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WHerltz-Mung 82. Jahrgang Freitag Len 6. Juli 1917 abends Nr. 154 Inserate werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannfchafl mit 15 Pf. die Spaltzcile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 45 bez. 85 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Die „We1b«r1tz - Zeitung« erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- aeben. Preis vierteljähr lich einfchl. Zuträgerge bühr M.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- »WZ ÄMidW «ii AM sü IiWliiAiM Mckim«. I! Amtsblatt für di- Königliche AmtshauptmannMst, das Königlich- Amt-g-richt und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird kesne Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. Das Ministerium weist darauf hin. daß nach der neuen Reichrgetreideverordnung vom 21. Juni 1917 R G. Bl. S. 507 nicht nur das Brotgetreide, sondern auch Gerste, Hafer, Erbsen, Peluschken, Bohnen, ASerbohnen, Linsen, Wicken, Buchweizen und Hirse allgemein restlos beschlagnahmt sind. Jeder eigene Verbrauch ist vorläufig unzulässig. Wegen Freigabe gewisser Mengen für Selbstversorger ergeht noch besondere Bundesratsverordnung. Der Präsident des Kriegrernährungramts' hat jedoch aus Grund von § 8> der Reichsgetreideveeordnung genehmigt, daß trotz der Beschlagnahme (Z 7) Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe aus der von ihnen selbstgebauten Wintergerste da» zur Bestellung der zum Betriebe gehörenden Grundstücke erforderliche Saatgut ver wenden und hierfür zurückbehalten dürfen. Dresden, am 3. Juli 1917. Ministerium de« Innern. Verbot, unreife Kartoffeln auszunehmen. Nachstehend werden die §8 ll und 17 der Bundesratsverordnung über die Kar- tofseloersorgung im Wirtschaftsjahre 1917/18 rom 28. Juni 1917 (R.-G-Bl. S. 569ss) zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit dem Hinweise darauf, datz rin Berstob gegen die Borschrift, die Kartoffeln sachgemäß zu ernten, vorliegt, wenn Kartoffeln unreif der Erde entnommen werden. Dresden, den 4. Juli 1917. Ministerium des Innern. 8 11- Die Kartoffelerzeuger sind verpflichtet, die Kartoffeln sachgemäß zu ernten. Die Landerzenlralbehörden oder die von ihnen bestimmten Behörden können nähere An ordnungen treffen. Die Kartosfelerzeuger sind ferner verpflichtet, die zur Erhaltung S und Pflege erforderlichen Handlungen vorzunehmen. Sie dürfen die Kartofseln in S»üke der bei ihnen sichergrsteUten Mengen nicht verbrauchen oder beisetteschafsen. Durch Rech sgeschäs darf übet die sich-rg-st-llt-n Mengen nur zur Erfüllung der Verpflichtung zur Liefemng verfügt weeden. Recht-geschäftlichen B-rsügungen fügungen, die im Wege der Zwangsvollstreckung oder Arrestvollziehung «folgen. 8 17. Mit Gefängnis bis zu einem Jahr- und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mar! oder mit einer dieser Strafen wird bestraft: 1. wer den auf Grund der 88 2, 13 erlassenen Bestimmungen zuwiderhandelt; 2 wer den Vorschriften in 8 11 oder den auf Grund de» 8 11 erlassenen Be- d«§ 7 wl. zMl. - °d°. nach d.n M Grund des 8 13 Abs. 2 erlassenen Bestimmungen verpflichtet ist, nicht erteilt oder wissent lich unrichtige oder unvollständige Angaben macht; . 4. wer der Vorschrift in 8 >5 Abs. I zuwider ven Eintritt in die Räume oder die Besichtigung verweigert. Neben der Strafe können die Vorräte, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, eingezogen werden, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht. Bet yorsetzllchem Verschweigen, Beiseiteschasfen, Veräußern oder Verfüttern von Vorräten mutz die Geldstrafe, wenn ausschließlich aui sie erkannt wird, mindestens dem zwanzigfachen Werte der Vorräte gleichkommen, auf die sich die strafbare Handlung bezieht. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wir wollen nicht verfehlen, auf den morgen und übermorgen staitfindenden U-Boot-Tag hinzuweilen. Die an diesen beiden Tagen gesammelten Beträge sollen den Dank darstellen, den da» gesamt deutsche Volk den wackeren, tapferen O-Boyt-Leuten dar bringt, für ihre unausgesetzte Wachsamkeit, mit der sie den uneingeschränkten U-Boot-Krieg unseren Feinden täglich, ja stündlich vor Augen führen und bei ihnen Furcht und Schrecken erregen. Verschließe daher niemand Ohren und Augen vor den Sammlern, wenn sie kommen, eine Gabe zu heischen. — Am nächsten Sonntag findet in unserer Stadt noch eine Zauber-Borstellung für den gleichen Zweck statt. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf Ven qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade Juni 1917: Bereinigte Weißrritz: beob. I, norm. 28, Abwchg.—27; Wilde Weißrritz: beob. 2, norm. 32, Abwchg. —30; Rote Weißrritz: beob. 3, norm. 33, Abwchg. — 30; Müglitz: beob. 7, norm. 32, Abwchg. —25. — Haltbarkeit der Konserven in Blechdosen. Wie rin Fachmann mitteilt, ist es ratsam, die Konserven in Blechdosen baldigst zu verbrauchen. Infolge de» Mangels an Weißblech sind die Dosen aus Schwarzblech hergestellt worden und in diesen ist die Haltbarkeit des Inhalt» nur eine beschränkte. — In den Zeiten der Papiernot erleben wir die besten Illustrationen dafür, wie mit dem Papier nicht gespart wird. Die Kriegsgefellschaft für Druckpapier schränkt den Umfang der Zeitungen gewaltsam ein. Andere Kriegs- geselllchasten dagegen überschütten nicht nur die Zeitungen, sondern ganz Deutschland mit allen möglichen Flugblättern und Broschüren, denen man nicht ansrhen kann, daß Deutschland Not an Papier, an Druckfarben und allen Dingen leidet, die mit dem Druckgewerbe in Verbindung stehen. Jetzt ist die Kriegrgesellschast für Leder drauf und dran, das ganze Reich mit einem farbigen Bilderbogen zu überschwemmen, der davon Kunde geben soll, wo da» Leder bleibt. Davon sollte eigentlich die Druckpapirrstelle lernen. Sie könnte doch einmal einen ebenso umfangreichen Bilder bogen vttbreiten lassen mit dem Titel: Wo bleibt da» Druckpapier?.' Dieser Nachwei» würde dies- Krlegsgefell- schaft dann davon überzeugen, wieviel Papier unnütz ver schwendet wird. Die meisten Kriegsgesellschaftea sind außer dem noch so menschenfreundlich, ihr« Stoßseufzer den Zeitungen zum wohlgeneigten Abruck zu empfehlen, damit das Papier doppelt und dreifach verschwend,t werden müßte. In der Prarl» könnte die Druckpaptersteli« noch viel lernen, wenn lie einmal mit der Reinigung der eigenen Häuser beginnen wüide. Die Sparsamkeit am falschen Ort kann sich noch bitter rächen. Schmiedeberg. Bei der hiesigen Gemeinde-Verbands- Sparkasse wurden im Monat Juni dr. I». 205 Einzahlun gen im Betrage von 24545 M. 23 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 95 Rückzahlungen im Betrage von 7824 M. 54 Pf. Seifersdorf. Bei der hiesigen Gemeinde-Berbandr- Sparkasse wurden im Monat Juni d. I. 65 Einzahlun gen im Betrage von 22519 M. 46 Pf. bewirkt, dagegen erfolgten 9 Rückzahlungen Im Betrage von 1386 M. 70 Pf. Dresden. König Friedrich August hat dem Prinzen Ernst Heinrich, Herzog zu Sachsen, zurzeit als Oberleutnant im Felde, für die von ihm am 2. Juni 1917 nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Kameraden vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensretlungs- Medaille mit der Befugnis verliehen, sie am weißen Bande zu tragen. Frankenberg. Ein großer Teil der älteren Schüler der hiesigen Realschule befindet sich jetzt im landwirtschaft lichen Hilfsdienst. Auf dem städtischen Gute in Gunners- darf arbeiten unter Führung eines Lehrers 20 Schüler; die übrigen sind in kleineren Gruppen tätig. Frankenberg. Die hiesige Stadtgemeinde ist mit der Verteilung von Lebensmitteln an ihre Bewohner vielen sächsischen Städten weit voraus. Jetzt ist aber dort ein merkwürdiger Vorschlag gemacht worden. Die in Schreker- gärten erbauten Kartoffeln sollen nämlich an der Bezugs- karte gekürzt werden! Da» bedeutet aber denn doch eine gründliche Verkennung des „Kriegsgemüsebaues". Leipzig. Die Leipziger Kinder, die vorige Woche zum Ferienaufenthalt nach Siebenbürgen fuhren, wurden in der Stadt Tetschen durch da» Rote Kreuz bewirtet. In der tschechischen