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Das „Zschopouer Tageblatt und Anieiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 AM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Voten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Movauer V Tageblatt MM M U M U FW M MU ^-ste Millimelsrzeile im Lexttei, SS Ps.; BachlaMasfe, Ich w V V V SW V I Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Bf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopouer Tageblatt and Anzeiger' ist da, zur Veröffentlichung der omtttchev Bekanntmachungen de, eondrat» zu Zlöha und dos VUrgormeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte, Zschopau — Bankkonten: Lrzgedirgisch« Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto-. Leipzig «2S84 — Ruf 712 Zeitung für di, Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, bohodorf, Krumhermersdors, Lcharfenstein, Lchlöhchen/Lrzged, Waldkirchon/Lrzgeb^ Weihbach, Wilischthal. Witzschdorf. N-. 17S 198. Jahrgang 29. Iu!» 194V Erfolgreicher Angriff aas britische Geleitzage 11 Handelsschiffe mit 43000 VM. versenkt / 3 Handelsschiffe «nd zwei Zerstörer schwer beschädigt Deutsche Kampf- ««d Sturzkampfflugzeuge erzielte« am Donnerstag«achmlttag «nd -abe«d wiederum einen bedeu tenden Erfolg im Kanal. Nach de« bisher vorliegende« Melduvge« wurden aus einem durch See- «nd Luststreitkräfte stark gesicherten bri tischen Geleitzng von SS Schiffe« 11 Handelsschiffe mit einer Gcsainttonnage von 43 3VÜ BRT. versenkt «nd 3 weitere Handelsschiffe mit zusammen 1SVÜÜ VRT. in Brand ge worfen oder so schwer beschädigt, daß mit ihrem Totalverlust gerechnet werden kann. Außerdem gelang es, eine» moderne« britische« Zer störer in Brand zu werfen «nd einem anderen schwere Be schädigungen beiznbringe». Erneuter Bombenangriff aus Gibraltar Die Schäden in Haifa find beträchtlich. Der italienische Wehrmachtsboricht. Rom, 20. Juli (FunkmSldung). Ter italienische Wehrmachtsboricht vom 26. 7. hat fol genden Wortlaut: DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Eine «nserer Bomversormationen hat nach langem Nachtflng de« Flottenstützpunkt Gibraltar erreicht n«d wir kungsvoll bombardiert. Alle «nsere Flugzeuge find z« ihren Stützpunkten znrückgekehrt. In Nordafrika Haven «nsere Jagdflugzeuge bei einem Luftangriff ans Derna, der einige Opfer forderte u«d gc- ringsiigige» Schade« ««richtete, ein feindliches Flugzeug vom Gloucester-Typ avgeschosse«. Die durch die Bombardierung der Petrolenmanlagen von Haifa angerichtete« Schäden find, wie der Feind selbst zngibt, beträchtlich. Der Brand konnte erst nach vielen Stunden eingedämmt werden. Der Führer in Bayreuth. Ueborraschend besuchte der Führer im Kreise vou 18M Lol- daten und Arbcitskameradcn aus Marburg und Kassel die Aufführung der „Götterdämmerung" im Nahmen der KdF.- Kricgsscstspwle. Jubel umbramdcte den Führer vor dem Festspielhaus. sPressc-Hossmann, Zander-Multiplex-K.). Reichsmark-Wahrung die hommiernde Wahrung ltelchswirlschastsminisler Junk sprach über Aage« der Wirtschaftspolitik Reichswirtschaftsminister und Präsident der Deutschen Reichsbank, Walter Funk, der Vos Reichsmarschall Göring den Auftrag erhalten hat, die zusammenfassende Planung für den Aufbau der deutschen und europäischen Wirtschaft nach Beendigung des Krieges vorzubereiten, sprach am Donnerstag vor Vertretern der ausländischen und deutschen Presse über Fragen der europäischen Wirtschaftspolitik. Der Reichswirtschaftsminister wies einleitend darauf hin, daß man bei der Frage, wie man sich die allge meine Wirtschaftsordnung unter der europäischen Neu ordnung vorzustellen hätte, davon ausgehen mühte, Lah die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik sich bei ihren Methoden nie von einer sturen Dogmatik habe leiten lassen. Cs würde stets diejenige Methode angewandt, die jeweils als die zweckmäßigste erschien. Man