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MopauK w Tageblatt und Anzeiger DaS „gschopaurr Tageblatt undAnzeiger, erscheint wsrttaal ich L'onatl Bezugspreis l.7" RM. ZusteNaeb. Ä« > Psg BetteUung' n Verden in uns. v>eIchiistSst.,vo» den Boten, sowievonallenPostanslaltenangenomiuen Anzeigenpreise: Die 4Ü mn breite Millimeterzeile 7 Psg,; die N mm breite Mttlnueierzeile im Textteii 2b P'g.; Nachiaßilafsel Z Ziffer- uirt Wochenblatt für Zschopau «ad Amgegead ^we^Er Ps» zuzügi. Po^ DaS „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Flöha und des Stadttals zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blun «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4 t: Postscheckkonto: Leipzig Nr 428-l4 - Fernsprecher Nr. 7tL ' Zeitung für die Orte: jtrumhcrmersdors, Waldkirchen, Börnichcn, Hahndorf, Wilischthal, Weissbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsensiein, Schlößchen Porschendors U-. 4b 108. Wettere Berftimdigung in Wien Die VeivreGungen des SleiGSauKenmintfters glatt verlaufen Am zweiten Tage des Wiener Besuches des Reichs- vutzekiministers vonNeurath fanden programmgemäß Besprechungen im österreichischen Bundeskanzleramt statt. Zu Ehren des Reichsaußenministers Freiherrn von Neurath und seiner Gattin gab Bundeskanzler Dr. Schuschnigg im Schloß Belvedere ein Essen, an dem auch Botschafter v. Papen, die Mitglieder der Bundesregierung, der Bürgermeister von Wien, die Spitzen der Generalität und eine Reihe hoher Staats- deamter geladen waren. In einem kurzen Trinkspruch gab Dr. Schuschnigg besonders der Freude darüber Ausdruck, die Gäste aus dem Deutschen Reiche im Namen der Bundesregierung und im eigenen Namen begrüßen zu dürfen. Er tue dies um so lieber, als er sich mit der Rcichsregierung einig wisse in dem Willen, im Interesse unserer Völker danach zu trachten, jede Dissonanz zu über winden, um in Harmonie zu. leben. " Reichsaußenminister v. Neurath dankte für die Worte der Begrüßung. Auch er sei der Ueberzeugung. daß wir nur durch Harmonie all das wiedergutmachen können, was in den letzten Jahren unsere Völker getrennt hat. Das Abkommen vom l l. Juli, das durch das Zusammen- wirken des Bundeskanzlers mit dem Reichskanzler in die Wege geleitet worden sei, werde die Bande immer enger knüpfen, die beide Völker vereinigen müssen. „Wir baden in Hunderten von Schlachten Schulter cm Schütter im Weltkrieg die treueste Bundesbrüderschaft gepflegt", schloß der Reichsaubenminister. „Das sind Bande, die sich nicht beseitigen lassen, auch wenn manchmal vorübergehende Trübungen eintreten können. Wenn auch mitunter Schwie rigkeiten auftreieu, wir werden sie leicht überwinden, wenn wir nur wollen." Deutsch-österreichischer Kultmausschuß In einer amtlichen Verlautbarung über die Wiener Besprechungen Neuraths heißt es u. a.: Der zweitägige Aufenthalt des Reichsministers in Wien hat den beteiligten Staatsmännern Gelegenheit zu eingehenden Besprechungen gegeben, die sich in einer über aus freundschaftlichen Atmosphäre entwickelten. Die Besprechungen betrafen in erster Linie die Be ziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten. Mil Be friedigung konnte feftgestellt werden, daß sich das Abkom men vom 11. Juli >936 als eine geeignete Grundlage für die Wiederherstellung eines vertrauens vollen und freundschaftlichen Verhält nisses erwiesen hat und geeignet erscheint, eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit in diesem Sinne zu gewähr- leisteu. In diesem Zusammenhang wurde auch auf den Abschluß des letzten Wirtschaftsabkommens vom 27. Januar dieses Jahres hingewiesen und dabei der Er wartung Ausdruck gegeben, daß die hierdurch erzielte An- bahnung eines regeren Austausches im Güter- und Fremdenverkehr sich günstig aus die allgemeine Entwicklung der gegenseitigen Beziehungen auswirken werde. Es wurde der bereits anläßlich des Berliner Besuches des Staatssekretärs Dr. Schmidt in Aussicht genommene Ausschuß für kulturelle Angelegenheiten zwischen Oesterreich und Deutsch land bestellt, der schon am 25. Februar seine Tätigkeit auf- nehnzen wird. (!) In Aussprachen über die gegenwärtig im Brennpunkt des allgemeinen Interesses stehenden Fragen der euro päischen und