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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 10.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189910103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18991010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18991010
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-10
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Monat
1899-10
-
Jahr
1899
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r: »i'. .tc r»rr. L,iv. — ivvv« — Diese verbreitetste unparteiische Zeitung erscheint Wochentag» Abend» (mit Dalmnde» nächsten Lage») und lostet mit den fiins wöchentlichen Beillättern: «leine Botschaft, Lächfischev Erzähler, Gerichts-Zeit,mg, Sächsisches Allerlei, Jll»,striktes Unter, haltitttgsblatt, bei den Postaustalten uud bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennig,. VMift«: 1.Rach«ragNr,2877. General- Dienstag, den 10. Oktober. Inseraten - Preis: Die SM spalten« TorpiiSzeile od r de«G- Na»»» 20 Psg, (PreiSoerzelchö Nisse ä Zeile 2"> Piq.) — Be« vorzngtc Stelle (Nekla>ne-Zelk«) 60 Pfg. Bei vorauSbestelltel» Wiederhollingen gröberer In« seratc entsprechender Rabatt:-^. Anzeigen siir die NachuntüM erscheinende Nummer könnt» nur bis Vormittag l0 Uhr «»- genommen werden. ' ' »H r«Ir> igeoinu » «dttge: S!cn»ala»jk>ger Sn»ip>«chlnUe Nr. IW. für Chemnitz und Umgegend. (Sächsisch«» Lande».Anzeiger). - Gegründet 187» alS^Anzelger" re. Derlag ,,nd RotatioasmaschineneDr»»« von Alexander Wied« t» Chemnitz, Tyeaterstraste N». s. Seschcistliche Anzeiger-Inserat« finden für billigsten Preis zugleich Verbreitung durch di« täglich erscheinende Chemnitz«U Eiseltbahli-Zeitilng. Der Dreibund, der Zweibund und die Neutralität im Trausvaalstreite. I» Rußland nimmt man am Energischsten Partei gegen da» Borgehen Englands in der Transvaalfrage. Ein russische- Blatt hat deutlich düraus hlngewieser», daß Rußland, um England von dem Kampfe gegen die südafrikanisch« Republik abzuhallen, eine Diversion nach Persien und Afghanistan machen solle, ein anderes russisches Blatt hat verlangt, daß zwei oder drei der europäischen Kontinental mächte Einspruch gegen das Vorgehen Englands erheben sollten. Welche Möchte sollen dies sein? Die im Dreibunde ver- einigten Mächte oder Rußland mit seinem Bundesgenossen Frank reich? Was den Dreibund anlangt, so sollte man zunächst daran denken, daß an eine gemeinsame Aktion der drei Mächte in diesem Falle nicht zu denken wäre. Oesterreich und Italien nehmen natur gemäß höchstens ein handelspolitische» Interesse an der Abwickelung überseeischer Differenzen, Italien aber, da» sich einst mit einem wahren Heißhunger in koloniale Abenteuer stürzte, hat ein Haar darin gefunden, und man könnte es ihm gewiß nicht übelnehmen, wein, eS schon gar keine Lust empfände, sich in Angelegenheiten zu mischen, die nicht im Geringste» die seinen sind. Bliebe also Deutschland. Abgesehen aber von allen sonstigen Gründen hat Deutschland gerade um seiner Bundesgenossen willen Veranlassung, in der Transvaalsrage sich große Reserve aufzuerlegen Daß eine Einmischung Deutschlands eine starke Verstimmung Eng> lands zur Folge haben inüßte, werden selbst Diejenigen zugeben müssen, die einer solchen Einmischung an sich nicht abgeneigt sind; eine