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Mniglich Sächsischer Staatsaiizciger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. tweise Nebenblätter: Landtagrbeilage, Synodalbetlage, Ziehungslisten der Verwaltung der K S. Staatsschulden und der S. S. Land- und LandeSkuIturrentenbank.Verwaltung, Übersicht«» des 6 Statistischen LandeSamt» über Liu- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, GrundsLhliche Entscheidungen des K. 8. LandeSversicherungSamtS, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande». ' BrandverficherungSanpalt, BerkaufSltsle von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 194. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Freitag, 22. August 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Tie Ispaltige Grundzeile oder deren Naum im AnlündigungSteile 30 Ps., di« 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dein Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Die französifche, niederländische und belgische Tele- graphrnverwaltung haben für Posttelegramme zwischen ihre» Ländern einen ermäßigten Satz von 8 Centime- für da» Wort vereinbart. Gestern hat die Abrüstung der serbischen Armee be gonnen. Präsident Wilson hat nach.Meldunaen au» Washing ton, du die Mission Lind» gescheitert ist, beschlossen, zur Politik Tafts zurückzukehren. * Auf dem Flugplätze zu Halberstadt verunglückte heute früh Leutnant Schmidt dadurch tödlich, daß beim Nehmen einer ttnrve der rechte Flügel seiner Flugzeugs dich und er mitsamt dem Flugzeug au» 399 m Höhe zu Loden stürzte. Amtlicher Teil. Ministerium de» königlichen HanseS. Dresden, 22. August. Ihre Königl. Hoheit Prin zessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, ist gestern 1 Uhr 25 Min. nachmittags nach Sigmaringen gereist. Se. Majestät der König haben dem Mitinhaber der hier iEr der Firma H. Hensel bestehenden Stroh- und FilMt-Fabri^ Kaufmann Georg Ottomar Heinrich Gieße hierselbst, das Prädikat „Hoflieferant Seiner Majestät des Königs" Allergnädigst zu verleihen geruht. Finanzministerium. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dm Eisenbahnaspiranten Rost in Dresden das Ehren- kreuz zu verleihen. Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Obergefreiten Ernst Clemens Schulze der 4.Batterie des Königl. Sächsischen Fußartillerie-Regiments Nr. 12 zu Meß für die von ihm am 27. März mit Mut und Ent schlossenheit und unter eigener Lebensgefahr bewirkte Er- reltung eines Mannes aus der Gefahr, in der Mosel zu ertrinken, die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. Öffentliche Sitzung des Srei-au-schusseS Freitag, den 29. August 1913, vormittags ^12 Uhr, im Sitzungssaale der Königlichen Kreishauptmannschaft, Schloßstraße Nr. 34,36, II. Geschoß. Die Tagesordnung hängt im II. Geschoß des Dienst- gebäudes zur Einsicht aus. 13821 Dresden, den 16. August 1913. 5812 Königliche Kreishauptmannschafi. lvehSrdlicheBekanntmachungtnerschtinenauchimAnrandigungSttike.) Nichtamtlicher Teil. Koloniales. Ein neuer Edelstein in einer deutschen Kolonie. Berlin, 20. August. Der verstorbene Gouverneur v. Bennigsen bracht« einst von einer Reise nach Deutsch-Süd westafrika einen Kristall mit. Nachdem dieser geschliffen war, stellte sich heraus, daß e» ein schöner Aquamarin sei. Darauf belegte die Deutsche Kolonialgesellschaft die Felder um den Fundort. Der Geologe Neuning fand nun kort verschiedenartige Berylle. Außerdem hellblauen Aquamarin noch goldgelb und grüngelb gefärbte. Nach dem Schliff ergab sich, daß der goldgelbe Stein noch ganz un bekannt war und in feiner Art dem Smaragd sehr ähnlich ist. Der neue Stein erhielt den Namen „Heliodor". Er ist, wie von den Blättern der Kolonie gemeldet wird, ein