wolle auch in der Zukunft keine künstlichen Gebilde schaffen. Die neue europäische Wirtschaftsordnung werde ebenfalls aus den natürlichen Gegebenheiten herauswachsen, zu mal für eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwi schen Deutschland und den europäischen Ländern natür liche Grundlagen vorhanden seien. Selbstverständlich, so fuhr der Minister fort, wird der Krieg tiefgreifende Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft und auch auf die Weltwirtschaft haben. Deutschland wird mit Italien aut allen Gebieten auf das engste zusammenarbeiten und die deutschen und ita lienischen Wirtschaftskräfte zum Neubau Europas zusam menfassen. Nach der siegreichen Beendigung des Krieges werden diejenigen Methoden zur Anwendung gebracht werden, die Deutschland die großen wirtschaftlichen Erfolge vor dem Kriege und während des Krieges gewährleistet haben. Natürlich denke man nicht daran, das freie Spiel der Kräfte wieder wirksam werden zu lassen. Auf die Währungssrage eingehend erklärte der Mi nister, sie werde sich im Rahmen einer gesunden euro päischen Wirtschaft und einer vernünftigen wirtschaft lichen Arbeitsteilung zwischen den europäischen Volis- wirtschasten von selbst lösen, weil sie dann nur noch eim Problem der richtigen Geldtechnik ist. Selbstverständlich wird die Reichsmark-Währung die dominierende Währung in Europa sein. Die gewaltige Steigerung der Macht des Grohdsutschen Reiches wird «ine Befestigung der ReichSmark-Wührung als selbst verständliche Folge nach sich ziehen, und der Geltungs bereich der Reichsmark wird lausend zunehmen. Na türlich muß man die Reichsmark von den Fesseln befreien, in denen sie heute gefangen ist und weiter wird man die verschiedenen Marlsorten be'ei igen müssen. Es sei weder di« Absicht, wieder einen völlig freien Geld- und Devi senverkehr einzurichten, noch in ganz Europa etwa eine Währungsunion zu schaffen, was ja gleichzei ig auch eine Zollunion bedingen müßte. Tie Währungs"ragen wer den nach ihren Grundlagen geregelt werden, nämlich nach dem Ausgleich der Wertbilanzen. Das bisherige Verrechnungssystem, das Clearing-System, bie et die ge- „gebene Grundlage für eine etwaige Besserung der Wäh- rungsvcrhältnisss. Es wird aufgrund der bisherigen schon angswand sn Methoden des bilawralen Wirt schaftsverkehrs und der aus ihm entwickelten Zahknngs- ab'ommen «ine weitere Entwicklung zum mul ilate'alen Wi lscha tsverkehr und zu ei en Ausgleich der Zahlungs- sa'den der elnze ne i Lä der kommen, so daß al o auch die verschiedenen Länder über eins Clearing-Selle zu einander in geregelte Wirtschaftsäe ishungni tre en ktn- nen. Dann kann naturgemäß auch der Dsvisenverlshr weitgehend von den jetzigen Fesseln und BrengungHn befrei, werden. Der Mi Her befaßte sich Wei er mit dem künftigen europäischen Wirtschaftsraum u o zc gre o.e Hilfsquellen auh oie ihm zur Ver ügu g st.'.en werden. Gewisse Produkte wird e? natür ih au g Vann nicht in Europa geben. Asber^lüssias Ware i aber überhaupt nicht. Man denkt garnicht daran, Großdeutsch'a"d und Europa au.ark im Sinne einer vö i ze : Setü^qe ugs'm- keit zu gestalten. Man wird W rt darauf legen, daß di« deutschen Industrie-rrzeugnlsse nach wie vor in. h^r j Welt abgssetzt werden und wird n ürlih dar u bedacht was gehl in Havanna vor? Die Panamerikanische Konferenz, die gegenwärtig in Havanna tagt, beansprucht insofern «in über den Rahmen der speziell amerikanischen Fragen hinausgehendes Interesse, weil sie sich mit einigen Angelegenheiten be faßt, Lie den jetzigen europäischen Krieg berühren. Vor kurzem ist die Frage aufgetaucht, in wieweit amerika nische Interessen durch diesen Krieg tangiert werden könnten, weil einige der kriegführenden Staaten Be sitzungen in Süd- und Msttelamerika haben und weil man sich besonders in Washington Sorgen darüber macht, vb das Kriegsende vielleicht auch einen