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Ador^er Grenzbote Mu- «^„»zeS« ^früher: Der Grenzbote) KL Lageblatt für Adorf und das obere Vogtland Ahr s« »«> «schUoWe»)«^ Ad§ SieNa»« die'«2» 46 P^- N»AN«» »»» M»»»» ELe »«»M! «t so 5>sg. die 5 »al «H>e: oder deren Reum b««hv«t Dee Grenzbota «r»«h«m< la-Lch »nt U», > mchme des den Sonn Hü Tvtage» folgende Tage» und kostet viv »«ausdezahi dar, 2 10 Psg. -e!t»k»»a«n werde» in der Geschäftsstelle, »on den Aostrdgern de» Vlatts», sowie von ollen Kais erliche» ?wß- anstalte» »nd Dostbote» augesommen ßr Amtsblatt für den Stadtrat zu Adorf Ls Fernsprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger, Vtto Meyer ln Adorf Te^ e.k Srwzdvt? ^>5 66. Gemeinde-Giro-Koato 118 Freitag, den 21. März Z819 Postscheck-Konto Leipzig 37369 Hahrg. 84. Stadt. Lebeusmittelamt Der Verkauf der auf Warenmarke 82 entfallenden Waren wird von FreitAD Städt Lebensmittelamt und Landwirtichastüche Ärbeiter und Arbeiterinnen sofort gesucht. Näher« Auskunft uni» Meldung bei der Der Stadtrat Adorf, den 17. März 1919. Zulassung in der Zukunft ermög von der wird daselbst auch weitere Auskunft über die Vermittelung von Arbeitskräfien erteilt. Wir verfehlen dabei nicht, darauf aufmerksam zu machen, daß die Vermitielung Arbeitskräften für die Arbeitgeber vollständig kostenlos erfolgt. Die Nichtbeachtung gegebenen Meldevorschriften hat Bestrafung mit Geldstrafe bis zu 3000 Mk. zur Folg». heißer welche seine lichen sollen. der Ar ber eine da? ebenso, wie die materiellen Ansprüche wachsen, Gedanke wird laut ausgesprochen, das energische beiten sei nur für die Dummen da. Nicht, daß Achtstundentag gesetzlich eingeführt ist, bedeutet Gefahr für unser wirtschaftliches Leben, obwohl den 21. dss. Mts., ab freigegeben. Adorf, den 20. März 1919. sonst nicht der Fall ist, sondern die Gefahr liegt in den verringerten Leistimgen während dieser verkürzten Ar beitszeit, die vielfach zu beobachten sind. Und damit geht der Armee der bewährten, im In- und Auslande bekannten tüchtigen deutschen Industrie- und Gewerbe- Arbester der Nachwuchs aus, es fehlen die Rekruten. Die kaufmännische Leitung der deutschen Arbeit, die trotz aller Angriffe auf den Kapitalismus doch nun einmal m diesem lag, ist bedroht, weil man den Kapitalismus beseitigen will. Die Hand in der Ar beit, die zu diesem Kopf gehörte, ist bedroht durch das übergrrße Selbstbewußtsein der jungen Generation und durch irrige Anschauungen über das Wort Sozi alismus und das Wesen der Sozialisierung. Die An» nähme, die dahin geht, daß die Sozialisierung den im Betriebe tätigen Arbeitern von selbst die Taschen voll Geld fül't; ist ein Luftschloß. Sozialismus heißt In tensität der Arbeit und Sozialisierung Dienst im Inter esse des Volkes. Der Vater Staat kann nichts geben, wenn ihm nichts geleistet wird. Wenn das deutsche Volk in Genußleben versinkt, dann wird es wirtschaftlich von derjenigen Nation be siegt, die in der Arbeit aller Berufsstände den Quell ihres Wohlstandes erblicken Die ältere Arbeiter-Ge neration empfindet heute schon das Selbstgefühl der jüngeren als nicht angebracht. Was soll erst werden, wenn sich in der Jugend die Ueberzeugung einwur zelt, daß gerade gut genug ist, was sie leisten will? Verlieren wir die Tüchtigkeit in der Arbeit, so habe» wir uns selbst verloren, und darum liegt hierin dos größte Unglück, weil es nicht wieder gut zu mache« ist. „Was Hänschen nicht lernt, lernt HanS nimmer mehr." Tas ist nicht Scherz, sondern bittere Wahr heit. Nebenstelle Adorf des Bezirks-Arbeitsnachweises Oelsnitz. Bekanntmachung. Wir machen alle Arbeiigeber, die Arbeitskräfte benötigen, nochmals auf die Ze- mntmachung des Bezirksverbandes der Amtshsuptmannschaft Oelsnitz vom 3. März df°. s. betr. Einste l iw von Arbeitskräften besonders aufmerksam. Darnach hat I-dcr, der >nf und mehr ^lbistskräfte benötigt, feinen B-dacf bei einem nichtzewerbsmäßigen Ar- i deitsnachweis bir neu 24 Stunden zu melden, der dann die Vermittelung der benötigten Kräfte besorgt. Als Meldesteile