solche Einmischung wird, wie Fürst Bismarck sich einmal aus gedrückt hat, von dem davon betroffenen Staate „in Rechnung ge stellt." Da nun aber Deutschland als Haupt des Dreibundes gilt und es ja auch ist, so würde die Verstimmung Englands sich au^ den ganze» Dreibund erstrecken, was besonders in Italien bitter empfunden würde, denn dort rechnet man für den Fall eines Krieges mit Frankreich auf den Schutz der ausgedehnten italienischen Küsten durch die Hilfe der englischen Flotte. Fällt diese Voraus setzung fort, so ist damit das Verbleiben Italien» im Dreibunde ernsthast in Frage gestellt. Scheidet aber Italien au» dem Drei bunde aus, so sind die Folgen noch »veitergehende, weil dann auch Oesterdeich behindert wäre, im Falle eine» Koalitions-Krieges seine volle Hcereskraft gegen den gemeinsame» Gegner zu wenden. Dies hat schon Fürst Bismarck, richtig erkannt, indem er einmal erklärte, daß Italien für de» Dreibund als Mitglied auch dann noch von Werth sein würde, wenn es auch nicht einen Mann an die Grenze schickte, denn es würde dann immer noch der Vortheil bestehen bleibe», daß Oesterreich seine Südgrcnze nicht zu schütze» brauchte. Man sicht also, daß das Ausscheiden Italiens aus de», Dreibunde auch die AkliouSkrast Oesterreichs hemmen würde. Die Folge des Aufgebcns der Neutralität seitens Deutschlands wäre also die Juvalidirung des Dreibundes und damit zugleich die für Deutschland sich ergebende Nothweudigkeit, sich von Rußland und in einem gewissen Maaße auch von Frankreich abhängig zu machen, weil es gegen die Nachsucht Englands Bundesgenosse»,- die in einem Gegensätze zu England stehen, suchen-müßte. In einem solchen natürlichen Gegensätze zu England stehen Rußland und Frankreich und darum erscheinen diese Mächte zu einer Intervention viel geeigneter. Diese Gegensätze sind nicht nur historischer Art, sondern auch andauernde Gegensätze der politischen Interessen und Bestrebungen. Die Reibung der englischen und russischen Interessen kan» mau eine konstante neune», der Konflikt scanzösischer und englischer Interessen ist am Niger, am Niel, in Faschoda, in Madaga kar, am Rothen Meer, in Hintrr-Jndien und in China in de» letzten Jahre» wiederholt hervorgelrelen. Frankreich und besonders auch Rußland haben aber auch äußerlich ganz andere Mittel, Englands Aktion zu lähmen, als Deutschland. Ein Protest Deutschlands gegen die englische Transvaalpolitik würde ja wahrscheinlich die englische Politik beeinflussen, aber wenn es nicht der Fall sein sollte, so müßte dieser Protest ans dem Papiere stehen bleiben. Rußland aber kann jederziit, z. B. durch die oben erwähnte, Von einem russischen Blatte selbst angedeutete Diversion nach Persien oder Afghanisten England zwingen, nicht nur auf die Entsendung weiterer Truppen aus JnUe» nach Südafrika zu verzichten, sondern sogar die von dort »ach Cnd-Asrika entsandten Truppen wieder znrückzubeordern. Damit aber würde natürlich den Buren eine un mittelbare Unterstützung zu Theil werden. Es fällt uns nicht bei, und es widerspräche dies ja auch der strikten Neutralität, einer russischen Intervention das Wort reden zu wolle», aber wenn denn schon russische Blätter Andeutungen von ein r Aktion kontinentaler europäischer Großmächte mache», so erschien es angebracht, darzuthun, daß