Volltext Seite (XML)
/<5 §75//vH«//?/'/ Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernsprecher-Sammelnumm«: »LSS1. Rur für NachtgesprSche: Lv 011. ^Ä7A/ ^S<7^/^,s/L'E/sck. Di« elnir-t««»» Z-il- (etwa Feiertagen II. laris. 20° I Anzeigen-Preise. , (an Sann, und Moniagen nur tzeid) s.so M.. inonailtch i.ro Li. »tariellildrlich in Dreaden und varorten bei > einmal) lowte det «inmaitger Zustellung durch mit deulltcher Quellenangabe („Dreadner lllachr.") jullilstg. — Unoerl-ngie Schrtktftllcke werdest nicht Nachdem Sonntag» 29. Juli 1917. Echuslleitung und HaltptgelchästsjtellL Maricnsirafte 3840. Druck u. Verlag von Ltepsch L Reichardttn Dresden. ! Silben) S« Pi., i0or,uL,plLl>« u- «njelgen in Nummern nach chan»»u. ! Teuerungaiulchlag. — illuew. Auftr. geg. Vorauebexihl. — Lelegbl. n>r». ährt. «NNW Wl>8äi-uff6l-8ti-aSs 18 AlLUNStl'Lks 1 Xssssiskioi'ksfsti'. 5 LL»erruer»Irertbr»t»I, blau, grün d aun . ..»»»»» »».»<» (Kappen), llaru paaaenä . .»»»»,, D.aO llr«M«rrt»»»»»t Id»itr»t»> <g»nr maaaer-ilcht) S«,»«» Kskkee eestr. Pk»«itnn1t1«gs: Salon- unck vpemmuslk. «dencks: Netteres Programm. Kssino-Napelle, l.eltung ttonrertmeister So«t. ly, beliebten Weins-Ion „Irlanon": Teitgemäüe^usikvorträge. KIVS Tkrus^k^KLi Kleine Klo, 8l. Z N Kurprinr Z'/, Jubllsum L ^ fürsten S V?eI1/^c»,t 6 Eine öffeutttche Anstage des Reichskanzlers an die französische Regiemng Sortdauer der Bimnscher deiderleitr de» Lujestr. — krsrlge in der Bukowiim. — Lar zurückgewonnene Gebiet in Sftgalirieu. Sie dedrrftehende Schlacht ia Flandern. — Lloyd George» nnmdgliche» SchWanyrogramm. — Ile KriegrerllSrnng Siam». Amtlicher deutscher Admiralkabrbericht. Berlin, 28. In«. fAmtlich. «. T. V.f 1. Im Sperrgebiete nm England wurden durch die Tätigkeit unserer Unterseeboote wieder 28 808 Brntto- R«gister»Tonue« vernichtet. Unter den versenk te« Schiffe» befanden sich die englischen Dampfer „Sing David". 8888 Tonnen» mit SS Flugzeugen und Munition von Brest «ach Archangelsk, „Muirfield", 8888 Tonne«, mit S888 Tonne« Weizen von Portland nach Dublin, „Obnasi", 1488 Tonne«, mit Palmöl und Palmkerucu von Dakar «ach England, der englische Segler „Dndhope", 8888 Tonnen, mit Sohlen, der bewaffnete, vollbeladene italienische Dgmpfcr «LstW» l". 2228 Tonne«, «in Dampfe», der iS einem Estrich zwei Zerstörer «nb 8 Fkschdampfer gesicherten tveleitznge fuhr, wurde durch Torpedotreffer schwer beschä digt, so daß «r für die Schiffahrt ans lange Zeit anSfüllt. L Neue Unterseeboot-Erfolge im Mittelmeer, «ine Anzahl Dampfer unb Segler mit über 28888 Tonnen, dar unter -er englische Hilfskreuzer „Redbreast. 18t :t T»»ae«, nnd „Rewmarket", 8SS Tonnen, sowie ei» «ach Saloniki bestimmter tiefbeladener Transporter, der Lei« Torpedotreffer in Flamme» anfglug. ». Eins nuferer Ostsee-Luftschiffe griff in der Nacht zum 27. Juli Batterie» und Befestigungsanlage» der AalandS »Insel» mit gutem Erfolge an und brachte ai»e Batterie zum Schweigen. Trotz heftiger Beschießung kehrte bas Lnstschiff «»beschädigt zurück. