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Dresdner Journal : 07.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187303070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18730307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18730307
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-03
- Tag 1873-03-07
-
Monat
1873-03
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Journal : 07.03.1873
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55 187« Freilaq, den 7. März zz^Lbrlicb: 11?dtr. 1k Lvicb«, ko»^ «06 Fdam>»»«»wpr»1»« r « -IN,,» i 77>1r »»»«L»U»6«6»ut»oL«» Lio»»l»e Huouuvro: 1 ^r. 81«up«lLU»cdt»8 tu»«i. l»»«i touprel»»: k<tr 6«Q lt»uw vioei s«,p»tt«o«t 2v6s: 11t ^-r. lauter ,^ü»^«»»u6t" 6io 2«Ue: > Ik^r. Lrseboloenr » IL^Ucd, rait Fu»u»tuus 6er 8ou»- uv6 ksiert»^», Ad«u6» kllr ävL kol^vväsa 1'»^. DreMmZomml. Verantwortlicher Ncdaetenr: I. Hartmann. lo»er»t«L»on»kl»e «u»«Srt»r LslMk: ^r. L^an6«t<tter, LommwüiouLr 6s» vr«»6llSk ^ourim!»; »b«o6»s.: LuAen ^ort u. L N-wdur^-N«rlU>- Vt«o-I.,ti>»^-L»»»I->r«>l»u-k'r»Lk7llrt »U : <t ^0Ate^, N»rU»-Vi»» ll»wdur^-kr»8 t-->p»i8-kr-Lil- kart ». N.-NLllvd«»: /tu6. M-E, L«rUo: >1 7/r7e,n, ,/er, /nvat,6««6un1:, L Fttvec/it, »rewen: F' Lc/>kotte,- Lre»- I»u: FÄa»Ae»'sNüre^u; Vkvmmt»: />. k°r»a^- ^«A^scd« u./^//<rm«,in'»oke ljudill., Da««deF 6o.; SörUt»: , s«ni>vv«r: / k-rii: ^/ava«, Fa/itte, Luktt^-F 8tuttxx»rl: /^ü<^s F Co, Lü66. Annoncen-Lü^ea«, Vivo: .4/ ll«r»U8xed«rr * Xüiusl. kip«6ition 6v» VresUner lournsl», vrs»6su, ttitr^oretiieu^^su dlo. Ü-- -« Amtlicher Theil. Ansage- Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des König- wird der feierliche Schluß des gegenwärtigen Land tages Montag, den 1«. März 1873, Mittags 12 Uhr, in den Paradesälen des Königlichen Schlosses statt- findcn. Die Herren Staatsminister, sowie sämmtliche Herren der ersten und zweiten Classe der Hofrangordnung, ingleichen die nicht im Dienste befindlichen Königlichen Kammerhrrren und Flügeladjutanten, versammeln sich Mittags A12 Uhr in den Zimmern Sr. Majestät des Königs. zweite Etage des Königlichen Schlosses, um von da Sr. Ma jestät dem Könige vorzutreten, wenn Allerhöchst Die selben Sich zum Throne und von demselben zurück begeben. Die Herren der dritten, vierten und fünften Elaste der Hofrangordnung, sowie die am Königlichen Hofe vorgrstellten, in der Hofrangordnung nicht begriffenen einheimischen Herren haben sich Mittags M2 Uhr in der zweiten Etage des Königlichen Schlosses ein zufinden und begeben sich unmittelbar in den Thron saal, an die ihnen dort anzuweisenden Plätze. Anzug: Uniform (6»Ia). Die Trauer wird ab gelegt. Dresden, am 5. März 1873. Königliches Oberhofmarschallamt. Bekanntmachung. Nachdem am 1. Januar dieses Jahres eine ander weite Aufzeichnung des medizinal- und veterinärärztlichen Personals im Königreiche Sachsen stattgrfunden hat und dieses Verzeichniß unter dem Titel: „Das neue medizinal- und veterinärärztliche Personal und die dafür bestehenden Lehr- und Bildungsanstalten im Königreiche Sachsen am 1. Januar 1873" im Drucke erschienen ist, so wird solches, und daß Exemplare der beregten Druckschrift bei der Verlags buchhandlung von Rudolph Kuntze hierselbst zu dem Preise von — Thlr. 12 Ngr. — Pf. zu beziehen sind, andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 25. Februar 1873. Ministerium des Innern. II. Abtheilung. Körner. Jochim. Nichtamtlicher TheU. Uedersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagetgeschichte. (Dresden. Berlin. Neisse. Apenrade. Straßburg. Stuttgart. Karlsruhe. Darmstadt. Wei mar. Gotha. Pesth. Paris. Rom. Madrid. London. Kopenhagen. St. Petersburg. New-Bork. Washington.) Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Beilage. Dresdner Rachrickten. Provivzialnachrichten. (Leipzig. Wurzen. Großen hain. Frankenberg.) Statistik und LolkSwirthschaft. EingesandteS. Extrabeilage. Landtag-Verhandlungen. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Donnerstag, 6. März. (W. T. B.) Der hiesige DrosckkeuvereiuSvorstand fordert durch Plaeatanschlag sämmtliche LerrivSmitglieder zur Feuilleton. (Redtgirl von Ott» tvauck.) Ein Klopstockdenkmal. Um ein solches in eigenthümlicher doch würdiger Weise zu gründen, hat sich in Quedlinburg, wo der patriotische Dichter und zeitweise so unterschätzte als überschätzte Teutonenbarde geboren ist, ein Verein gebildet, dem sehr tüchtige Namen beigetretrn sind. Wir finden unter ihnen Zarncke, Pröhle, Fallersleben, Hett- ner, Roquette, Kühne und Andere. Es ist eine all gemein bekannte und viel beklagte Thatsache, daß Klop- stock's Schriften in den bisherigen Drucken unvollstän dig, ja vielfach unzuverlässig überliefert sind, so daß der Text, wie auch die Erklärung einer in allen Be ziehungen sicheren Grundlage entbehrt. Der Verein stellt sich die Aufgabe: den noch vorhandenen hand schriftlichen Nachlaß Klopstock's in Urschriften oder in zuverlässigen Abschriften, ferner alle Gesammt- und Einzelausgaben seiner Werke, und endlich Alle-, was über ihn in unserer eigenen und in fremden Literatu ren erschienen ist, in einer Sammlung zu vereinigen. Diese Sammlung soll zur 150jährigen Geburtstagsfeier des Dichter-, 1874, der Stadt Quedlinburg übertragen rvrrdrn, mit der Verpflichtung, sie den Forschern zur Benutzung offen zu halten. Demnach richtet der Ver ein an Alle, welche die Bedeutung deS Unternehmen- anerkennen, die Bitte, eS durch Einsendung von Geld beiträgen zu Händen deS mitunterzeichneten Cassirer- »u unterstützen. Diejenigen, welche tm Besitz von hand schriftlichem Nachlaß von Klopstock sich befinden, wer den ersucht, die Originale oder autbentnchc Abschriften für die Sammlung zu übersenden. Ebenso wird der Verein für jeden Nachweis sehr dankbar sein. Der sofortigen Empfangnahme neuer Wegeweffertarife uud Marken behufS der BetrirbSwiederaufnahme deS DroschkenvrrkebrS auf, da solches der Wunsch deS Kaiser» uud Königs sei. Die rinbrrufen.gr- wesene Grnrralvrrsammlung ist aufgehoben. (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) Pari», Donnerstag, S. März. (W.T B ) Thirrt war gestern leicht erkrankt, jedoch dadurch nicht ge hindert, dem Miuisterrathr beizuwobnen. AbendS war derselbe anscheinend wieder vollkommen wohl. Versailles, Mittwoch, 5. März, AbeudS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der National- Versammlung wurde die Debatte über das konsti tutionelle Projekt deS DrrißigerauSschuffeS fortge- setzt. Ein Amendement, welches dcn 8tutu8 czuo aufrechterhalteu wissen wollte, wurde mit 455 gegen 8S Stimmen abgelehnt. Der Art. l deS Gesetz entwurfs, welcher die Beziehungen d»S Präsidenten der Republik zur Nationalversammlung betrifft, wurde mit 38V gegen 232 Stimmen angenommen. Ebenso gelangten die beiden ersten Paragraphen deS Art. 2 zur Annahme. Die Fortsetzung der DiSrusfion erfolgt morgen. Die Linke ist entschlos-. sen, den Gesetzentwurf der Dreißigercommisfion auzunehmen. Madrid, Mittwoch, 5. März, Morgen». (W. T. B.) Wie man versichert, macht die Regierung die Suspension der Sitzungen der Nationalver- sammlung bis zum Zusammentreten der neuen con- stituirenden Versammlung zu einer CabinetSfrage. Madrid, Mittwoch, 5. März, Mittags. (W. T. B.) Eine Versammlung von 236 radikalen De- putirten hat einstimmig beschlossen, gegen die SuS- Pension der Sitzungen der Nationalversammlung zu opponiren. (Vgl. unter „Tagesgeschichte") Man befürchtet Straßenconflirte in Madrid, da die exaltirten