Volltext Seite (XML)
eine: ißem wird , die elem chote lotka dem Slatt und dem asche e zu Uten, r bei de- aben Ein- iünf- >923 rden rech- stcns » als ligen ssen- Len. toten > die falls ,ren. rt. t92S chaft rden 289. t. der be- ttern Hue e»st wst- vom er» Xls. Haft »tzsch er htet, rk rk '/o ch r. 0 '/o 0 ol 2 o) 0 0 0 0 0 0 >0 ,8 >0 >0 >0 >0 MWmfferTageblatt rm-s»^ M.» Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Dresden 2640 SPchUi» »I« aus wrlxr,« nur Manlag«, Mittwoch« u Frettag« nachmitlag« 5 Uhr für den falgandea Tag. Bezug«ar-l« dal Selbfiaddoluna für die Wach« v. 7—«. 70. 70000000 Ml., durch unsere AEöger zugelragen Inder Stadl 70 000 000 Ml. auf dem Land« 71000000 Ml., durch dl» p-ll monatlich entsprechend. Alle Postanstalten und Postboten sowie unsere «ugtrüger und G«schLst«NclI, nehmen jederzeit LesteNungen entgegen. Zm Faste höherer Gewalt, jsrlrg »der sonstiger Letrtedöstörungen Hal der Lezleher lelaen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kür,unq de« 2e,ug«pre!se«. Erscheint seit «ngeigenprei« «lr di« »,espaii«n«7raum,ei>e 100Ml. mal Wochen-Gchlüsselgahl sWoche v. 7.-1Z. 10. 100000, Kellam-,eil« 750 Ml. mal Woch«i»«chlüffel,ahl, amtlich« Antigen, di- 7gespalt«n« «°rpu«ieile ZOO Ml. mal Wochen-Gchlüsstlzahl. Itachw-Isung^-btihr 100 Md. mal Wochen.Schlüsselzahl. Anzeigenannahme di« vormittag« 10 Uhr. Für die lMchttgteU der durch Fernruf üdermitteiten Anzeige» übernehmen wir leine Garantie. Zeder NabaN- anspruch erlisch«, wenu der Setrag durch «lag« eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät dem Iahre 4S4H Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meitzen, des Amtsgerichts zu Wilsdruff, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, sür den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff 82 Aahrgaag. Ne. 117. Sonnabend / Sonntag 6. / 7. Oktober 1923 Ztrelemann ein deutscher Loten? „So viel Teil an der Macht als genug ist, gab ich dem Volke, Nahm an Berechtigung ihm nichts, noch gewähr? ich zu viel. Für die Gewaltigen auch rind die reicher Be güterten sorgt' ich, Daß man ihr Ansehn nicht schädige wider Gebühr. Also stand ich mit mächtigem Schild und schützte sie beide. Doch vor beiden zugleich schützt ich das heilige Recht." Eine timokratische Verfassung, bas ist eine solche, die die politischen. Rechte und Pflichten der Bürger nach Mass gabe ihres Vermögens festlegt, wie sie der bedeutendste der sieben Wessen, Solon, einst den Athenern gab, scheint Dr. Sttese- Aann vorzubereiten. Daraus deutet sein Stuttgarter Programm bin. Dahin zielt sein Bestreben, neben die Wehrkraft der Be sitzenden die Wehrpflicht der Arbeit zu setzen durch Vermehrung der täglichen Arbeitsstunden für die, denen der Achtstundentag »icht zugedacht sein sollte. Das zeigt sich in seinem Bestreben, die neuen Reichsminister zu ernennen ohne Befragen der Par teien. Das drückt er aus durch die so wünschenswerten Zu sammenlegungen der ministeriellen Portefeuilles. Wird es ihm gelingen, die Regierung zu schassen, die in der Lage ist, dem edlen Münchhausen gleich, Hand anzulegen an die eigenen köpfe, um dann Reich und Volk aus dem Sumpfe wieder oerauszuziehen, in den beide die Regierungen vorher getrieben? kann soll Stresemann, seinem Solon folgend, auch auf zehn «sahre äusser Landes gehen, um dadurch auch sich selbst zu -Wingen, an diese Verfassung nicht mehr zu rühren. lieber den Parteien will er Stehen als ein starker Mann .... — Ob das Links- und Rechtsgebrüll er Dauernd wohl ertragen kann? — Die Regierung der „Köpfe" hatte uns sein Vorgänger aus dem Kanzlersessel, Cuno, verheissen. Lästerlustige Satiriker batten auf „Köpfe" den billigen Reim „Tröpfe" gemünzt. Höge es Dr. Stresemann gelingen, wahr