanfarenmärsche mit Kesselpauken. Man zollte dem Dirigenten und Musikern reichlichen Dank für den schönen Abend. An das- Konzert schloß sich unter voller Kapelle ein munteres Tänzchen an, das von jung und alt begeistert angenommen wurde. Alles in allem, die Ver anstaltung war ein gelungener Kirmesabschluß, wofür man dem rührigen Easthofsbesitzer W. Schmidt recht dankbar sein muß. WMgenstzopf.flEine hiesige Einwohnerin wurde durch zwei auf der Straße spielende Hunde umgerissen und kam dabei so unglücklich zu Fall, daß sie einen Arm- und einen Beinbruch erlitt. Die Brüche sind so kompliziert, daß die tfwudem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Dresden. Der Rat stimmte in seiner Gesamtsitzung am Dienstag einem Vorschläge des Verfassungsamtes zu, aus Ersparnisgründen di, bisher im Stadtbezirk bestehenden 16 Standesämter so zusammenzulegen, daß künftig nur noch 5 Stande-amter bestehen bletben. Die Zusammenlegung, die Kraft treten soll, wird eine erhebliche Herabsetzung des Berwaltnngsaufwandes der Standesämter bewirken und erscheint in Rücksicht auf die verhältnismäßig dn Einzelnen Standesämter tragbar. .S^da- S er sollte Viehmarkt gehalten werden Er konnte nicht eröffnet werden, da bei dem in einem hiesigen «el« «KM «IHM «ekavviunrchuvg« De, «M-hav-kmmmfchast, D« Vmks,er1chl» «D De»Sr«-lrer» za Dippoltiewalte MNei» kür morgen: Zeitweise auffrischende Winde aus westlichen Richtungen. Nur anfangs vorübergehend aufheilernü. Zunächst noch Neigung zu Nebelbildung. Nacht» nur mäßige Abkühlung, tagtüber etwas wärmer als heule. Anfangs Aufhören der Niederschläge, am Frei tag deren erneutes si»krr,i<>n ' ------- - preußische Staatsministerium veranlaßt zu Haben, alle Kräfte einzusetzen, um sich gegen eine Entwicklung zur Wehr zll setzen, die nach ihrer Auffassung die Widerstandskraft des Staates zu lähmen geeignet erscheint. Das dürfte um so mehr der Fall sein, wenn es zutrifft, daß auch ein Wechsel ,m Ber- liner Polizeipräsidium bevorsteht, wo Zörgiebel durch den früheren preußischen Innenminister Grzesinski ersetzt werdert soll. Freilich wird die Nachricht bislang dementiert. Die Abendausgabe des „vorwärts"' erklärt, die Ernennung Severings werde in allen Kreisen als Antwort auf die nationalsozialistischen Diktatur- und Staaksstreich- drohungen aufgefaht werden. Die „ Germania " erhebt angesichts dieser, auch für sie völlig überraschenden Vorgänge die Frage, ob das auf eine Verstärkung des sozialdemokratischen Einflusses in Preußen hinauslaufen soll. Dann hätte Herr Braun, so meint sie, der Ablehnung der Mißtrauens- anträge und der Ablehnung des Antrages auf Landtags auflösung «ins sehr weitherzige und weitgehende Auslegung gegeben. Die „D.A.Z/ nennt die Ernennung Severings eine öffentliche Kampfansage in dem Sinne, daß die Sozialdemokratie von ihrem Platz nur weichen wird, wenn ihr eine größere Macht entgegengestellt wird. Es sek zu befürchten, daß gerade die Ernennung Severings nicht beruhigend wirken, sondern neues Oel ms Feuer gießen werde. Die „Vossische Zeitung" erinnert an den Zwischenfall !m Reichstag, wo Severing während einer be sonders stürmischen Szene demonstratio durch die Reihen der nationalsozialistischen Abgeordneten ging und meinte, daß diese Handlung symbolisch sein würde für seine Tätigkeit als Innenminister. Der „Berliner Lokalanzeiger" meint, daß der preußische Ministerpräsident angesichts der bedrohlichen Zeitläufe wieder einen starken Mann im preu ßischen Innenministerium haben wolle. Koalitionsparteien waren unterrichtet Wie vom Verein deutscher Ieilungsverleger milgekellk wird, waren die Koalition spart eien des preußi schen Landtages von dem bevorstehenden Minlsterwechsek vorher unterrichtet worden. In Kreisen der Land- tagsopposilion, namentlich auf der rechten Seite, begrüße gesuch angenommen und Staatsminister Dr. Waentig mit dem Ausdruck des Dankes für die dem preußischen Staal ge leisteten wertvollen Dienste von seinem Amte in Preußen entbunden. Zum Nachfolger des scheidenden Innenministers hat der preußische Ministerpräsident gemäß Artikel 45 der preußi schen Verfassung den Reichs- und Staatsminister a. D. Severing ernannt. Die Gründe des Wechsels Der Wechsel im preußischen Innenministerium ist der Oeffentlichkeit vollkommen überraschend gekom men. Vor Wochen zwar war gerüchtweise bekannt geworden, daß der preuhische Ministerpräsident eine Neubesetzung des preußischen Innenministeriums erstrebe, nachdem Minister Prof. Dr. Waentig mehrfach den Wunsch geäußert habe, sich wieder völlig seiner akademischen Lehrtätigkeit zu wid men. Jedenfalls wird dieser Wunsch Dr. Waentigs von zu ständiger preußischer Seite als Grund seines Rücktritts an gegeben. Daneben aber dürfte, wie von verschiedener poli tischer Seite erklärt wird, die politische Gesamtlage ihn veranlaßt haben, von seinem Posten zurückzutreten. Ministerpräsident Braun möchte, so wird erklärt, an der Spitze seines Innenministeriums gerade jetzt einen Mann sehen, der für dieses spezielle Gebiet Erfahrungen und Autorität hat. 8m Spiegel der Berliner Prelle Wenn man der Berliner Presse, die der preußischen Staatsregierung nahesteht, glauben darf, scheint die Er nennung Severings zum preußischen Innenminister Erwä gungen zu entspringen, wie sie sich aus dem Ergebnis der Wahlen vom 14. September bei verschiedenen maßgebenden Kreisen Preußens ergeben haben. Die verschiedenen Vor stöße gegen die Regierung und Koalition in Preußen, die ängekundigten Volksbegehren von Seiten des Stahlhelms und der Nationalsozialisten, die Vorgänge bei der Reichs taaseröffnung und ähnliche Erscheinungen scheinen das — Da das Reformatlonsfest tn vielem ^ayre aus einen : Minister des Innern, Dr. waenli g, hak dem preu- Freitag fällt, gelten die Sonntagsrückfahrkarten aus- ' »A Ministerpräsidenten sein Rücklriktsgesuch uahmsweise von Donnerstag 12 Uhr bis Montag 9 uyr. Die Karten können benutzt werden von Donnerstag 12 Uhr bis Sonntag zur Hinfahrt und von Donnerstag 12 Uhr bis j