Volltext Seite (XML)
Frankenberger Tageblatt W. Mrgan, Menrta«. de» S. zanvar M7 naitzmlttags «r. S Der deutsche Kreuer „Königsberg" hat aw 8. Januar mittags den roten spanischen Dampfer „Marta Juquera" an der norbspa- Nischen Küste aufgebracht. Auch hierbei handelt es sich um eine deutsch« Gegenmaßnahme, die ihre Rechtfertigung da. rin findet, daß die spanischen Bolschewisten immer wieder in unerhörtester Werse die deut- schen Hoheitsrechte verletzen. Wie die Auf- bringung des deutschen Dampfers „Palos", die außerhalb der Drei-Meilen-Zone erfolgte, so bildet auch die Beschießung des deutschen Dampfers „Pluto" 21 Seemeilen nördlich Bilbao pjncn Akt der Gewalt. Diesen Uebergriffen der spanischen Bolschewisten ge genüber sind energische Maßnahmen notwen dig. Deutschland denkt nicht daram gemei nen Seeräubern seine Schiffe zu überlassen, sondern es wird die deutschen Schiffe zu schützen wissen.. Aehnlich haben in Parallel fällen auch die anderen Mächte gehandelt, ins besondere hat England bei derartigen Zwi schenfällen rücksichtslos durchgegriffen. Als in der berüchtigten Bias-Bucht chinesische Seeräuber die Handelsschiffe ausplünderten, haben die Mächte nicht gezögert, dieses Räu bernest auszuräuchern. Wenn schon die spanischen Bolschewisten ihren eigenen Landsleuten gegenüber Recht und Gesetz brutal mit Füßen treten, so darf doch dieses Verfahren Ausländern gegenüber nicht angewandt werden. Oder aber, die bol schewistischen Piraten müssen es sich gefallen lassen, daß sie derb etwas auf die Finger be- Vas Slanlenbera« raaebla« Ist das M BttSsseMchun- d« amtlichen Bekanntmachungen der «mtsdanntmannes ,n Flöha »nd des Ersten Mrgermelsters der Stadt Fransender- behördlicherseits bestimmte Blatt I Millimeter Höhe eUUvaMg I--- «« mm breit) 8 Pfennig, Im rextteil l--- 72 mm breit) 20 Pfennig. Mabattstafsel X. Für Nachweis und Vermittlung Pfennig Sondergrbühr. Postscheckkonto: Leipzig 2S2!>l. Menieiadeatrvkonto: Frankenberg. Feenspe. nas. — Drahtanschrift: Tageblatt Frankenbergsathst«. kommen! Die Aufbringung des roten fers „Marta Juquera" durch den Kreuzer „Königsberg" zeigt nun den roten Gewalt habern, daß die an der spanischen Küste be findlichen deutschen Kriegsschiffe die nach Lage der Dinge notwendig gewordenen Gegenmaß nahmen so lange fortsetzen werden, bis man sich im roten Lager endlich wieder darauf be sinnt, daß seeräuberische Handlungen zu aller Zeit mit erfreulicher Schärfe geahndet wor den sind. Wie jedes Land, so hat auch Deutschland einen berechtigten Anspruch darauf, daß sein Hoheitsrecht überall geachtet wird, besonders aber von den bolschewistischen Machthabern im roten Spanien, die von sich aus ohne jeden Grund deutsche Dampfer außerhalb der Drei- Meilen-Zone anhalten und außerdem noch sich zum Mörder an Reichsangehörigen gemacht haben. Bis jetzt sind drei spanische Dampfer auf gebracht, von dcnen einer auf Strand lief. Der Dampfer „Aragon" und der neu aufge brachte Dampfer müssen den Weisungen des Kreuzers „Königsberg" folgen und sich in Kielwasser halten. Ueberflüssig ist es, noch ausdrücklich festzustellen, daß. die deutschen Ge genmaßnahmen auch in Zukunft fortge setzt werden, so lange nämlich, bis die völker rechtlich völlig einwandfreie Forderung Deutschlands auf Freigabe der beschlagnahm ten Ladung des deutschen Dampfers „Palos" und der Freigabe des zurückgehaltenen Passa giers Erfüllung gefunden hat. den ab. Dann bildet es eine Art Plateau, auf dein die Strotze von Curuna entlang führt, auf der sich zcvei Dörfer abheben. Halblinks nördlich liegt der kleine Ort Villanuevas del Pardillo und hier vor, in einer Ge- ländefalte, Villanueva de la Canada. Noch weiter nach links liegt nach einer Erhebung der Sicht entzogen, Escorial, das den SchneeLergen der Sierra beherrscht wird. Am Horizont hebt sich dann im