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Zlhimlmgtr TaaMatt UKTV Der Abonnementspreis beträgt Vierteljahr- Erscheint täglich mit Ausnahme der T g »4 Alle Postanstalten, die Expedition und dis Waloenvumel Mlzeraer. — h°"°^ nächster- Inserate pro Zeile 10 Pst, unter NS-«-«- ««L Ei---i-»d> des vorhergehenden Tages. —Amtsblatt für den Stadtrath zn Waldenburg. Donnerstag, den 15. April 188» birkene Stämme von Oberstärke, unt. Stärke (Zäunst.) Stangen m. lang, Röhren Klötzer fichtene kieferne tannene kieferne fichtene kieferne tannene fichtene 11 78 6 43 18 4 502 466 52 309 16 55 4 390 1950 1265 85 65 2 36 20 1,70 133,5° s-lrauction auf Oberwaldenbrrrger Revier (Obmmld mit Rüsdors.) 18—23 11—34 11-39 11-35 13—22 18—29 23—42 26—39 2 U. 3 4-6 7-9 10—12 13—15 2. von Nachmittags '/a» Uhr an Rm. birkene und erlene Brennscheite, Oberwald: Der obere Kiefern berg (Abth. 11), die große Ebene (Abth. 16), >der Waldenburger Baumgarten (Abth. 35), der Lichtensteiner Baumgarten (Abth. 37 38). Rüsdorf: Der Eisenberg (Abth. 49), am heitern Blick (Abth. 54). - fichtene und kieferne - - erlene Brennrollen, - fichtene und kieferne dergl., - fichtenes Schneidelreißig, Wellenhundert hartes Reißig, - - weiches - unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen und bei den Stämmen, Klötzern und Stangen entweder gegen sofortige Bezahlung oder zum mindesten gegen Erlegung des fünften Theils der Erstehungssumme, bei allen übrigen Hölzern nur gegen sofortige volle Bezahlung meistbietend ver steigert werden. Nähere Auskunft ertheilt der derzeitige Jnterimsverwalter, Herr Forst ingenieur Schulze auf Bad Hohenstein-Ernstthal. Fürstlich Schönburg'sche Forstvcrwaltung zu Obcrwaldenburg. 1. von Vormittags S Uhr an am. Mittenstärke, Im Härtel'schen Gasthofe zu Drschhenn,^^ April 1)^0, Rm. fichtene Nutzscheite, 1,° - - Nutzrollen,. - kieferne - l 'Waldenburg, 14. April 1880. Enthüllungen über die Kanzlerkrisis. crm Neuen Wiener Tageblatt" bringt ein Ber liner Correspondent sensationelle Enthüllungen über die Kanzlerkrisis, die allerdings mit aller Vorsicht ausgenommen werden müssen, denn das Blatt liebt es, sensationelle Geschichten zu berichten. Veranlaßt sei danach die Krisis durch die baierische Ministerveränderung, die schnelle Beilegung des ba dischen Examenstreites, die zu liberalisirende Haltung Badens und Würtembergs in der Handhabung des Socialistengesetzes, noch mehr aber durch die russen- freundlichen Strömungen, welche sich in Stuttgart, Darmstadt, Oldenburg und auch in Mecklenburg, Baden und Sachsen-Weimar geltend machten. Die bekannte Abstimmung im Bundesrathe habe dann dem Faß den Boden ausgeschlagen. Der Correspondent erzählt: „Der Kanzler er blickte in der zufälligen Uebereinstimmung Würtem bergs und der Kleinstaaten — des „Russischen Hof- Generalstabes" — in einer an und für sich wenig bedeutenden Angelegenheit ein verabredetes Complot, eine Demonstration, eine russisch-deutsch-particula- ristische Herausforderung, einen kecken Versuch dieser uniirten Elemente, wie weit man in der Verhöhnung des Reichsgedankens und des Führerstaates gehen könnte — und er hob den Handschuh auf. Die Wirkung der Abstimmung auf den Kanzler soll eine furchtbare gewesen sein und Fürst Bismarck vor Aerger gestöhnt haben und momentan der Sprache nicht mächtig gewesen sein. Die Familie des Fürsten befürchtete einen Schlaganfall und schickte in Eile und größter Besorgniß nach Geheimrath Struck und nach einem anderen Arzte. Aber bald hatte sich, nachdem der Zorn ausgeschäumt war, das kräftige Naturell Bismarcks erholt. Er wies ärztliche Hilfe lachend zurück, setzte sich zu seinem Schreibtisch und schrieb mit noch zitternder Hand sein Entlassungs gesuch an Kaiser Wilhelm. Kurz, knapp und von einer seine Umgebung fast erschreckenden Prägnanz soll das Schreiben gewesen sein." Bezüglich der eigentlichen Motive des Neichskanz- Vorgehen wünscht derselbe scheinbar tue Abschaffung des Stellvertretungs- oder Substi- tutwnswesens im Bundesrathe nur, um sich desto Acht" ewe Majorität im Bundesrathe für die Anführung des Tabaksmonopols zu sichern. Fm großen und Ganzen sind die Kleinstaaten für das ^conoptt, hier wird der Kanzler die Opposition von Baiern, Baden, Sachsen und der Hansestädte zu bekämpfen haben. Nun wird angenommen, daß die Bevöllmüchtigten der Kleinstaaten, wenn sie im Bundesrathe erscheinen, mit Preußen für das Monopol votiren werden, während sie sonst sich vertreten lassen können und diese Vertretung leicht einen Einfluß auf ihre Entschließungen ausüben könnte. Schließlich sei noch erwähnt, daß in der Bundes- rathssitzung vom 12. d. der würtembergische Bevoll mächtigte, Minister v. Mittnacht, die Nothwendigkeit betonte, derartige Aenderungen der Geschäftsordnung des Bundesraths vorzunehmen, daß Vorgänge, wie die bei der Abstimmung am 4. April vermieden werden dürften. Aenderungen der Verfassung wer den sicherem Vernehmen nach keinerseits beabsichtigt. Die Stellung von Anträgen auf die erforderliche Aenderung der Geschäftsordnung dürfte Preußen überlassen bleiben. "Waldenburg, 14. April 1880. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Es verlautet, daß zwischen dem Generalpost meister und dem Kanzler eine lebhafte Aus einandersetzung stattgefunden habe, wer dem Post director Geheimrath vr. Fischer den Auftrag er theilt hat, in jener verhängnißvollen Bundesraths- sitzung zu erscheinen und dort gegen die Besteuerung der Postanweisungen zu sprechen. Die G^ewerbeordnungscommission des Reichs tags nahm mit 13 gegen 7 Stimmen den Antrag des Abg. Soden, nach welchem Schauspielunter nehmer zum Betriebe des Gewerbes einer Erlaub- niß bedürfen, die Erlaubniß aber zu versagen sei, wenn die Behörde auf Grund von Thatsachen die Ueberzeugung gewinnt, daß den Nachsuchenden die zum Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlässigkeit, besondes in sittlicher, artistischer und finanzieller Hin sicht abgeht. Baiern hat sich endlich bestimmen lassen, dem Bundesrathe in seinen Nöthen beizustehen. Es ist seitens des baierischen Bevollmächtigten zum Bundes rathe der Antrag gestellt worden, die Stempelab gabe für die Postanweisungen doch noch zu zu bewilligen. Wie der Bundesrath die kühne Wendung vollziehen wird, darauf darf man gespannt sein. Die Retter-Rolle, die Baiern in dieser Sache zugefallen ist, wird schwerlich den Neid der Bundes staaten erregen. Frankreich. Der Pariser „Goulois" läßt sich aus Berlin über die Militärdebatte im Reichstage folgendes Telegramm schicken: „Heute im Reichstage zweite Lesung der Militärvorlage. Tribünen überfüllt. Monsieur Rickert, liberal, hält eine kriegerische Rede, welche nicht verfehlen wird, in Europa eine tiefe Er regung hervorzurufen. Der Redner entfesselt den Enthusiasmus, als er davon spricht, daß Frankreich zur Revanche rüstet. Am Fuße der Rednertribüne stehend, giebt Graf Moltke zahlreiche Zeichen der Zustimmung. Eine lange Salve von Bravos über tönt die letzten Worte des Redners. Die Abgeord neten setzen über ihre Bänke weg; sie umringen Herrn Rückert, sie beglückwünschen ihn und drücken ihm die Hand. Die Damen in den Logen weinen. Der Enthusiasmus ist unbeschreiblich." (Die Witte rung scheint dem Kohlbau günstig zu sein.) Italien. Ueber die Wahl des neuen Präsidenten der Deputirtenkammer ist noch nichts beschlossen worden. Die deutsche Kronprinzessin ist am 13. d. von Rom nach Neapel abgereist. England. Aus bester Ouelle erfährt die „Nalional-Ztg.," daß die Königin Victoria von dem Ausfall der englischen Wahlen auf das Vollständigste überrascht wurde und daß sie, deren Scharfblick nicht in Zweifel gezogen werden kann, noch kurze Zeit vor der Wahl einer hochstehenden Persönlichkeit, welche auf die Möglichkeit eines Ministerwechsels in Folge der Wahlergebnisse hinwies, ein solches Er- eigniß als ganz ausgeschlossen bezeichnete. Daß die Minister in einer so außerordentlichen Selbsttäu schung begriffen waren, ist noch am leichtesten ver ständlich. Der „Globe" meldet, nach einer in Liverpool eingetroffenen Privatdepesche sei der König von Birma gestorben. Schweden. Auch Schweden hat einmal seine Ministerkrisis. Die zweite Kammer hatte die Militärvorlage mit 121 gegen 75 Stimmen abgelehnt. Staatsminister de Geer gab in Folge dessen die Erklärung ab, daß er sich als der Last der Regierung enthoben