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Dresdner Journal : 28.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187408289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-28
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1874
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Freitag, de» W. August SV ISS 1874 Dres-nerMurml lteicde« tritt ko«t- unä Verantwortlicher Redacteur: Commissionsrath I. G. Hartmann in Dresden. - I Fragen eine Erschütterung erleiden könnte. Die N 17 dz.; pr. >ril. . o 77 Sb, Feuilleton. Redigitt von Otto Banck. do. lilck G.; cche gau G-i mia eine dz.; bz.; °tt>b iss er istcr ann und r K. lene >rlin inzel a u. thal. mny Herr ickau P»ig. lber- d»- inSi tbümlichkeit am Bodensee und am unten: Theile des Genfersees. Auch hier locken sie die Kunst des Land schaftsmalers zu phantastischen Nachbildungen ihrer dä monischen Stimmung. Im Chiemsee zeigt sich dem Künstler die eigentlich mit User und Himmel verschwim- mcnde Wassermasse, das „wellcnathmende Gesicht" der feuchten Sirene in voller Trunkenheit, und es liegt da bei eine Feinheit der Farbe in allen Einzelheiten des Naturbildes, wie sie leichter, verklärter, durchsichtiger nickt gedacht werden kann. Endlich wird diese traute Wasser- und Inselwelt von jenem Lichte übergossen und verklärt, dessen energische Reinheit nirgends schö ner, als am Rande der bayerschcn Salzburger Al pen und auf der Münchner Hochebene gefunden wird. Wer dieses anmuthige, intensive Licht lange getrunken hat, muß direct von dort nach Süden reisen, um nicht vom Eindruck einer trüben, unreinen Atmosphäre be drückt zu werden. In diesem Lichte, welches die ganze Stadt München an schönen Tagen magisch durchspielt, durfte Rottmann schwelgen und arbeiten und das leuch tende Antlitz der 'Natur festhalten, welches ihm Italien und Griechenland offenbart hatten. Ich behaupte, an jedem andern Platze in Deutschland würden seiner Reproductionskraft trotz aller Studienblätter die Töne des lachenden Südens abhanden gekommen sein im all mählichen Verblassen und Vergrauen. Der Sterbeseufzer Goethes: „Licht mehr Licht!" muß Devise aller Land schaftsmaler sein. Schietzoldt gehört zu den echten Lichtmalern, denn seine merkwürdige Technik in der Darstellung verschwim- mender Fernen, sanft schwebender Bergcontourcn, glanz- durchtränkter, sanftruhender Wogen, grünlachender Buchten und phantastischer Wolkengebilde, die sich schim mernd lösen und wieder binden — alle diese Darstel lungen werden unter seiner Hand doch nur so bedeutungs jrietet 6ow- c»rt«. In der Kunstausstellung. (Fortsetzung aus Nr. lS8.) In der That sind im Gebiete der Landschastsmalerei mehrere sehr angenehme Bilder ausgestellt, Leistungen, die durch ihre Naturauffassung und ihre technische Arbeit einen bleibenden Werth beanspruchen. Zu ihnen gehört zumeist das schöne Bild von Karl Schietzoldt in München, welches einen Erntetag am Chiemsee darstellt. Dieser Chiemsee ist durch die Kunst und Neigung bayerscher Maler seit langer Zeit ein Zauberspiegel landschaftlicher Reize geworden. Die Fluthcn dieses Wassers, dessen Größe eine eigene elemen tarische Lebenskraft hervorruft, sind launenhaft, wechsel voll, manichfaltig in ihrem Colorit; sie fangen das Sonnenlicht in so verschiedenen Brechungen auf, wie wir dies unter den Bergen von den