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Wopauer W Tageblatt und Anzeiger Vas »Zschopau«! Lagrblatt und Ameiger" erscheint ««rktäglich. Monatlich. Berugspreis 1.70 NM. ÄMgebübr so Pf. Bestellungen werden in unferer S»schättrkt.,von den Boten, sowie von allen Postanftalten angenommen. sowie rr«. 209 2l a 1 e l g » n v r «i f e : DI« 40 mm breit« Mttllmeterreile 7 Pf.; die 4) mm breit« Millimeters« im Lext- tell LS Pf.; Aachloßftaffel L; Ziffer- und Nachweisgebühr LS Pf. luiuglich Porto. Da» „Zschovauer Tageblatt und Ll-nj.«Iger" ist dar ,u» Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Landrats m Floha und des Bürgermeisters p, Zschopau bebördlicherfeil, b-slimmte Blatt und enthält di- amtlichen Bekanntmachung«,, des Zinan,amte» Zschopau - Bankkonten : Lrigtbirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau. S-meindegirokonto Zskhopau Nr. 24t, ' Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - Zernsprecher: Nr. 7l2 / Zeitung fiir die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenftein, Schlößchen Porfchendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Der Vormarsch rollt... Erster Zeindslag nach Voten Jie erwarteten M Las LLettommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zuge der deutWen Kampfhandlungen aus Schle sien, Pommern und Ost Preussen wurden an allen Fronten schon jetzt die erwarteten Anfangserfolge erzielt. Die von Süden über das Gebirge vorgegangcncn Trup- pcn haben Vie Linie Neumnrkt-Smha erreicht. Südlich von Mährisch-Ostrau ist die Olsa bei Teschcu überschritten. Südlich des Industriegebietes sind unsere Truppe» in Höhe von Knt- tewitz im zügigen Vordringen. Die aus Schlesien augesetztcu Truppen sind in flüssigem Vorgehen in Richtung von Tschcu- slochnn und nördlich davon. Im Korridor nähern sich unsere Truppen der Brahe und haben die Netze bei Nakek erreicht. Dicht vor Graudcnz wird gekämpft. Ans Ostpreußen vorgehende Kräfte sichen tief auf poln! schem Ge.birt im Kampf. Sie deutsche Bevölkern 4.50 Uhr: Wir stehen auf einer lichten'waldbestandenen Anhöhe. Zu unseren Füßen breitet sich in dem ungewissen Licht des herausdämmernden Morgens das alte deutsche Land, das bis heute noch unter polnischer Willkür stand. 200 Meter vor uns liegt das Dorf, dessen Bach die Grenze zwischen Deutsch land und Polen bildet. Die einzige darüber führende Brücke wurde bereits vor Wochen von den Polen zerstört. Um uns herrscht das große Schweigen dieser frühen Mor genstunde. Nur hin und wieder dringt aus den hinter uns liegenden Gebieten leises Raffeln und fernes Motorengeräusch. An den in Gestrauchoruppen und kleinen Wäldern gut getarnt stehenden deutschen Geschützen herrscht vollkommen Ruhe und nur die auf der Straße zu unserer Linken pausenlos dahinrasen- dcn Meldefahrer lassen vermuten, daß in wenigen Minuten der Augenblick gekommen sein muh. auf oen die Deutschen jenseits der Grenze seit Wochen und Monaten warten. Die Stunden der letzten Nacht haben, wie wir uns in den letzten Tagen schon oft von der Stärke und Bereitschaft unserer Truppe ein eindrucksvolles Bild machen konnten, in geradezu überwältigender Weise bewiesen, mit welch großer Berechti gung der Führer das deutsche Volk immer wieder auf seine unbedingte Sicherung durch die Wehrmacht des Dritten Reiches Hinweisen konnte. Die Nachricht von den Ueberfällen