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Ottendorfer Zeitung s u Bezugspreis: vierteljährlich p2n Mark frei ins Ljaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 4 Mk. Einzelne Nummer >o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. S- S unä Onzeigelilntt s - --"0 Anzeigenpreis: Für die kleinspaliige Korpus-Zeile oder deren Raum >o Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis t2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. K - » 0 Alit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Dnuk und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. Nummer 2.; Sonntag, den 22. Februar fM f3. Jahrgang LllltiMPLML NpkunN-psketlSpk. Omsntiert krel von sclräclÜclren bestmuiteilen — Seit längerer Zeit stahl der Lehrling einer Firma in der Goethestraße seinem Che (Institut fiir praktische LebenshiUe) Dresden-A. 1 Freibergerplctz 14, neu erschienenes Buch Wie eben alles in der Welt einer Umwandlun unterliegt, so hat auch die Stellenbewerburn l VouNIonU/llrfsI von srüher längst keine Existenzberechtigung mehr. Heute muß sich jeder, will er wirklich Erfolg haben, in moderner Weise und unter Benutzung aller gebotenen Mittel, zu bewerben wissen. Die meisten haben aber von moderner Zewerbungsart gar keine Ahnung, was zur Folge hat, daß die Dauer der Stellungslosigkeit und die dadurch hervorgerusene Not ost ganz rschreckend groß ist Hier greift nun das Buch wirksam helfend ein, und wird so recht !vr Stütze und Waffe sür den Daseinskampf. Inter anderem enthält es: Sämtliche Be werbungsarten in ausführlichster Weise dar gelegt, jedem den richtigen Weg zeigend. Große Listen von Quellgebieten für offene Stellen. Moderne, zugkräftige Muster bewerbungsschreiben. Zwei Warnungstafeln, die für den Sleüungsuchenden unentbehrlich sind und das Buch dadurch schon allein mehr als hundertmal wieder bezahlt machen. Die Frage: Kann jeder Stellung finden? wird vom Verfasser bejaht und in dem Abschnitter Wie finde ich unbedingt Erwerb? dem entsprechend begründet. Einmal im Besitze dieses Buches hat man nicht mehr nötig, sich vor dem Gespenst der Stellungslosigkeit zu fürchten. Die kurz nach Erscheinen des Buches schon so zahlreich darüber eingegangenen An- rkeunungen, seitens der Arbeitgeber und lrbeitnehmer, wie auch von wissenschaftlicher Seite, sind der beste Beweis für die Güte und Gediegenheit des einzig dastehenden Wertes. Die Anschaffung ist nicht nur dem Stellungs losen zu empfehlen, sondern überhaupt jedem der einmal in die Lage kommen könnte, es zu werden, oder sich mit der Absicht des Stellen,' Wechsels trägt. Es kostet nur 1 Mark und ist direkt durch obengen. Verlag zu beziehen. Dresden. Ein Hörer der landwimchafc- lichen Akademie Liebwerd in Böhmen wollte sich kürzlich einige vergnügte Stunden machen und iuhr nach Dresden. Im Waaenabteil saß nn elegant gekleide'er Herr, mit dem sich ' der Akademiker unterhielt und von dem er , späier auch einen Zehnmarkschein gegen öster reichisches Geld erhielt, da er vergessen hatte, sich deutsches Geld eiuzuwechselu. Als der L>ebwerder dem Oberkellner eines bekannten Hotels den Zehnmarkschein zur Bezahlung einhändigte, verschwand dieser und einige Minuten später erschien ein Gendarm, der den ahnungslosen Ausflügler auf die Polizei- diiektion eskortierte. Dort wurde er mit: „Herr Gabriel haben wir Sie doch bekommcnl" angeredet und ihm ein Verbrecheralbum vor- oelegt, worin eine dem Studenten allerdings ähnliche Photographie enthalten war. Trotz dem sich der Hörer legitimieren konnte, wurde er einem hochnotpeinlichen Veihör unterzogen an seine Eltern telegraphiert und er endlich ohne Zehnmark, ote, die nämlich falsch war, i wieder entlassen. -- Gestern vormittag erschienen zwei Ver treter der Studierenden an der Königlrchen Kunstakademie zusammen mit dem Vorsitzenden des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs Hosrat Behrens beim Rate und teilten mit, daß die Kunstakademiker stammen mit den Studierenden an der lanstgewerbeschule unter Beteiligung von Studierenden der Königlichen Technischen Hoch schule fick entschlossen hätten, den Karnevals- nsizu . der nach den Ereignissen der letz en Tage als gescheitert angesehen werden mußte, nunmehr doch durchzuiühren. A >ch hätten andere angesehene Korporation-» ihre Mit- wiikung zugesagt. Die Genehmigung der Königlichen Polizeidirektion