eitie solche Aktion allenfalls von Len Mächten des Zweibundes ausgehen könnte, nie aber von denen des Dreibundes. Politische Nrmdschau. tzhemnitz, 3. Oktober 1893. Deutsches Reich. — KöniginWilhelmiuederNiederlandeunddieKönigin- Mutter Emma sind am Sonnabend in Potsdam eingetrosfe» und vom Kaiser aus dem mit deutschen und holländische» Fahnen dekorirtcn und festlich geschmückten Bahnhose empfangen worden. Im Gefolge des Kaisers befanden sich der Chef dcS Militärkabinets General v. Hahnke, der Kommandant des Hauptquartiers General v. Plcssen, svwie sämmtliche Generale und Offiziere des Hauptquartiers. Ferner hatten sich der niederländische Gesandte De. Joulhcer.van Tels van Goudriaan und sämmtliche Mitglieder der Gesandtschaft mit ihre» Damen, sowie zahlreiche Mitglieder der holländischen Kolonie zur Begrüßung eingefunden. Als der Zug Pünktlich in die Halle tinlief, stimmte das Musikkorps des Garde-Jäger-Balaillvns die piedcrländische Hymne an. Den, Zuge entstieg znerst die Königin Wilhelmine, alsdann d' Mutter. Der Kaiser begrüßte sie auf die herzlichste Weise, u ' gte sie auf die Wange und überreichte jeder einer erlauchten . ein prachtvolles Rosenbouquet. H erauf reichte der Kaiser der-^ .,,gin Wilhelms,,e den Arni und schritt mit ihr die Front der auf dem Bahnhose aufgestellten Ehrenkompagnie ab. Nach der Vorstellung des beiderseitigen Gefolges geleitete der Kaiser die beiden Königinnen an dc» L In Daumvnt bespannten vierspännige» Wagen, worin die Königinnen und ihnen gegenüber der Kaiser Platz nahmen. Der Wagen wurde durch einen Zug des Regiments der Gardes du Corps geleitet. Aus dem ganzen Wege vom Bahnhofe bis zum Stadtschlvsse »rar eine zahlreiche Menge angesammelt, welche die Majestäten mit brausenden Hurrahrufen begrüßte. Auf dem Schloßhofe war die Leib-Kompagnie des 1. Garde-Regiments zu Fuß in den historischen Grenadiermützcn mit der Fahne des 1. Bataillons und der Regimentsmusik als Ehrenwache aufgestellt. Auf der Marmortreppe zum Marmors,cale des Schlosses begrüßte die Kaiserin in herzlichster Weise die hohen Gäste. Später fand eine Tafel zu 50 Gedecken statt. — Im Reichsamt des Inner» ist der Gesetzentwurf betreffend eine Reform der Unfallversicherung fertig gestellt und nach der Rückkehr des Staatssekretärs Grasen Posadowsky vom Urlaub zunächst dem preußischen Staatsministerium zur Begutachtung zuge- I-ellt worden. Nachdem sich dieses über den Entwurs erklärt haben wird, soll er alsdann den anderen Bundesregierungen zu dem gleichen Zwecke zugestellt werde». Von der Richtung der Reform und den äußeren Umrissen de» Entwurfs kann man sich dis jetzt naturgemäß nur ein ungefähres Bild machen. Darnach wird vor Allem der Kreis der Unfall-Bersicherungspflichtigen eine erhebliche Ausdehnung erhalten. Eine allgemeine Verkürzung der Karrenzzeit, wie sie von manchen Seilen im Reichstage angestrebt wird, wird der Entwur sicher nicht enthalten, sie würde auch von den verbündeten Regierungen mit Nachdruck bekämpft werden. Dagegen dürfte sich im Entwur' eine Bestimmung finden, wonach unter Umständen schon vor dem Beginn der 14. Woche nach dem Unfall (eben der sogenannten Karrenzzeit, die das Gesetz Vorsicht) ein Renlcnbezug eintceten kann, falls der aus der Krankenversicherung erwachsende Anspruch an Krankengeld