polnischer Banden auf den Eleiwitzer Sender, das Ratiborer Gebiet, das Erenzstädt- chen Pitschen bei Creutzburg hatte sich blitzartig unter den Tau senden und aber Tausenden der auf allen Straßen und Wald- und Wiesenwegen marschierenden deutschen Soldaten herumge- lprochen. Und allenthalben war eine Meinung zu hören: Jetzt ist das Mah voll. Jetzt muh der Führer den Befehl, den wir seit Tagen erwarten, geben. Jeder einzelne ist in dieser Stunde selbstyerantwortlich auf seinen Platz gestellt und es bedarf keines Vorgesetzten, der sich von der- restlosen Zuverlässigkeit und Pflichterfüllung des einzelnen Mannes ngchprüfend überzeugen müßte. Mit zunehmendem Licht werden die Straßen und Weg- leerer. Dte Divisionen scheinen vom Erdboden verschwunden zu sein. Hier und da, mit- dem Glas zu erkennen, stehen auf markanten Geländepunkten kleine Gruppen von Offizieren, die Blicke nordwärts gewandt. In diesen Augenblicken werden wir uns bewußt, daß oiesmal die deutschen Waffen zum erstenmal nach dem Weltkrieg wieder zuschlagen und treffen werden. .. Da! Von der linken Flanke her, aus zwei Vis drei Meter Entfernung zwei dumpfe, rasch aufeinanderfolgende Schläge. Dee Kgmps des deutschen Soldaten für das' Recht und di, Freiheit seiner deutschen Brüder jenseits der Er'enzen hat begonnen. Zunächst noch in langen Abständen wiederholen sich die Ab- säsußdetonationen der deutschen Artillerie Und nun wird cs vor uns am Grenzbach lebendig. Deutsche Infanterie überschrei tet den Bach und geht in Schützenrudeln in dem weiten Wiesen- gelände, das hier und da mit dünnem Buschwerk durchsetzt ist, in einer bewundernswerten Stetigkeit und Schnelligkeit vor. Von einem ernsthaften Widerstand von der polnischen Seite ist kaum etwas zu spüren. Nur-wenige Gewehrschüsse tönen zu uns herüber, kurze Feuerstöße einiger schwerer Maschinengewehre räumen blitzartig den geringfügigen Widerstand aus dem Wege. Bald verlieren wir die vordersten Schützen in dem leich ten Morgenncbcl aus dem Auge und nur die jetzt immer häu figer zum Himmel aufsteigenden Leuchtkugeln zeigen der Artil lerie an, Feuer voroerlegen. Sie geben uns damit die Gewiß heit, daß die Sicherung des Brückenkopfes, die erste Ausgabe die ser Einheiten, binnen kurzem gelöst sein dürste, und schon rollen die gewaltigen Zugmaschinen der Pioniere heran und schleppen das Baumaterial und die Pontons an das User des Baches. Wenige hundert Meter zurück stehen gegen jede Erd- und Flie gersicht gedeckt, zahllose Panzerwagen aller Größen bereit, so bald die Brücke fertiggestellt-ist, der Jnfanterie.naclMeilen und angsersolge erzielt Tie deutsche Luftwaffe hat in wiederholten kraft- vollen Einsätzen die militärischen Anlagen auf zahlreichen pol nische» Flugplätzen, so. z. B. Nahmel, Putzig, Graudcnz, Posen, Plock, Lodz, Tomafzow, Radom, Ruda, Kattowitz, Krakau, Lemberg, Brest, Tcrespol angegriffen und zerstört. Außerdem unterstützen mehrere Schlachtgeschwader wir kungsvoll das Vorwärtslommcn deS Heeres. Die deutsche Luftwaffe hat sich damit die Luftherrschaft über dem polnischen Raum erkämpft, obwohl starke Kräfte in Mittel- nnd Westdeutschland zurückgehalten wurden. Teile der deutschen Seestrei tträste haben Posi tionen vor der Danziger Bucht eingenommen nnd sichern die Ostsee. Das in Ncufahrwasser liegende Schulschiff „Schleswig- Holstein" nahm die von den