für die Stadt Adorf kommt die unserem Einwohner meldeamts angegliederte Nebenstelle Adorf des Bezirksarbeitsnachweiser Oelsnitz in Frage Abgabe von Quark. Zeit der Abgabe: Freitag, den 21. dss. Mt». Bezugsberechtigt ; Gelbe Ausweise Nr. 186 — 200 (gegen Marke I blaue „ „ 1381 — 1490 ( 100 Gramm. Verkaufsstelle: Lonsumoercin. Adorf, den 20. März 1919. Vas Anheir. Mit Lebensmittelnöten, mit Geldsorgen, mit dem politischen Hader und fremden Haß, mit der Verwil derung, mit der Mißachtung von Recht und Gesetz, An stand und Sitte werden wir noch manches Jahr zu kämpfen haben, aber wir werden diese '»ösen Erschei nungen eindämmen, damit das Unglück, das sie mit sich führen, verschwinde. Und doch ist all dies Un glück nicht das schlimmste, es gibt noch größeres. Und dies größere Ungemach, das uns betreffen könnte, wäre, wenn sich in der emporwachsenden deutschen Jugend der Gedanke einnistet, daß sie nicht die Hände groß zu rühren brauchten, um behaglich zu leben. Daß sie glaubten, sie könnten von der Arbeit ernten, ohne recht gesät zu haben, oder gar, der Nährvater Staat müßte dafür sorgen, daß alle Deutschen dies Leben nach dem Vorbilde des Schlaraffenlandes genießen könnten. Es ist nicht gestattet, über die Zeiterscheinun gen, die auf solche Möglichkeiten hindeuten, lächelnd hinwegzuschreiten, denn es ist Gefahr im Verzüge. Die Arbeitsleistungen des jungen Geschlechts sinken Aus den SvarMAMen. Masfenverhastung i« Neukölln. Freitag, den 7. März, spätnachmittags rückte eine bewaffnete Horde von Verbrechern und Zuläujern vor das Amtsgerichtsgefängnis an der Ecke der Berliner und Schönstedtstraße in Neukölln und zog mit großer Gewalt die Glocke. Der Aufseher stürzte heraus, um zu sehen, was es gäbe. Sofort richtete die Bande die Schußwaffen auf ihn und verlangte, daß er ihr un verzüglich das Gefangcneubuch vorlege. Dem bedrohten Manne blieb nichts anderes übrig, als Folge zu lösten. Nachdem die Baude sich Eintritt verschafft hatte, öff nete sie mit Gewalt alle Zellen und ließ über 30 Einbrecher, Diebe «uv Dirnen heraus, darunter auch cmen Cicherheitssoldatcn Otto Laube, der wegen Mordes an seiner Ehefrau verhaf tet worden war. In einem Freudentaumel schlossen sich die Befrei ten ihren Befreiern an und marschierten mit ihnen johlend und singend in geschlossenem Zuge durch die Stadt zu einem Kellerlokal in der Prinz-Handjery- straße. Dort veranstaltete man gemeinsam ein gro ßes Gelage und „begoß" die gelungene Befreiung sehr gründlich. Damit nicht genug, schmiedete man auch sofort Raubzngspläne für Vie nächste Nacht. Dazu wählte man die Hermannstraße aus. Nachdem die große Bande die Zugänge abgesperrt hatte, machte sie sich mit Gewalt über die Konsektions- und Weiß- Warengeschäfte. Während ein Teil die Läden voll ständig ausplünderte, hielt der andere die Absperrung mit Gewalt aufrecht. Auf jeden, der durch die Linie hindurchzukommen versuchte, wurde ohne weiteres geschossen. Was die Räuber tragen konnten, schleppten sie weg. Den Rest der Beute, den sie nicht mitnehmen konnten, ließen sie auf der Straße liegen. Dort warfen sich andere, die jetzt dazukamen, über die Waren her, und kämp fend suchte jeder an sich zu reißen, was er nur erhal ten konnte. Die Neuköllner Kriminalpolizei nahm die Verfolgung der Verbrecher auf, nachdem die Rc- gierungstruppen die Stadt besetzt und die allgemeine Ordnung wieder hergestellt hatten, sie sand auch bald ihre Spuren. Es gelang ihr jetzt, 16 Beteiligte zu er mitteln und dingfest zu machen. Alle wurden aus einem großen Lastkraftwagen unter sicherer militä rischer Bedeckung nach Moabit gebracht und dem Stand- . gericht des Landgerichts ll vorgeführt. Mlson für Deutschland. Die Pariser Korrespondenten englischer Blätter Melden, daß in Paris starke Mißstimmung herrsche über Wilsons Weigerung, den militärischen Bedingungen >ar Deutschland zu^astunmen, bevor er sie näher ge prüft hat. Dazu kommt das Gerücht, daß Wilson beabsichtio- darin zu beharren, daß der Völkerbund und sogar der jetzige Entwurf des Dölkerbundstatutes, wie