sei bereits erteilt. Ter Rat hat hieraus die Gewährung der er- relenen Beihilfe zur Durch'ührung des Feit- zu.es erneut zugesagt. hiermit ist der Karnevalsfestzug nunmehr endgültig gesichert. E u Ergebnis, das von allen Seiten lebhaft begrüßt werden wird. Radeberg. Der feit einigen Wochen hier bet einem Schneidermeister beschäftigt ge wesene und in Oesterreich geborene Schneider- gehilfe S. hatte seinem Meister nach und nach mehrere Bedarfsgegenstände gestohlen, die gestern in seiner Wohnung vorgefunden worden sind. Er würde wegen Diebstahls festgenommen und dem Kgl. Amtsgerichtsgefängnis zugesührt. Kamenz. Zur Vorsicht im Umgang mit Wärmflaschen mahnt ein Vorfall, der sich dieser Tage in Bischheim ereignete. Dort hatte eine Frau eine überhitzte tivckene Wärm flasche ins Bett gelegt. Dadurch entstand ein Brand, bei dem das Bett vollständig aus- brannle. Ein Weitergreisen des Feuers wurde zum Glück verhütet, Chemnitz. Wegen Schmuggels von Süß stoff und Beihilfe dazu wurden in Chemuitz dieser Tage vier Personen iestgenommeu; jetzt ist der Hauptiäter, ein 30 Jahie alter Maurer aus Bömen, ve> Hanel wurden. Er Halle sich bisher in Böhmen verborgen gehallen. Gleich- zeilig mit den Verhastuugen landen Beschlag nahmungen von Süßsioffmengen im Werre von mehr als 1500 Mark stau. Leipzig. Ein 15 Jayre alter Lauf bursche wurde dabei abgefaßl, wie er ver schiedene vor dem Schaufenster eines hiesigen Lelikatessenladens ausgestellte Eßwaren weg nahm. Die weiteren Erörterungen der Kriminalpolizei ergaben, baß er in elf Fällen Barpakete aus offenen Buchhändlerwagen und auch in dem Geschäfte, wo er tätig ist, Taba und Rauchulensilien gestohlen hat. — „H o ch w ich t i g e R a t s ch l ä g e zur erfolgreichen Stellenbewerbung" vou Adol Müller, betitelt sich ein im „Existenz-Verlag erreichten. Das gestohlene Geld v.rjubelle der i Bursche mit noch zwei anderen in demselben t Geschäft tätigen jungen Leuten durch l Automobilsahrten und Gelage. Am 16. d. M. wollte der Lehrling mit einem seiner Kumpanen einen größeren Raubzug unternehmen und hatte sich zu diesem Zwecke die Schlüssel zum Geschäft anzueignen verstanden. Er drang i mit seinem Komplizen in die im 3. Stockwerk r gelegenen Räume ein, wo er dus Pult seines Prinzipals und eines Angestellten auszubrechen gedachte. Die drei hoffnungsvollen Burschen wurden aber überrascht und der Polizei über- ' geben. < Bärenstein. Zwei Schulknaben stahlen in einer Baubude in Bärenstein Sprengpulver > und zündeten es an. Durch vorzeitige Ex Lofton erlitten beide starke Brandwunden. l Hartenstein. Dieser Tage erst wurde nach eingehenden Recherchen sestgestellt, daß die Unterschlagungen des ehemaligen Stadt- ! kaffierers Kramer in Hartenstein, die erst etwa > 20 000 Mark betragen sollten, die Höhe von 80 000 Mark erreicht hatten. Nach den weiteren Untersuchungen sind bis jetzt bereits 05 000 Mark Unterschlagungen sestgestellt. A s Kandidaten für den dortigen Bürgermeister- Posten kamen in die engere Wahl die Herren )r. jur. Wohlfahrt (Hartenstein), Steinbach aus Nossen, Mend aus Hohenstein Ernstthal und Mö ius aus Lichtenstein-Crllnberg. Zwickau. Der Rat hat eine Feststellung der Schweinepreise für die letzten Jahre vor nehmen lassen. Dabei haben sich zwischen Einkaufs- und Verkaufspreisen Spannungen von 59—84 Pig. pro Kilogramm ergeben. Der Rat hat, falls nicht bald eine Verbilligung des Schweinefleisches einlriti, angemessene Maßnahmen in Aussicht gestellt. Grünbach. In einer Zusammenkunft der Stickmaschinenbesitzer in Grünbach i. V., die ein oder zwei Lohnmaschinen innehaben, wurde eine Entichiießung gefaßt, wonach diese Lohn- maschineubesitzer mchi als Hausgewerbetreibende betrachtet und nicht versicherungspflichtig sein wollen. Di.se Entschließung soll sofort an dos Versicherungsamt Auerbach eingesand- werden. Wernitzgrün. Die Einfuhrstellen Wernitzgrün und Boitersreuth sind für die Einfuhr von Klauenvieh aus Oesterreich wieder geöffnet worden. Markneukirchen i. V. Auf dem Heim wege von einem Balle, den die Freiwillige Feuerwehr im böhmischen Nachbarorte Schönau veranstaltet hatte, ist ein junger Feuerw hr- mann namens Robert Köhler im Verlaufe eines Streites erstochen worden. Schon während des Balles hatte es Zwistigkeiten ge- geben, sodaß einige junge Leute, Söhne an gesehener Landwirte des Ortes, aus dem Saale gewiesen