Edelstein, nicht ein sogenannter Halbedelstein, hat hohen Härtegrad und schönes Feuer. Bisher wurden nur wenig Steine dieser Art gefunden. Am Balkan. Die Abgrenzung. Sofia, 22. Augnst. Die Regierung hat die Kom mission zur Absteckung der rumänisch-bulgari schen Grenze ernannt. Um Avrianopel. Die Großmächte für die türkische Herrschaft? Berlin, 22. August. Der „Tag" erfährt aus Paris, 21. August. Die Bemühungen der euro päischen Diplomatie in Konstantinopel zielen, wie man hier versichert, darauf ab, für Bulgarien mög lichst weitgehende, seinen künftigenHandelsverbindnugen nützliche Zugeständnisse von der Pforte zu erlangen, um der bulgarischen Bevölkerung den Verlust Adria nopels weniger empsindlich zu machen. Ter Mariya- fluß könnte, wenn die Pforte die Bedenken gegen dessen Schiffbarmachung fallen ließe, für den bulgarischen Ver kehr sehr wichtig werde». Auch andere wirtschaftliche Vorteile sollen Bulgarien nach formellem Verzicht auf Adrianopel zugesichert werden. Die Adrianopler Mission bei den Großmächten. Berlin, 21. Angust. Eine aus drei Mitgliedern bestehende Abordnung der Bevölkerung Adria nopels ist heute abend hier eingetroffen. London, 21. August. Die Mitglieder der Ab ordnung aus Adriauopel wurden heute nachmittag im Auswärtigen Amte von einem der Nntersckretäre empfangen. Bulgarische Beschuldigungen gegen die Griechen. Sofia, 21. August. (Meldung der Agence bulgare.) Die griechischen Truppen, die sich aus dem bul garischen Gebieten zurückzogen, zwangen die Be völkerung, ihnen zu solgen, indem sic die Besitzungen der Bulgaren plünderten. Die Griechen nahmen aus diesem Gebiete 3500 Bulgaren als Geiseln mit sich fort. Neues aus Serbien. Moratoriumsverlängerung. — Beginn der Abrü st n n g. Belgrad, 21. Angust. Tas Amtsblatt veröffentlicht einen Königl. Erlaß, durch den daS Moratorium bis einschließlich 10. November verlängert wird. Die De mobilisation hat heute begonnen. Die Post- und Telegraphenzensur ist aufgehoben worden. Die Cholera in der rumänischen Armee. Bukarest, 21. August. Um die Einschleppung der Cholera durch die zu rückkehrende u Truppen zu verhüte», werden umfassende Maßregeln ge troffen. Die Truppenkörper, iu denen Cholera festgestellt wurde, sollen eine fünftägige Quarantäne an der Donau einhalten, bevor sie in die Friedensgarnisonen abrücken. Ten amtlichen Bulletin- zufolge hat die Zahl der Todesfälle in der Armee sechs Ossiziere und 867 Mann betragen. Kleine Nachrichten. Nom, 21. August. Der „Messagers" kündigt einen baldigen Besuch ocs Königs in Cetinje an. Der König werde sich auf der Jacht „Trinacria" mit der Königin nach Montenegro einschiffen. Die Königin, die seit dem Beginn der kriegerischen Ereignisse ihre Ellern und Geschwister nicht mehr gesprochen habe, wünscht lebhaft ein Wiedersehen mit ihnen. Sofia, 22. August. Bon morgen ab werde» täg lich zwei Züge zwischen Sofia und Belgrad ver kehren. Ausland. Crmätzigte Telegrammgebähren im franzSsisch- holländtsch-delgischen Verkehr. Paris, 22. August. Durch eine Abmachung zwischen de» französischen, niederländischen und belgischen Telegraphenverwaltungen ist im Verkehr zwischen Frankreich und den' Niederlanden wie auch Belgien für Posttelegramme der ermäßigte Satz von 8 Centime- für da- Wort vereinbart worden. XX Internationaler Friedenskongrest. Haag, 21. August. Der Friedenskongreß be schäftigte sich heute mit Fragen der friedlichen Voll ziehung von Schied-Iprüchen, besonder- mit dem von dem holländischen Professor van Vollenhovefl her- rührenden Entwurf zui Einrichtung einer internatio nalen Polizei. Nach laüget Beratung nahm der Kon ¬ greß einstimmig eine Resolution an, daß die znm ersten mal aufacworsene Frage einer internationalen