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Uel.Adr.r A«t»»l«tt. ISIS .4728« st» Sibenftock, LmkM, hundshllbtl, ^UUkvMll Neuheide, GberMtzengr»«, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, llnterstttzengrii«, Möenthal «sw. Amts- und Anzeigeblatt für den 5lmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Anzrlgenprei«: die kleinspaUtoe Zeile W PI» Im RetlameteU die Zeile LV Psa. Im amUichtn T«U« die gesvaltene Zeile SO Ps«. Einnahme der Anzeigen b>« spätesten» oormtttag« 10 Uhr, sür größere Tag» vorher. «ine Gewähr für di« Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Iern- spreche» aufgegebenen Anzeigen. ?-rr«s»r,chtt Ar. al». «erant»»rtl. Schriftleiter, Drucker mit Verleger: Emil Hannebshnin Eibenstock. 6Ü, Jahrgang. Sonntag, den 8. Dezember ,zug»pr«i» vterteljährl. Mt. S.70 einschlteßl. d», -Huustr. UnterhaUunghblattr»' in der Geichäst»- p«2», bei unseren Voten sowie bei allen Reichs- ^stanstalten. — Erscheint täglich abend» mit '-«»nähme der Sonn- und Feiertag« für den salzenden Tag. z»z«r»r »«w-It - «rt.« »der I»»««,- »nm,m dl« »rtrteb«» brr LMuiz, xr Liesiranuu »<! re»«nm,«tl»richlu»,rn - »ät der kein«« «nserntj >- k^rrun, »der RachMUrun» derst-itun« »der Nit« Alkohol- und ätherhaltige Arzneien, die dem Nezepturzwang nicht unter liegen, insbesondere Spiritus setiiereus (Hoffmanns Tropfen), linMuru Vaierisnae, lindurn Valeriana« aetbereae, Karmelitergeist, Franzbranntwein, Rosmarin- und Wachholdergetst, SenfspirituS, dürfen trt und außerhalb von Apotheken im Handverkauf nur zu Heilzwecken, und ohne ärztliche Verordnung nur in Mengen bis zu 20 x an eine Person für einen Tag abgegeben werden. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von 8 367 Ziffer 5 deS Reichsstrafgesetz. bucheS mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder Haft bestraft. Dresden, am 3. Dezember 1918. 16laIVb1b Ministerium des Innern. ^1 Nachstehende Bekanntmachung wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, am 2. Dezember 1918. 2657 V 6 1 Arbeits- nnd Wirtschaftsministerin»!. Bekanntmachung über den Verkehr mit Saat- und Steckzwievetu zu Saatzwecken und deren Höchstpreise. Auf Grund der 88 ll und 12 der Verordnung über Gemüse, Obst und Süd früchte vom 3. April 1917 (RGBl. E. 307) wird unter Aufhebung der Bekanntmachung gleichen Inhalts vom 15. November 1917 (Reichsanzeiger 273) bestimmt: 8 l- Im Gebiete des Deutschen Reiches dürfen Saat- und Steckzwiebeln zu Saatzwecken nur gegen Saatkarte und mit Genehmigung der zuständigen Landesstellen für Gemüse und Obst (in Preußen und Elsaß Lothringen der Provinzial- und Bezirksstelleu sür Gemüse und Obst) abgesetzt werden. Die genannten Stellen erlassen die näheren Be stimmungen über die Saatkarte und über die Voraussetzungen, unter denen die Geneh migung zu erteilen ist. 8 2. Soweit inländische Saat- und Steckzwiebeln nach 8 l dieser Bekanntmachung zu Saatzwecken gegen Saatkarte und mit Genehmigung der zuständigen Stellen abgesetzt werden, dürfen beim Verkauf durch den Erzeuger die nachstehenden Sätze je Zentner nicht überschritten werden: Für Saatzwtebeln bis 31. Dezember 1918 21 M. vom 1. Januar 1919 ab je Monat und Zentner ' 1— M. mehr für Steckzwiebeln I. längliche und ovale: Größe I unter 1', cm Durchmesser 100 M. Größe II 1hz bis 2 cm 80 Größe III 2 bis 2 V, am 60 2. plattrunde: Größe I unter 2 cm 120 Größe II 2 bis 2 V, cm 100 Größe III 2'2 bis 3 cm 80 8 s. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Berlin, am 28. November 1918. Reichsstelle für Gemüse und Obst. Der Vorsitzende: von Tilly. Rürkständige Locke» sind nunmehr restlos Dienstag, den 10. dss. Mts., in der Strickereiausgabe abzultefern. Eibenstock, den 7. Dezember 1918. Per StaStrat. Die Bekanntmachung deS Bezirksverbands Schwarzenberg zur Einführung der Milchkontrolle vom 23. vorigen Monats bestimmt unter Ziffer 3 Abs. 3 bis 5: Die Eintragungen in dem BerichtSoordruck sind täglich vorzunehmen. Anl Sonntag einer jeden Woche ist nach der letzten Eintragung der Milchbericht dem Vordruck gemäß aufzurechnen und spätestens am Montag bet der Gemeindebehörde deS Wohnorts oder der von dieser bestimmten anderweiten Stelle abzugeben, erstmalig am 9. Dezember 1918. Gleichzeitig mit dem Milchberichte sind die in der Berichtswoche eingenommenen Anmeldeabschnitte der Vollmilchkarte u. Marken 6 der Bezirksiebensmittelkarte, sowie die Bescheinigungen der Sammelstellen oper zugelasseneu Milchhttndlcr über die angelielerten Mengen an Voll- und Magermilch, Butter und Quark in einem vom Bezirksverbaude ausgegebenen Briefumschlag einzureichen. Die Briefumschläge können ebenfalls bei der Gemeindebehörde unentgeltlich entnommen werden. Alle Kuhhalter werden hiermit nochmals auf die varstehende>l Bestimmungen hin- gewicfen. Die Meldungen und Unterlagen sind in unserer Markenprüfungsstelle einzu- retchen. Eibenstock, den 7. Dezember 1918. Pev Stcrötvat. Per Arberkerrcrt. K ohle » bezug. Mit dem Eintritt der kalten Witterung ist der Kohlenmangel in der Gemeinde ganz besonders fühlbar geworden. Der Mangel hat sich noch verschärft dadurch, daß die Kohlen infolge des Wagenmangels nicht fristgemäß und pünktlich eingehen. Gegen* wärtig rollen erst die der Gemeinde für Monat Oktober er. zugewiesenen Kohlen nach und nach an. Die Gemeinde und der im Orte bestehende Arbeiterrat haben sich um die Kohlenzuweisung nach jeder Richtung hin bemüht, es ist aber eine vermehrte Zu weisung abgelehnt worden. Die Einwohnerschaft wird gebeten, der Notlage Rechnung tragen und nicht größere Mengen Kohlen vom Kohlenhändler abfordern zu wollen, als ihnen nach Maßgabe der Kohlenkarten oder der von der Gemeindeverwaltung für gewerbliche Betriebe aukzustel- lenden Bezugsscheine zusteht. Tie Kohlenhändler dagegen werden auch hierdurch nochmals dringend ermahnt, die erlassenen Vorschriften über die Abgabe von Kohlen an die Einwohner streng zu be achten. Es dürfen ohne gültige Kohlenkarten und ohne einen vorher von der Gemein deverwaltung ausgestellten Bezugsschein unter keinen Umständen Kohlen geliefert werden. Wer diesen Anordnungen in Zukunft keine Rechnung trägt, hat sich selbst zuzu schreiben, wenn ihm der weitere Verkauf von Kohlen entzogen wird. Schönheide, am 4. Dezember 1918. Der Arbciterrat. Der Gemeindevorstand. Ernst Laug. Winzer. Ebert als Präsident der deutschen Republik vorgeschlagen. Verhaftung des Berliner Aosszugsrates. Berlin, 6. Dezember. Abends Zogen Matro sen und Soldaten mit Gewehren in mehreren Ko lonnen vor die Reichskanzlei. Ihr Führer, Spiro, sagte in einer Ansprache an die Truppen: Deutschland steht vor einer Katastrophe Wir verlangen, daß die Nationalversammlung auf den 20. Dezember einberufen werden soll. Der Bollzugsrat darf die Regierung nicht länger un ter Druck setzen. So bringe ich denn das Hoch auf die deutsche Republik aus und