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Ser deutsche Abeabbericht. Berlin, 28. Jnli, abends. sAmtlich. W. T Bj I« Flandern Fortdauer der Artillerieschlacht. I« Ost-Galizien nähern sich unsere Sorpß dem Grenzflüsse Zbrnez. Der Zbruez ist «in linker Nebenfluß de» Dnjestt unb zieht sich in einer Länge von 280 Kilometern an der Grenze »mischen Soltzten unb Rußland SiS zu der Stabt Shottn in Beßarabien hin. Lesteneichisch-nny,rischer «rieyrbericht. «ie «, »8. Juli. A m tlich wird »erlantbart: Vestttchev SMegsschauplatz. An der P «t« a vermochte der Feind seine Front etwas »ar,«schiebe«. Bei Sovefa wurden seine Vorstöße ab, ge«lese«. Bei Sirli-Baba warfen österreichisch. ü«garische Truppe« die Russen aus ihre« Höhe»ftell»»g«u. Der Berg Tom « atik wurde durch deutsche Regi, «e«ter erstürmt. Di« südlich des Dnsestr in östlicher Richtung vor- briugeude« verdüudete« Streitkräfte näher« sich, dem weichende« Feiud« a« der Ferse bleibend, derWeftgrenze der Bukowina. Nördlich b«S Dnsestr ziehe« sich die Russe« gegen de« Zbrnc, zurück. Jagiolnica wurde von de« verbündete« Solo«««« überschrittie«. Auch Lstlich vo« Trembowla u«d Tasmopol ist -iaumgevi«« z« melde«. Italienischer Kriegsschauplatz. Am Äsouzo lebhafter G«schützke«pf. «etter nicht« Neves. l«.T.V.) Der Ehef deS Ge»eralft«L». «ne ernste «abunni ILr unsere SriedenrschwSrmer. Die Töne, die bas englische Unterhaus aus Anlaß deS Macdonaldschen Fricdensantrage» angeschlagen hat, bilden eine grelle kriegerische Disharmonie gegenüber den s-nften FkiedenSschalmeien, die Im deutschen Reichstage erklungen sind. Was da in der englischen Volksvertretung geredet und oon alle« Parteien erneuert bekundet worben ist, kann nicht besser gekennzeichnet wsrden als durch den für uns zwar bitter beschämenden, aber leider auf« Haar zutreffenden Ausdruck, daß der Reichstag von dem englischen Parlament eine schallende Ohrfeige erhalten hat. Auch nicht die leiseste Spitt von Geneigtheit, die deutsche Fricdensresolutivn sach. lich zu würdigen und ihr wenigstens grundsätzliche An erkennung zu spenden, ist in den Auslassungen der einzel nen Redner zu bemerken. Mit demselben kaltblütigen Hvhne, der die schnöde Zurückweisung unseres amtlichen Friedensangebotes vom 12. Dezember 191» beherrschte, hat jetzt das Unterhaus die Kriedensresolutio» des* Reichstages behandelt. Den Gipfel verächtlicher Geringschätzung er klomm der jetzige Minister und frühere konservative Partei führer Vonar Law mit der Behauptung, die deutschen Friedensangebote seien erst gemacht worden, als sich hcraus- gestellt habe, daß Deutschland geschlagen werden würde. Untz-s« etwas wagt et» britischer Staatsmann zwischen"dem Gehege seiner Zähne hcrvorzubringen in demselben Augen blick. wo das revolutionäre Rußland unter den furchtbaren Schlägen der siegreichen Deutschen bis in die Grundfesten erzittert und in den Kreisen des Viclvcrbanbes schon die Hoffnung fahren gelassen wirb, daß Rußland als beachtlicher militärischer Faktor überhaupt noch in Betracht kommen könne! Die leitende Absicht bei der ganzen großprotzigen und lächerlich überhebcnden Manier, in der die Debatte geführt wurde, hat Asguith mit den Worten enthüllt: „Wir wer den das Kommen des Friedens nicht fördern, wenn wir den Eindruck erwecken, daß unsere Entschlossenheit ins Wanken gerät". Nach diesem Grundsatz handelte bas ganze Parlament mit einer Entschlossenheit, an der wir uns ein Beispiel nehmen können und hoffentlich auch nehmen werden. England denkt, in grundfalscher Würdigung der Beweggründe unserer Friedensangebote, deren allgemein menschlicher Unterton der blutdürstigen britischen Bulldoggcnnatur voll kommen unverständlich ist, baß wir gewissermaßen schon auf dem letzten Loche pfiffen und um jeden Preis Schluß machen müßten. Ta soll denn nun vo» englischer Seite noch ein