Norden der Ge birgszug der Somosferra ab. .Nach Süden und Südosten fällt von Brunette aus das Ge lände sanft nach Madrid hinab. Auf diesem übersichtlichen, bei klarem Wetter wie eine Land karte darliegenden Gelände, rollte sich vor den Augen der Berichterstatter i>er Kampf ab. Ueber den Kampfoerlauf schreibt der Havas- Derichterstatter wie folgt: Die ganze Nacht hatte die nationalistische Artillerie die roten Stellungen und die wichtigsten Konzentrations punkte der Roten bombardiert. Die Be- schietzung hörte am Montag früh in dein Augen blick aus, als die natlonalistischen Truppen zum Sturmangriff übergingen. Während der Nacht hatten zwei starke Abteilungen marokkani scher Kavallerie in dem Olivenhain westlich von Villanueve de la Canada Aufstellung ge nommen, die dann beim Morgengrauen plötzlich gegen Majadahon da vorstürmten. Nachdem sie sich m einer Veländesaltc ge schützt hatten, sasen sie ab und eröffneten ein heftiges MG-Feuer auf ihre Gegner. Gleich zeitig brachen die Reihen der Infanterie aus dem linken und rechten Flügel vor, unterstützt von Tanks, während'mehrere Geschwader drei- motoriger Bombenflugzeuge, geschützt, durch na tionalistische Jagdflieger, Bomben über den roten Schützengräben abwarfen Die Roten, die nun unter Maschinengewehr-Kreuzfeuer und heftiges Luftbombardemcnt genommen, mutzten auch noch den Sturmangriff der Nationalisten, die mit Handgranaten aus beiden Flanken an griffen, aufhalten. Der Kampf war äutzerst heftig, aber sehr kurz. Bereits um 3,30 Uhr rückten die Legionäre in Machadahonda ein. Aus der anderen Seite der Angriffslinie dauerte der Widerstand der Noten ebenfalls nicht lange. Angesichts der gefahrdrohenden Umzingelung und aus Furcht, abgeschnitten zu werden, gaben sie plötzlich den Widerstand auf und wichen zurück. Um 9.40 Uhr erreichten die Nationalisten Villanueva del Tardillo. Da nach trat eine etwa zweistündige Kampfpause ein. Die Nationalisten formierten sich neu und schöpften Atem. In der Annahme, daß diese Pause das Ende des Angriffs bedeute, ver suchten die Noten einen Gegenangriff, der aber abgemiescn wurde. Um 11.15 Uhr überflogen die nationalistischen Bombcnflieger von neuem die roten Stellungen und bombardierten vor allem die Befestigungsanlagen von Torre- lodonnes. Zu Beginn des Nachmittags setzte auch die nationalistische Artillerie der verschiedenen Kampfabschnitte mit ihrer Be schießung ein. Somit war Escorial zu zwei Dritteln eingeschlossen. Außerdem schossen die Truppen der Sierra auf das Schlachtfeld hinab und griffen in den Kampf ein. Den ganzen Tag über versuchte auch die rote Ar tillerie zu antworten und beschoß besonders Villanueva del Tardillo und Masadahonda, wo zeitweilig starke Rauchwolken aufstiegen. Die Schlacht ist noch nicht beendet, aber, so schließt der Berichterstatter der Agentur Havas, man kann schon jetzt sagen, daß sie außerordent liche Folgen nach sich ziehen wird. Keine Verhandlungen mit Mördern »nd Räubern Das nationale Spanien gegen die Kompro- mißversnchc des Weltindentnurs. Der Direktor der früheren Madrider Rechtszcitung „I nformacion e s" . wendet sich in einem in der nationalen Presse Spa niens erschienenen Artikel mit großer Schärfe gegen die Versuche gewisser ausländischer Politiker, zwischen den beiden in Spanien kämpfenden Parteien eine „Versöhnung" hcrbeiznführen. Das Wel t j u de n tu m, so heißt es in dem Artikel, das den Ucberfall auf das spa nische Volk organisiert habe, aber jetzt seine Bemühungen gescheitert sehe, beabsichtige nunmehr auf dem Wege über die Freimaurer- orgauisationen uud den Völkerbund zn retten, was zu retten sei. Kein Mensch habe Mitleid gehabt, als Zehntauscndc nationalgesinuter Spanier hiugeschlachtct, Kirchen nicdergc- brannt und privates und öffentliches Ver mögen gestohlen wurden. Erst als sich bri tische freimaurerische Parlamentarier selbst davon überzeugt hatten, daß die von der jüdischen Hochfinanz gedungenen Horden vo» ^NUS«: Admiral Vehmle 1* Am Abend des 4. Januar ist nach kurzer schwerer Krankheit der frühere Chef der MarineleUung, Admiral Paul Behncke, Gestorben. Der Oberbefehlshaber der Kriegs- jömrine hat dem Verstorbenen einen Nachruf Gewidmet. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine widmet dem verstorbenen Admiral folgenden Nachruf: „Am 4. Januar versch-ed im 71. Lebens jahre Admiral Paul Behncke, Ritter des Or dens Pour-le-merite. Mit ihm geht ein Führer von uns, der durch das Wesen und Wirken seiner klaren und lauteren Persönlichkeit seinen Namen in die Geschichte der Kriegsmarine eingetra gen hat. Vornehm im Denke», unbeirrbar imZiel- «rkennen und Zielsetzen, gradlinig und folge richtig, kühn im Wagen, steht der Mitarbei ter des Großadmirals von Tirpitz, der Füh rer des Spitzengeschwaders in der Skagerrak schlacht, der, Seebefehlshaber bei der Erobe rung der baltische» Inseln, der Mitschöpfer und Vorkämpfer der Reichsmarin« vor un seren Angen. In stolzer Trauer senkt tue Kriegsmarine ihre Flaggen an der Bahre dieses Führers der Marine, dieses ritterlichen Seemannes und vorbildlichen Soldaten. Raeder, Generaladmiral Tr. h. c., Oberbefehlshaber der Kriegsmarine." AMlerkkampf vor Madrid Rationalarmee erbeutet reiches Kriegsmaterial Da, «Ich»». -n 10>«m : «,-..°'».«ezng«Vre„ : I 00 Pik «-> «»»»>«"» d«n «-'gab-Ilkll-a d-1 L°„d,eb!kU; lö «g. mehr, d-IZutraguna ImZtadtg-bM IS M-, 'm 2-ndg-bl-t ro Pst. PoUnlohn. w,q«n>arlm 80 Pf., SlUjNnummcr 10Pf., «oimabtNdnmnm-rLOPs. Admiral a. D. Paul Behncke ist am 13. August 1866 in Süsel (Fürstentum Lübecks als Sohn eines Landwirts geboren. Sein Name ist schon vom Weltkrieg her allen Deutschen wohl bekannt. Zu Beginn des Krieges hatte Behncke den wichtigen Posten eines stellvertretenden Admiralstabschefs inne. Im Jahre 1915 wurde ihm als Konteradmiral die Führung des Drit ten Geschwaders übertragen, das aus den acht neuesten Großkampfschisfen der damaligen Flotte bestand. Als Chef dieses Geschwaders nahm er an der Seeschlacht am Skagerrak teil und wurde durch eine feindliche Granate schwer verwundet. Im März 1917 hatte Behncke als Vizeadmiral ausschlaggebenden Anteil an der Eroberung der baltischen Inseln. Durch sein überraschend schnelles Eintreffen am Moon- sund verhinderte er das Ausweichen der russi schen Flotte, wobei das russische Linienschiff „Slawa" vernichtet wurde. Für diesen Erfolg wurde er mit dem Pour-le-merite ausgezeich net. Im September 1918 übernahm Behncke nach dem Rücktritt des Admirals Capelle die Leitung des Reichsmarineamtes. Mit Aus bruch der Revolution erhielt er seinen Abschied. Im September 1920 trat Behncke erneut in den aktiven Dienst und übernahm den Posten des Chefs der Marineleitung, den er bis zum Jahre 1924 bekleidete. Ungeheures hat Ad miral Behncke in jenen trüben Jahren der Systemzeit für den Neuaufbau der Flotte ge leistet. Er bemühte sich erfolgreich, die kleine Streitmacht, die Deutschland auf Grund des Versailler Diktats verblieben war, aus dem politischen Tageskampf herauszulösen und ihr den Geist einer fast gänzlich verloren gegan genen Tradition wiedermgebcn. Nach seiner endgültigen Verabschiedung über nahm Admiral Behncke die Leitung der deutsch japanischen Gesellschaft und erwarb sich hierbei große Verdienste um die Festigung der freund schaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan. Als Anerkennung für seine Tä- tigkeit wurde ihm am 8. Mai 1936 vom Kaiser von Japan der Orden der ausgehenden Sonne 1. Klasse verliehen, eine Ehrung, die nur selten Nichtjapanern zuteil wird. , Ter Admiral hat wegen seines lauteren Charakters in ganz Deutschland hohe Wert- sckätzung und Verehrung genossen. Sein Tod reißt