Dolomiten und Kalkalpen gewohnt sind. Diese weislichen und grauen Felsengebilde, welche an und für sich keine Farbe von localer Herrschaft und Kraft haben, fangen um so be gieriger die Effecte der Beleuchtung auf und kleiden sich zu jeder Stunde in eine andere Hülle, dämonisch finster oder freundlich lachend, kalt oder glühend, ruhig edel, oder romantisch bewegt. Ein Gegenstück zu diesen Felsen und Bergzügen bilden solche Seebecken, die Helle, lichte Fluchen von indifferentem Pigment Haden und in nicht »u großer Nähe von Bergen umgeben sind, deren Ge stalt und nebcltreibende Gewölk- und Dunstbildung doch noch nahe genug liegt, um im Wasser reflectirt zu wer den. Diese Bedingungen finden beim Chiemsee statt und zeigen sich auch, wenn gleich nicht mit so viel Eigen- . F'r. Frci^kitetter, OommixeionLr cts« - Oreeclner ^ourmtt»; eberutim.: LuAenF'oit a. K F t OAke, . Vier rr»F I pr. kn: „Schlesische Zeitung" verleiht ihrer besonderen Be friedigung darüber Ausdruck, daß Oesterreich trotz der Weigerung Rußlands sich für die Anerkennung erklärte, und sagt: „Zn einer Frage, an der für Oesterreich kein besonderes Interesse haftete, hat das Wiener Cabinet, zwischen Rußland und Deutschland gestellt, sich für Deutschland entschieden und dadurch ein neues Anrecht daraus erworben, daß auch Deutschland der Stammes- Verwandtschaft mit Oesterreich in erster Linie eingedenk bleiben werde, wenn dessen Interessen je mit denen Rußlands in Conflict kommen sollten. So hoch wir unsere guten Beziehungen zu Rußland schätzen, so wenig wir verkennen, daß wir seinem Kaiser für seine Haltung in einer schweren Krisis zu Dank verpflichtet sind, so fest steht es für uns, daß uns ooteris puiillus Oester reich der nächste Freund sein und bleiben muß. Die Entschließungen des Wiener Cabinets sind im vorliegen den Falle gewiß uni so höher anzucrkenucn, als sich hier Gelegenheit bot, die dem Hofe vielfach nahe stehende ultramontane und feudale Partei durch Verweigerung der Anerkennung versöhnlicher zu stimmen. Der Hin weis auf die ablehnende Haltung Rußlands und die Betonung des Wunsches, das erzielte Einverständniß der drei Cabinete nicht zu compromittiren, würden aus- gercicht haben, diesen Entschluß in Berlin zu motiviren und unserer Regierung eine schwere Verlegenheit zu be reiten." Die Zustände auf der Insel Sicilien beschäf tigen die italienischen Blätter auf das Lebhafteste, und fast einstimmig wird die Regierung zu energischem Vor gehen gegen die „Mafia" (die geheime Verbrechervehme) aufgefordert. Die römische „ Opiuione" erinnert daran, daß schon srüher die Geschwornen aus Furcht vor der Rache der abzuurtheilcndcn Verbrecher und der stillen Genossen derselben ihrer Pflicht sich entzogen. Im Jahre 1873 konnte ein Schwurgericht bei 73 Verhand lungen nicht gebildet werden; vertagt wurden 102 Ver handlungen, weil die Zeugen, von der Mafia einge- fchüchtert, nicht erschienen waren. Die Mafia rccrutirt sich nicht aus der Klasse der kleinen Spitzbuben, die gro ßen Verbrecher schließen sich ihr an, um sich ihres Schutzes zu versichern, und so kommt es, daß die schwer sten Verbrechen unbestraft bleiben, wenn auch verübt in volkreichen Straßen und in Gegenwart vieler Zeugen, die immer aussagen, daß sie nichts gesehen haben. Die ser Verläugnung der Wahrheit begegnet man nicht nur