mächtiger Trumpf ausgespiclt werden, um uns vollends graulich zu machen vor dem vermeintlich unbeugsamen britischen Willen, das ungeheuerliche Morden erbarmungslos so lange auszudchnen, bis wir den letzten Mann und den letzten Groschen geopfert haben und als zuckendes, wehrloses Opfer am Boden liegen. Ehe wir es aber auf dieses Acußerste ankommen lassen, so folgert die vexguerte britische Denkweise weiter, werden wir schon rechtzeitig klein beigcben und den Engländern in ihren hauptsächlichsten Friedcnsforderungen, namentlich in der völligen Wiederherstellung Belgiens, den Willen tun. Das ist die englische Rechnung. Der deutsche Michel ist ab:r -och nicht gar so schlafmützig mehr, wie die Engländer in ihrer insularen, weltabgeschiedenen Einsichtslosigkeit denken. Der Ärteg hat uns -um Bewußtsein unserer ganzen natio nalen Kraft gebracht und unser Urteil über die Eigenart de» englischen Nationalcharakters genügend geschärft, daß wir großsprecherische Worte, die von jenseits des Kanals herttberschallen, richtig zu würdigen wissen. Keine noch so prahlerischen Redensarten sind imstande, vor unseren Auge» die wahre Lage zu verschleiern, in der sich das ehe mals meerbeherrschcnde Großbritannien jetzt nach drei, jähriger Dauer des vvn ihm freventlich herausbcschwore- nen Weltkriege- befindet. Die fremde Hilfe, die in früheren Kriegen seine Rettung war, versagt mehr und mehr, die Finanzen geraten von Monat zu Monat in ärgere Be- drä'ngntS und Verwirrung und die wirtschaftlichen Nöte steigern sich unter dem Druck des Unterseeboot-Krieges bis zu einem Grade, der schon zu bedenklichen revolutionären Gärungen in der Arbeiterschaft geführt hat. Die Unmög lichkeit. der rastlosen Bcrsenkungstätigkeit unserer Unter- secboote auf die Dauer standzuhalten, wird von einsichtigen englischen Kreisen bereits offen zugegeben, und ebenso die Tatsache, daß von der ehemaligen unbedingten Herrschaft Englands zur See nicht mehr die Rede sein kann. Dazu kommt, daß auch der MannschaftSdrsatz des HeerrS infolge der furchtbaren fortgesetzten Verluste an der Westfront rapid steigende Schwierigkeiten bereitet, deren Ueberwtndung in kurzer Frist ttberhaupt,nicht mehr möglich sein wird. Nach alledem ist England keineswegs in der Lage, die cs gern Vortäuschen möchte, als ob es imstande sei, den Krieg bis ins Unendliche zu verlängern. Den rücksichts losen Frevelmut zu einem solchen Beginnen, ja, den besitzt cs allerdings, und kein englischer Staatsmann würde sich aus irgendwelchen sittlichen Hemmungen verhindert fühlen. Europa und die ganze Welt noch auf unabsehbare Zeit in Blut. Jammer und Elend zu versetzen, wenn die britischen Ziele dadurch gefördert werden könnten. Doch auch Eng lands Macht ist nicht unbeschränkt. Es kann einfach nicht ins Ungemessene, so wie cs bis jetzt getan hat, mit dem Gut und Blut seiner Verbündeten und seines eigenen Landes weiter wirtschaften, sondern es beginnt zu merken, daß ihm die Kriegsnot am Lebcns- marke zehrt. Das ist es, was mir bedenken müssen, wenn wir die prahlhänstgen Reden, die jetzt wieder im Unterhaus«: gehalten worden sind, aus ihren wahren Werk zurückführen wollen. Wir rufen deshalb den hochmütigen Briten als Antwort zu: „Nimmermehr wird Deutschland dulden, daß Belgien wieder ein Aufmarschgebiet für die feindlichen Heere wird und daß am Sitze -er belgischen Negierung das Gespinst feindseliger Ränke gegen uns ge woben werden kann. Die