wiederum eine Lücke in die Zahl der Männer, die im Weltkriege Großes für ihr Vaterland geleistet und in der Nachkriegszeit ungebrochen am Wiederaufbau der deutschen Wehrgeltung gearbeitet haben. Roter Sampler aufgebracht Von Kreuzer „Königsberg" Mzer Tagesspiegel Als Gegenmaßnahme gegen die rote spanische Seeräuberei hat der deutsche Kreuzer „Königsberg" am 3. Januar den roten spanischen Dampfer „Marta Ju quera" an der nordspanischen Küste aufgebracht. Der frühere Chef der Marineler- tung, Admiral Behncke, ist in den 'Abendstunden des Montag nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Der technische Ausschuß des Nkcht- e in mi s chu n gs auss chu s ses trat am Montag in London zusammen, um sich mit der Freiwilligen-Frage zu befassen. Die englischen HafenLehörden sind, wie die „Daily Mail" meldet, wegen der Anwerbung britischer Kommunisten für die spanische rote Armee, angewiesen worden, die Ausreise junger Männer aus England sorg fältig zu überwachen. Die „Action francaise" wartet mit neuen Beweisen über die fortgesetzten Neutrali tätsverletzungen Frankreichs durch Lieferung von Waffen und Munition an das rot« Spa nien auf. Der Labour-Bund der englischen Universitäten, eine Unterorganisation der Labour-Party, beschloß, sich bis zum äußersten jedem Versuch der Regierung zu wider setzen, die allgemeine Wehrpflicht in offener oder verschleierter Form einzuführen. Wie das „Echo de Poris" ineldet, haben die Bauern im roten Spanien vieb fach wegen fortgesetzten Lebensmittel- und Vieh- räubereicn der roten Milizen zur Selbsthilfe gegriffen. Zwei junge Münchener Bergstei ger, die den wahnsinnigen Versuch einer Win- ter-Durchlletterung der Watzmann-Ostwand un ternommen hatten, befinden sich in schwerer Bergnot. Nach mehrtägiger Operationspause erfolgte auf dem linken Flügel der Madrider Front ein erfolgreicher Vormarsch der nationalen Truppen. Die Nationalisten erbeuteten zwei schwere Sowjettauks mit eingebautem Klein- kalibergcschütz, Maschinengewehre, Karabiner, Lastwagen und Personenautos. Die Noten hatten hohe Verluste. Unter den Toten war ein französischer Major, der eine Tankabtei lung befehligte, und zahlreiche Franzosen, die sämtlich dem internationalen Bataillon ange- hörtcn. Die Artillerietätigkeit ist in den letzten 24 Stunden vor Madrid wieder recht lebhaft geworden. Kritisch gestaltete sich inzwischen die Lage der von drei Seiten eingeschlvsseuen roten Verteidiger des Escorial. Neuerdings soll auch die letzte Rückzugslinie nach Madrid gefährdet sein. Die Truppen der Südarmee säuberten das eroberte Gebiet der Provinz Jaen und stießen dabei auf 207 Leichen von Kommunisten, mit überwiegender Mehrheit Ausländer, besonders Franzosen. Erbeutet wurden 50 Maschinen gewehre, 10 Maschinenpistolen, 283 Gewehre ausländischer Herkunft, 83 Kisten mit Hand granaten, 100000 Schuß Munition, Gas masken und drei Lastautos mit noch nicht ge sichtetem Kriegsmaterial. Angesichts des un aufhaltsamen Vormarsches der nationalen Truppen wird die Zahl der überlaufenden Rotmilizen täglich größer. Den Luftstreitkräften der Nativnalarmec ist :S gelungen, drei ztvcimotorigc Flugzeuge der Koten abzuschießcn. Ueber Madrid verloren die NationaltrnPPen einen Beobachter. Wie die „Daily Mail" meldet, wird am kommenden Freitag von Glasgow ein neuer Transport britischer Marxisten nach Spanien abgehen, um dort auf feiten der Roten zu kämpfen. Die Rekrutierung ist von der schotki- schen kommmnstifchen Partei organisiert war- den. Eine französische Schilderung Parks, 5 1. (Funkspruch.) Von dein er folgreichen Vormarsch der nationalistischen Truppen an der Madrider Front gibt der Sonderberichterstatter der Agentur Havas aus Brunette «ine fesselnde Schilderung. Zunächst eine kurze Geländebeschrekbung Von Bru- nette aus fällt das Gelände sanft nach Nor-