Republikaner die Auflösung der Nationalversammlung verlangen. Madrid, Mittwoch, 5. März, Abd«. (W.T.B.) In die Commission für die Vorlage über die Sus pension der Sitzungen der Nationalversammlung find uur Gegner de« Projekts gewählt worden. Die Regierung ist, gegen die Ansicht der Minister RIcolaS Salmeron und Castelar, entschlossen, un geachtet dieses Ausfalls der Wahlen nicht zurück- zutretrn und die Vorlegung deS Bericht» der Com- Mission iu der Nationalversamwluug abzuwarten, um dann entweder abzutreten, oder die Versamm lung aufzulösen. In Tau-Roche bei Gibraltar sollen 200 Ca- rabiuierS sich für Don Carlos erklärt und die Of fizier« der Erhebung fich angrschloffen haben. New-Aork, Donnerstag, 6. März. (W.T.B., Kabeltelegramm.) Gestern Abend hat in Rew-Or- leans rin blutiger Zusammenstoß zwischen Polizei und Miliz stattgrfunden. Letztere griff eine Polizri- station an und wurde mit Artillerie zurückgeworfen. 1 Todter und Iv Verwundete blieben auf dem Platze. Den BundeStruppen räumte die Miliz da» Feld. Lagesgelchichtr. Dresden, 6. März. Beide Kammern hielten heute Sitzungen, in denen ein Schreiben des Gesammtmini- steriums zum Vortrag gelangte, wonach der feierliche Schluß des Landtags Montag, den 10. d. M., Mittags 12 Uhr im königl. Schlosse stattfinden wird. In der Ersten Kammer beantwortete Staatsminister Frhr. v. Friesen die Interpellation Hrn. Meinhold's wegen der Sicherstellung des Museums gegen Feuersgefahr dahin, daß alle zu diesem Zwecke nach dem Theater- brande in Aussicht genommenen Maßregeln, zu deren Ausführung damals der Regierung ein Bauschquantum von 9200 Thlr. bewilligt worden, theils bereits aus geführt, theils in der Ausführung begriffen seien, mit Vorsitzende des Vereins ist vr. Dihle, Gymnasial director in Quedlinburg, der Cassirer W. Wolff da selbst. Literatur. Sachs. Encyklopädisches Wörter buch der französischen und deutschen Sprache. Berlin, Langenscheidt'sche Verlagshandlung. 1872. — 3. Lieferung. Nach dem Prospekt, welchen die Verlagshandlung bei dem Erscheinen dieses ausgezeichneten Werkes ver öffentlichte, sollten ungefähr 4 Jahre bis zur Voll endung des ersten französisch-deutschen Theiles vergehen. Sie hat ihr Wort gehalten. Derselbe liegt jetzt auf 1630 dreispaltigen Seiten vollständig abgeschlossen vor uns. Und der Verfasser konnte mit gutem Gewissen in seinem Nachworte sagen, er habe eine absolute Voll ständigkeit nicht erreicht; da- ist ja bei einem Wörter buche einer lebenden Sprache überhaupt nicht möglich, und erst recht nicht bei der französischen, wo täglich neue Wörter, namentlich von den Journalisten und Romanschriftstellern gemacht werden. WaS aber er reicht werden konnte, das ist geschehen; auch ein Laie steht, wenn er das Sachs'sche Wörterbuch zur Hand nimmt, daß es das Beste ist, welches irgend eine Lite ratur aufzuweisrn hat, und wollten die Franzosen ge recht sein, so müßten sie eS selbst dem Littrs'sehen vor- ziehen. Daß hin und wieder einmal rin Wort vermißt werden wird, ist möglich, ich selbst find« den nordfran zösisch mittelalterlichen Ausdruck mir« für vdirurxiov, den ich auch noch in Büchern de- 16. Jahrhundnts an- artroffen habe, nicht darin; allein die- will gar nicht- sagen, da- SachS'sche Wörterbuch ist das Muster eine» jeden Lexikon», und wünsche ich nur, daß auch der deutsch-französische Theil, der natürlich viel leichter zu machen ist, nachdem der französisch-deutsche vorliegt, einziger Ausnahme der Telegraphenleitung, deren Her stellung noch Gegenstand der Erwägung sei. Weiter trat die Kammer den Beschlüssen der Zweiten Kammer auf das, den Nachweis über die bisherige Verwendung des Casernrnbauvorschußfonds betreffende Dekret und dem von der Zweiten Kammer bereits