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Da» „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Beröfsentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Flöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. B, m. b. H. Zschopau. Bemeindegirokonto: Zschopau Nr. «1; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: IkrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichrn, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Vornau. Dittmannsdorf, Witzschdorf, Gcharfenstein, Schlößchen Porschendorf Anzeigenpreise: Lie 4« mm breite Milltmeterzeile 7 Pfg,; die 98 mm breite Millimeterzeilr tm Terttckl Lü Pfg,: Nachlahstaffel L Ziffer, und RachweiSgebÜhr Sb Pfg. zuzügl. Port, Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Ba» .Zschopau« Lageblatt und An zeig«,' «scheint werktäglich. Monatl.Bezua»pret» l.70RM. Zustellgeb. 20 Pfg. Bestellungen werden in uns. AeschiiftSst., von den Bote», « , » . , Kl , tt , a, zsch.pa« «ad «maeaead a». rsr 1S. N»»*»»!»«« 1988 Die Wmst der Iiikn in MWM Mmed««g eiies e«Me» Pressevertreters mit Mister Dr. Goebbels RelchSpropagandaminister Dr. Goebbels gewährte dem Sonderkorrespondenten des englischen Nachrichten büros Nenter, Gordon Young, eine Unterredung, in der er ausführlich die deutsche Auffassung über die Juden- fragr darlegte. Dr. Goebbels erklärte u. a.: „Das, was sich in den letzten Tagen hier in Berlin ab gespielt hat, sind nur Reaktionen auf eine Infektion, die sich in den deutschen Volkskörper einschleichen wollte; meiner An sicht »ach nicht nur in den deutschen, sondern in den aller Völker in Europa und weit über Europa hinaus; Reaktionen auf eine Infektion, mit der wir Deutschen uns auSeinander- gcsetzt haben und weiterhin auseinandersetzen müssen. Ob andere das tun, was insbesondere England in der Juden- frage tut oder läßt, ist für uns picht von Belang und von keinerlei Einfluß auf unsere Haltung. Ebenso ist es nicht Englands Sache, wie wir in Deutschland die Judenfrage lösen werden." Entfernung aus dem offenen wirtschastiichen Leben Ans die Frage, wie die Abgabe von einer Milliarde Reichsmark praktisch dnrchgeführt werde, antwortete der Minister: „Sie wird in Form einer Abgabe ein gezogen. Das jüdische Vermögen in Deutschland beträgt, wenn ich recht orientiert bin, etwa acht Milliarden Reichsmark. Eine Reihe von weiteren Massnahmen ist für die nächste Zeit zu erwarten. Im wesentliche» bewegen sie sich in wirt schaftlicher Hinsicht, und zwar dahingehend, dass wir die Juden ans dem offenen wirtschaftlichen Reben entfernen »vollen, damit es nicht wieder Zusammenstösse gibt, wie sie in dieser Woche vorgekommen sind. Jedesmal, wenn in der Judenfrage eine akute Situation entsteht, hält sich das deutsche Bott an den, den es fassen kann. Es ist unmöglich, daß in einem nationalsozialistischen Staat, der antisemitisch ein gestellt ist, ganze Straßcnzüge von jüdischen Geschäften bcscut sind. Diese Geschäfte werden allmählich in arischen Besitz übergeführt. Zum Teil erstrecken sich die Gesetze auch auf das kulturelle Gebiet. Wir wollen die Juden nicht kulturell veruichteu; sie sollen ihre eigene Kultnr pflegen. Es gibt in Deutsch land c .n Jüdischen Kulturbund, der in Berlin Theater, Varietös usw. betreibt und über Konzertsäle und eigene Orchester verfügt. Er war vor drei Tagen geschlossen worden. Ich habe ihn wieder geöffnet. Mit anderen Worten: Wir wollen eine ganz reinliche Scheidung zwischen Deut- schen und Juden. Den Juden ist auch ein eigenes Winter- Hilfswerk gestattet worden. Die reichen