Polizei auf der Tagesordnung des folgende» Kougresses bleibe» solle. Darauf uahm der Kongreß de» Vorschlag von Starr nnd Jordan aus Kalifornien an, daß das Bureau i» Bern eine Untersuchung einleite über die mögliche» Folgen der Maßnahmen zur friedlichen Vollziehung iuZ- besondere eines wirtschaftlichen Boykotts. Ferner fall das Bureau ciue Zusammenstellung von Mitteln zur Voll streckung von Schiedssprüche» veranlassen. Die Teilnehmer des Friedenskongresses besuchte» heute de» Friedens Palast, wo die Büste Hugo Groti»s' enthüllt wurde. In der Sitzung des Kongresses erhob der Franzose Lefoycr Einspruch gegen die Beschuldigung, die diplomatische Konferenz in Loudon habe deu Balkankrieg verlängert, statt ihn aufzuhalten. Ter Redner zollte Grey die A»erkc»»ililg, daß er außerordent lich zum Frieden beigctragen habe. An Carnegie wurde ein Huldigilngstelegrainnl abgesandt. Marokko. K ämpse der Spanier. Madrid, 21. Angust. Nach Zeitiingsmeldungen aus Tanger hat die Abteilung des Generals Silvestre einen Teil des Lagers Naisulis erobert; doch sollen die Verluste der Spanier erheblich sein. Ein amtliches Telegramm meldet ans Larasch: Eine Erkundungsabteiluug traf mit Eingeborenen zu sammen. Es entspann sich ein Kampf, in dem ein Spanier getötsi-irav 41 vsewandct wurden. — Verstärkung bes schwevischen Osstzierkontingent- in Persien. Stockholm, 21. August. Der Chef der persische» Gendarmerie, Oberst Hjalmarson, hat beantragt, eine weitere Anzahl schwedischer Offiziere nach Persien zu sende». Da daS schwedische Ministerium des Auswärtige» auf seine Anfrage bei der russische» u»d englischen Negierung die Antwort erhalten hat, daß diese nichts dagegen einznwenden hätten, wird den: An trag entsprochen werden. Vereinigung der Süd- und Nordmongolei. Urga, 21. August. (Meldung der St. Petersburger Telegraphenagentur.) Der Hutuchtu hat die Bereini- gnng der Süd- und Nordmongolei verfügt. Den mongolischen Befehlshabern wurde befohlen, Lebe» und Eigentum friedlicher Chinesen zu schützen, den Verkehrs weg Urgan—Kalgan wieder herzustellen und freundschaft liche Beziehungen mit der Mandschurei anzuknüpfen. Die Regierung der Mongolei hat den chinesischen Kaufleute» verspräche», aus China kommende Karawanen militärisch zu schützen. Die vereinigte« Staaten und Mexiko. Amerikanische Truppen für Mexiko zum Schutze der Ausländer? Washington, 21.August. Senator Penrose brachte eine Resolution ein, durch die Präsident Wilson ersucht wird, die notwendigen Schritte zu tun, um amerika nische Truppen zum Schutze der Ausländer nach Mexiko zu senden. Dies soll jedoch, wie die Resolution ausführt, kein unfreundlicher Akt gegenüber Mexiko sein. Die Resolution sieht die Bewilligung von 25 Mill. Doll, für die geforderten Schritte vor. Die Debatte, die sich an diese Resolution anschloß, zeigte, daß die Senatoren beider Parteien geneigt sind, die Politik de-Z Präsidenten gntzuheißen. Eine Sonderbotschaft deS Präsidenten an den Kongreß. Washington, 21. August. Wilson kündigte an, daß er dem Kongreß sofort eine Sonderbotschaft über die Mission Linds in Mexiko, sowie über die amerikanische Note und diejenige Huerta- unterbreiten werde. Umkehr in Wilson- Politik? London, 82. August. Der „Daily Telegraph" meldet a»S Washington vom 21. d. M.: Präsident Wilson hat sich »ach den: Scheitern der Mission Lind in Mexiko entschlossen, zur Politik Tast- zurück- zukehren, nämlich eine strenge Neutralität zu be wahren und die Bewachung der Grenze zu verstärken, um die Ausfuhr von Waffen und Munition an jede der Parteien in Mexiko zu verhindern. Di« venezolanisch«« Ausständischen des Coro geschlagen. Caracas, 21. August. Die Regierung meldet eine vollständige Niederlage der Aufständischen bei