angenommenen Veretnigungsvorschlage zu dem einzigen Differenzpunkte bei, der zwischen dcn Beschlüssen beider Kammern zu den auf Grund von 8 88 der Verfassungsurkunde zu Ausführung des Reichsstrafgesetzbuchs rc. erlassenen Verordnungen übrig geblieben war. Ferner bestätigte die Kammer die am Schlüsse des vorigen Landtags von ihr gewählten Herren: wirkt. Geh. Rath Prof. De. v. Wächter in Leipzig und FinanzprocuratorAdv. Beschorner hier als Mitglieder, Finanzprocurator Adv. Steinhäußer zu Plauen und Hofrath Adv. v. Könneritz hier als stellvertretende Mitglieder des Staatsgerichtshofes und wählte zum Mitgliede desselben an Stelle des verstor benen Staatsministers a. D. vr. v. Behr den Landes- bestaüten und StiftSverweser Grafen zur Lippe auf Teichnitz mit 33 von 40 Stimmen. Graf v. Hohenthal erstattete Bericht über das Resultat des Vereinigungs verfahrens hinsichtlich des Gesetzentwurfs wegen einiger Abänderungen der Verfassungsurkunde. Ein vom Prä sidenten Or. Schaffrath gemachter Vermittelungsvor- schlag ist von der Deputation der Ersten Kam mer nicht acceptirt worden; sie empfiehlt der Kam mer, bei ihrem frühern ablehnenden Votum stehen zu bleiben. Graf v. Hohenthal nahm die Majorität der Kammer gegen die Verdächtigungen und Anschul digungen in Schutz, welche sie sich durch ihren Beschluß zugezogen habe. Derselbe sei mit Unrecht als eine schroffe Ablehnung der Vorlage bezeichnet worden, viel mehr habe die Kammer ihre Opposition in die mög lichst milde Form gekleidet. Angesichts der Thatsache, daß sie sich noch nie irgend einem Fortschritte in den Weg gestellt habe, könne die Kammer jene Angriffe ruhig über sich ergehen lassen. Das Streben der Zwei ten Kammer nach Erweiterung ihrer Rechte und ihrer Macht sei ja ganz berechtigt, man brauche kein Prophet zu sein, um zu sagen, daß die Frage des Mitregierens in wenig Jahren sehr dringend an die Regierung her- antreten werde; aber diesem Strrbrn gegenüber habe doch auch eie Erste Kammer einen Standpunkt zu be haupten, ihre Würde zu wahre», die erste Eigenschaft einer Ersten Kammer, die Selbstständigkeit zu vertreten. Sage sie zu derselben Sache yeute Nein, morgen Ja, so werde daS Land das Vertrauen in die Selbststän digkeit der Ersten Kammer, das sie zur Ausübung ihres Berufs brauche, verlieren. Die Regierung würde einen momentanen Erfolg erlangen, in Wahrheit aber werde ihr ein schlechter Dienst geleistet, denn solle der Schwerpunkt nicht vollständig in die Zweite Kam mer verlegt werden, so müsse die Regierung doch auch einmal in der Lage sein, sich auf den Widerspruch der Ersten Kammer zu berufen. Sekretär Bürgermeister Löhr motivirte seinen Entschluß, sich heute von der Ma jorität der Deputation zu trennen und gegen die Auf rechterhaltung des früheren Beschlusses zu stimmen; nachdem die Kammer das vorige Mal nicht principicll, sondern nur zur Zeit die Vorlage abgelehnt habe, halte er nicht für richtig, die durch den Vorschlag des Präsi denten vr. Schaffrath gebotene Hand zur Verständigung abzulehnen. Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz ver wandte sich nochmals für die Annahme der Vorlage, er schloß seine Rede mit dem Hinweise, daß man sich am besten in die Lage setze, unberechtigten Ansprüchen entgegen zu treten, wenn man berechtigten rechtzeitig entgegen komme. Die Kammer beschloß mit 22 gegen 18 Stimmen, bei ihrem ablehnenden Beschlusse stehen zu bleiben. Außerdem beschäftigte sich die Kammer mit Petitionen und Beschwerden. Die Zweite Kammer nahm auf Antrag ihrer Schulgesetzdeputation einige Berichtigungen m der bezüglich des Volksschulgesetzes zu erlassenden ständi schen Schrift vor und beschäftigte sich hierauf mit Pe titionen. Eine längere Discussion veranlaßten mehrere