Juden können Unter- stützungen für die armen Juden gebe», wir nehmen selbst keinen Pfennig von diesem Geld. Im übrigen ist man sich In der Welt Im unklaren dar über, wie reich die Juden in Deutschland noch sind. Das zeigen die ganzen Reihen jüdischer Geschäfte am Kursürstendamin, in der Friedrichstraße n. a" Mister Young stellte dann die Frage, ob diese Gesetze daS jüdische Problem in Deutschland endgültig lösen würden. Die Antwort lautete: „Das hängt »om Judentum selbst ab; davon, ob die Juden die Stellung im öffentlichen Leben einzunclunen gewillt sind, die wir Ihnen zubilligcn, nämlich die Stellung einer fremden Rasse, von der wir wissen, daß sie dem deutschen Volke ablehnend gegenttbersteht. Versuchen sie wieder, durch die Maschen der neuen Gesetze hindurchzuschlüp- fen. so wird es neue Gesetze geben, damit neue Demo», strationeu vermieden werden. Eine andere Möglichkeit besteht nicht." Zur Frage, ob sich die neuen Gesetze auch auf britische, amerikanische und andere fremde Juden beziehen, gab der Minister folgende Erklärung: „Britische, amerikanische und Juden anderer Nationalität sind für uns Angehörige der briti schen, amerikanischen oder anderen Nationalität. Darüber, ob sic Briten sind, haben wir nicht zu entscheiden, sondern das britische Volk selbst. Also können sich auch diese Gesetze nicht auf Juden anderer Nationalität beziehen. Sie gelten für uns als Ausländer. Reichsminister Dr. Goebbels machte dann Ausführungen über die Zukunft der Juden in Deutschland. Er be tonte u. a., daß keine Absicht bestehe, die Juden in bestimmte Stadtviertel zusammenzuzwängen. Aber es seien natürlich Maßnahmen zu erwarten um dem unmöglichen Zustand ein Ende zu machen, daß Judenfamilien mit 2—3 Köpfen Villen mit 20 und 30 Zimmern bewohnen, während angemessener Wohnraum für deutsche Volksgenossen noch fehle. 8 MUMu i« MevW Gellaue Feststellung des jüdischen Vermögens Wert die Sühnezahlnvg Die neuen kulturellen und wirtschaftlichen Maß nahmen gegen das Judentum in Deutschland stellen im Zusammenhang mit den noch ausstehenden weiteren Ver ordnungen eine endgültige Regelung der Juden- srage dar. Der Umfang des jüdischen Vermögens ist be reits im letzten Sommer durch die damals angeordnete Anmeldepflicht bekanntgeworden. Nach einer Schätzung beträgt dieses Vermögen rund acht Milliarden Marl. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, daß die Grenzen zwischen den Vermögen von Juden deutscher Staatsangehörigkeit und jüdischen Aus ländern nicht immer leicht feststellbar sind. Eine Vermeh rung des Vermögens der Juden in Deutschland durch wirtschaftliche Betätigung ist in Zukunft durch die be- kannte Verordnung des Generalfcldmarschalls Göring nicht mehr möglich. Eine Sicherstellung der Sühnesumme in Höhe von l Milliarde NM. ist bereits erfolgt. Ebenso die Beseitigung der während der spontanen Volkskund gebungen am 8., 9. und 10. November eingetretencn Schäden. Wie verlautet, werden in Kürze weitere Mit teilungen darüber ergehen, wie man an zuständiger Stelle das künftige Leben der Juden deutscher Staatsangehörig keit regeln will. Die endgültige Regelung auf kulturellem Gebiet ist bereits erfolgt und wird nicht mehr abgeändert werden. Entfernung der Lüden aus deutschen Schulen Eine Anordnung durch Reichsminister Rust Nach der ruchlosen Mordtat von Paris kann es keinem deutschen Lehrer und keiner deutschen Lehrerin mehr zn- gemutet werden, an jüdische Schulkinder Unterricht zu er teilen. Auch versteht es sich von selbst, daß es für deutsche Schüler und Schülerinnen