werden mußten. Die gekränkten Burschen beschlossen, Rache an den Gästen zu nehmen und legten sich vor dem Gasthause aus die Lauer. Als der Feuerwehrmann Robert Köhler das Haus verließ, um sein Heim auizusuchen, stürzten sie sich aus ihn. Robert Köhler erhielt bei dem Kampf zwei Suche in die Brust, die schon nach zwei Stunden seinen Tod h rbuführien. Seine Muller Hal bereits vor einigen Jahrrn einen Schwiegersohn auf dieselbe schreckliche Weise verloren. Wie festgestellt worden ist, hat die löblichen Stiche der 21 jährige Landwirtssohn Johann Köhler geführt; er flüchtete zunächst, stellte sich aber dann selbst der Gendarmerie. Kirchennachrichten. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 22. Februar 1914. Vorm. */, 10 Uhr: Predigtgottesdienst. Kollekte für die kirchlich! Jugendhilse. Medingen. Vorm. 9 Uhr: Lesegottesdienst. Nachm. 1 Uhr: Predigtgottesdienst. Großdittmannsdorf. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. uoe Oertliches mrd Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, Lg Februar WH. — Sckutz den blühenden Weiden! Seit einigen Jahren hat immer mehr die Un sitte überhand genommen, die ersten Frühlingsblüten und besonders die Kätz chen der Weiden schonungslos und massen haft Herunterzureißen. Diese Beraubung der erwachenden Natur hat aber eine schwere Schädigung der Jnsektenwelt, im besonderen der Bienenzucht im Gefolge, die sich bereits in der Erkrankung vieler Bienenvölker bemerkbar macht infolge mangelhafter Ernährung. (Mangel an Pollen, Stickstoff). Sachsen hat ungefähr 80000 Bienenvölker mit einem Kapitalwert von 2^/z—3 Millionen Mark und einem Jahreserrrage von durchschnittlich 1 Million Mark, ungeachtet des etwa doppelt so hohen indirekten Nutzens durch die Be- fruchtung der Blüten, insbesondere der Obstbäume und Beerensträucher. Die Bienenzucht ist also ein beachtenswerter Faktor der Volkswirlschaft und dies um so mehr, als ihr Ertrag zumeist den weniger bemittelten Bewohnern: kleineren Landwirten, Beamten, Gewerbetreibenden, Arbeitern usw zustatten kommt. In einer Zeit, da die ganze Welt widerhallt vom Ruf nach Naturschutz und zu diesem Zwecke Gesetze erlassen werden, wird man die im Bienenwirtschaftlichen Hauptvereine ver tretene sächsische Jmkerschast verstehen, wenn sie sich hierdurch an alle Freunde der Natur Eltern, Erzieher und Behörden mit der Bitte wendet, ihr bei der Erhaltung dec kätzchentragenden Weichholzarten er folgreiche Mithilfe zu leihen Vornehmlich die Weiden sind es, die mit ihren duftenden und reichlichen Blumemaub und Honig liefernden Kätzchen für die ganze Jnsekten welt und besonders für die Bienen im Vorfrühling von größter Bedeutung sind, denn um jene Zeit ist der Tisch für die selben noch sehr spärlich gedeckt. Die sächsische Jmker'chafl wird daher jedem Dank wssen, welcher dazu beiträgt, daß die Natur nicht durch Abbrechen von Weidenzweigen verschandelt und den nütz lichen Bienen di- erste Nahrung dadurch verkümmert wird. — Die Kriegsbeocderungen und Paß notizen für das Mobilmachungsjahr 1914/15 werden allen Personen des Berurlaubten- standes Ende Februar durch die Post zu gefertigt. Etwa noch nicht zur Anzeige gebrachte Wohnungsveränderungen sind dem zuständigen H >up meldeamte sofort zu melden. Die Mannschaften des Be- urlaubtenstandes haben feiner an den vor genannten Tagen, falls sie nicht selbst zu Hause sein können, eine andere Person des Hausstandes oder den Hauswirt mit der Empfangnahme dcr Briefe zu be auftragen. Wer bis zum 15. März d. I. noch keine Kriegsbeorderung oder Paßnotiz erhalten haben sollte, hat dies sofort dem zuständigen Hauptmeldeamt schriftlich oder mündlich zu melden. — Zur W nterszeit klagt manche Haus frau, daß ihr die Zubereitung des einen oder anderen Gerichtes nicht so vollkommen gelingen wolle, weil frische Küchenkräuter rar, getrocknete aber kein genügender Ersatz seien. Da erinnere sie sich an ein ireff. Uches Hilfsmittel: Maggi's Würze. Gibt diese doch mit wenigen Tropfen jeder schwachen Fleischbrühe, Suppen, Sauten, ebenso Gemüsen, Salaten usw. voll- llaz bssts Wssdimiitel ist Vr-Dstompson's 8'iken pulver mündigen, herzhaften Wohlgeschmack; sie hat schon oft im letzten Augenblick eine , , . „ . Speise gerettet, die sich zuerst beim Kosten laus dem Pulle nach und nach Beträge, die als fade erwies. »allmählich die stattliche Höhe von 3000 Mar