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Roch«» sn Anto' der 19079 Dienstag, 4 September 1928 Zer Völkerbmd bei der Arbeit Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. wie berichtet wird, ebenfalls in dein Unglttcksslugzeug Platz genommen. Bokanowski soll ihm dringend an geboren haben, ihn in seinem Flugzeug nach Genf zu bringen. Auf Vorstellungen Poincarss hin habe Briand aber den Vorschlag abgelchnt. In der französischen Presse wird anläßlich des schweren Unglücks heftige Kritik an den Zuständen im französischen Flugwesen geübt. * Bokanowski Hal ein Alter von 49 Jahren erreicht. Er be suchte die Handelshochschule und wurde später Anwalt am Appellationsgericht in Paris. Am 10. Mai 1914 wurde er als Abgeordneter in die Kammer gewählt, wo er der republikanisch demokratischen Linken angehörte. Bei Kriegsausbruch trai Bokanowski als Freiwilliger in das Heer ein, wurde im Laufe des Krieges Offizier und machte den ganzen Feldzug in Frank reich und an der Salonikifronl mit. Nach Kriegsende wurde Bokanowski Präsident der Zollkommission und heeinfluhte in dieser Stellung wesentlich die französische Wirtschaftspolitik der Nachkriegszeit. Aus seinen Anregungen beruhen verschiedene große wirtschafts- und finanzpolitische Gesetze Frankreichs, esc ist vor allem auch das deutsch-französische Wirtschaftsabkommci unter seinem Ministerium abgeschlossen worden. Oer Berliner Gesandte Dänemarks Völkerbundpräfident. Die Versammlung wählte mit 44 von 50 Stimmen zu ihrem Präsidenten den dänischen Gesandten in Berlin, Herrn Zahle. Natspräsident Procopc beglückwünschte den Gewähl ten, der unter dem Beifall der Versammlung den Präsi dentenstuhl einnahm und für die seinem Land und ihm versönlich mit der Wabl erwiesene Ebre dankte. Der neue Prüfibcm üer Volkervundverjammluug Zahle, der Dänemark als Gesandter in Berlin vertritt. Auf seinen Vorschlag hin wurden von der Bundes versammlung Svmpathietelegramme an den Reichs minister des Äußern Dr. Stresemann und an den englischen Außenminister Sir Austen Chamber lain abgesandt, außerdem ein Beileidstelegramm an die französische Regierung anläßlich des Todes des Handels ministers Bokanowski und des vor einigen Tagen im Haag verstorbenen Vizepräsidenten des Ständigen Inter nationalen Gerichtshofes, Weiß. Müller-Kranken und Briand. Der deutsche Reichskanzler Müller war Sonntag abend von Baden-Baden, wo er eine zweistündige Unter redung mit Dr. Stresemann gehabt hatte, in Genf mit seiner Begleitung eingetroffen. Ebenso traf der fran zösische Außenminister Briand am Sonntag ein. Die übrigen parlamentarischen Mitglieder der deutschen Dele gation, Staatssekretär z. D. von Rheinbaben, Prälat Kaas und Frau Lang-Brumann waren bereits im Laufe des Nachmittags in Genf anaekommen. Viel beachtet wurde eine viertelstündige Unterhaltung zwischen Briand und Müller-Franken, die sich atz dessen Beileidsworte wegen des Todes Balanowskis anschlotz. Die Herren unterhielten sich eifrig nuter Teilnahme des deutschen Staatssekretärs von Schubert. Es war die erste Begegnung zwischen dem Reichs kanzler Müller und Briand in Genf. Es besteht allgemein der Eindruck, daß bereits in dieser Unterredung weitere Verhandlungen in Aussicht genommen worden sind. Man rechnet damit, daß der Reichskanzler nicht länger als eine Woche in Gens bleibt. Ferner verlautet, daß er an der Tagung des zum 11. September einberufenen sozialdemokratischen Parteiausschusses teilnehmen wird, möglicherweise jedoch nach Abschluß der Tagung wieder nach Gens zurückkehren soll, über den Gang der zu er wartenden Verhandlung zwischen dem Reichskanzler und Briand über die Räumung des Rheinlandes tauscht man nur Vermutungen aus. Ratspräsident Procope, der die Völkerbundversammlung eröffnete. Höhe vorbeiflog. Plötzlich machte der Apparat eine Rechtskurve, was den Eindruck erweckte, als ob er landen wollte. Er stürzte jedoch steil ab und geriet etwa 100 Meter von der Straße, die den Flugplatz begrenzt, in Brand. Als kurz nachher Soldaten des dort stationierten Fliegerregiments herbeieilten, fanden sie nur noch einige Überreste des Flugzeuges vor. Die Leichen der Insassen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Die Hitze, die durch die 700 Liter brennenden Benzins verursacht wurde, war so stark, daß sich die Rettungsmannschaften dem Flugzeug nicht nähern konnten. Man mußte dem Ver nichtungsprozeß hilflos