Besitzwechsel in diesen Gebieten mit sich bringen könnte. Aufgrund der Monroe-Doktrin von 1823, in der die Amerikaner jede fremde Einmischung in amerikanische Angelegen heiten ablehnten, glauben sie jetzt Veranlassung zu haben, in diese keineswegs spruchreife Frage hineinzureden, wobei sich aus Washington eine durchaus «inseitige Stellungnahme für die Westmächte, f«rner der Versuch, dem Deutschen Reich gewisse Absichten zu unterschieben, und schließlich wieder das Bestreben nach einer Bevor mundung der anderen amerikanischen Länder in dieser Sache geltend machen. Es zeigt sich aber bereits, daß die anderen Mitglieder der panamerikanischen Konferenz nicht ohne weiteres den Washingtoner Gedankengängen folgen. Di« pan amerikanische Anion, die 1890 gegründet wurde, und seither in regelmäßigen Abständen ihre Konferenzen abgehalten hat, ist vor allem dazu bestimmt, die gemein samen Wirtfchaftsinteressen der 21 selbständigen amerika nischen Länder zu fördern. Die ASA haben jedoch diese Konferenz immer mehr zu einem Instrument einer wachsenden Einflußnahme Washingtons auch auf Süd amerika zu machen versucht. Das zeigt sich auch auf der jetzigen Konferenz von Havanna, die seit dem 2O. Iuli tagt, und auf der es sich um die Stellungnahme zu eventuellen Besitzveränderungen in den erwähnten euro päischen Kolonien in Amerika, sowie um die wirtschaft liche Einstellung Amerikas zu der kommenden Neu ordnung in Europa handelt. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor, werden aber von amerikanischen Blättern bereits dahin gekennzeichnet, daß es sich wohl kaum um wirkliche Entscheidungen, sondern vermutlich nur um abstrakte Erklärungen handeln werde. Insgesamt sind in dieser Konferenz sechs Vorschläge eingereicht worden. 5 davon stammen von den ASA. und beziehen sich zu meist auf Begleiterscheinungen des europäischen Krieges. Nur der 6., der von Bolivien stammt, betrifft den Bau einer Eisenbahn quer durch Südamerika. ES hat jetzt nach Neuyorker Meldungen den Anschein, als vb man zunächst nur zu gewissen Formulierungen kommen wird und alles andere auf später verschieben wird. Das beruht darauf, daß wohl alle amerikanischen Staa ten den Wunsch haben, von Konflikten verschont zu blei ben und ihre Solidarität im Sinne der Erhaltung des Friedens für Amerika zu betä'igen. Gegenüber diesen Bestrebungen ist dis britische Pro paganda (zum Teil auf dem Amwege über ASA) wieder einmal am Werke, die Amerikaner in ein« "Älarmstilm» mung zu versetzen. London möchte gern eine Stel lungnahme der Konferenz von Havanna erzielen, aus der man ein« Ablehnung der Ideen für ein neues Europa herauslesen könnte. Das würde zugleich auf wirtschaftlichem Gebiete zu einer Kluft zwischen Amerika und Europa führen. Gerade daran aber können beson ders die südamerikanischen Länder keinesfalls ein Inter esse haben, und es zeigt sich schon jetzt, daß die« eng lischen Einflüsterungen von der Mehrzahl dsr in Ha vanna vertretenen Regierungen mit starker Reserve be trachtet werden. Es wird sich alsbald zeigen, ob dies« nüchterne Realpolitik sich durchsetzt. sein, daß möglichst alle diejenigen Produkte ausreichend in dem von Deutschland beherrschten Wirtschaftsraum vorhanden sind, die diesen Wirtschaftsraum unabhängig von airdsren Räumen machen. Die Wirtschaftsfreiheit dieses Raumes muß also garan iert we ben. Dar ist weit gehend eine Frage des Lebensstandards. Man wird immer darauf achten müssen, daß in einer Notzeit oder in der Krisgszeit Ler großdeutsche Wirt- scha tsraum nicht von Kräften und Mächten abhängig wi:d, auf dis Deutschland keinen Einfluß hat. Daö ist keine Autarkie im Sinne dsr Selbstgenügsamkeit, sondern eine po.i ische und lebensnotwendige Wirtschaftsdoktriu, dis für den Eppert ein großes freies Betätigungsfeld laß", und dieses ExportpoteAial wird in Grohdeutschland i nach dem K.isg erheb.ich größer werden.