mitteleuropäischen Politik wurde völlige Uebereinstimmung über die der Außenpolitik beider Re gierungen zugrunde liegenden gleichartigen Bestrebungen zur Erhaltung und dauerhaften Sicherung des allgemeinen Friedens festgestellt. * Fortschreitende verMdigmg mit Wie« Reichsaußenminister Freiherr von Neurath über seinen Besuch Reichsaußenminister Freiherr von Neurath gewährte Dor seiner Abreise einem Schriftleiter der Amtlichen Wie ner Nachrichtenstelle eine Unterredung, in der er aus- lührte: „Ich bin aus dem Deutschen Reich in den anderen deutschen Staat gekommen und habe mich — es ist fast überflüssig zu sagen — gefreut, hier ebenso wie drüben unterVolksgen offen weilen zu dürfen. Der herzliche Empfang, den mir die Bevölkerug bereitet hat, sowie die sehr freundliche Aufnahme, die ich beim Bundespräsidenten, beim Bundeskanzler und dem Staats sekretär Dr. Schmidt gefunden habe, haben mich in meiner Ueberzeugung bestärkt, daß ich mich hier nicht als Frem- Ler zu fühlen brauche, weil der gleiche einheitliche nationale Wille unsere staatlichen Beziehungen be herrscht und beherrschen muß. Daß ich mit diesem Be wußtsein zuriickkehren kann, dafür bin ich dankbar." Ehrlicher Wille auf Heiden Setten Botschafter von Papen stellte der Wiener Korre spondenz „Eichinger Zeitungsdienst" einen Aufsatz zur Verfügung, in dem es heißt: „In beiden deutschen Staaten wird durch den Mund der berufenen Staatsmänner immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß der 11. Juli nicht nur einen Strich unter ein völlig normales Verhältnis gesetzt hat, sondern daß es der ehrliche Wille auf beiden Seiten ist, die aus der Zeit der Mißverständnisse noch vorhandenen Spannun gen schrittweise zu beseitigen. Somit wird durch den Be such des Freiherrn von Neurath feftgestellt, daß jenes Abkommen keineswegs einen Schlußstein darstellte, daß es vielmehr ein Ausgangspunkt für eine Neu - gestaltu'ng des deutsch-österreichischen und damit des mitteleuropäischen Verhältnisses überhaupt war. Immer wieder hat es sich ergeben, daß der europäische Weg beider Länder nicht nur nicht ausetnanderführen, sondern daß er mir ein gemeinsamer sein kann. Mit die sen, Bekenntnis zu einer gemeinsamen Po- litik ist durch den Besuch des Freiherr» von Neurath und feine Aussprachen mit dein Brrnd^skanzker nnd dem Staatssekretär erneut festgestellt worden, wie sehr das Abkommen vom 11. Juli und seine geistige Vertiefung auch einer der Grundpfeiler ist, auf denen die europäische Neuordnung ruht." „Alle ErWartlMkeu erWt" Die Ansicht des österreichischen Staatssekretärs Dr. Schmidt Der Staatssekretär für die Auswärtigen Angelegen ¬ heiten, Dr. Schmidt, gab dem Wiener Vertreter de» DNB. eine Erklärung, in der Dr. Schmidt der herz lichen Freude Ausdruck gibt, mit der die österreichische Negierung und ganz Oesterreich den Reichsaußenminister in Wien begrüßte. „Oesterreich weiß die Bedeutung die ses Staatsbesuches besonders zu würdigen, da uns be kannt ist, wie selten der Reichsaußenminister amtlich Negierungen auswärtiger Staaten besucht; hierdurch ist das freundschaftliche und besondere Verhältnis zu Wien in erfreulicher Weise hervorgehoben. Das friedliche Werk, das zur volle» Einigkeit zwi schen den beiden deutschen Staaten zu führen berufen ißt, bedarf sorgfältiger Planung und geduldiger Erprobung durch alle mit der Durchführung betrauten Stellen. Von Zeit zu Zeit aber müssen sich die Baumeister von hüben und drüben zufammensinden, um das inzwischen Fertig gestellte gemeinsam zu betrachten und zu beurteilen und die nächste Arbeit gemeinsam abzugrenzen. Darin lag die fachliche Ausgabe, die anläßlich des deutschen Staats besuches in Wien zu leisten war. Ich sreue mich ungemein, feststellen zu können, daß das Ergebnis der Wiener Be sprechungen alle Erwartungen erfüllt hat; dies wäre nicht möglich gewesen, wäre die ganze Aussprache nicht vom Geifi gemeinschastlichen Verstehens getragen gewesen." Abuile a« Wie» Nach dem Empfang in der deutschen Botschaft reiste der Reichsaußenminister am Dienstagabend mit dem fahr planmäßigen Zug über München nach Deutschland zurück. Zum Abschied hatten sich auf dem Bahnhof Botschafter von Papen, der deutsche Militärattache, der ungarische Gesandte in Wien, Bundeskanzler Dr. Schuschnigg, Staatssekretär Dr. Schmidt sowie Innenminister Glaise- Horstenau eingefunden. Unter den Heil-Hitler-Rufen einer zahlreichen Menge setzte sich der Zug in Bewegung. M MOn für mser Bold! Horft-Weffel-cSedenkfriera überall S« »erN« ... Zum siebentcnmal jährte sich der Tag, an dem der junge SÄ.