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Vaterländische Beitrüge Nr. Dresden, den Zi. Mai 13^6. 19. Gesang für Mädchen. (Viertes ProbegcdichL von Assmann.) 3)as Liedchen von weiblicher Tugend, gesungen von weiblicker Jugend, das klinget so lieblich, so schon. O, möcht' es uns immer gelingen, das Liedchen recht herzlich zu singen und möcht' es zu Herzen uns gehn! „Ein Weib, das den Vater dort oben verehret und liebt, soll man loben," dies saget uns Saiamo *) schon. Der oben wird väterlich sorgen, drum nahet am Abend und Morgen euch betend dem göttlichen Thron! Gewissenhaft handelt in Allen, wollt Gott ihr und Menschen gefallen, und wünscht ihr im Innern euch Nuh. Und, wart ihr stets redlich und bieder, sy drücken dann Schwestern und Brüder euch seegnend die Augen einst zu. *) in den Sprüchen Kap- 3». P. zo. Laßt sittlam an jeglichem Orte, bescheiden in jeglichem Worte und zart in Gedanken uns seyn; laßt nie uns die Unschuld verscherzen, bewahret die Reinheit im Herzen, wie köstliches Aedelgestcin. Der Gnügsamkeit herrliche Tugend übt schon in der frühestcn Zugend; entbehret freiwillig und gern! Scyd häuslich und sparsam, ihr Schwester», denn, kam das Bedürfnis) nicht gestern, vielleicht ist es heute nicht fern. Drum flicht auch des Müßiggangs Sünde, und hastet die Trägheit: man finde bei nützlicher Arbeit uns stets. Gort gicbet den Thatigen Seegen, und Elend verfolget die Tragen, denn, wie man es treibet, so geht's! Nichts laßt uns auf Morgen verschieben, laßt immer das „Heute" uns lieben, laßt pünktlich in Allsm uns seyn; laßt nie von der Ordnung uns weichen, und reinlich laßt immer uns zeigen, denn Reinlichkeit steht uns so fein.