unerträglich ist, mit Juden in einem Klasscnraum zu sitzen. Die Rassentrennung im Schulwesen ist zwar in den letzten Jahren im allgemeinen bereits'durch geführt, doch ist ein Nestbcstand jüdischer Schüler auf den deutschen Schulen übriggeblieben, dein der gemciysams Schulbesuch mit deutschen Jungen und Mädeln nunmehr nicht weiter gestaltet werden kann. Vorbehaltlich weiterer gesetzlicher Regelung hat daher Reichserziehungsminister R u st mit sofortiger Wirkung folgende Anordnung er lassen: Juden ist der Besuch deutscher Schulen nickt ac- ftattet. Sie dürfen nur jüdische Schulen besuchen. Soweit es noch nicht geschehen sein sollte, sind alle zur Zeit eine deutsche Schule besuchenden jüdischen Schüler und Schüle rinnen sofort zu entlassen. Wer jüdisch ist, bestimmt 8 5 der ersten Verordnung vom 14. 11. 1935 zum Neichs- bürLergesetz lReichsgesetzblatt I S. 1333). Hochschulen ohne Luden Von allen Vorlesungen ausgeschlossen Bekanntlich hat der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung schon seit langem Juden nur noch in ganz beschränktem Umfange zum Studium an den deutschen Hochschulen zugelassen. Ein in Vorbereitung befindlicher Gesetzentwurf sieht vor, daß künftig kein Jude mehr zum Studium an deutschen Hochschulen zugelaffen wird. Die auf Grund der ruchlosen Freveltat des Juden Grünspan entstandene Empörung des deutschen Volkes erforderte eine sofortigeMaßnahme, da es nicht mehr länger deutschen Studenten zugemutet werden kann, in den Hochschulen und ihren Einrichtungen mit Juden zusammenzuarbeiten. Reichsminister Rust hat daher durch telegraphische Weisung an die Rektoren der deutschen Hochschulen ungeordnet, daß den Juden die Teilnahme an Vorlesungen und Hebungen sowie das Betretender Hochschulen untersagt wird. Keine jüdischen Apotheken mehr Im Hinblick auf die Entjudung der Aerzteschaft und dcS Anwaltsstandes weist di« Deutsche Apothekcrschaft daraus hiu, daß bet den Apotheken diese Entjudung bereits durchgeführ 1 ist. Am 1. Januar 1933 waren 310 deutsche Apotheken in jüdischen Händen, besonders in den große» Städten, lieber ein Viertel der Berliner Apotheken stand unter jüdischer Leitung. Zahlreiche kleine Apotheken, be sonders auch auf dem Lande, gingen infolge des jüdischen Einflusses zugrunde. Schon seit dem 1. Oktober 1936 gibt cs in Deutschland keine einzige jüdische Apotheke mehr. Das Wahrzeichen der deutschen Apotheke war früher die gewuudcne Schlange, die ihr Gift in einen Kelch spritzt, ein klein- asiatisches Göttersymbol. Auch diese» hat sich seit dem 1. Okto ber 1936 geändert. Das Wahrzeichen der deutschen Apotheke ist das mit der Manrune, ein altgermanisches Sinn- zeichen für Kraft, Gesundheit und Lebensfreude^ Warnung vor neuen jüdischen Provokationen Die Juden könnten ihre Geschäfte verlaufen, von ihre» Renten lebe»» oder sich nutzbringender Arbeit zuwcnden. ES werde aber im Augenblick, in dem die Juden weiterhin provo zieren und die Lage verschärfen, auch diese Tätigkeit einge schränkt werden »Nüsse». „Ich kann nur dringendst betonen", so erklärte der Minister, „daß die ausländischen Juden, die jetzt gegen Deutschland eine Niesenkampagne enisesseln, ihren Rasse- acnassen im Reich einen denkbar schlechten Dienst er weisen. Ich betone, daß wir unsere Maßnahmen nicht aus einem Nachcgesübl treffen, sondern daß das eine Frage der Zweckmäßigkeit ist. Kein Interesse am Bleiben der Juden Auf ciue Frage, ob denn Juden Deutschland verlassen kömucu, da mau ihnen doch die Pässe abgcnvmmen habe, stellte der Minister fest, daß dies den Tatsachen