-Sturmführer Horst Wessel als Vor kämpfer des Nationalsozialismus und als deutscher Frei heitsheld gestorben ist. Aus Anlaß seines Todestages stand seine letzte Ruhestätte auf dem St.-Nikolai- Friedhof in Berlin im Zeichen zahlreicher Ehrungen. Schon in früher Morgenstunde war der Horst- Wessel-Sturm mit den alten Führern Les SÄ.-Tra- ditionssturmes ll/5 und der alten Stnrmfahnc angetreten, um während des ganzen Tages die Ehrenwache am Grabe zu übernehmen. Im Verlaufe des Vormittags erschienen u. a. Obergruppenführer vonJagow nnd Prinz August Wilhelm, die in stillem Gedenken prachtvolle Kränze an der Nnhestätte des toten Mitkämpfers nieder legten. Ununterbrochen trafen Abordnungen aller Gliede rungen der Partei ein. Im Auftrage des Reichsministers Dr. Goebbels legte Gauinspektör Sach einen Kranz nieder. Ein Blumenmcer lag über dem Grabhügel. Nachdem am Todestage Horst Wessels die in Berlin zur Arbeitstagung versammelten Mitglieder des Kultur- kreises der SA. schon am frühen Vormittag am Grabe Horst Wessels mit stummem Gruß an den ermordeten Kameraden einen Kranz niedergelegt hatten, traf gegen Mittag Stabschef Lutze auf dem Nikolaifriedhof ein und i ehrte das Andenken Horst Wessels gleichfalls durch eine ' Kranzniederlegung. Lutze im Sterbezimmer Horst Wessels Vom Friedhof begab sich der Stabschef ins Horst- Wessel-Krankenhaus, wo er einige Zeit im Sterbezimmer Horst Wessels verweilte. Schließlich suchte der Stabschef noch das Mordzimmer in der Frankfurter Allee auf, um auch dort einige Minuten des Heldenschicksals Horst Wessels zu gedenken. * Horst Wessel Ehrung im Rundfunk Die deutschen Sender übertrugen am Dienstag, dem Todestag Horst Wessels, in einer eindrucksvollen Feier stunde die hymnische Dichtung „Dasideutsche Ge bet" von Herbert Böhme, in deren Mittelpunkt das Be kenntnis zur Fahne stand sowie das Gedenken an den Opfertod der Helden deS Weltkrieges und der Kämpfer der nationalsozialistischen Revolution, denen Horst Wessel, getreu bis zum Tod, mit leuchtendem Beispiel voran- ging. Während der Feierstunde gedachte Stabschef Lutze der Toten der Sturmabteilungen, jener Millionen deut scher Männer, die im Weltkrieg auf allen Kriegsschau plätzen ihr Leben für Volk und Vaterland in die Schanze geschlagen hätten, die in Oberschlesicn, im Baltikum und an der Ruhr für Deutschland zu sterben gewußt hätten, der Männer, die uns in dem Namen Albert Leo Schlage- ter gegenwärtig seien und erklärte dann: „Meine Kameraden! Wir glauben daran, daß die Mission des Führers eine schicksalsbedingte ist und daß nur die Nationalsozialistische Idee dem deutschen Volk die Tore zur Ewigkeit aufzubrechen vermag. Wir glau ben daran mit demselben Fanatismus, der Glut und der Kraft wie einst unsere ermordeten Kameraden. Wir glau ben daran und deshalb werden wir auch den Kamps um die Vollendung unseres Volkes siegreich bestehen und so einen kleinen Teil der Verpflichtung ablösen, die das Sterben Horst Wessels und seiner Kameraden uns auf erlegt. Wir glauben an unseren Führer, wir glauben an unser Volk, wir kämpfen für unsere» Führer, wir kämpfen für unser Volk. Das war immer Bekenntnis und Gelöbnis an die ermor deten Kameraden und unser Schwur und an den Führer und es ist auch heute wieder in dieser Stunde, die unserem toten Helden gehört, und wird es bleiben bis in alle Ewigkeit." . .. uns in ÄsOouau Die Zschopauer SA, SAR und die PL versammelten sich zu einer schlichten, aber eindrucksvollen Feier in der Aula der Bürgerschule. Dumpf rollten die Trommel wirbel, keiner sprach und eine feierliche Stille lag über dem Raum, als sich alle deutschen Sender mit Ler Ge meinschaftssendung meldeten. Die Zschopauer hörten die Worte des Stabchef Lutze und werden auch in Zukunft nach ihnen handeln. Nach Schluß der Uebertragung sangen die Anwesenden das Horst-Wessel-Lied zum Ausklang dieser Feierstunde.