Stadt Kolin sollten die Kinder die Jause (Zwischenmahlzeit) einnehmen, doch weigerte sich der dor tige Ortsverein, diese Jause bereitzusiellkn. Die Bewirtung fand trotzdem statt, und zwar vom Zentraloerein d«s Roten Kreuzes. Reichenbach i V. Ter Verband der Schueiderinnungen Sachsens hält seinen dteejähiigen 38. Berbandetag am 15. und 16. Juli in Reichenbach i. B. ab. Auf der Tagee- ordnung suhl u. a ein Antrag der Schneiderinnung zu Dresden, der Berbandstag der Gcheiderinnungen Sachsens wolle beschließen, den Vorstand zu beauftragen, im Lause des Geschäftsjahres eine Zusammenkunft von Fachlehrern bezw. Lehrerinnen für das Schneidergewerbe einzuberufen, um eine Aussprache über Fachschulen herbeimführen und einen allgemein gültigen Lehrplan auszuarbeiten. , — Am Dienstag mittag mußte auf Ansuchen des Ge meind,Vorstandes von Cunsdorf plötzlich dte Ueberland- zentrale abgeschaltet weiden, weil rin zwölsjähi iger Schul- jung« aus Unfug einen Leitungsmast erklettert und mit den Händen die stromführenden Leitungsdrähte erfaßt hatte. Als ein glücklicher Umstand ist hierbei zu bezeich- j nen, daß er nur die Niederspannungsleitung berührte, nicht ober d!e Hochspannung, sonst wäre der Tod sofort einge- treten. Da sich in letzter Zeit die Fälle gehäuft haben, in denen Schulkinder Leitungsmasten erklettern, wird hier- durch erneut auf die Gefahren für Gesundheit und Leben beim Berühren der Drähte hingewiesen. Markneukirchen. Nicht weniger als neun Söhne besitzt der Wirkmeislrr L Graichen hier, und olle sind Kriegsteilnehmer; zwei stehen gegenwärtig im Westen, die ! änderen sind an der Ostfront. Einer der Söhne ist Ossizierstelloertreter, ein anderer Feldwebel König Friedrich August wußte der Familie dadurch eine Freude zu bereiten, indem er kürzlich anordnete, daß alle 9 Söhne zu gleicher Zeit ihren^lrlaub erhalten; m u werden sie Mitte Juli miteinander bei den Ihren wn -n. Kirchen-Nachrichten. 5. Sonntag nach Trinitatis, den 8. Juli I9l7. Dippoldiswalde. Tert: Lukas 5, Bers 1 — 11 — Lied Nummer 269. — Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Sup. Michael. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Sup. M chael. Vormittags 11 Uhr Kindergotlesdienft: Sup. Michael Bärenburg. Nachmittag» 5 Uhr Predigt^ottesdi > st. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdiens. Johnsbach. Vormittag» 9 Uhr Predtgtgottesdik^l. Nachmittags 1 Uhr Kindergottesdienst. Abends 8 Uhr Jungfrouenoerein. Kipsdorf. Vormittag» >/2 10 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vormittag» 9 Uhr Predigtgotter- dienst. Nachmittags 3 Uhr Taufgotlesdienst. Oelsa. Vormittags 9 Uhr Lesegottcsdienst. Possendorf. Vormittags >/29 Uhr Beichte und Abend- mahlrfeier: Pfarrer Nadler. Vormittags 9 Uhr Predigt- gotlesdienst: Pasto^ Schneider. Vormittags 2/4 H Uhr Kindergottesdienst: Pastor Schneider. Nachmittags '/22Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend aus 1 Possendorf, Babisnau, Bärenklause, Brösgen, Kleba und Theilewitz: Pfarrer Nadler. Reichstädt. Vormittags V29 Uhr Stille Kommunion. Vormittags 9 Uhr Predigtgotterd'enst. Vormittags 1/211 Uhr Kindergottesdienst. Abends V2 9 Uhr Andacht in der Kirche (Lutherstunde). Reinhardtsgrimma. Vormittags 9 Uhr Predigt- golterdienst. Nachmittags V22 Uhr Kindergottesdienst. Sadisdors. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags >/2l1 Uhr Kindergottesdienst. Schellerhau. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vormittags >/2 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 10 Uhr Unterredung mit den Ostern 1915, 1916 und '917 konfirmierten Jünglingen und Jungfrauen. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Clauß. Schönfeld. Vormittag» 9 Uhr Lesegottesdienst. Seifer,darf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. " „ Montag den 9. Juli 1917. Reichstadt. Abend» von '/29 Uhr an Frauenverein im mittleren Gasthofe. Letzte «ochrlchten. " Neue Erfolge. 11 6 Aull. (Amtlich.) Durch unsere 0-Boote sind Im Atlantischen Ozean und In der Nordsee weitere