zu machen, was sich durch sein Handeln der letzten Tage leise herausahncn lässt, kann wird es Leute geben, die ihm innerlich mancherlei ab- Hten .... Vit neue» Herre«. Stresemanns Bemühungen, auftragsgemäss ein neues Kabinett zu bilden, schienen anfangs auf Schwierigkeiten zu Zossen. In den gestrigen späten Abendstunden wurde bekannt, ^oß die Kabinettsbildung so ziemlich abgeschlossen sei. Nach den in parlamentarischen Kreisen umlausenden Angaben sind °is jetzt für das neue Kabinett neben dem Reichskanzler ^r. Stresemann folgende Minister vorgesehen: Dr. Gessler, Wehrministerium und Inneres, Dr. Brauns, Arbeit, Dr. Luther, Wirtschaft und Finanzen, Fuchs, besetzte Gebiete, v. Oppen', Präsident der Landwirsschaftskammer Brau- "inburg, für das Ernährungsministerium. Das Außenministerium wird wie bisher jo auch in Zu- Mt Dr. Stresemann führen. Die endgültige Liste der neuen Legierung ist stündlich zu erwarten, so daß es Stresemann noch ^«le möglich sein wird, dem Reichstage die neuen Herren '"r,»stellen. Berlin, 4. Ott., abends. Das neue Ministerium Strese mann wird lediglich ein Personen- und kein Paiteikadinett sein '»d hat deshalb auch keine Verhandlungen mit den Reichs- ^kfraktionen zur Voraussetzung. Die Zahl der Ministerien durch Zusammenlegung erheblich reduziert, was im In- Aesse notwendiger Sparsamkeit zu begrüßen ist. In den ^andelgängen des Reichstages ist davon die Rede, daß der Aerige Reichswekrminister Geßler neben diesem Amte zu- ^ich das des Ministers des Innern erhalten werde. Voll- Kleine Zeitung für eilige Leser. h,* Reichskanzler Dr. Stresemann würbe nach dem Rücktritt ,^es Kabinetts vom Reichspräsidenten mit der Neubildung . "eS neuen Kabinetts beauftragt. ff* Der bayerische Ministerpräsident hat an den Reichskanzler s/ Forderung gerichtet, von weiteren Steuererhebungen nach letzten Auswermngsbestimmungen abzusehen. L* Bei Unruhen in Hindenburg gab es mehrere Tote und Ver endete. n* Nach einer amtlichen spanischen Verordnung werden die l^ile in allen Prozessen, die in den letzten fünf Jahren ev 'Ht wurden, al» «ltaebobe» rrllätt. ziehender Minister des Innern ist er infolge der ihm durch die Ausnahmeverordnung übertragenen Gewalten smviefo schon. Vie MMe« ikr rliiMgmettnen Kabinett; lassen sich heute dahingehend zusammenfassen: In erster Linie wollte es den Besitz stärker als seither in der Besteuerung er fassen. Sodann sollte die Preisbildung in andere Bahnen ge lenkt und die Monopolwirsschaft und die Preiskonventionen der Syndikate kontrolliert werden. Schließlich sollte die Urproduk tion, namentlich der Bergbau, durch Erhöhung der Arbeitszeit gesteigert und auch auf anderen Gebieten eine Erhöhung der Arbeitszeit eingeführt werden. Sachlich war bezüglich dieser Politik innerhalb des Kabinetts weitgehende Uebereinstimmung vorhanden, die sich jedoch bei den Fraktionen nicht erreichen ließ. Die Verhandlungen drehten sich um die Frage, ob der Er mächtigungsantrag der Reichsregierung auch für die soziale Gesetzgebung gelten solle. Diese Frage ist von der sozialdemokra tischen Fraktion mit 61 gegen. 53 Stimmen, also mit einer ge ringen Zusallsmehrheit abgelehnt worden. Um eine Ver längerung der Krisis zu vermeiden, hat die Regierung beschlossen, ihre Demission anzubieten. „vofWe" mä „vorwärt;" sind die einzigen Berliner Zeitungen, die sich in ihren gestrigen Nummern über den Regierungs-Rücktritt äußern. Die andern hielten noch den Atem an. Die „V ossische" sagt: „Was sich da äußerlich als par lamentarisches Intriguenspiel ausnimmt, ist in Wirklichkeit ein ernster Kampf sehr gewichtiger wirtschaftlicher Interessen. Es handelt sich in letzter Linie um nichts anderes als um die Lösung der Frage, wer die Kosten der letzten