Polen besetzte Westerplatte unter Feuer. In Gdingen wurde der Kriegshafen durch die Luft waffe bombardiert." >8 begrüßt die Befreier mit ihnen gemeinsam dem Angriffsziel des ersten Tages zuzu- ftreben. Die Eindrücke dieser ersten Stunde des kämpserischen Ein satzes deutscher Truppen haben uns die Gewißheit gegeben, daß nicht nur das Angriffsziel dieses ersten Tages, sondern das Gesamtziel, um dessen Lösung willen sich Deutschland zum letzten Einsah gezwungen sah, unaufhaltsam erreicht wird. Wir fahren zurück und erleben nun eine Reihe von Szenen, die mitzuerleben wir so manchem Propheten der Weltmeinung gewünscht hätten, der mit unverantwortlichen Voraussagen von deutscher Panik den polnischen Wahnsinn unterstützt. Wie an jedem anderen Morgen wird bis auf wenige Meter an die feuernden Batterien heran das Vieh auf die Weide getrieben. Hier und dort wird noch eine letzte Stiege Roggen eingsfahren und der aus allen Häusern der groben Dörfer leicht emporstei gende Rauch verrät, daß diese deutschen Menschen an der Grenze voll Zuversicht und gestärkt durch das Zusammenleben mit der deutschen Truppe in den letzten Tagen ihren Pflichten und Auf gaben mit der gleichen Ruhe und Selbstverständlichkeit nachaehen wie im Zeichen, in denen die auffahrenden Geschütze, die durch das Dorf brausenden Panzer und über den Dächern dahinzie henden Fliegerstaffeln nur Begleiterscheinungen des friedlichen Herbstmanövers waren. Unüberwindliche Kraft der deutschen Wehrmacht und unerschütterlicher Glaube der Bevölkerung an den Führer sind die starken und bleibenden Eindrücke dieses ersten Tages im Osten. Gegen 10 Uhr an diesem unvergeßlichen Freitag, rund fünf Stunden nach dem Einmarsch, verharrten die riesen lang«» grauen Kolonnen auf den Korridovstrnßcn zn kurzer Nast. Es ist gerade die Stunde, in der der Führer vor dein Erfolgreiches Vombardl Freitag früh. Wir befinden uns auf einem Flughafen in Mittelschlesien. Ein Blick durch das geöffnete Fenster einer Baracke zeigt den Gnjppenko^nmandenr mit seinen Staffelkapitänen über Karte», gebeugt die letzten Befehle erteilen. Es gebt zum ersten Feindflug. Die Stim mung unter den Ossizieren und Unteroffizieren ist hervor ragend. Sie warte»» alle auf den Moment des Eiirsatz.es; denn sitzen, wavicu und nichts tun ist nicht ihre Art — sie sind kampfwillige Soldaten Adolf Hillers. Es hat wenig Schlaf gegeben. Neben mir sitzt ein Oberleutnant, der im Spanienlrieg hervorragend einge setzt »var, und erzählt, er freue sich, wieder mit derselben Besatzung eingesetzt zu werden. Nun gibt der Komman deur den Befehl, fertig zu machen und die Maschinen zu besteigen. Der Einsatz ist klar. Es gilt, die deutsche Ost grenze vor dem pokniscl)en Größenwahn zu verteidigen. Das Ziel unserer Gruppe ist die Stadt Radom, südlich von Warschau, in deren Nähe ein Militärslnghafen liegt. Die drei Staffeln starten. Als die deutsch-polnische Grenze überflogen wird, scheinen »»ns Helle Sonnenstrahlen ent gegen. Leider ist-das Wetter weiterhin nicht mehr so gün stig wie beim Start. Ueber Polen hat sich eine dichte Wolkendecke gebildet, die nur stellenweise durchbrochen ist. AlS »vir in die Nähe unseres Zieles kommen, durch stoßen wir die Wvlkcnschicht bis ans 1000 Meter. Während die erste und die dritte Staffel die Umgebung des Zieles abstreifcn, hat die zweite Staffel den Flughafen