bei unbeteiligten Personen, sondern die Acltern und Freunde eines Ermordeten oder Beraubten sind die Ersten, die der Justiz den Namen des Mörders oder Räubers verhehlen. Und erwischt die Justiz doch einmal einen aus der Verbrechcrgilde, so giebt es keinen Kniff, den seine Genössen nicht versuchen, uni die Strafe zu mil dern. Es ist auch eine besondere Eigenschaft der sicili in rster lann srau g in mnn oline )reS- l ein iarie Zrau intze, II in ipsig städt, ried- Ütt. u». ,ooo aust -tai Dresden, 27. August. kMe halbofficielle preußische „Provinzial-Corre- spondenz" spricht sich über die spanische Ancr- kennungsangclcgenheit und die Haltung Rußlands in derselben folgendermaßen aus: „Die Unterhandlungen über die Anerkennung der spanischen Executivgewalt haben zu dem befriedigenden Ergcbniß geführt, daß die europäischen Mächte den Beweggründen und Zielen der ^Ldrlietz:. . . . « Idlr ine rf.) hen >8). is«, »gk anischen Mafia, die sich dadurch von der neapolitanischen Camorra unterscheidet, daß ihr alle juristischen Spitzfin digkeiten und Schleichwege, um dem Gesetze eine Nase zu drehen, bekannt sind. Der findige Kopf Hilst dem starken Anne, die gewöhnlichen Verbrecher werden von Denjenigen unterstützt und geschützt, die man die „Mafia in Marfina" nennt. Diese Verbindung hemmt die Thätigkeft der Justiz, und mit den vom Gesetze gewähr leisteten Freiheiten kann man einer geheimen verborgenen Macht nicht beikommen, die hundert Arme und Augen hat und durch List, Verführung, Furcht und Gold An hänger in allen gesellschaftlichen Klaffen der Insel wirbt.— Die Mailänder „ Perseveranza" ist über die sicilia- nischen Zustände erbittert und beschämt; sie verlangt Ausnahmemaßrcgeln, um einen erträglichen Zustand der öffentlichen Sicherheit auf der Insel wieder hcrzustellen, und bekämpft die Einwendungen Derjenigen, die nichts von der Suspendirung der Gesetze zum Schutze der per sönlichen Freiheit rc. wissen wollen, mit der Replik, daß der Verbrecherbund, die Mafia, ja selber die Gesetze suspendire. „Wer — schreibt sie — verhängt Aus nahmemaßregeln über Sicilien? Die Mafia! Während die Regierung zögert und die Loctrinäre und Oppo sitionsmenschen jeder Art gegen jegliche Verletzung einer Garantie der persönlichen Freiheit protestiren, hat die Mafia kund und zu wissen gethan, daß sie keine Schwur gerichte mehr haben wollte, und fand Gehorsam. Die Mafia suspendirt die Geschwornen, ihr seid infolge dessen genöthigt, den Proceß zu suspendiren; die Mafia giebt der Bevölkerung von Palermo das frechste Beispiel von Gefitzesverachtung, und ihr könnt derselben nicht einmal das heilsame Beispiel einer einzigen Verurtheilung vor Augen führen. Was meint ihr hierzu, ist das nicht ein Ausnahmeregime in Sicilien, wie es ärger gar nicht gedacht werten kann?" 4t»onoeme»1»i>r«I,: l» 8«LIO» ck»ut»«k»o ! ^^„^*N>Us»<t»iit»vdvu von der deutschen Neichsregierung gegebenen Anregung volle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Die Mehrzahl der Mächte hat bereits die erforderlichen Veranstaltungen getroffen, um regelmäßige diplomatische Beziehungen zu der Republik Spanien herzustcllen. Die Anerkennung der dortigen Regierung von Seiten Deutschlands und Oesterreichs steht in naher Aussicht. 