Monate bezahlen soll, ob die Gesundung der deutschen Wirtschaft allein durch Mehr leistungen der Arbeiter oder durch gleichzeitige Steuerleistungen der besitzenden Klassen beglichen werden soll, die zum Teil eine Nachholung dessen darstellen, was bisher unterblieben ist. Die Kräfte in der Deutschen Volkspartci, im Zentrum und in der Demokratischen Partei, die sich bemüht haben, einen Ausgleich in diesen Interessengegensätzen herbeizusühren, sind gescheitert. Den Sieg haben, dank auch besonders der Hilse der französischen Machtpolitik, die rechtsextremen Kreise in Deutschland davon getragen." Der „V orwärts" spricht von einem Siege der Schwer industrie: „Die sozialdemokratische Fraktion hat während der zweitägigen Auseinandersetzungen über die Arbeitszeit keinen Zweifel darüber gelassen, daß sie ihre ganze moralische Auto rität einsetzen werde, um überall dort zur Mehrleistung, zur Mehrerzeugung zu kommen, wo sie im Interesse der deutschen Wirtschaft erforderlich ist." Zpaltung i» Ser baverifcben clcuiscbe« vottttpartei. „Der Doge kann den Lauf nachrechts nicht hemmen." So würde Shakespeare den Antonio in seinem „Kaufmann von Venedig" heute sagen lassen. — Aus Nürnberg meldet das W. T. B.: Die Nationalliberalen von Franken billigten in einer in Nürnberg abgehaltenen Sitzung den Entschluß der Vor- slandschaft zur Trennung von der Deutschen Volkspartei. Die Stellung der neuen nationalliberalen Landespartei von Bayern zur Regierung Kahr wird in einer Resolution dargelegt, die erklärt, die nationalliberale Landespartei stelle sich vertrauens voll hinter die bayrische Regierung und Dr. v. Kahr und ver spreche, sie mit voller Krast zu unterstützen. Wer den Parteien. Aus politisch nach rechts neigenden Kreisen wird uns geschrieben: „Dr. Stresemann hat Mittwoch nacht dem Reichspräsi denten die Demission des Kabinetts überreicht. Siewurdean genommen, aber Dr. Stresemann selbst vom Reichspräsiden ten mit der N e u b i l d u n g desKabinetts beauftragt. Selten ist wohl die Geschichte eines Kabinettssturzes für den Außenstehenden so undurchsichtig, selten sind wohl die Er eignisse, die Wendungen so verworren überraschend und widersprechend gewesen wie bei den Geschehnissen der letzten Tage, die zu diesem Sturze führten. Die Entschließungen der einzelnen Parteien widersprachen sich. Heute schien die Aussicht für die Erhaltung des Kabinetts nach der guten, morgen wieder nach der bösen Seite herüberzugehen. Die Dinge trieben deutlich einer D i kt a 1 u r zu, die in dem Er« mächtigungsgesetz zum Ausdruck kommen sollte. Durch dieses Ermächtigungsgesetz sollte die Regierung Strese mann sehr weitgehende Vollmachten erhalten, um Reformen auf finanziellem, wirtschaftlichem und sozialpolitischem Ge biete durchzuführen. Die bürgerlichen Regierungsparteien waren bereit, diese Vollmachten zu geben, um es dem Ka binett zu ermöglichen, diese Reformen auf dem Verordnungs wege schnellstens durchzuführen. Aber die Reformen auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiete setzten grundsätz liche Änderungen auch auf s o z i a l p o l i t t s ch e m Gebiet voraus. Die einen waren ohne die anderen nicht denkbar, und wenn das Kabinett eine Produktionssteigerung herbei- sühren wollte, so wurde damit unter anderem auch die Frage der Arbeitszeit brennend. Die Sozialdemokratie hin gegen war wohl damit einverstanden, dem Kabinett aus finanziellem Gebiete freie Hand zu geben, weil man wußte, daß Stresemann eine starke steuerliche Erfassung des Besitzes ins Auge gefaßt hatte, aber sie erklärte sich nicht damit ein- oerstan-den, daß diese Dittaturgewalt sich auch auf das wirt schaftliche und sozialpolitische Gebiet erstrecken sollte. Nament- iich die freien