zusehen und erst nach einer Stunde, als die Flammen erloschen, war es möglich, näherzutreten. Die Körper der fünf Insassen waren beim Sturz aus den, Apparat geschleudert worden und auf diese Weise unter ihm begraben. Die Leiche Bokanowskis konnte nur an seiner Uhr erkannt werden, die um 9.15 Uhr stehengeblieben war." Briand sollte mitfliegen. Der französische Außenminifte» Briand hätte beinahe, Fliegerglück und -ende. Bokanowskis Flammentod. Die Ergebnisse der sofort von der Staatsanwaltschaft und Flugsachverständigen eingeleiteten Untersuchung über das Unglück zeigen einwandfrei, daß der Unfall auf Gc- schwindigkeitsverlust zurückzuführen ist. Erst nach dem Aufschlagen auf den Boden geriet das Flugzeug in Braud. Es ist anzunehmen, daß die fünf Insassen bereits vor dem Ausbruch des Feuers gestorbeu sind. Propeller und Motor schlugen mit großer Wucht auf den Boden, der in folge der Trockenheit besonders hart war, auf. Der Apparat legte sich vollkommen über die Insassen. Ein Angenzeuge berichtet. Ein Augenzeuge schildert den Vorgang der Flug katastrophe folgendermaßen: „Ich befand mich am Rande oeS Fhnnvlatzes. als das Fluaiena in etwa 15V Meter 9. Tagung des Völkerbundes eröffnet. Erstes Zufammentreffen Mülle r—B riand. Von dem finnischen Außenminister Procope, jetzigem Ratspräsidenten, wurde in Genf am Montag di« neunte Versammlung des Völkerbundes mit einer Be grüßungsansprache eröffnet. Procope sprach zunächst auf richtige Wünsche für die Wiederherstellung von Dr. Strese mann und Sir Austen Chamberlain aus und gab dann eine Zusammenstellung der feierlichen Verpflichtungen aller Völkcrbundmitglieder, für den kulturellen Fortschritt und für die Erhaltung des Friedens cinzutretcn, der eine wesentliche Vorbedingung jeden Fortschritts sei. Nm durch dauernde Anstrengungen könne die internationalc Zusammenarbeit und der Frieden gewährleistet werden Im zweiten Teil seiner Rede beleuchtete Procope aus dem Arbeitsfeld des Völkerbundes insbesondere zwei Gruppen von Fragen, nämlich die Arbeiten, die im ver gangenen Jahre im Verfolg der Weltwirtschaftskonferenz vorgenommen wurden, nnd die Bemühungen, durch inter nationale Maßnahmen jenes Gefühl der Sicherheit zu er zeugen, ohne daß, wie er sagte, das Ideal des Völker bundes nicht erreicht werden könne. Oie Deutschen im Gaale. Das Schauspiel des Aufmarsches der Delegationen zur Eröffnungssitzung der Völkerbundversammlung hattc auch dieses Jahr wieder ein zahlreiches Publikum an gelockt, das im Reformationssaal mit Interesse dic Begrüßung der einzelnen Delegationen untereinander beobachtete. Die deutsche Delegation erschien als eine der ersten. Sie begab sich sofort an ihre Plätze, die sich gleich links direkt vor der Rednertribüne befinden. Staats sekretär von Schubert übernahm die Vorstellung von Reichskanzler Hermann Müller, der nach Ankunft der französischen Delegation Briand aufsuchte und diesem sein Beileid anläßlich des Todes des französischen Handels ministers Bokanowski aussprach, nachdem bereits am Sonntagabend Staatssekretär von Schubert der französi schen Delegation einen Beileidsbesuch abgestattet hatte Zahlreiche Delegationen und Delegationsführer, darunter Lord Cushendu» und der zum erstenmal erschienene öster reichische Bundcsknuzlcr Seipel hielte» sich für kurze Zeit an den Bänke» der deutschen Delegation zur Be grüßung des Reichskanzlers auf. Rr 207. — 87. Jahrgang Telegr.-Adr.: .Amtsblatt" Wilsdruff - Dresden Postscheck: Dresden 2640 für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4 gespaltene Aeile der amtlichen Bekanntmachungen Pfennig, die 3gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Rachweisungsgebül-r 20 Relchspfennige. -Hck. geschriebene Erscheinung»- tage und Platzvorschristen werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. b berücksichtigt. Anzeigen- annahmebisnorm.lvUhr. — — — — Für die Richtigkeit der durch FernrufübermitteltenAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. IederRabattanfpri cl erlischt, wenn derBetrag durch Klage eingezogen werdennmtzoderderAuftraggeberin Konkurs gerät. Anzeigeunehmen olle Vermittlungsstellen entgegen. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft/ Das .Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 RM. im Monat, bei Zustellung durch dje Boten 2,30 RM.» bei Postbestellung Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Poftbvicnunduns-rkAus. «rSgkrund Kejchäj»s»lleu — —— — nehmen zu jeder Zeit Bc. st«ll»n,rn entgegen. ImFullehdherer Dewult, Krieg oder sonstiger Bctrieb.stSnlngen besteht dein Anspruch aus Lieserung d« Zeitung oder Kürzung de» Bezugspreises. — Aüchsendllng«ingesandter Lchriststüch« ersolgt nur, wenn Porto beiliegt. Klarheit. Die neunte Völkerbundversammlung ist Montag in Genf durch de» finnischen Außenminister Procope er öffnet worden. Für Deutschland ist insofern gegenüber den bisherigen Völkerbundversammlungen eine Änderung eingeireten, als nicht Reichsaußenminister Dr. Strese mann, sondern der Reichskanzler Hermann Müller die deutsche Delegation führt. Es war sonst «icht üblich, daß dic Ministerpräsidenten in eigener Person ihr Land im Völkerbünde vertraten, es mußten denn ganz besondere Umstände hierfür sprechen. Die Anwesenheit Müllers gerade auf dieser Tagung des Völkerbundes hat eine be sondere Bedeutung, da in Deutschland, wenn auch nicht in den offiziellen Verhandlungen selbst, so doch in den so wichtigen privaten Ncbenunterhandlungen Dinge auf dem Spiele stehen, die das ganze deutsche Volk bewegen. Aus diesem Grunde ist es von großer Wichtigkeit, daß der deutsche Reichskanzler, der offiziell nach innen und nach außen die deutsche Politik vertritt, auch in diesen Fragen mit den fremden Mächten unterhandeln wird. Deutsch land hat immer seinen Verständigunqswillen und seinen Friedenswillen mcht nur betont, sondern auch Beweise dafür gegeben. Auf diese Tatsache hat der Reichskanzler noch vor seiner Abreise nach Genf einem auswärtigen Pressevertreter gegenüber hingewiesen. Der Reichskanzler hat auf der Fahrt nach Genf einen kurzen Abstecher in Baden-Baden gemacht, wo ihm Dr. Stresemann noch genaue Informationen über den Inhalt seiner Pariser Besprechungen mit Poincarä nnd Briand gab, so daß er also im Bilde ist, was in Genf auf ihn wartet. über die Pariser Unterredungen Stresemanns ist bis her Authentisches nicht bckanntgeworden. Nach allem, was aber zu erfahren war, muß man annehmen, daß es sich in Paris gewissermaßen um die Verhandlungen ge handelt hat, endlich einmal reinen Tisch in den deutsch-französischen Beziehungen zu machen. Es wäre verfehlt, wenn man sich deutscherseits einem allzu großen Optimismus hingäbe. Davor schrecken die Spuren der Vergangenheit. Die sür Deutschland augenblicklich wichtigste Frage ist die schnelle Räu mung des Nheinlandes von fremder Be satzung. Das hat Reichskanzler Müller in der Unter redung mit dem Pressevertreter besonders unterstrichen. Von französischer Seite ist immer erklärt worden, daß cs 1» diese Nraoe nicht von Frankreich allein abhänqc, sott- von ven anderen Alliierten. Da diese aber int entscheidenden Moment immer in dasselbe Horn zu blasen pflegen, wie unser westlicher Nachbar, so ist es mlr richtig, wenn der Hauvtwert und das Hauptgewicht in den diplo matischen Unterhaltungen ans die französische An sicht gelegt wird. Frankreich hat besondere Schmerzen, die auf finan ziellem Gebiete liegen. InThoirh wurde seinerzeit an geregt, Frankreichs Finanzlage durch Mobilisation der deutschen Eisenbaynobligatiouen zu mildern. Diese Frage trat aber infolge Eingreifens Poincarös in den Hinter grund. Der französische Staatshaushalt für das nächsteJahr balauciert, so wird wenigstens versichert. Man weiß in dessen, daß der Ausgleich des Haushalts nur durch ein Finanzkunststück möglich wurde, bei dem die deutschen Dawcs-Zahlungeu eine große Rolle spielen, über diese muß deshalb gerade im französischen Interesse einmal völlige Klarheit geschaffen werden. Bei Deutschlands Zahlungswilligkeit ist nicht daran zn zweifeln, daß der französische Etat sich auf dieser Grundlage einige Zeit im Gleichgewicht halten läßt. Der Etat ist aber noch sehr un beständig. Eine gewisse Stabilität wird erst eintreten, wenn das ganze Ausmaß der deutschen Verpflichtungen endgültig festgelegt ist. Das ist aber nur möglich, wenn auch die Frage der interalliierten Schulden, die mit diesem Problem fest verankert sind, eine entsprechende Lösung ge funden hat. Durch die Pariser Unterredung ist der Stein ins Nollen gekommen, der den ganzen Fragenkomplex unserer Reparationsverpflichtungen, der interalliierten Schulden und der Rheinlandräumung enthält. In Genf wird nun darüber verhandelt werden. Hoffentlich geht die Völkerbundtagung für die deutschen Wünsche nicht wieder wie das Hornberger Schießen aus.