erkannt Eekamtmobilmachung in England Wie der englische Rundfunk nzeldet, wurde tu Eng land die Gesamtmobilmachung bekanntgegeben. Paris ordnet Mobilmachung an Die französische Negierung hat am Freitag die Mo bilmachung für de» 2. September «»»geordnet. Paris in Spannung In Paris hat die Nachricht von der Eröffnung deutscher Vergeltungsmaßnahmen gegen Polen wie eine Bombe einge- schlagcn. Ueberall auf den großen Straßen steht man Gruppen zusammenstehcn, die über die weiteren Folgen diskutieren, die dieses Ereignis sowohl vom außenpolitischen als auch beson ders vom militärischen Standpunkt aus für Frankreich haben könnte. Man rechnet mit der Einbcrnfuna des französischen Parlaments für Sonnabend. Eeneralmobllmachung in der Schweiz Der Schweizer Bundesrat beschloß Generalnwbil- machuug zum 1. September. Miniiterrat und Kronrat in London Der britische Ministerrat, der am Freitag um 11.38 Uhr zufammengetreten war, beendete seine Sitzung nach zwei Stunden. Der Kronrat trat um 13.30 Uhr zusammen. Unterbrechung italienischer Fernsprech verbindungen Die italienischen Fernsprechverbindungen mit Paris, Lonöon und Warschau sind augenblicklich unterbrochen. Deutschen Reichstag zum Volk« spricht. Infanterie, Ar tillerie, Pioniere, die Männer von der Flak-Artillerie, kurz alles, ivas der graue Heerbann an Waffengattungen enthält, iammclt sich an den Stellen, ivo die Stimme Adolf Hitlers, des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht, aus dem Laut- fprccher klingt. Uni einzelne Häuser stehen die Männer und lauschen auf die Worte, die der Nundsunkapparat durch die geöffneten Fenster weithin nach draußen schallen läßt. Ver einzelt sind auch die Kraftfahrzeuge mit Empfangsgeräten versehen. Sic sind dicht von feldgrauen Scharen umlagert. In tiefer Ergriffenheit vernimmt so an diesem geschichitichen Morgen die Front die Stimme ihres ersten Soldaten. Stunde nm Stunde, pausenlos und unaufhaltsam geht dann der Vormarsch bis in den sinkenden Abend hinein. Auf allen Straßen nach Osten geht die Bewegung unaufhörlich weiter. Beiderseits dieser Straßen geht sichernd und tastend die Infanterie auf den Flanken vor. Die Straßen sind zunächst iu leidlichem Zustand. Mitunter hat man sie auf- Neul militärischer Ziele und wirft ihre Bomben mit Erfolg ab. Die Polen scheinen überrascht worden zu sein; dein» während des ganzen FlugeS bemcrkcn wir nicht die geringste Abwehr durch Flak oder Flugwaffe. Nach einigen Schleifen geht es wieder in Richtung Hciinat. Ans dein Heimflug wird noch schnell ein polni scher Bahnhof, auf dem Truppenverladungen bemerkt wurden, mit Bomben belegt. Das Wetter wird immer ungünstiger, so daß mir mit großer Mühe ans dem Heimathafen gelandet werden kann. Herzlich werden die Kaineraden von den Zurückgebliebe nen begrüßt. Der Kommandeur gibt seiner Freude darü ber Ausdruck, daß alle seine Soldate»» wieder wohlbehal ten hcimgekehrt sind. Deutsche Lustwake bombardierte nur miMirWe Ziele Polnischer Rundfunk lügt weiter Der polnische Rundfunk meldet, daß deutsche Flieger- verbände die offenen polnischen Städte Kattowitz, Kra- kan, Grodno nnd die Westcrnplntke mit Bomben ange- griffen hätten. Hierzu wird amtlich fcstgestellt, daß die deutsche Luft waffe ihren Weisungen gemäß ausschließlich militärische Ziele In nnd bei diesen befestigten Städten mit Bomben belegt hat.