vorher forlfällt, bei dem Verletzten aber »och eine die Gewährung der Unfallrente rechtfertigende Beschränkung der Erwcrbs- fähigkeit fortbesteht. Weitere Bestimmung«» sollen sich ans eine Be schränkung der Zuständigkeit des Reichsversicherungsaints beziehen, um dieses, das gegen c ärtig »ach dem Zeugniß Wissender bis zur Unerträglichkeit in Anspruch genommen ist, zu entlasten. Die Thätigkeit des Reichsversicherungsaints soll künftig auf ein Revisions verfahren beschränkt werde», so daß die Berufung an das Reichs- vcrsicherungsamt künftig ausgeschlossen wäre, wenn das Schiedsgericht dem Verletzten nicht mehr als 25 Prozent der Rente für völlige Erwerbsunfähigkeit zugesprvchen hat. Die Revision kann aber in der Regel nur darauf gestützt werden, daß die angefochtene Ent scheidung auf der Nichtanwendung oder unrichtigen Anwendung des bestehenden Rechtes oder a»f einen Verstoß wider den klaren Inhalt der Akten beruhe, oder daß das Verfahren selbst an wesentlichen Mängeln lüde. — Die „Nord. Mg. Ztg." schreibt über den Stand der Vorarbeiten zu», neue» Zolltarife: „Der im vorigen Herbste im Reichs-Schatzamte fertig gestellte Voreutivurf zu de», Schema des Zolltarfs ist seiner Zeit den betheiliglcn Ressorts des Reiches und Preußens und den übrigen Bundesstaaten mitgetheilt und von ihnen einer eingehenden Prüfling unterzogen worden. Auf Grilnd der hiernach dem Reichs-Schatzamte zugegangencn Acußerunge», von denen die lebten erst im Juni erfolgt sind, hat eine umfassende Ueberarbeilung des erste» Entwurfs stattgefilndeli, die jetzt i»i Wesent lichen beendet ist. Jetzt ist ailzunehmeii, daß der »»»gearbeitete Ent wurf ii» Lause dieses Monats vom Reichs-Schatzamte den übrigen betheiligtcn Stellen mitgetheilt werden kann, und daß dann seine Vorlegung an den Wirthschaftlichen Ausschuß erfolgt. — Tie von Deutschland zu,»' Studium der Pest »ach Portugal entsandten Or. Frosch und vr. Kossel sind »ach Berlin znrückgekchrt. Auf der Rückreise machten sie Station in Madrid und Paris, Ivo sie im Institut Pasteur Einsicht in die Gewinnung des Pest erums nahmen. Ausland. Oestrrreich-Ungarn. Graf Clary will auch mit de» führenden Persönlichkeiten einzelner Kronländer in Fühlung treten. So sollen auch der Führer der deutschen Fvrschriltspartei in Böhmen, Or. Ludwig Schlesinger, n»d der Landtagsabgeordnete Or. Karl Schückcr in Reichcnberg als Vertreter der deutschen Volks» Partei Nordböhmens Einladungen zu einer Besprechung mit Graf Clary erhalte». Italien. Die „Agenzia Stefan!" meldet: Der Kommandant des in Palermo vor Anker gegangenen deutschen Kriegsschiffs „Gneiscnau", Fregatten-Kapitän Kretschma» n, und Leutnant Erker statteten Crispi einen Besuch ab. Sie wurden ihm vom deutschen Konsul in Palermo vorgestcllt. Kretschmann begrüßte Crispi im Namen der deutschen Marine n»d hob die freundschaftlichen Beziehungen hervor, die Italien mit Deutschland verbände». Crispi dankte für den Besuch und sagte: „Bringen Sie der deulschcn Marine meinen Gruß! Die Freundschaft zwischen Deutschland »tid Italien ist nöthig im Interesse beider Nationen und im Interesse des allge meinen Friedens." Frankreich. Wie aus Pari- gemeldet wird, leitet „Siecke" eine äußerst merkwürdige Bewegung ein» das franzvsische Seiten- stück zum österreichischen „Los von