'Nur die russische Regierung hat es zur Zeit noch nicht für angemessen erachtet, einen diplomatischen Vertreter in Madrid zu beglaubigen; doch ist zu erwarten, daß der spanischen Exekutivgewalt die Anerkennung des großen nordischen Reiches nicht lange versagt bleiben wird. Wenn übri gens Rußland sich nicht entschließen konnte, im vor liegenden Falle gemeinsam mit den beiden Nachbarreichen vorzugehcn, so steht doch fest, daß die Freundschaft zwischen den drei Kaisern und die innigen Beziehungen zwischen ihren Regierungen dadurch in keiner Weise be einträchtigt werden. Das durch wiederholte persönliche Begegnung der Monarchen besiegelte Einvernehmen zwischen den drei Mächten, welches vorzugsweise aus Erhaltung des Friedens und der Ordnung in Europa gerichtet ist, hat zu tiefe und feste Wurzeln, als daß es bei einer etwaigen Meinungsverschiedenheit über einzelne zu Babelsberg zu concertircn, nicht abgelehnt habe. Diese Erzählung gehört in das Reich der reinen Fabeln und beliebigen Erfindungen, und liegt die hier unter gelaufene unlautere Absicht für jeden Unparteiischen klar zu Tage. * Berlin, 26. August. Dir heutige „Pr.-Corr." meldet, daß der Gesundheitszustand Sr. Majestät des Kaisers vollkommen befriedigend ist, und bezeichnet die Gerüchte, welche von Vorbereitungen für eine Reise des hohen Herrn nach Italien sprechen, als unbegründet. — Ihre kaiserl. und königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sind heute Mittag '^1 Uhr wieder im neuen Palais zu Potsdam cingetroffen. — Wie bekannt, hat der Bischof von Mainz, Freiherr v. Kettel er, jüngst ein Ausschreiben erlassen, in welchem er der katholischen Geistlichkeit entschiedenes Fernhalten von der Sedan feier zur Pflicht macht, indeui er behauptet, daß die Katholiken sich an der vor bereiteten Septemberfeier nicht bctheiligcn können, ohne ihre Ehre zu verletzen und die Religion zu entwürdigen, weshalb er jedes feierliche Geläute und jede Art des Gottesdienstes verbiete, die den Charakter eines Freuden festes an sich tragen würde. Die „Pr.-Corr." widmet der Widerlegung dieser Behauptung heute einen deson- dern Artikel. Sie erblickt in dem Vorgehen des Bischofs v. Kettcler das Bestreben der Mramontanen Stimm führer, „eine Nationalfeier zu stören, die sie zu vereiteln außer Stande waren", und schließt nach Zurückweisung der in dem erwähnten bischöflichen Schreiben erhobenen Ein wände mit folgenden Worten: „Die Feier des 2. September steht in keinem Zusammenhang mit den kirchlichen Wirren und den Parteikämpfen der Gegenwart; sie ist aus schließlich der Erinnerung an die Ereignisse gewidmet, denen Deutschland seine Selbstständigkeit und Einheit zu danken hat. Es können sich derselben die Anhänger aller Parteien und aller Religionsgesellschasten — in soweit sie ein Herz für die höchsten Güter des Vater landes haben — mit freudiger Theilnahme auschließen. Diejenigen aber, die einem solchen Nationalfeste wider streben, stellen sich in offenbaren Gegensatz zu den reinsten und edelsten Gefühlen des deutschen Volkes." — Auch die „St. A. Z." polemisirt heute gegen die Kundgebung des Mainzer Bischofs und sagt dabei zum Schluß: „Sollte es Herrn v. Ketteler wirklich gelingen, im Sinne seines Rundschreibens Deutschland in zwei Lager zu spalten und das katholische Deutschland von der nationalen Gemeinsamkeit loszureißen, so werden sich . allerdings die nationalen Bestrebungen noch