Gewerkschaften wehrten sich aufs heftigste gegen die Durchbrechung des Achtstuudenarbeitstages und einer Abänderung der Demobilmachungsgesetzgebung. Dis in dieser Frage stark gespaltene Sozialdemokratie faßte in ihrer Mehrheit den Beschluß, den Vermittlungsvorschlag über diese Dinge abzulehnen und Stresemann faßte den Ent schluß, durch seine Demission diese schleifende Krisis zu be endigen, die eine unerträgliche Belastung unseres ganzen ' politischen Lebens des Augenblicks darstcllte. Parlamentarisch-parteipolitisch ist damit die Situation - völlig festgefahren. Die Sozialdemokratie hat durch diesen ' Beschluß sich gegen das Ermächtigungsgesetz ausgesprochen, § wie es nicht nur von dem bisherigen Kabinett Stresemann, , sondern von jedem nach ihm folgenden verlangt werden : muß. Andererseits haben Zentrum und Demokraten er klärt, daß sie mit den Deutschnationalen nicht zusammen arbeiten wollen. Und schließlich ist innerhalb der Deutschen Volkspartei das bisherige Einverständnis, mit den Sozial demokraten zusammenzuarbeiten, zum großen Teil einer starken Abneigung, ja einer offenen Gegnerschaft gewichen, so daß der Gedanke einer Umbildung des Kabinetts aus Grund einer anderen parlamentarischen Konstellation eine vollständige Unmöglichkeit geworden ist. Stresemann, der mir der Neubildung des Kabinetts beauftragt worden ist. hat deshalb den Gedanken wieder ausgenommen, von dem seinerzeit vor fast einem Jahre Cuno ausgegangen ist: der Gedanke des F a ch m i n i st e r i u m s. Nur belastet ihn sehr, vielleicht allzu stark, die Geschichte des Kanzlersturzes vom 11. August nach der Richtung hin, daß damals gerade das überparteiliche Fachministerium durch ein Kabinett der Großen Koalition, also durch ein pattei politisch festgelcgtes Ministerium, ersetzt wurde. Es fragt sich also sehr, ob man in der politischen Welt das Zutrauen haben muß, daß es gerade den bisherigen Führern dieses Kabinetts gelingen wird und gelingen kann, eine in ihrem Wesen ganz anders geartete Regierung zu gründen. Wo bei unterstrichen werden muß, daß der Gedanke als solcher angesichts der parteipolitisch-parlamentarischen Lage das letzte Mittel ist. Das neue Kabinett, gleichgültig, ob an seiner Spitze Dr. Stresemann oder ein anderer steht, muß über den Parteien stehen, muß an den Reichstag herantreten mit einem Programm, das von den Parteien nur angenommen oder abgelehnt werden kann. Und dieses Programm kann nur ausgestellt werden von Männern, die jenseits aller parteipolitischen Bindungen, wie wir sic oben geschildert haben, stehen oder sich stellen. Und schließlich drittens kann - sich ein solches Kabinett nicht wieder in den aufreibenden Kampf mit den parteipolitisch-parlamentarischen Hinder nissen und Eifersüchteleien hincinbegebcn, sondern muß die Arme freihaben von diesen Dingen, um sich ganz der posi tiven Arbeit widmen zu können. Der parteipolitische Par lamentarismus hat sich damit totgelausen, und wir können es uns in Deutschland nicht leisten, zu sterben, damit das System am Leben bleibt. Nicht mindere Voraussetzung hat ein Programm, ist aber auch die Forderung, zur Durchführung dieses Programms die notwendigen Macht mittel zur Verfügung zu haben, die Kraft, die Durch führung des Programms, wenn es sein muß, zuerzwin- g e n. Das kann aber nur geschehen, wenn in Deutschland, und zwar in allen seinen Teilen, die Ordnung wieder her gestellt und aufrecht erhalten wird. Eins aber wollen wir hoffen, daß man bei der Durch führung der angedeuteten Aktion, daß man bei der Über windung der augenblicklichen politischen Schwierigkeiten nicht mehr lange über Einzelheiten diskutiert und berät, sondern daß man das einzige tut, was uns retten kann, nämlich h a » d elt/