Nom!" I» den letzten drei Nummern zeigte der ehemalige Dominikaner Hyacinlhe Loysvn, daß einzig ihr Katholizismus den Verfall der romanischen Völker verschulde, und am Sonnabend entwickelte Avcs Guyot den Gedanken, Frankreich müsse protestantisch werden, um zu leben. „Frankreich", so heißt eS in dem Aussatz, „hat AllcS zu verlieren, wenn katholisch bleibt, Alles zu gewinne», wenn es protestantisch wird. Der Protestantismus hat keine» enge» Shllabus, durch deu Jedermann sich zwängen muß, er nimmt alle Forme» an »»d paßt sich alle» Geistesstnsen an. Wenn wir die gegenwärtige Gliederung des Katholizismus zerstören n»d gegen ihn die MS -lichtest des religiösen Wettbewerbes Herstellen, müssen wir lam und unzweideutig verkünden, daß eS znm Bortheil des ProtestautiSmn» geschieht und daß wir auf den Protestantismus rechnen, »in Frankreich dem Katholizismus zu entreiße». Wen» die Trennung von Kirche und Staat bisher so viele Leute tu Frankreich erschreckt hat, so war eS, weil die Frage so gestellt wurde: „Katholizismus odet Unglaube?" Warm» solle» wir Freidenker nicht die Ersten sein, die Frage anders zn stellen nnd Mirabeau's Formel, Frankreich muß entchristlicht werden, durch die Formel zu ersetzen, Frankreich muß entkatholischt werde»? Man sagt: Frankreich ist Im sechs zehnte» Jahrhundert nicht protestantisch geworden, jetzt ist es zu spät. Wieso? Es ist nicht protestantisch geworden, weil der Protestantismus ungeheure Hindernisse zn bekämpfe» hatte. Heinrich IV. opferte mit seiiiem „Paris ist eine Messe werth" die Zukunft dem unmittelbaren Erfolge. Bis zur Um wälzung wurden die Protestanten verfolgt und ausgerottet, das Concordat hat di« Herrschaft des Katholizismus wieder hergestellt nnd trotz aller Kämpf« wurden die französischen Protestantrn nicht geschwächt und sie stellten die Unerschrockenste» gegen den zweite» Dezember und für die Republik." tKrotzvritannien. Durch Erlaß der Königin wird das Parlament am 17. Oktober zur Berathung dri»ge»der wichtiger Angelegenheiten einberufen. Di« zweite Ausgabe der Times" berichtet: Die Proklamation, die die Reservemannschaften einberust, ist unterzeichnet worden. ES werden nur soviel Mann schaften rinberusen, als genügen, um jedes nach Südafrika bestimmte Bataillon auf 1000 Mann zu verstärken. Die Einberufenen habe» Befehl, sich am 17. Oktober zu stelle». Sintzland. In den Osffeeprovinzrn wurden neuerdings 3 0 deutsche Volksschullehrer entlassen. Ein Ersatz ist »och nicht beschafft, da die Behörde nur Nüssen anstellen will. Transvaal. Ans Ladysmith meldet der „Daily Telegr.tph", die englischen Positionen in Glencoe und Ladysmith wurden während der letzte» 24 Stunden durch Reguläre nnd Frei willige bedeutend verstärkt. In Ladysmith sind viele Flüchtlinge; zahlreiche Familien lagern im Freie», die Züge bringen Massen von Kaffer» und ZuluS. Weiße und Neger sind in Aufregung, man stellt die Arbeit ein und eilt in die Wohnungen. Es wird vermuthe^ die Zögerung der Buren mit dem Angriff sei die Folge einer Nm- wechselung der.schadhaften Patronen und des Mangels an Transport mitteln, sowie des Zurückbleibens der Oranje-Freistaatkoloiine». — Nach weiteren Meldungen ans Südafrika wurde der Koiiiiiiandant Crouje zum General und Kommandeur an der Westgrcnze ernannt. Er hat am Donnerstag in