Hände weg von Belgien!" Das ist unsere Erwiderung auf die unverschämten Anzapfungen des Unterhauses. Zugleich aber wollen wir unzweideutig aussprcchen, daß cs nun ein für allemal genug ist mit der Bekundung unserer Bereit willigkeit zum F- r i e d e n , die »ns stets nur hämische Zurückweisung und die erneute Erklärung Unversöhnlicher Feindschaft einträgt. Wenn in unserem so schwer geprüften Volke noch eine Spur von nationalem Selbstbewusstsein und realpolttische.r Erkenntnis lebt, dann müssen und werden wir setzt endlich begreifen, daß der von uns allen selbstverständlich hcißcrichnte, aber von unseren Feinden noch nicht gewollte Friede nicht eher kommen kann, als bis die Gegner selbst ihn uns anbictcn. Wenn die Eng länder beabsichtigt hätten, alle Kräfte des deutschen Volkes zu neuer festgefügter Einheit im Kampfe an der Front und daheim zusammenzuscbwcißen und unserem unbedingten Siegcswillen einen mächtigen Aufschwung zu neben, dann hätten sie nichts Besseres tun können. al§ die FricdenS- rcsolution des deutschen Ncichstages io zu behandeln, wie cs geschehen ist. Wir werden nun nickt weiter vom Frieden reden, sondern mit grimmig ernster Wucht weiter kämpfen und siegen. biZ die Blutmcnschcn an der Themse mürbe geworden sind. Sie müssen uns kommen!, da? wissen wir genau, nnd wir haben Zeit genug z» warten, bis der Augenblick da ist. Das licrannahcndc Ende der britischen Sectnrannci können wir schon jetzt ans Grund der stetig wachsenden Erfolge unserer Unterseeboote erkennen, und sobald erst einmal in London völlige Klar, heit darüber herrscht, daß wir uns nicht bluffen lassen, sondern unentwegt mit dein Todesstöße ins Herz Groß britanniens svrtfahren, dann wird auch der Friede da sein, aber eher nicht. Weitere grohe Fortschritte in Ostgnlizien. Berlin, 28. Juli. Am 27. Juli staben die deutschen »nd österreichisch-ungarischen Truppen den Russe» in un gestümem Borwärtsörängcn wiederum ein bedeutendes St ü ck O st - G a l i z i c n s entrissen. Beiderseits des Dnsestr nahmen sie die Städte Jagte lnica und Horo- denka zurück, die an strategisch wichtigen, nach Czernvwitz führenden Eisenbahnlinien liegen. Sie drängten die russi schen Nachhuten tiefer in das Knie zwischen Sereth und Dnjcstr und überfluteten in 40 Kilometer breiter Front das Hügclgcländc zwischen Dnjcstr und Pruth. Aus den Wald- karpatücn stießen ihre Kolonnen nach Norden und Nord- vstcn gegen das Pruth-Tal vor und preßten den fliehenden Feind in das Straßennetz des Czcremos. Zerstörungen und Verwüstungen bezeichnen den Weg des weichenden Russen. Mit Erreichung des Ortes Zablotow haben unsere mit bewundernswertem Schwung vormä'rtsstürmenden Truppen seit dem IS. Juli die 180 Kilome^r lange Strecke von Kalusz an der Lomnica aus durchmessen. 10 808 Quadratkilometer Bodenfläche wurden zurück erobert. An der rumänischen Front wurden in den Karpathen, der Moldau, am Mgr. Casinulni AngrifsSversuche des Geg ners in unserem Feuer erstickt. Südlich davon war die GefechtStätigkeit bei Font-Bucur etwas lebhafter. Feind liche Erkundungsvorstöße in der Gegend von Darei würden blutig zurttckaewicsen. Ein eigenes Patrouillenunter- nchmen brachte eine gröbere Anzahl von Gefangenen und Maschinengewehren ein. In Mazedonien war die Feuertätigkett in der Gegend des Doiran-Sees heftig. Eine in -er Gegend von Dobropvlje vprgehende feindliche Kompagnie wurde unter empfindlichen Verlusten äbgewtesen.