energischer als bisher daraus richten müssen, der 'Neugestaltung Deutschlands diejenige Festigkeit zu geben, welche diese Vertheidigung sowohl gegen innere wie gegen äußere Feinde sicher stellt." — 4)er deutsche Gesandte am königl. griechischen Hofe, geh. Legationsrath v. Radowitz, ist gestern hier cingetroffen und hat für einige Zeit sein früheres Lecernat in der politischen Abtheilung des aus wärtigen Amtes wieder übernommen. Die von einigen Blättern gebrachte 'Nachricht, daß Herrn v. Radowitz auch die Functionen des wirklichen Legattonsrathes Aegidi während des Letzteren Abwesenheit übertragen seien, ist nach der „'N. A. Z." vollkommen unbegründet. — Der geh. Legationsrath Bucher ist heute nach Varzin abge reist. — Wie man der „Schl. Z." meldet, wird die nächste LandtagSscssion aller Aussicht nach eine sehr wich tige werden, da in allen Ministerialrcssorts Vorbereitungen für eine Reihe bedeutender Vorlagen getroffen sind. Ein umfangreiches Material für die Arbeiten des Land tages ist im Ministerium des Innern aufgestellt, welchem bekanntlich die Aufgabe zugefallen ist, das mit der Kreisordnung begonnene Werk einer systematischen Re organisation der inneren Verwaltung im Anschluß an die Grundsätze der Kreisordnung vollständig durchzu-- führen. Zur Ausführung dieses Programms werden erforderlich sein: die Gesetze über eine Gemeinde-, Kreis- und Provinzialordnung für die Rheinlande, Westfalen und Hessen-Nassau, ein Gesetz über eine besondere Kreis ordnung für die Provinz Posen; außerdem sind Er gänzungen der in der vorigen Session vorgelegtcn Pro- Literatur. Unter dem Titel „Die musikalischen Beschäftigungen der Prinzessin Amalie, Her zogin zu Sachsen," hat Moritz Fürstenau soeben (in R. v. Zahn's Verlag zu Dresden) ein ,Erinnerungs blatt" veröffentlicht, welches das von Ed. Duboc ent worfene Charakterbild der verewigten Fürstin werthvoll ergänzt und schönes Zeugniß ablrgt von der liebevollen Pflege der Tonkunst in der sächsischen Königsfamilie. Den Clavier-, rcsp. Gesangsunterricht ertheilten der Prinzessin Amalie der Kapellmeister Joseph Schuster, der Kirchencomponist Vincenzo Rastrelli und später Jo hann Miksch, während der Kirchencomponist Franz An ton Schubert den theoretischen Unterricht leitete, und schon zeitig machte sich neben ihren dichterischen Ver suchen der Drang nach musikalischer Production bemerk bar. Das durch Poesie und Tonkunst durchgeistigte Hosleben konnte sich solchen 'Neigungen nur günstig er weisen, und so führt die Monographie 11 drei-, rrsp. zweiactige Opern theils ernsten, thcils heitern Inhalts auf, welche von der Prinzessin gedichtet und componirt worden sind, bis sie sich ausschließlich und mit so gün stigem Erfolge dein recitircndcn Drama zuwandte. 'Nach Fürstenau gipfelt das Talent der Fürstin in ihren ko mischen Opern, und lehnen sich ihre musikalisch - drama- tischen Arbeiten im Ganzen an die Muster der italie nischen Opernliteratur des letzten Drittels des 18. und Amtlicher Theil. Dresden, 27. August. Ihre Majestät die Kö nigin Marie sind heute früh 4 Uhr 25 Minuten nach Possenhofen gereist. voll durch den wunderbaren Lichtodcm, welcher nicht nur die gcsammte Atmosphäre, sondern scheinbar auch die Gegenstände selbst durchdringt und Psychisch belebt. Wer mit solcher Einfachheit der virtuosen Nüttel wirken kann, der