bald erscheinen möge. Bemerken will ich noch, daß am Schluffe der letzten Lieferung recht nützliche Regeln über die Sylbentheilung im Französischen und feiten der Verlagshandlung ebenfalls ein sehr eingehender Rechen schaftsbericht über die bei der Drucklegung befolgten Principien beigegeben ist. Druck und Papier, sowie Correctur ist bis zum Schluffe in gleicher Vorzüglich keit geblieben, so daß es geradezu ein Vergnügen ist, das Buch in die Hand zu nehmen. vr. Gräbe. Bildende Kunst. Den „H. N." wird aus Rends burg gemeldet: In der Ausschußsttzung deS LandeS- comitös für die Märzfeier wurde am 2. März zu Neumünster die Entscheidung über das in Rendsburg zu errichtende Denkmal gefällt. Es wurde der von dem Prei-richter warm empfohlene Entwurf des Künstlers Müller in Dresden — eine- geborenen Altonaers — gewählt: Ein circa 28 Fuß hohe Säule, gekrönt mit der Büste Lornsen's, an deren Fuß eine alle gorische Gruppe. DaS Denkmal wird seinen Stand punkt auf dem Paradeplatzt in Rendsburg, der Haupt wache — dem ehemaligen Gefängnisse Lornsen's — gegenüber, erhalten, wo es sich, den Baumschmuck deS JungfernstiegS im Hintergründe, sicherlich gut auSneh- men wird. * Der Herausqrber der dramatischen Werke unserer verewigten Prinzessin Amalie, Robert Waldmüller (Ed. Düboc), erhielt von unsers Königs Majestät in huld voller Anerkennung eine mit Brillanten reich verzierte und durch rin Bildniß Ihrer königl. Hoheit geschmückte goldene Tabatitre. * Die Straßburger Bibliothek wird von allen Seiten unterstützt und die Schätze mehren sich. Die Deut sche Kaiserin stiftete ein Prachtwrrk, der Kaiser von Petitionen um Aufhebung der über die Theilbarkeit deS ländlichen Grundbesitzes bestehenden gesetzlichen Vor schriften. Die 3. Deputation beantragte, die Regie rung um Vornahme einer Revision des Gesetzes vom 30. November 1843 zu ersuchen» wogegen der Abg. Krause dem nächsten Landtag einen die Aufhebung des gedachten Gesetzes bezweckenden Gesetzentwurf vorgelegt wissen wollte. Die Kammer entschied sich für den De- putationSantrag, nachdem Staatsminister v. Nostitz- Wallwitz den Krause'schen Antrag bekämpft, dagegen die Anstellung von Erörterungen behufs einer Revision zugesagt batte. Die übrigen Petitionen waren von minderem Belang. * Berlin, 5. März. Die heutige „Prov. - Corr." bestätigt, daß unser Kronprinz nach mehr als drei monatlicher Abwesenheit und nach völliger Genesung von der schweren Krankheit, welche ihn im November auf der Reise nach der Schweiz in Karlsruhe befallen hatte, Anfang nächster Woche mit der Frau Kronprin zessin und den jüngeren Kindern nach Berlin zurück- kchren wird, um der Eröffnung des Reichstages am 12. d. M. beizuwohnen. Nach den bisher getroffenen Bestimmungen gedenkt der Kronprinz am Dienstag (11.) Nachmittag gegen 4 Uhr auf dem Potsdamer Bahnhofe in Berlin einzutreffen. Alle größeren Empfangsfeier lichkeiten, durch welche die Bevölkerung ihrer Freude über die Genesung des Prinzen Ausdruck zu geben be absichtigte, hat derselbe abgelehnt. — Gestern Abend 8 Uhr fand im Kriegsministerium eine Staatsmi- nisterialsitzung statt. Bei den letzten vertraulichen Berathungen des Staatsministeriums soll es sich - der „W.-Z." zufolge — um wichtige Beschlüsse hinsichtlich der Eisenbahnverwaltung gehandelt baden, und zwar im Zusammenhang mit dem Vorhaben des Reichskanz lers Fürsten Bismarck, das dem Reiche nach Art. VII. der Reichsverfassnng zustehende Aufsicht-recht über das Eisenbahnwesen durch eine besondere Reichsbehörde aus üben zu lassen. — Auch hat sich das Staatsministerium mit der in jüngster Zeit mehrfach angeregten Abschaf fung der Zeitungsstempelsteuer beschäftigt, in welcher Art, muß bei der dritten Lesung des Etats im Abge ordnetenhause hervortreten. — In einem Artikel der „Pr.