nicht ent spreche. Soweit es doch geschehen sei, würden die Pässe wie der ausgchändigt. Deutschland habe nur ein Interesse daran, dass die Ju den aus dem Lande gehen. ie dürften einen gewiße» Prozentsatz ihres Vermögen chmcn, natürlich im Rah men des dentschrn Devisen» Auf ausländisches . apital und ausländische Unternehme» i» Deutschland würden die Maßnahmen gegen die Juden selbstverständlich nicht angewandt werden. Mr. Young wies hierauf aus Veröffentlichungen der deutschen Presse hin. daß Kritiken an den anlijndischcn De« nwnstraiioilcu durch einzelne Personen in England in Deinsch- land besonderen Widerspruch finden, weil die Ar« und Weise, in der England die Lage in Palästina behandele, ebenfalls Kritik herausjordcre. „Sind Sie der Ansicht, Herr Reichsmini ster, daß diese beiden Fälle parallel lausen?" Dr. Goebbels bejahte diese Frage und fügte hinzu, er würde es begrüßen, wenn die englische Publizistik innerdcn«- scheu Vorgänge» gegenüber genau so fair und zuriickhallciid wäre, wie die deuische Publizistik cs inuercuglischcu Vorgängc» gcaeuiibcr sci und bci kritischcn Anlässen öfters unter Beweis gestellt habe. Was insbesondere die Behauptung der Aus- landsprcssc von einem „Bürgerkrieg" in Deutschland beirifst, so muß ich feststcllcn: Von Bürgerkrieg könne gar keine Rede sein. Ein 80-Millionen-Volk erhebe sich gegen die Provoka tion von 600 000 Juden. Das sei kein Bürgerkrieg, sonder» die Ausei nandersetzun seines Volkes mit seinen Parasiten. Die letzte Frage des NelMerkorrespondenten lautete: „Glauben Sie persönlich an die Möglichkeit besserer Bezie hungen zwischen Deutschland und Großbritannien?" Voraussetzungen für die deutsch-englische Verständigung Reichsminister Dr. Goebbels versicherte: ,„Ja, das glaubt .Ich und wünsche ich Dafür müssen aber bestimmte Voraus setzungen geschaffen werden. Wichtiger noch als die poli tischen sind die Voraussetzungen psychologischer Art. England muß sich ein für allemal darüber klar sein, daß wir ein gleichberechtigter Partner sind, nicht mehr die Nation vom November 1918. Wenn aber die Welt weiter in der Mentalität von Compidgnr und Versailles lebt, kan» es keine guten Beziehungen geben weder mit dem Volk noch vor allem mit den verantwortlichen Führern, die a»S dem Volk hcrvorgegangcn sind. Deutschland ist manchmal gerade in psychologischer Hinsicht schwer verletzt worden. Wenn daS geändert würde, wäre damit für eine deutsch englische Verständigung seh. viel getan." Slowakei weist Luden aus Einige tausend nach dem Ausland abgeschoben In einer Ansprache bei einem Aufmarsch der Hlinka- Garde in Malacky teilte der slowakische Abgeordnete Sidor mit, daß die slowakische Negierung von derPreß- burger Diversität 465 jüdische H o ch sch ü le r aus geschlossen habe. Einige tausend Juden seien nach dem Ausland a bgeschoben worden. Minister Durcansky betonte gleichfalls, daß die Slowakei den Slowaken gehöre, ein Regieren fremder Ele mente werde nicht geduldet werden. Ude bleibt Lu-e Maffentausen in Prag InPrag wird die Tatsache stark beachtet, daß sich dis Juden neuerdings wieder massenweise laufen lassen. Wäh rend im Jahre >937 nur 65 Juden ihre Religion wechsel ten, waren es in diesem Jahre bisher bereits 203, und' zwar erfolgte der größte Teil dieser Uebertritte gerade in den letzten Wochen. Reichenberg. „Die Zeit" veröffentlicht einen Aufruf von Gauleiter Konrad Henlein an die ehemaligen Mitglieder der NSDAP., soweit sie nicht der SdP. augehörlen, die auf- gefordert werden, sich zur Aufnahme in die NSDAP, anzu- melden.