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«r 24 L4. M-r^ 18S8. KWeißerih-Zeitung.M Amts- «ad Auzeigt-Atatt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadlräthe zu Dippoldiswalde und /rauenstcin. Verantworilicher Le-arteur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. Mit dem 1. April beginnt ein neues Abonnement auf die , und ersuchen wir namentlich alle auswärtigen Abonnenten (die bisherigen wie die neu eintretenden), ihre Bestellungen bei den königl. Postämtern und Post-Expeditionen oder bei unseren Herren Agenten baldigst aufzugeben, damit keine Verzögerung in der Versendung stattfindet, welche letztere stets mit den, am Abend vor dem Tage des Erscheinens abgehenden Posten geschieht. Die hiesigen Abonnenten können das Blatt ebenfalls schon Abends vor dem Tage des Erscheinens (von 6 Uhr an) abholcn lassen oder erhalten eS um diese Zeit zugesendet. Inserate finden (bei einer Aussage von 1000 Exemplaren) hier, wie in Frauenstein, Altenberg, Geising, Glashütte, Kreischa, Rabenau re. nebst Umgebungen, die ausgedehnteste Verbreitung. Verlag» - LxpvÄttk»«. T a geS geschieh te Dippoldiswalde, 22. März. Ein Stadttheil, bei welchem man bei uns stets mit Bangen an eine auS- brechende Feuersbrunst denkt, ist der Oberthorplatz. Wer die mit Schindeln gedeckten, meist aus Holzwerk bestehenden Gebäude kennt, wird es gerechtfertigt finden, wenn bei dem, gestern Sonnabend Abend ^9 Uhr er tönenden Rufe: „Feuer auf dem Oberthorplatz!" Jedem der Schreck in die Glieder fuhr und man sich auf eine ausgedehnte Verwüstung gefaßt machte. Es brannte auf dem Boden des, dem Hrn. Schleifer Kunert gehörigen Hauses, der Ecke des Oberthorplatzes und der Altenberger Straße. Bald wurde das Nach bargebäude des Hrn. Kaufmann L. Schmidt, aus zwei verbundenen Häusern bestehend, ergriffen, und wäre nicht ausreichende Hülfe vorhanden gewesen und hätte nicht vollkommene Windstille geherrscht: nicht nur die südlichen, auch die östlichen Gebäude des Platzes, sowie die Dresdner Straße, wären bei der Feuergefährlichkeit aller Gebäude unrettbar verloren gewesen. So aber blieb das Feuer auf diese drei Gebäude mit verschiedenen Hintergebäuden, Schuppen rc. beschränkt; ein viertes, der Wittwe Thonig gehörig, brannte zwar, wurde aber gerettet, ist jedoch so zugerichtet und theilweise einge rissen, daß sich ein Neubau nöthig machen wird. Unserer Feuerwehr, die wieder zuerst auf dem Platze war und deren Mannschaften stundenlang von den be nachbarten Dächern spritzten und aus den Häusern retteten, gebührt vor Allem Ehre und Anerkennung. Der Mangel einer leicht handlichen Dachleiter, die leider zur Ausrüstung des Corps noch fehlt, machte sich diesmal besonders fühlbar, und steht zu erwarten, daß demselben durch baldige Anschaffung einer solchen abgeholfen wird. Die Leistungen der Hydranten unserer Wasserleitung befriedigten in hohem Grade, und es würde gewiß noch mehr der Fall gewesen sein, wenn im Winter es möglich gewesen wäre, hinreichende Uebungen mit denselben, namentlich aber mit der Con- centrirung des Wassers auf einen gewissen Strang, zu machen; es stellte sich dann auch der Mangel einer das Wasser betreffenden Oberleitung heraus, bei welcher es z. B. nicht hätte vorkommen dürfen, daß, während in der Herrengasfe, auf dem Oberthorplatze (einem der höchsten Theile der Stadt), auf der Altenberger Straße und später auch am Ende der Dresdner Straße die Hydranten zur Speisung von Spritzen geöffnet waren, gleichzeitig in der Vorstadt, dem tiefsten Theile, am Ständer zwei Spritzen mit Wasser versehen worden sind. Trotzdem waren die Leistungen der Hydranten am Oberthorplatz ganz vorzüglich, und'es ist nur Eigen sinn, wenn Einzelne dies nicht anerkennen wollen. — Ueber die Entstehungsursache läßt sich Bestimmtes noch nicht angeben, doch vermuthet man Brandstiftung oder mindestens Verwahrlosung; auch ist bereits eine, der Urheberschaft verdächtige Person zur Haft gebracht worden. Bon den Abgebrannten war, der Feuergefähr lichkeit wegen, keiner bei einer Versicherungsgesellschaft angenommen worden; es trifft sie also der.Schaden ganz allein. — Bei dem am vorigen Donnerstag, 19. März, leider bei sehr ungünstigem rauhen Regenwetter abge haltenen Bi eh markt waren im Ganzen (d. h. auf dem Markte und in Gasthöfen) zum Verkauf gestellt: 141 Pferde, 38 Ochsen, 29 Kühe, 5 Kalben und 112 Schweine. Verkauft wurden 21 Pferde, 13 Ochsen, 6 Kühe, 2 Kalben und sämmtliche Schweine. Die Preise betreffend, so wurden sie sämmtlich als hohe bezeichnet. Dippoldiswalde, den 23. März. Manche unserer Mitbürger werden sich noch des wahrhaft erfreulichen Eindruckes entsinnen, den «in vor 2 Jahren von Hrn. Turnlehrer Thurm veranstaltetes Schauturnen der Knaben und Mädchen machte, und waren es na mentlich die exact nnd mit einer gewissen Grazie auS- geführten und mit Gesang verbundenen Reigen, welche sich allgemeinen Beifalles erfreuten. Der Abend ver ging so rasch und angenehm, daß man da« frühe Ende bedauerte. Ein solches Schauturnen soll nun nächste