auf ihren ersten Präsidenten, den Genossen Fritz Ebert. Darauf nahm Ebert das Wort und sagte u. a.: Ein einheitlicher Wille muß die Geschicke des ganzen Reiches leiten, die Führung der Geschäfte muß fest in den Händen der Reichsleitung liegen V-rgeßt nicht, daß Eure heimkehrenden Kam raden mitwäh- len wollen. Geduldet Euch bis zur Tagung der deutschen Arbeiter und Soldatenräte am 16. Dezenr- ber, die sich über den frühesten Termin der Nationalversammlung schlüssig werden soll. Ebert schloß mit einem Hoch auf die deutsche Sozialdemokratie. Sodann jagte ein Makro'e aus Ki>el: Ich habe an Ebert die klare Frage zu richten, ob er unserem Rufe zum Präsidenten der deutschen Republik folgt oder nicht? Mit fester Stimme antwortete Ebert: Ich werde nicht annehmen, ohne mit der Re gierung gesprochen zu haben. Tann marschierten die Matrosen and Soldaten in geschlossenem Zuge ab Die Volksbeauftraglen Ebert, Scher'de mann und Landsberg reiten gleichzeitig mit: Die Reichsrcgierung steht der Verhaftung des Vollzugsrales vollkommen fern Die Truppen »ins dabei mißbraucht worden Die Mitglieder ^es Voll zugsrates sind sofort freizulassen Die Truppen fordern wir auf, in Ruhe die Kasernen aufzusuchen Ihr seid die Sieger! In der „Franks. Ztg." schreibt Benno Reiten berg: Weil ihr hungrig wäret uno müde, uno euch hoch geschlagen habt wie kein Volk der Erde! Mit Tau senden mit Gummi bereiften Lastkraftwagen warf Foch auf glatten Straßen seine Reserven euch entge gen; ihr mühtet euch mit eisenbereisten, die Löcher in die Straße rissen, die auf Ketten gestützt müer weise verrückten. Mit schlechtem Betriebsstoff Benzol - gespeist, sprangen die Mvtore nicht an Unsere Personenwagen fuhren auf Holzrädecn. selbst den Sanitätsivagen fehlte das Gummi Cure Kanonen gaben Tausende von Schuß mehr heraus als man sür sie berechnet hatte. Die Fran zvsen hätten sie längst zum allen Eisen geworfen Mit sechs Pferden vor Geschütz und Wagen rückten die Batterien 1914 aus vier elend- aus gemergelte Tiere ziehen jetzt zurück. Wie haben eure Pferde hungern müssen! Sind sie nicht 80 Kilometer weit gefahren, um paar Buuo Stroh zu holen? Mit blutendem Herzen habt chr aus den Armen Tag uno Nacht die letzten Kräfte ausgepreßt. Schon längst sind die Sättel der Han-Pferde »er schwunücn, die ledernen Zügel durch Stoffe ersetzt. Die drüben hatten Gummi, Seide und Alumi nium Ist es da eine Kunst, Flugzeuge zu bauen? Mit Ersatzstoffen haben wir unsere -lpparate zusam mengelcimt, oft nur mit Benzol angetriebem Und wahrlich, unsere Flieger sind nicht schlecht geflogen. Jahrelang fuhren auf unseren Bahngleisen die Lo komotiven ohne die notwendigsten Reparaturen, mit schlechtem Del geölt, undicht, kaum eine Steigung überwindend. Bei den Verhandlungen jetzt, kam ein sranzösi scher General in unser Armee Hauptquartier gefah ren: in jchwarzlackierter Limusine, Dunlop-Pneu ma- tik, der Peil» in gutem, dickem Wollmantel, rasig uns wohirajiert Wie habe ich dich da geliebt pW armer oeutschcr Soldat, mit deinem Hunger, m»t, deiner großen Müdigkeit! Habt ihr nicht immer und immer wieder eure wenigen Socken gewaschen, wie oft die nasse Mütze umgekehrt auf den Kopf gestülpt, um das Futter zu trocknen und zu bleichen Die sparsam wuren die Stiefel mit Holz besohlt, mit Nägeln schwer beschlagen. Wer hat euch das nach gemacht? Was weiß der Soldat, der Schockolad« uno Biskuit zaim Neberdruß hat, von der Qual pes