darf getrost auch einen Schritt weiter gehen, er darf zur höchsten Simplicität des Gegenstandes greifen. Und das hat dieser Meister gar ost und mit Glück gethan. Das geistige Bcwegungselement in seinem Himmel, seiner Wasserfluth — ein Element, dessen Wir kung mehr lyrisch-tlcgisch als drastisch effectvoll ist, ge nügt ihm vollkommen, und ein dahingleitender Kahn, ein Wagen mit Getreide am Ufer, ein paar Schiffer, die ein Netz auswerfen oder sich vor einem heranziehen- den Wetter bergen, geben eiver so bescheidenen Com- position einen ausreichenden Abschluß. Es ist ein weiter Sprung von dem Schietzoldt'schen Bilde zu einer Darstellung von Olof Winkler in Weimar. Sehr verschieden sind allerdings beide Er rungenschaften der Technik, aber es bietet Interesse, hier noch einmal denselben Gegenstand behandelt zu sehen. Den Vordergrund bildet Frauenchiemsee mit Baum und Häuserstaffage; hinter den kleincu, jedem Maler bekannten Wasscrmauern steigt der Wellenschlag auf; man sieht im Hintergrund die Bergkanten nach Hohenaschau zu. Wohl macht sich im Eindrücke des Bildes geltend, daß die Farbe durchaus noch nicht zu reiner klarer Durch bildung bewältigt ist; man fühlt noch ein Wenig die Mischungen auf der Palette heraus, aber trotz dieses Mangels erfreut das Bild im hohen Grade. Der Maler hat einen frischen sehr beachtenswertheil Blick für die Wirklichkeit und für die Momentanerscheinungen und Wandlungen in der Natur. Er hat diese mit löb licher Keckheit, mit sicherm Treffer aufgefaßt; wir seheu ein Stück Leben treu und wahr vor uns, wenn wir auf die grellen, schreckhaften Lichter blicken, welche sich Teltfiraphilche Nachrichten. Brüssel, Mittwoch, 26. August, Nachmittags. sW. T. B.) Der internationale völkerrechtliche Cougreß hat heute eine Plenarsitzung abgehalteu, in welcher die Protokolle über d»e bisherigen Sitzungen verlesen und genehmigt wurden. Heute Abend geben die Delegirten der auswärtigen Staaten den belgischen Delegirten und den Mit gliedern des Ministeriums ein Diner; morgen find die Theilnehmer der Konferenz vom Könige zur Tafel geladen. Der Tag, an welchem die nächste und wahrscheinlich letzte Sitzung stattfinden soll, wird noch heute festgesetzt werden. Perpignan, Mittwoch, 26. August, Lorant- tagS. (W. T. B.) Die Belagerten von Puycerda Haven eines der von den Carlisten verwendeten schweren Geschütze demomirt; die Bedienung des selben wurde grtödtet. Die Verluste der Carlisten find überhaupt sehr beträchtlich; zur Verstärkung derselben ist Tristany mit weiteren 1W0 Mann angekommen. Lon den BertheidigungSwerken ist bis jetzt ein einziger Thurm zusammengeschossen. Die Krauen von Puycerda nehmen an der Ler- theidigung Theil und greifen, wo irgend Hilfe Noth thut, persönlich ein. Kopenhagen, Mittwoch, 26. August, Nach mittags. (W- L. B.) Das bisher von dem Marine- Minister Navn mitverwaltete Kriegsministerium ist nunmehr definitiv besetzt, und ist der General Stein mann zum KriegSminrster ernannt worden. Nichtamtlicher TheU. Nkbersicht. Telegraphische Nachrichten ZeitungSschau. (Provinzialcorrespondenz. - Schlesische Zeitung. — Oplnione. — Perseveranza.) - Tagetgeschichte. (Dresden. Berlin. Neuwied. Straß burg i. E. Fürth. Prag. Paris. Haag. Bern. Roni. Madrid. London. Kopenhagen. Tiflis.