-C.", welcher die Arbeiten des Landtags und des Reichstags bespricht, wird gesagt: Im Herren- Hause werde die erste Berathung der Verfassungsände rungen vermuthlich um die Mitte des Monats statt- findcn. Der Reichstag werde zu dieser Zeit vermuthlich noch wesentlich in dcn vorbereitenden Commijsionsar- beiten begriffen sein. Im Abgeordnetenhaus! werde in den nächsten Tagen die Berathung der einzelnen kirch lichen Gesetze beginnen. Das Abgeordnetenhaus werde vermuthlich einige Zeit nach dem Beginn der Reichs- tagssesston und nach Erledigung seiner unabweislichen Aufgaben seine Arbeiten auf einige Wochen vertagen. — Die Commission zur Berathung der Strafpro- ceßordnung hat unter dem Vorsitz des Geh. Raths Keller vom Generalauditoriat die einleitenden Geschäfte bereits beendet, die Abwickelung der Arbeiten wird aber sehr geraume Zeit in Anspruch nehmen. Der von der Commission auszuarbeitende Entwurf soll, bevor er die eigentlichen legislatorischen Stadien durchläuft, einer kaiserlichen Jmmediatcommission unterbreitet werden. — Wie man hört, ist gestern das Scrutinialverfahren gegen den geh. Oberregierungsrath Wagener zum Ab schluß gekommen. — Der Abgeordnete Lasker ist von seiner Krankheit soweit wiedcrbrrgcstcllt, daß er an der gestrigen Sitzung der Untersuchüngscommijston Theil nehmen konnte. — Die „N. A. Z." bespricht heute die königliche Cabincts ordre vom 1.März, welche fest setzt, „daß das Staatsministerium sich bis auf Weiteres der Prüfung, Bewilligung und Ablehnung der Anträge auf Concessionirung von Eisenbahnen in Ge mäßheit der bezüglichen früheren in gewissem Maße außer Uebung gekommenen Bestimmungen vom 30. No vember 1838 künftig wiederum ausnahmelos unterziehe", und sagt dabei: „Wenn die Cabinetsordre unseres Königs Wilhelm in die Vergangenheit zurückgreift, um Rußland den von Tischendorf herausgegebenen Ooäsx Sinaitious. Ein architektonisches Prachtwerk verdankt die Anstalt dem Fürsten v. Fürstenberg. Der Ernst Arnold'sche Kunstverlag in Dresden ließ die bei ihm einzeln erschienenen Kupferstiche für die kaiserliche Bibliothek in Straßburg eigens in einen Band verei nigen, nachdem er diesem werthvollen Geschenke bereits mehrere für die Kunstgeschichte wichtige Werke hatte vorangehen lassen. Die Zahl der Manuscripte wurde durch den Antiquar Fidelis Butsch in Augsburg wesent lich vermehrt; derselbe übergab auch einen werthvollen Holztafeldruck. Sämmtliche deutsche Staaten senden ihre amtlichen Veröffentlichungen. Auch belgische Mi nisterien haben ihre Publikationen, sowie die ihnen untergeordneter Behörden zur Verfügung gestellt. Der Bibliothekar van der Hagen in Gent hat bibliographi sche, literaturgeschichtliche und historische Werke geschenkt. Der italienische und der englische Comite setzen ihre Sammlungen immer noch in erfreulicher Weise fort. Der nordamerikanische Comite schickte 9, der in Ma drid 3 Kisten mit Büchern. Braumüller in Wien fügte seinen früheren kostbaren Geschenken die von Sickel herausgegebenrn ötonument» ßrupdie» hinzu. DeuF sche Verleger, dir entweder ihren ganzen Verlag oder eine Auswahl daraus anboten, sind neuerdings wieder in beträchtlicher Anzahl zu nennen, so Ernst Mohr in Heidelberg, Grunow in Leipzig, Finsterlin in München, Mauke in Jena, daS bibliographische Institut in Hild burghausen u. A.; F. A. Brockhaus in Leipzig theilte allein 1199 Bände mit. f Or. Leopold v. Sonnleithner ist am 4. März zu Wien im 76. Jahre gestorben. An seinen Namen knüpfen sich die besten Erinnerungen an dir musikalische Ennrickkiungepcnodr Wien». Leopold Edler v. Sonn leithner war, in einem Jahre mit Franz Schubert, 1797
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