er veröf fentlicht wurde, in den Vorfriedensvertrag ausgenom men werden solle. Demgegenüber betont der Korrespondent der „Ti mes", daß man in Amerika auch eine sorgfältige Aen- derung des Völkerbundeutwurses wie in Frankreich und in England wünsche. Die „Times" sagt dazu, sie begreife nicht, weshalb inan darüber beunruhigt sei, daß die Hauptzüge des Völkerbundes in den Frie- densvcrtrag c genommen werden. Es gäbe viel Ar- üumente sjir eine Beschleunigung, nicht zum wenigsten WassenM an^wmmiWn. General v. Hammerstein richtete an die Alliierte«, das Ersuchen, daß nunmehr nach Abschluß des Abkom-j mens in Brüssel die in Rotterdam lagernden Lebens mittel von dort auf dem Seewege nach Hamburg, Stettin, Warnemünde, Rostock und Wismar befördeM werden können, weil die gegenwärtige Lage des deutel schen Transportwesens eine Beförderung zu Lan-T zum Teil unmöglich mache. Der amerikanis > Vertreter teilte mit, daß aW' 20. 3. un§e!ähr 2000 deutsche Sanitätsperfsnen ovW Tours in einem Sonderzuge nach Limburg ahgehe^ werden. Ter deutsche Vorsitzende ersuchte die Alliierten Aufklärung über polnisch-russische Verhandlungen, diel nach einem Funkfpruch Tschitscherins vom 12. Märzs der Unterhändler WienSlvwski im Auftrage der P»I-^ uischcn Regierung mit den russischen Bolschewistei» führt. i Nudant teilte in evier Note mit, daß MarschalH Foch, Vorbehaltlich der Zustimmung des kommandieren« den englischen Generals in der Ostsee, zum Zwecke de« Lebensmittelversorgung der deutschen Truppen in Win<H dau die Küstenschisfahrt zwischen Libau und Windaus zuläßt. Ta es wiederholt vorkommt, daß französische Bej Gegsn den SAeiKhandsl. Wie mitgeteilt wird, finden auf Veranlassung v«- .schiedener Provinzialfleischstellen Nachprüfungen d« Viehbestände in allen Kreisen statt, damit festgestellt wird, ob Tiere zu Geheimschlachtungen verschwunden sind. Von den zur Verhütung solcher Handlungs weisen, wodurch die Allgemeinheit außerordentlich ge schädigt wird, getroffenen Maßnahmen wird eine Bef»! serung der Verhältnisse erhofft. Es dürfen Rinder, Kälber, Schafe und Schweine zu Zucht- oder Nutzzwül- ken vom Viehhalter nur an solche Personen verkauft werden,- die ihm bekannt sind und sich über ihre Per-' son aüsweisen können. Ferner besteht sür den Vieh halter die Pflicht, alle Veränderungen in seinem Vieh bestands nachzuweisen, und zwar durch Vorlage der Kausanzeigen, der Ausfuhrerlaubnis, der Schlachter laubnis, der Bescheinigung über Ablieferung des Flei sches an den Kommunalverband oder über sonstig« Ver wertung des Tieres; bei verendeten Tieren durch Vor lage einer Bescheinigung des Abdeckers. Jeder Birch- Halter ist verpflichtet, von jeder Geburt, auch von jed« Fehlgeburt, eines Kalbes, der Ortsbehörde innerhaV 48 Stunden Anzeige zu erstatten. In Fällen, in welch« sestgestellt wird, daß Tiere verschwunden sind, soll der gesamte Viehbestand des für den Kreiskommunal- verband derart sichergestellt werden, daß dem Besitz« jeder Berkaus der Tiere untersagt wird, während « in der wirtschaftlichen Benutzung der Tiere aUerding» nicht behindert werden darf. Außerdem sollen Tier- -alter, ber denen Tiere verschwunden sind, ganz b«»' sonders scharf zur Umlage herangezogen werden VS steht zu kosten, daß durch die getraifenm Z^.'ßvah» men eine > schränkung des Schleichä'."^^ eintr««» wird. die rmge in tschland, aber trotzdem sei es nötig, daß der Völkerbund in den Friedensvertrag ausge nommen werde. Dafür gebe es zwei Gründe, erstens, daß der Gedanke des Völkerbundes die Friedensbsdin- gungen tatsächlich beherrsche und bestimmend sei für die Art des Friedens, zweitens, daß Wilson aus Grün den der amerikanischen Verfassnng und Politik wün schen müsse, daß der Frieden und der Völkerbund in einem einzigen Dokument vereinigt werde. Es sei jedenfalls klar, daß der Friedensvertrag mit Deutschland viele Beziehungen auf den Völker bund enthalten müsse. So soll Deutschland erklären, daß es sich dabei beruhigt, daß es vorläufig außer halb des Bundes bleibe und die Bedingungen gut-