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. DrrSdver Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Großenhain. Deuben. Zit tau. Mittweida.) ' Vermischtes. Statistik und LolkSwirthschaft. EingesandteS. Börsennachr^.ru. Feuilleton. T.rqeSkalender. Inserate. m- Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. bei düsterem Gewitterhimmel so oft auf den Almen der fernen Berge durch Wolkenbrechung plötzlich zeigen. Gerade diese Töne sind schwierig und gewagt wiederzu- geben, denn sie machen eine Wirkung, welche der Land schaftsmaler im Hintergründe seines Bildes fürchten muß: sie bringen nah, statt zu fernen und perspektivisch abzustimmen. (Fortsetzung folgt.) Tagesgeschichte. Dresden, 27. August. Am 30. August wird Se. königl. Hoheit der GencralfelbmarschaU PrinzFriedrich Karl von Preußen, Generalinspecteur der UI. Armee- inspection, aus Berlin hier eintreffen, und an demselben Tage wird auch Se. Hoheit der Herzog von Sachsen- Al t e n b u r g hiersclbst erwartet. Se. Majestät der König werden für die Dauer dieses Besuches im hiesigen kgl. Schlosse Wohnung nehmen und Sich am 31. August und 1. September mit den hohen Gästen zu den bei Großenhain stattfindenden Cavaleriemanövern begeben. Dresden, 27. August. Wie in neuerer Zeit, vor wiegend in mehreren preußischen und so namentlich Ber liner Tagesblältem, auch die unbedeutendsten Angelegen heiten geflissentlich benutzt worden sind und noch benutzt werden, die sächsische Regierung und ihre Behörden des Particularismus und der Reichsseindlichkeit anzuklagen Md in dieser Richtung mit einem wahren Eiser zu ver dächtigen, so ist auch gleich tendenziös die jüngst statt gefundene Entlassung des Musikdirectors Girod vom königl. Schützenregiment „Prinz Georg" Str. 108 be sprochen und dabei von unzutreffenden Voranssetzungen abhängig gemacht worden. Der Uedertritt des Musik- direclors Girod in die Reserve hat jedoch — wir sind oics auf Grund des nunmehr eingcgangenen officielleu Berichts mitzutheilen in der Lage — lediglich aus dienst lichen Rücksichten und infolge von Vorkommnissen, welche die Autorität des Genaunten schädigen mußten, statt- gesunden; er hat mit politischen Motiven durchaus nichts gemein. Die gehässige Art und Weise, in welcher dieser Vorgang wiederholt dargestellt worden, wird aber noch weit übertroffen durch die Dreistigkeit der im Anschlusse daran mehrfach gebrachten, angeblichen 'Nachricht, daß auch dem Musildirector Trenkler des königl. 2. Grena- dierregiments Str. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" gleiches Schicksal, wie Girod, bcvorstehe, weil er — mit seinem Musikchor nach Berlin beurlaubt — eine dort an ihn ergangene Aufforderung, am Hoflager kurt » -IlLoed«»' NerU» Znvatttlentlanz.Z/.Xisreekt, L. Schotte, . Um: LianAen'« UürvLU; 0k«mnN»: F>. Vr»n> kurt » ».: F ^aeAer'xeke u. F <7. //NueN> vürlltt: Zuv-Z), Lnnovr: 0 r»ri,: z/orn», Z^kMe, Nu//ier Oo., »knitter»: U O'o., Xnnoucen - , Vien: XI Oppel >t. Uernusxvderr , Iköni^l. ssxpeUition <le» OrkStlner InurnLls, Invi-tleu, Ho. I. ZljLUrlieU: 1 I klr. tb K^r zeumpelruec-Ul»^ tünru. Linrelue Kummern: 1 Kjsr Inoernteopreloe: l^ür Neu Nnnm einer ^eep»Itenen I'etrt-eil«: 2 Kser. Unter „kiajpEnlli" tlie Keile: b K^r. kruetietnen: mit änenükme ävr 8onn- nml feiertuxe. ^.vemlx Mr Ueu tol^einten 'Hx.
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