das britische Lager bei Mafeking eine Botschaft gesandt, daß er, sobald ein Schuß in Natal falle, die Grenze überschreiten werde. Itmschai» im Lauve. — Pirna. In einem Anfalle von Schwernmth hat sich di« Frau des kürzlich verstorbene» Gutsbesitzers S. i» Hellendorf in die Janchengrnbe gestürzt nnd ertränkt. Die Frau hinterläßt siebe» Kinder. — Das Bismarckdeukmal in Pirna soll am 22. Oktober enthüllt werden. — Ostran. Infolge zu festen Schnürens ist dieser Tage hier aus offener Straße ein 16» bis 17jcihrigcs Mädchen »mgefallen. Es wurde bewußtlos anfgefnnde». Gesicht und Hals waren schon ganz blau, ans dem Munde quoll etwas Blut, während der Athem einem Todesröcheln glich. Nach etwa V«stü»higem Bemühen einiger hilfsbereiter Personen kam die Bewußtlose n/icdcr zu sich — Zwickau. Am Freitag Nachts verunglückte der Geschirr» führer Pfeffer der hiesigen Vereinsbrauerei am Nvtheiibacherberge dadurch, daß er vom Wage» fiel uud so unglücklich zn liegen kam, daß ihm der Wagen über den Brustkorb hinweg ging. Das Ge schirr wurde von einem hiesigen Schutzmann in der Altenburger Straße führerlos betroffen und nach der erwähnte» Brauerei gebracht Pfeifer wurde erst Sonnabend früh im genannten Orte gefunden nnd in das hiesige Stadlkrankcnhaus gebracht. — Wilkau. Hier erstickte ein junger Mensch in seinem Bette. Er hatte sich in einem Anfall von epileptischen Krämpfen förmlich mit dem Kopse in das Kopfkissen verwickelt. — Jocketa bei Plaue». Ans der hiesigen Station wird ein neues großes Empsangsg.bände gebaut. Durch den Bau, besten Aussühnmg Hecr» Baumeister Ulbricht in Plauen übertragen worden ist, wird vielen Arbeitern in der Umgegend von Jocketa Gelegenheit zu reichlichen, Verdienste geboten. — Infolge des Zeitnngsansrufs zur Bildung eines Freiwitligenkorps für Transvaal haben sich bei der Meldestelle in Reiche» berg i. B. schon einige hundert Mann gemeldet. Die Bewegung wird durch eins dortig« Kapffalskraft gefördert und erregt allgemeine Beachtung. — Falkenstein. Ei» Brandstifter scheint es seit einigen Lagen in hiesiger Gegend auf die Inbrandsetzung der.Feimen ab gesehen zu habe». Innerhalb weniger Tage sind auf Oberlantcr- bacher Flur e n Gctreidefcime» und ein Strohfeimen des Guts- pächlcrs Schmidt und dcs Gutsbesitzers Hecke! eingcäschert worden. — Im Klingerffchcn Steinbrnche in Bergen bei Falkenstein ist der 49 Jahre alte, verheirathete Steinmetz und Hausbesitzer Gotllieb Blechschmidt daselbst tö.tlich verunglückt. Vlechschmidt ist in dem Augenblicke, als er die Winde fortlegen wollte, anSgerntscht lind In den etwa 8 Meter tiefen Steinbrnch auf dort lagernde Steine gestürzt, wodnrch der Tod sofort eingetreten ist. — Platte«« i. V. Hier fand am Sonnabend Nachmittag die feierliche Weihe des König Alberlstistes statt, dcr in Vertretung der Königin die Frau Oberhofmcisteri» v. Pflugk beiwohnte. Herr Superintendent Past. prim. Lieschke hielt die Wcihercde. Vom Direktorium des Albertvereins zu Dresden waren Frau Major Freifrau v. Hausen, Herr v. Kiel, svwie die Frau Oberin de» Carolahauses erschienen. Im Anschluß an die Weihe fand die Er» össnung des großen MarktfesteS im Prater statt, das aus das Reizendste und Reichhaltigste auSgestattet worden ist. — Bei einem '.8
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